004 694.000_Portfoliomanagementsystem Referenznummer der Bekanntmachung: 004 694.000
Vorinformation
Diese Bekanntmachung dient nur der Vorinformation
Lieferauftrag
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: München
NUTS-Code: DE212 München, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 81925
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.versorgungskammer.de
Abschnitt II: Gegenstand
004 694.000_Portfoliomanagementsystem
Das Ziel ist die gesamtheitliche Abbildung des globalen Immobilien-Portfolios der von der Bayerischen Versorgungskammer vertretenen Versorgungseinrichtungen (kurz BVK) durch eine Portfolio Management Software (kurz PMS). Der zentrale Leistungsbestandteil einer derartigen Software ist die mehrjährige Planung des Immobilienbestand, sowohl im Direktbestand als auch der indirekten Anlage. Im Detail werden die folgenden weiteren Ziele verfolgt:
- Durchführung von individualisierten Soll-Ist-Abgleichen inklusive der Analyse auf verschiedenen Investitionsebenen (jedoch insbesondere auf der Objekt- und Fondsebene)
- Schaffung einer zuverlässigen Möglichkeit für die Liquiditätsplanung auf Objekt-, Gesellschafts- und Fondsebene
- Möglichkeit eines Datenzugriffs auf Miet-, Objekt-, Beteiligungs- und Fondsebene (d.h. eine Durchschau von der höchsten Investitionsebene bis zur Immobilie und Einzelkonten) mit täglicher Uploadfähigkeit von Daten aus dem Data Warehouse (kurz DWH)
- Schaffung einer harmonisierten Datenbasis über die direkte und indirekte Anlage
- Es wird eine zentrale Datenversorgung des PMS mit Stammdaten und Bewegungsdaten durch ein internes DWH angestrebt
- Durchführung von Kalkulationen über die gesamte Immobilien-Wertschöpfungskette, um die Investment-, Portfolio- und Assetmanager zu unterstützen
- Unterstützung der Risikomanagement-Funktion, in dem Stresstestszenarien und regulatorische Anforderungen abgebildet werden
- Interne Etablierung des gif-IDA-Datenmodells als Standard für Datenfelder die ebenfalls in das Data Warehouse der BVK eingespielt werden
Allgemeine Beschreibung der zu berücksichtigenden Investitionen:
- Die BVK bündelt die Kapitalanlage von zwölf berufsständischen und kommunalen Altersversorgungseinrichtungen
- Der Bestand der BVK unterscheidet sich in direkte und indirekte Anlagen (insb. über Fondsstrukturen in Deutschland und Luxemburg, REIT-Strukturen, Debt-Strukturen) - diese Produkt- und Investitionstypen müssen somit abbildbar und vergleichbar (einheitliche Kennzahlen) sein
- Aus der unterschiedlichen operativen Verantwortung der BVK für die direkten und indirekten Investments ergeben sich abweichende Anforderungen, die in den folgenden Abschnitten gesondert genannt werden.
- Die indirekte Anlage wird dabei im wesentlich über eine Service-KVG in Deutschland gesteuert, welche die jeweiligen Masterfonds pro Versorgungswerk administriert
- Unterhalb der Versorgungswerk-Masterfonds sind weitere Dachfonds auf Produktebene und Zielfonds angebunden, welche von diversen externen Fond- und Asset Managern verwaltet werden - hier werden insbesondere Spezialisierungseffekte auf regionaler Ebene bzw. Nutzungsartenfokus genutzt
- Das Produktportfolio deckt deutsche Spezial-AIF gemäß §284 KAGB, deutsche Investment KG, luxemburgische FCP-FIS und S.C.S. Fonds inkl. Teilfonds und Segmenten ab
- Die Zielfonds sind global verteilt, sodass neben dem europäischen Markt auch Investitionen in Asien-Pazifik und Nord- und Lateinamerika getätigt werden
- Unterhalb der Fondsebene müssen ca. 450 Beteiligungsgesellschaften in 23 Ländern abgebildet werden
Die detaillierten Kategorien die den Auftragsgegenstand weiter konkretisieren, werden weiter unten aufgeführt.
