Ingenieur- und Planungsleistungen für das Projekt Wärmeversorgung Gräfelfing
Bekanntmachung vergebener Aufträge – Sektoren
Ergebnisse des Vergabeverfahrens
Dienstleistungen
Abschnitt I: Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Gräfelfing
NUTS-Code: DE21H München, Landkreis
Postleitzahl: 82166
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://geothermie-graefelfing.de
Abschnitt II: Gegenstand
Ingenieur- und Planungsleistungen für das Projekt Wärmeversorgung Gräfelfing
Es soll eine Tiefengeothermieanlage sowie ein dazugehöriges Fernwärmenetz mit Redundanz- und Spitzenheizwerk geplant werden. Die Geothermie Gräfelfing GmbH & Co. KG wird die Genehmigungsplanungen sowie die wirtschaftliche Umsetzbarkeit im Rahmen des Bundesförderprogrammes „Modellvorhaben Wärmenetzsysteme 4.0“ (dort Modul I: Machbarkeitsstudie) untersuchen und dabei einzelne Teilleistungen dieses Planungsprozesses, wie den Ausschreibungsunterlagen zu entnehmen, im Rahmen in mehreren Losen vergeben.:
- Los 1: Planung Geologie und Tiefbohrungen
- Los 2: Planung Bohrplatz
Weitere Lose werden zu einem späteren Zeitpunkt ausgeschrieben.
Planung Geologie und Tiefbohrungen
Der Auftragnehmer übernimmt die Ausarbeitung folgender Leistungen auf Grundlage älterer re-prozessierter und re-interpretierter 2D Seismik sowie einer neu aufgenommenen 2D Seismik und Ergebnisinterpretation aus dem Jahr 2009 sowie einer Plausibilisierung und (Zweit-) Interpretation aus dem Jahr 2017:
Geologie insbesondere
o Kenntnisstandanalyse und Bewertung der bestehenden Datengrundlage der vorhandenen 2D Seismik bzw. Analyse des Bedarfs von weiteren Daten und/oder Maßnahmen zur Steigerung der Datenqualität (Reprocessing)
o Interpretation wichtiger Reflektionshorizonte und des Störungsinventars sowie sub-regionale Geschwindigkeitsanalyse und Zeit/Tiefen Konvertierung der Interpretationen
o Erstellung eines 3-D struktur-geologischen Modells auf Basis der vorliegenden Datengrundlage und ggfs. zusätzlichen Informationen aus umliegenden Tiefbohrungen inkl. „Uncertainty Analysis“
o Analyse und Bewertung von Struktur- und Spannungsfeld mit speziellem Fokus auf die zu erwartenden Hauptrichtungen für offene Störungen und Klüfte; Slip and Dilation Tendency Analysis und Ermittlung der Bedeutung für die Festlegung der Bohraufschlagspunkte und der Abschätzung für das Risiko induzierter Seismizität
o Geochemie: Fluidzusammensetzung, Gaszusammensetzung und Gasgehalt sowie Bewertung der Wahrscheinlichkeit des Antreffens von Kohlenwasserstoffen und/oder H2S
o Temperatur und geothermischer Gradient
o Definition und Klassifikation von Bohrzielen ausgehend von Bohransatzpunkten auf dem geplanten Bohrplatz (Neurieder Weg 1)
o Detaillierte Risikobewertung mit Angabe einer „Economic Chance of Success“ pro Variante
Seismologisches Basisgutachten im Hinblick auf die Minimierung des Risikos induzierter Seimizität
Konzeptplanung geothermische Dublette
o Erstellung konzeptioneller Bohrpfade in Abstimmung mit dem AG vom ausgewählten Standort inkl. Bewertungsmatrix und Prognose der hydrogeologischen Planungsdaten einer Dublette mit Enddurchmesser 6 1/8“ und 8 1/2“ (P10 – P 50 – P90)
(Optional) Umweltverträglichkeitsvorprüfung inkl. Erstellung bzw. Begleitung der Erstellung des Dokuments zur UVP-V unter Einbindung der Ergebnisse aus der landschaftsökologischen Begutachtung
(Optional) Thermo-hydraulische Modellierung
o Modellaufbau, Parameterbelegung, Temperaturverteilung
o Abstandsmodellierung und Orientierung der Doublette für verschiedene Varianten (unterschiedliche Förderraten und Injektionstemperaturen) und eine Nutzungsdauer von 40 Jahren
o Hydraulisch-thermische Beeinflussung zur Feldesgrenze bzw. umliegenden Bohrungen
(Optional) Geomechanische Vorabsimulation
Detailplanung und Leistungsverzeichnis für die Abteufung der geothermischen Dublette auf Grundlage des seismologischen Basisgutachtens inkl.
o Basis of Design für ausgewählte Bohrpfade inkl. Well Schematic
o Bohrspülungs- und Zementationsprogramm
o Futterrohrberechnungen
o Bohrlochsicherungsausrüstung und -verflanschung
o Bohrgarnituren, Bohrparameter und Meißelprogramm
o Hydraulik und Torque & Drag Berechnungen
o Richtbohrkonzept
o Bohranlagenerfordernisse
o Geophysikalische Bohrlochmessungen
o Planung Well Test und IPS Arbeiten
o Entsorgungskonzept
o Seismisches Monitoringkonzept
Erstellung von Zeitplan und Dokumentation
Kostenschätzung
Erstellung der Antragsunterlagen zum Hauptbetriebsplan „Errichtung Bohrplatz und Niederbringung einer geothermischen Dublette“ in Abstimmung mit dem AG inkl.
o Landschaftspflegerischer Begleitplan
o Lärmgutachten – wenn erforderlich
Begleitung von bis zu 5 Terminen (z.B. Behörden, Infoveranstaltungen)
Die Planung soll so ausgeführt werden bzw. die Bohrziele so gewählt werden, dass die Möglichkeit der Abteufung einer zweiten Dublette vom geplanten Bohrplatz am Neurieder Weg 1 gewahrt ist.
