Fortentwicklung des Missionsrechnersystems
Freiwillige Ex-ante-Transparenzbekanntmachung
Lieferauftrag
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Neubiberg
NUTS-Code: DE21H München, Landkreis
Postleitzahl: 85577
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.unibw.de
Abschnitt II: Gegenstand
Fortentwicklung des Missionsrechnersystems
Die UniBw M beabsichtigt mit dem Projekt „Forschungslabor für Missionstechnologien“ (MissionLab), eine Experimentalumgebung aufzubauen, mit der sie Missionstechnologien und ihre Konzepte zur Automatisierung, zur Mensch-Maschine-Integration und zur Ausbildung von Nutzern durchgängig von Constructive-Umgebungen (Rechner-Modelle) über Virtual-Umgebungen (Simulator-Cockpits) bis hin zu Live-Umgebungen (Flugversuchsträger) untersuchen kann. Auf diese Weise soll der fortschreitenden Digitalisierung und Vernetzung von Luftfahrzeugen bei Missionsaufgaben Rechnung getragen werden. Im Rahmen des genannten Projekts beabsichtigt die UniBw M zu experimentellen und forschenden Zwecken die Beschaffung einer Hard- und Softwareentwicklung in Gestalt eines Missionsrechners sowie dessen Integration in bereits existierende Rechnersysteme.
85579 Neubiberg
Im Rahmen des Projekts "MissionLab" der UniBw M soll eine Forschungs- und Experimentalumgebung geschaffen werden, die der nachhaltigen, integrierten und interdisziplinären Forschung in den stark interdependenten Feldern
• Operationen und Missionen, militärisch und paramilitärisch;
• Digitale Missionstechnologien zur Aufklärung, Planung, Koordination, Führung, Wirkung;
• Human Engineering und Human Factors
dient.
Dabei sollen in einem ersten Schritt schwerpunktmäßig Missionen für Luftfahrzeuge (bemannt und unbemannt), sowie vernetzte Operationen, sog. Multi-Domain Operations bzw. Joint Domain Operations, mit Fokus auf das Zusammenwirken von Systemen aus den Bereichen Luft betrachtet werden. Durch die Zusammenarbeit mit den Partnerfirmen und die am Projekt "MissionLab" beteiligten Professuren sollen Forschungsergebnisse anhand von Funktionsprototypen für Missionssysteme durchgängig und nahtlos von niedrigen Technologiereifegraden bis hin zu Flugversuchen in realen Umgebungen erprobt werden. Um dies zu gewährleisten, soll eine durchgängige Prozess- und Toolkette geschaffen werden, die die Experimentalumgebungen Live-Virtual-Constructive (LVC) miteinander verbindet.
Um die Durchführung der von den Forschungspartnern geplanten Untersuchungen auf entsprechenden Plattformen zu ermöglichen, ist die Konzeption, Entwicklung und Integration eines experimentellen Versuchsrechnersystems („Missionsrechner“) notwendig, das als Plattform für experimentelle Softwarefunktionen dient, Schnittstellen für verschiedene Subsysteme des Luftfahrzeuges aufweist und kompatibel mit entsprechenden Einbau- und Betriebsanforderungen ist.
Da mit diesem Rechnersystem erstmalig die neuartigen Software-Funktionsprototypen des Institutes für Flugsysteme auf fliegenden Plattformen dieser Größenklasse eingesetzt werden sollen, ist die Spezifikation und Entwicklung des Missionsrechners sowie seine Validierung und Verifizierung Teil des Forschungsvorhabens.