Bayerische Versorgungskammer Arabellastraße 33 81925 München
Kategorie Stammdatenzugriff und -analyse
- Die 3 Ebenen (Asset, SPV und Fonds) müssen die folgenden wesentlichen Werttreiber stammdatenseitig abbilden können.
o Immobilienstammdaten
- Gebäude bzw. Wirtschaftseinheiten
- Flächen (z.B. nach Nutzungsarten)
- Verträge (inklusive Konditionen, Laufzeiten, Mieterhöhungspotentialen)
- Mieterdaten (inklusive Branchen und Clusterbildung)
- Technische Stammdaten
- Buchhaltungsdaten (z.B. Offene Posten)
o Darlehen (Immobilienebene, Gesellschaftsebene, Fondsebene)
o Währungshedging
o Gebühren und Managementkosten (PrM, AM, Fonds, Verwahrstelle, WP, Steuer etc.)
o Gesellschaftsstammdaten mit Beteiligungsverhältnissen
o Fondsstammdaten mit Beteiligungsverhältnissen
o Anteilscheingeschäfte
o Versorgungswerke mit Verwaltung der Beteiligungen an den oben beschriebenen Produkten
o An- und Verkauf (Unit und Share deal) flexible Integration in unterschiedliche Produkte
o Bewertungen
- Die direkte und die indirekte Anlage setzt eine Abbildung von Fondsübersichten (inkl. Sub-Strukturen) und Stammdaten (inkl. Namen, Fondsdomizilierung, Strukturierung, Klassifizierung und Beziehungen untereinander) voraus
- Die Anbindung von Dokumenten und/oder DMS (D3) sollte möglich sein
- Die PMS Software soll die BVK in der Due Diligence unterstützen und die Anbindung an einen Datenraum technisch ermöglichen
- Clusterbildungen, flexible Auswahl und Filterkriterien für die Stammdatenselektion und Gruppierung ist notwendig. Vergleiche zwischen unterschiedlichen Anlagen, Nutzungsarten, Ländern und freien Kriterien soll möglich sein.
- Der sehr großen Bedeutung von nachhaltigen Investments bei der BVK muss durch die Integration von ESG Daten Rechnung getragen werden:
o Verbrauchsmessung (CO2, Strom, Heizung, Wasser, Müll)
o Freie Konfiguration von sozialen und ökologischen Merkmalen und Zielen
o Abbildung von Zertifikaten, Benchmarks (z.B. GRESB, Energieausweise, ECORE, MSCI)
o Die Integration des CRREM-Tools wird vorausgesetzt.
- Schnittstellenmöglichkeit zur Integration von in- und externen qualitativen und quantitativen Marktdaten wie bspw. Bulwiengesa, MSCI
- Die Möglichkeit einer Integration von Genehmigungs-Workflows im Zusammenhang mit Vermietungsvorschlägen wäre vorteilhaft; inkl. Speicherung der genehmigten Vermietungsvorschläge mit Datum und Namen der Genehmiger
- Hinsichtlich der Accounting-Standards wird eine Abbildung der Local GAAP und jeweiligen investmentrechtlichen Anforderungen vorausgesetzt
- Es müssen für die Perfomanceanalyse sowohl historische als auch laufende Bewegungssalden eingespielt werden können und als Basis für das Reporting, Planung und Forecasting herangezogen werden können.
