Rahmenvereinbarung über Ingenieurleistungen für die Erfüllung der Eigenkontrollverordnung (EÜV) - geschlossene Kanalsanierung
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Oberstdorf
NUTS-Code: DE27E Oberallgäu
Postleitzahl: 87561
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.markt-oberstdorf.de
Abschnitt II: Gegenstand
Rahmenvereinbarung über Ingenieurleistungen für die Erfüllung der Eigenkontrollverordnung (EÜV) - geschlossene Kanalsanierung
Der Markt Oberstdorf ist verpflichtet, die kommunale Abwasseranlage nach den gesetzlichen Vorgaben und entsprechend den anerkannten Regeln der Technik zu betreiben, zu unterhalten, zu untersuchen sowie zu sanieren (Umsetzung der Eigenüberwachungsverordnung (EÜV)). Das gesamte öffentliche Kanalnetz, einschließlich der Schächte, sollen gemäß der EÜV, eingehend vollständig untersucht und falls erforderlich auf Dichtheit überprüft werden. Auf Basis der durch Inspektion (TV-Kanalbefahrung) erhobenen Daten ist eine Zustandsbewertung durchzuführen. Die Schadensbewertung und die Erstellung der Prioritätenliste hat nach der DIN EN 13508-2:2003 und dem DWA-Merkblatt 149-2 zu erfolgen. Auf Grundlage der Zustandsbewertung ist ein Sanierungsvorschlag für die Behebung der festgestellten Schäden zu erstellen. Weitere Aufgaben sind die Sanierungsplanung, Vorbereitung der Ausschreibung, Mitwirken bei der Vergabe, die Bauoberleitung und die Projektbetreuung.
Markt Oberstdorf
Der Markt Oberstdorf betreibt eine öffentliche Abwasseranlage. Das öffentliche Kanalnetz, einschließlich der Schächte, soll in 10 Quartiere untergliedert gemäß der Verordnung zu Eigenüberwachung von Wasser- und Abwasseranlagen (Eigenüberwachungsverordnung-EÜV), eingehend untersucht und falls erforderlich auf Dichtheit geprüft werden. Das Kanalnetz ist in den Anlagen 13 – 15 der Vergabeunterlagen dargestellt. Jedes Jahr soll ein Quartier untersucht werden, bis das vollständige Kanalnetz untersucht ist. Auf Basis der eingehenden Inspektion (TV-Kanalbefahrung) erhobenen Daten ist eine Zustandsbewertung durchzuführen. Die Schadensbewertungen und die Erstellung der Prioritätenliste hat nach der DIN EN 13508-2:2003 und dem DWA-Merkblatt 149-2 zu erfolgen. Auf Grundlage der Zustandsbewertung ist in Abstimmung mit den Markt Oberstdorf ein Sanierungsvorschlag für die Behebung der festgestellten Schäden zu erstellen. Hinzu kommen die Planung der Sanierungsarbeiten, die Vorbereitung der Ausschreibungen, die Mitwirkung bei der Vergabe, die Bauoberleitung sowie die Projektbetreuung. Es besteht ein digitales Kataster, welches biometrische Daten, Bauzustände, bereits durchgeführte Inspektionen und Sanierungen erfasst. Diese Daten sollen übernommen werden. Der Datentransfer soll sichergestellt und die gewonnenen Daten sollen gespeichert und verarbeitet werden. Die erforderlichen Leistungen zur ingenieurmäßigen Ermittlung des geeigneten Sanierungsverfahrens für Entwässerungsanlagen setzen sich aus den Grundleistungen und Besonderen Leistungen im Sinne der HOAI zusammen. Die Anforderungen an die Grundleistungen folgen gemäß der HOAI 2021 Anl. 12 zu § 43 Abs. 4. Hinzukommen Besondere Leistungen. Hierfür ist ein Rahmenvertrag mit einem Bewerber zu schließen.