Zur Vorbereitung der Realisierung dieses Missionsrechnersystems wurde in einer ersten Beauftragung (M/HSB/LT369/LRT 13.1) die Spezifikation vorgenommen. Auf dieser Grundlage wird das System nunmehr in einem zweiten Schritt von dem Auftragnehmer entwickelt. Der Auftragnehmer schuldet einen werkvertraglichen Erfolg, also die Entwicklung und Hardware-Lieferung, die ein funktionierendes und den Zielen des Auftraggebers gerecht werdendes Missionsrechnersystem ermöglicht. Der Auftragnehmer muss folgende Einzelleistungen erbringen:
1. Abschluss des endgültigen Designs
• Endgültige Finalisierung der Anforderungen in Abstimmung mit den Projektpartnern
• Finale Spezifikation und Design des Missionsrechnersystems
• Abschluss des Testkonzepts einschließlich Zulassungs- und Qualifizierungsplan sowie Sicherheitsanalyse
2. Hardware- und Softwareentwicklung
• Entwicklung projektspezifischer Leiterplatten
• Konstruktion eines geeigneten Gehäuses des Missionsrechnersystems
• Installation von Betriebssystem und Entwicklung einer LowLevel-Software
3. Hardware- und Softwareintegration
• Zusammenbau der für den Auftrag beschafften Hardware-Komponenten zu einem Funktionsmuster
• Integration der Software auf der Ziel-Hardware
• Funktionstests des Rechnersystems zur Abnahme und zur Integration in die Zielplattformen (UL-Pod und LUNA-NG)
• Auslieferung des Funktionsmusters
4. Materialbeschaffung
• Beschaffung der ausgewählten Hardware-Komponenten
Abschnitt IV: Verfahren
- Die Bauleistungen/Lieferungen/Dienstleistungen können aus folgenden Gründen nur von einem bestimmten Wirtschaftsteilnehmer ausgeführt werden:
- nicht vorhandener Wettbewerb aus technischen Gründen
Die UniBw M darf ein Verhandlungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb durchführen. Die Voraussetzungen des § 14 Abs. 4 Nr. 2b) VgV liegen vor. Aus technischen Gründen scheidet ein Wettbewerb aus. Lediglich f.u.n.k.e. verfügt über die entsprechende Expertise, um den Auftrag ordnungsgemäß auszuführen und ist damit Monopolist für die zu erbringende Leistung. Zur Vermeidung von Schnittstellenrisiken und aufgrund der besonderen Erfahrung mit vergleichbaren Leistungen von f.u.n.k.e. ist ein Wettbewerb ausgeschlossen. Dies gilt mit Blick auf etwaige Schnittstellenrisiken insbesondere auch deshalb, da f.u.n.k.e. bereits in dem diesem Auftrag vorangegangenen Auftrag die erforderlichen Spezifikationen des Missionsrechners durch Analysen ermittelt und entwickelt hat. Ein nunmehriger Wechsel des Auftragnehmers würde den Projekterfolg gefährden.
Die Voraussetzungen von § 14 Abs. 4 Nr. 2 lit. b), Abs. 6 VgV liegen vor.
Aus technischen Gründen scheidet ein Wettbewerb von vornherein aus. Nur f.u.n.k.e. kann die Leistung erbringen, da f.u.n.k.e. die im Folgenden dargestellten Anforderungen kumulativ erfüllt:
• Weitreichende Erfahrung mit der Spezifikation von Missionsrechnern;
• Weitreichende Erfahrung, nachgewiesen durch zahlreiche Projekte, bei der Entwicklung von Missionshardware nach Kundenspezifikation, auch für die Luftwaffe;
• Expertise, um die Systemkompatibilität zwischen den Missionsrechnerkomponenten des Instituts für Flugsysteme sicherzustellen und das Schnittstellenrisiko bei der Vernetzung der Simulatorsysteme und des Drohnensystems zu minimieren;
• Im Besonderen verfügt f.u.n.k.e. über personelle Ressourcen mit spezifischen Vorkenntnissen zur Umsetzung der wissensbasierten, kognitiven Systemfunktionalitäten des Institutes auf flugfähige Hardware.
Lediglich f.u.n.k.e. erfüllt alle Voraussetzungen kumulativ.
Zu den Anforderungen an die Leistungserbringung besteht keine vernünftige Alternative oder Ersatzlösung. Insbesondere kommt nicht in Betracht, dass die UniBw M einen Wettbewerber von f.u.n.k.e. beauftragt, der Missionsrechner spezifiziert, die nicht in der Simulation von Einsätzen von Luftstreitkräften zum Einsatz kommen. Die Anforderungen sind nicht vergleichbar. Zudem ist aufgrund des engen Zeitplans ausgeschlossen, dass ein anderes Unternehmen die spezifischen Kenntnisse zunächst erlernt. Dies würde den Projekterfolg erheblich gefährden.
Der mangelnde Wettbewerb ist auch nicht das Ergebnis einer künstlichen Einschränkung der Auftragsvergabeparameter. Die UniBw M konzipierte das Vergabeverfahren nicht in der Absicht, bestimmte Wirtschaftsteilnehmer zu bevorzugen oder zu benachteiligen. Aufgrund der Komplexität des Vorhabens und der notwendigen Expertise des Auftragnehmers in Verbindung mit dem engen Zeitplan sind die Anforderungen an die Eignung und Leistungserbringung zwingend erforderlich.
Eine vernünftige Alternative oder Ersatzlösung zur Beauftragung von f.u.n.k.e. kommt daher nicht in Betracht.
Abschnitt V: Auftragsvergabe/Konzessionsvergabe
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Buchloe
NUTS-Code: DE27B Ostallgäu
Postleitzahl: 86807
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: https://www.funkeavionics.de/
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Bonn
Postleitzahl: 53123
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: https://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Kontaktdaten/DE/Vergabekammern.html
Die Frist zur Einreichung eines Nachprüfungsantrages bei der unter Ziffer VI.4.1) genannten Stelle, um den Abschluss des Vertrages zu verhindern, beträgt zehn Kalendertage, gerechnet ab dem Tag nach Veröffentlichung dieser Bekanntmachung. Auf § 135 Abs. 3 GWB wird hingewiesen.