- Die Abbildung soll in lokaler Währung und Fondswährung möglich sein
Kategorie Planung und Szenarien
- Bitte beachten Sie, dass die Anforderungen für die Direktanlage und die indirekte Anlage sich teilweise unterscheiden:
o So ist für die Direktanlage eine vollumfängliche Planung auf SPV- und Assetebene notwendig, welche von internen Fachbereichen direkt im PMS abgedeckt wird.
o In der indirekten Anlage wird mit externen Fonds- und Assetmanagern gearbeitet, sodass eine Übernahme der Planungswerte dieser Manager auf allen Ebenen über einen Planungshorizont von 10 bis 20 Jahren notwendig sein wird. Hierfür soll der Cashflow der Planungen herangezogen werden (basierend auf dem Kontenplan der BVK)
- Zur Umsetzung von Planungen und zur Berechnung von Szenarien (inkl. Versionierung) sollen zumindest Ankaufs- und Verkaufskalkulationen, Hold Sell Analysen, Fondsstrukturen und Fondsunterlagen für alle Investmentstrukturen abgebildet werden
- Die Business Pläne für die diversen Investment- und Fondsstrukturen müssen einen Zeitraum von einem bis zu zwanzig Jahren berücksichtigen (d.h. alternative Laufzeiten + unterjähriger Start der Planung) und es bedarf auch der Möglichkeit diverse Sensitivitätsanalysen durchführen zu können (zusätzlich: Mittelabruf- bzw. Liquiditätsplanung)
- Business Pläne auf Monatsbasis und mieteinheitsgenau bzw. mietergenau
- Integration der Instandhaltungsbudgets pro Immobilie und Gegenüberstellung von IST-Daten
- Über das PMS ist es angedacht Liquiditätsmanagement-Aktivitäten durchzuführen, sodass die Software diese Fähigkeiten anbieten sollte
-
Kategorie Risikomanagement
- Die BVK wünscht über die PMS-Software eine Portfolio- und Risikosteuerung über den gesamten Bestand durchzuführen (qualitative und quantitative Berücksichtigung von Risikokomponenten z.B. für eine Risiko-Rendite-Matrix)
- Zudem wird gewünscht, dass das PMS die Fähigkeit zur Abbildung von Stranding Analysen anbietet, dies allerdings im Zusammenspiel mit weiteren Risikofaktoren des Risikoscorings von Immobilienobjekten
Kategorie Bewertung
- Für den direkt gehaltenen Bestand wird die Bewertung der Immobilien direkt durch Mitarbeitende der BVK durchgeführt. Eine entsprechende Funktion für das deutsche Ertragswertverfahren sowie das vereinfachte Ertragswertverfahren nach GDV wird erwartet.
- Zusätzlich sollte ein DCF-Modell ebenfalls als Option zur Verfügung stehen.
Kategorie Reporting und Performance
- Für das Reporting wird eine Bereitstellung von Kennzahlen und Berichten benötigt (Immobilienportfolioreporting, BVI-Dachfondsreporting, Ziel- und Ist-Allokationen im Fonds)
- Für das Assetmanagement sind individuell abzustimmende Reports nach Vorgabe des AG als automatisierter Output zu erstellen:
o Businessplan Report, basierend auf monatlicher CF-Planung
o YTD Analysen vs. Businessplan
o Mietflächenspezifische Lease Term Reports im Vergleich zum Businessplan basierend auf monatlichen CFs
o Hold-Sell-Analysen
o Leerstandsreport / Vermietungsreport
o Quartalsreport Budgetabarbeitungsstände (Obligo/IST/ Noch verfügbar.)
- Reports und Kennzahlberechnungen sollen für die unterschiedlichen Ebenen berechnet werden und für die Vergleichbarkeit flexibel bereitgestellt werden.
- Alle KPIs sind bereits in Workshops diskutiert und definiert worden, wodurch keine separaten Definitionen notwendig sind
- Weiter soll eine Fondsperformancesteuerung möglich sein und auch Sonderauswertungen inkl. ad-hoc Reporting mit eigenständiger Zusammenstellung von Datenwürfeln (z.B. Berechnung von Ausschüttungen) sollen aus der PMS-Software bezogen werden können
- Zur Steuerung wird das Kostencontrolling gezählt, wie auch das Liquiditätstracking (z.B. über Ampelsysteme) der jeweiligen Investitionsstrukturen
- Standardisierte Gremienberichte (inklusive flexibler Bausteinauswahl) sind eine zentrale Anforderung.
