Geräte für den Quantenschlüsselaustausch (Quantum Key Distribution) basierend auf diskreten Variablen (discrete variable QKD)
Freiwillige Ex-ante-Transparenzbekanntmachung
Lieferauftrag
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Nationale Identifikationsnummer: DE 811 272 995
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Neubiberg
NUTS-Code: DE21H München, Landkreis
Postleitzahl: 85577
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.unibw.de
Abschnitt II: Gegenstand
Geräte für den Quantenschlüsselaustausch (Quantum Key Distribution) basierend auf diskreten Variablen (discrete variable QKD)
Das Forschungsinstitut CODE für Cyber Defence an der Universität der Bundeswehr München führt im Rahmen des Projekts „MuQuaNet“ Forschung im Bereich der Quantenkommunikation durch. Ziel des Projekts ist es, ein Quantenkommunikationsnetzwerk für Test- und Forschungszwecke im Großraum München aufzubauen. Die UniBw M will im Projekt verschiedene Technologien zum Quantenschlüsselaustausch (Quantum Key Distribution, QKD) unterschiedlicher Hersteller einsetzen, in Anwendungsfälle einbinden, sowie in Hinblick auf Praktikabilität, Wirtschaftlichkeit und insbesondere Sicherheit untersuchen. Dabei beabsichtigt sie, mindestens zwei Gerätepaare je Technologie einzusetzen, um das Trusted NodeKonzept des jeweiligen Herstellers zu untersuchen. Auftragsgegenstand sind hier Clavis3 QKD-Geräte basierend auf diskreten Variablen (discrete variable QKD), an die eigene (externe) Detektoren für Forschungszwecke angeschlossen werden.
Am Forschungsinstitut CODE sind Clavis3-Geräte der Firma ID Quantique SA (IDQ) für die Quantenverschlüsselung im Einsatz. Auftragsgegenstand ist ein weiteres Clavis3 Gerätepaar bestehend aus einem Sende- und einem Empfängergerät, das ein QKD-Protokoll basierend auf diskreten Variablen (Discrete Variables, DV) implementiert. Dieses System ist kompatibel zu den vorhandenen Clavis3-Geräten von IDQ, sodass die Schlüsselmanagement-Systeme der beiden Gerätepaare miteinander kommunizieren.
Das System enthält Erweiterungen für externe Detektoren. Der Quanten-Zufallszahlengenerator (Quantum Random Number Generator) ist zum Zwecke der Lehre und Forschung als externes Gerät im Lieferumfang enthalten.
Das Clavis3 Gerätepaar wird spätestens im vierten Quartal 2021 geliefert. Es erfüllt folgende technische Anforderungen:
• Das System setzt das QKD-Protokoll basierend auf diskreten Variablen ohne Verschränkung (ein „Prepare-and-Measure“-Protokoll) um.
• Das System schließt einen Key Buffer, Software zum Postprocessing des Quantenschlüsselmaterials, Software zum Quantenschlüsselmanagement sowie Managementsoftware ein.
• Die Managementsoftware beinhaltet ein Monitoring der wichtigsten Hardwareparameter einschließlich der Kenngrößen Quantum Bit Error Rate, Visibility und Secure Key Rate.
• Das System implementiert eine ganzheitliche Kommunikation über drei Standorte (Knoten) A, B und C. Key forwarding gem. ETSI GS QKD 014 wird am Trusted Node B vom Empfänger des bestehenden Clavis3 Paares zum Sender der zu beschaffenden Geräte konfiguriert.
Dadurch werden an den Standorten A und C die selben Schlüssel bereitgestellt.
• Das Clavis3 System ist mit handelsüblichen Telekommunikations-Glasfasern kompatibel.
• Es werden genau zwei Fasern (Dark Fibers) pro Link verwendet, d.h. für den klassischen (Service-)Kanal und für den Quantenkanal zusammen.
• Die Secure Key Rate beträgt mindestens 1000 bit/s bei 10 dB optischen Verlusten. Diese optischen Verluste beziehen sich auf eine Wellenlänge von 1550 nm und verändern sich gemäß der Charakteristik der Glasfaser bei anderen Wellenlängen.
• Das System beinhaltet eine standardisierte Schnittstelle für den Schlüsselabruf durch klassische Verschlüsselungsgeräte gemäß der ETSI-Norm ETSI GS QKD 014 (oder äquivalent).