Welche Bohranlage zur Abteufung der Bohrungen zum Einsatz kommen soll und somit in der Planung zu berücksichtigen ist, ist mit dem AG abzustimmen.
Planung Bohrplatz
Der Auftragnehmer übernimmt die Ausarbeitung der Genehmigungs- und Ausführungsplanung eines Bohrplatzes. Es ist ein Sammelbohrplatz geplant, von dem aus 2 Tiefbohrungen niedergebracht werden sollen. In der Planung ist zu berücksichtigen, dass ggf. zu einem späteren Zeitpunkt eine weitere Dublette vom selben Bohrplatz abgeteuft werden kann.
Dem Angebot sind folgende Annahmen bzw. Voraussetzungen zu Grunde zu legen
- Berücksichtigung von bis zu 2 Bohranlagen (Abstimmung mit AG)
- 2 Bohrkeller
- Flachgründung Turmfundamente und Bohrkeller sowie der restlichen Bauteile
- Ausführung des inneren Bereichs (Bohrkeller, Turmfundamente und Maschinenstellfläche) gemäß AwSV bzw. WHG
- Testwasserbecken
- Dichtheitsnachweis für die Bohrkeller, Turmfundamente und Maschinenstellfläche
Folgende Informationen bzw. Unterlagen werden vom AG als Grundlage für die Planung zur Verfügung gestellt bzw. vor Start der Planungstätigkeiten übermittelt:
- Lage- und Höhenplan des geplanten Standortes (dwg)
- Aufstellungspläne der zu berücksichtigenden Bohranlagen (dwg)
- Loadpläne der zu berücksichtigenden Bohranlagen
- Baugrundgutachten mit Angaben zur Gründung und Versickerung
Im Moment liegt noch kein Baugrundgutachten vor, dies soll jedoch demnächst beauftragt werden.
Insbesondere sind folgende Leistungen vom AN im Zuge der Genehmigungs- und Ausführungsplanung zu erbringen:
Genehmigungsplanung
o Mitwirkung bei der Erstellung der Unterlagen für die Betriebspläne
o Erstellen der wasserrechtlichen Antragsunterlagen für die Oberflächenentwässerung während der Bohrphase
o Entwässerung
- Hydraulische Berechnung der Niederschlagsmengen
- Versickerungskonzept
Ausführungsplanung
o Statische Berechnungen
- Bohrkeller und Turmfundamente
- Regenwasserbecken (innerer Bereich und ggfs. äußerer Bereich)
- ggfs. Testwasserbecken
o Zeichnungen
- Übersichts- und Bohrplatzplan inkl. Zufahrt und Parkplätze
- Oberflächenbefestigung
- Gründungselemente
- Etc.
- Grundleitungsplan inkl. Anschlüsse an bestehende Sparten (Strom, Wasser, Abwasser, Lehrrohre, etc. ) mit Schnittdarstellungen
- Schal- und Bewehrungsplan
- Bohrkeller
- Turmfundamente
- Regenwasserbecken
- Maschinenstellfläche einschl. weiterer Gründungselemente innerer Bereich
- Testwasserbecken
o Ausschreibungsunterlagen Massenermittlung und LV Bohrplatzbau
- Erdarbeiten
- Oberflächenbefestigung
- Grundleitungen
- Stahlbetonbau
o (Optional) Angaben zur Herstellung einer Aufstellfläche für mobile Speicherbecken
Die Vergabe von Los 2 wurde aufgehoben.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt V: Auftragsvergabe
Planung Geologie und Tiefbohrungen
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Es sind nur elektronisch über die Platform Aumass abgegebene Angebote zugelassen.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: München
Postleitzahl: 80538
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Genaue Angaben zu den Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen:
Ein Nachprüfungsantrag ist unzulässig, soweit mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind (§ 160 Abs. 3 Satz 1 Nr. 4 GWB). Ein Nachprüfungsantrag ist zudem unzulässig, soweit der Antrag erst nach Zuschlagserteilung zugestellt wird (§ 168 Abs. 2 Satz 1 GWB). Die Zuschlagserteilung ist möglich 10 Kalendertage nach Absendung (elektronisch oder per Fax) der Bekanntgabe der Vergabeentscheidung (§ 134 GWB). Die Zulässigkeit eines Nachprüfungsantrags setzt ferner voraus, dass der Antragsteller die geltend gemachten Vergabeverstöße, soweit diese vor Einreichen des Nachprüfungsantrags erkannt wurden, innerhalb einer Frist von 10 Kalendertagen, soweit die Vergabeverstöße aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Bewerbung, Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe, gegenüber dem Auftraggeber gerügt hat (§ 160 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 - 3 GWB).