- Assetübersichten / Immobilienbestandslisten, das ESG Monitoring, Selektion von einzelnen Werttreibern auf allen Ebenen ist ebenfalls Grundanforderung
- Für das Benchmarking mit externen Fonds / Vergleichsprodukten gilt es als Mindestmaß bulwiengesa und MSCI Datenpakete einzubinden (z.B. Prognosedaten zur Mietentwicklung, Nettoanfangsrenditen, Vervielfältiger, Zeitreihen zur Fondsperformance)
Zusätzlich gilt es Finanzierungen zur Direktanlage bzw. der indirekten Anlage über die PMS-Software zu steuern (Erzeugung von diversen Covenants wie LTV, ICR, DSCR, KDF; Zinsen- und Margen pro Finanzierung, Darlehensvolumen pro Bankinstitut)
Kategorie Infrastruktur, Technik, Wartung und Pflege
- Es wird eine SaaS-Umgebung vorausgesetzt
- Darstellung der Schnittstellenkonzepte
- Die gewünschte PMS Software soll in deutscher und englischer Sprache verfügbar sein
- Der Dienstleister muss darstellen wie Wartungs-, SLAs vorgelegt werden, wie oft Updates erfolgen und welchen Lebenszyklus die Software hat und wie viele Kapazitäten die Systempflege auf Seiten BVK bindet
- Datenbankformate im Hintergrund der Software-Lösung
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Auftraggeber sind:
1) Bayerische Ärzteversorgung
2) Bayerische Apothekerversorgung
3) Bayerische Architektenversorgung
4) Bayerische Ingenieurversorgung-Bau mit Psychotherapeutenversorgung
5) Bayerische Rechtsanwalts- und Steuerberaterversorgung
6) Bayerischer Versorgungsverband
7) Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen
8) Versorgungsanstalt der deutschen Kulturorchester
9) Versorgungsanstalt der bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger
10) Pensionskasse des Schornsteinfegerhandwerks,
11) Versorgungswerk des Bayerischen Landtags,
jeweils juristische Personen des öffentlichen Rechts, jeweils gesetzlich vertreten durch die Bayerische
Versorgungskammer, Denninger Str. 37, 81925 München
Der Auftraggeber verzichtet gemäß § 38 Abs. 5 VgV auf die Erstellung einer weiteren Auftragsbekanntmachung, da
die Leistung, die Gegenstand des zu vergebenden Auftrages sein wird, in dieser Vorinformation benannt wird. Das Interesse zur Teilnahme am Verfahren muss bei der angegebenen Kontaktstelle innerhalb der unter IV.2.2 angegebenen Frist bekundet werden. Die Interessensbekundung als
Bewerbergemeinschaft ist möglich. In diesem Fall sind die Mitglieder sowie das
vertretungsberechtigte Mitglied mit der Interessensbekundung zu benennen. Nur Unternehmen, die fristgerecht
eine Interessensbekundung übermittelt haben, werden zur Teilnahme am weiteren Verfahren beteiligt.
Der Interessent trägt das Risiko der fristgerechten Übermittlung der Interessensbekundung.
Der Nachprüfungsantrag ist nach § 160 Abs. 3 GWB unzulässig, soweit der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrags erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von zehn Kalendertagen gerügt hat; Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, müssen spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden, Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe. Der Nachprüfungsantrag ist ebenfalls unzulässig, wenn mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.
Zuständige Stelle für Rechtsbehelfs-/Nachprüfungsverfahren:
Regierung von Oberbayern - Vergabekammer Südbayern
Postanschrift
Maximilianstraße 39
Postleitzahl
80538
Ort
München
Land
Deutschland
Telefon
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Fax
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Bekanntmachungs-ID: CXP4Y4KRLD7