• Das System besitzt genau eine Ethernet-Schnittstelle zu dem Rechner, auf dem die Managementsoftware installiert ist sowie zu den Verschlüsselungsgeräten.
• Das System passt in ein handelsübliches 19“-Serverrack (kleiner als 5 U).
• Das System wird bei normaler Raumtemperatur (20-30 °C) betrieben.
• Notwendiges Zubehör wie z.B. SFP-Module, Glasfaserkabel und Attenuatoren ist im Lieferumfang enthalten.
• An die Geräte werden auch externe Detektoren über standardisierte Steckertypen (FC, SC oder vergleichbar) angeschlossen.
Darüber hinaus sind im Lieferumfang enthalten:
• Umfassende Dokumentation und Handbücher für das System sowie die Software.
• Technische Unterstützung bei der Inbetriebnahme des Systems und Sicherstellen des vollen Funktionsumfangs.
• Umfassende Online-Training Sessions über die Funktionsweise des Systems.
• Wartung, Service und Garantie für drei Jahre.
Die UniBw M wird voraussichtlich die folgenden QKD-Systeme im Rahmen wettbewerblicher bzw. förmlicher Verfahren ausschreiben:
1. Verschränkungsbasiertes Dreibenutzer-QKD-System,
2. QKD-Geräte basierend auf kontinuierlichen Variablen (continuous variable QKD).
Abschnitt IV: Verfahren
- Die Bauleistungen/Lieferungen/Dienstleistungen können aus folgenden Gründen nur von einem bestimmten Wirtschaftsteilnehmer ausgeführt werden:
- nicht vorhandener Wettbewerb aus technischen Gründen
Die UniBw M darf mit IDQ ein Verhandlungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb durchführen. Aus technischen Gründen scheidet ein Wettbewerb von vornherein aus. Die Anforderungen der UniBw M an die QKD-Geräte (basierend auf diskreten Variablen) kann nur IDQ erfüllen. Der Auftragnehmer muss alle von der UniBw M an die QKD-Geräte (basierend auf diskreten Variablen) festgelegten Anforderungen kumulativ erfüllen. Insbesondere müssen die auftragsgegenständlichen QDK-Geräte zu den bereits erworbenen QDK-Geräten
1. systemkompatibel (auch zu dem proprietären Schlüsselmanagementsystem) sein und
2. ermöglichen, eigene Detektoren für Forschungszwecke anzuschließen.
Nur die Geräte von IDQ erfüllen diese Voraussetzungen. Eine vernünftige Alternative oder Ersatzlösung kommt nicht in Betracht. Der fehlende Wettbewerb ist auch nicht das Ergebnis einer künstlichen Einschränkung der Auftragsparameter. Vielmehr müssen die Geräte zwingend alle Anforderungen kumulativ erfüllen, damit die UniBw M Ihre Forschungs- und Projektziele erreichen kann. Dies ergibt sich bereits daraus, dass die UniBw M andere QKD-Geräte im Wege wettbewerblicher bzw. förmlicher Vergabeverfahren beschafft.
Die UniBw M hat mit der Anforderung, dass nur ein Auftragnehmer alle Leistungen erbringen muss sowie mit den weiteren Anforderungen an das Gesamtsystem das vergaberechtliche Leistungsbestimmungsrecht eingehalten. Die Bestimmung des Auftragsgegenstands ist sachlich gerechtfertigt und die UniBw M hat sich willkürfrei zu einem Verhandlungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb mit IDQ entschieden. Die UniBw M diskriminiert andere Wirtschaftsteilnehmer nicht, wenn sie Geräte beschaffen möchte, die die genannten Anforderungen an die Leistung kumulativ erfüllen.
Abschnitt V: Auftragsvergabe/Konzessionsvergabe
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Carouge - Genève
NUTS-Code: CH013 Genève
Postleitzahl: 1227
Land: Schweiz
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Bonn
Postleitzahl: 53123
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: https://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Kontaktdaten/DE/Vergabekammern.html
Genaue Angaben zu den Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen:
Die Frist zur Einreichung eines Nachprüfungsantrages bei der unter Ziffer VI.4.1) genannten Stelle, um den Abschluss des Vertrages zu verhindern, beträgt zehn Kalendertage, gerechnet ab dem Tag nach Veröffentlichung dieser Bekanntmachung. Auf § 135 Abs. 3 GWB wird hingewiesen.