Die Zahl der Bewerber/Bewerbergemeinschaften, die zur Angebotsabgabe aufgefordert werden, ist auf 4 begrenzt. Objektive Kriterien für die Auswahl der begrenzenten Zahl von Bewerbern entsprechen den Eignungskriterien. Das Eignungskriterium „Nachweis der wirtschaftlichen und finanziellen Leistungsfähigkeit“ wird mit maximal 15 Punkten bewertet und mit 10 % gewichtet. Das Eignungskriterium „Nachweis der beruflichen Leistungsfähigkeit“ wird mit maximal 7 Punkten gewertet und 15 % gewichtet. Der Nachweis der Fachkunde (Qualität und Wirtschaftlichkeit der Referenzobjekte) wird maximal 16 Punkten gewertet und mit 75 % gewichtet. Prozente und Punkte werden multipliziert. Insgesamt können daher maximal 1455 Punkte erzielt werden. Es werden vier Bewerber / Bewerbergemeinschaften mit der höchsten Punktzahl ausgewählt. Erfüllen mehrere Bewerber/Bewerbergemeinschaften gleichermaßen die Anforderungen und ist die Bewerberzahl nach einer objektiven Auswahl entsprechend der zugrunde gelegten Kriterien zu hoch, kann die Auswahl unter den verbliebenen Bewerbern durch Los getroffen werden. Aus der Wertungsmatrix zu der 1. Stufe ergibt sich für jeden Bewerber eine Gesamtpunktzahl. Die 4 Bewerber/Bewerbergemeinschaften mit der höchsten Gesamtpunktzahl werden zur Angebotsabgabe und damit zur Teilnahme an der zweiten Stufe aufgefordert.
Die nähere Beschreibung der einzelnen objektiven Kriterien samt den dazugehörigen Anforderungen an die einzelnen Bewertungsstufen sind in der Anlage 8 der Vergabeunterlagen zu entnehmen. Diese sind zudem in Ziffer III.1.2 und III.1.3 dieser Auftragsbekanntmachung ebenfalls wiedergegeben.
Öffentliche Url: https://plattform.aumass.de:443/Veroeffentlichung/av15cf69-eu
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
- Die Bewerbung muss formlos vom Büroinhaber, einem Geschäftsführer und/oder von einem berechtigten Vertreter rechtsverbindlich unterschrieben im Original eingereicht werden.
- Der Nachweis über die Unterschriftsberechtigung bei juristischen Personen muss durch die Vorlage eines aktuellen Handelsregisterauszugs erfolgen. Im Falle von Bietergemeinschaften muss die Bietergemeinschaftserklärung von allen Bietern rechtsverbindlich unter Nennung eines bevollmächtigten Vertreters eingereicht werden. Hierfür muss zudem mitgeteilt werden, dass eine Bieter- oder Arbeitsgemeinschaft gebildet werden soll. Der für die Durchführung des Vertrages bevollmächtigte Vertreter muss benannt werden und die Erklärung, dass im Falle der Beauftragung die Arbeitsgemeinschaft gem. §§ 705 ff. BGB bis zur Abwicklung des Auftrages bestehen bleibt und gesamtschuldnerisch mit dem bevollmächtigten Vertreter auch über die Auflösung der Bietergemeinschaft hinaus haftet, muss abgegeben werden.
- Es soll eine Darstellung des Bewerbers sowie sämtlicher Mitglieder der Bietergemeinschaft erfolgen. Dazu zählt insbesondere die Unternehmensstruktur, Hauptgeschäftsbereich, Angaben von Haupt- bzw. Nebenstandorten, vollständige Büroangaben (bspw.: Postanschrift, E-Mail, Fax- und Telefonnummer).
- Es soll mitgeteilt werden, ob und welche Teile des Auftrags durch Subunternehmer erbracht werden sollen. Der Bewerber bzw. jedes Mitglied der Bietergemeinschaft muss eine rechtsverbindlich unterzeichnete Erklärung vorlegen, dass keine Ausschlussgründe nach § 123 GWB sowie nach § 124 Abs. 1 Nr. 2, Nr. 3 GWB vorliegen. Der Markt Oberstdorf behält sich ausdrücklich vor zu prüfen, ob weitere fakultative Ausschlussgründe im Sinne von §§ 124 – 126 GWB vorliegen, zu denen keine Eigenerklärung gefordert wird.
- Der Nachweis einer Berufshaftpflichtversicherung bei einem in den Mitgliedsstaaten der EU oder eines Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum zugelassenen Versicherungsunternehmen mit folgenden Deckungssummen: 2,5 Mio. € für Personenschäden sowie 3,5 Mio. € für Vermögenschäden, 2-fach maximiert pro Kalenderjahr ist erforderlich. Die Deckung für das Objekt muss über die gesamte Vertrags- und Gewährleistungslaufzeit uneingeschränkt erhalten bleiben, jedoch kann die geforderte Sicherheit durch Erklärung des Versicherungsunternehmens erfüllt werden, mit der der Abschluss und die bestehende Deckung der geforderten Haftpflichtleistungen und Deckungsnachweise im Falle einer Auftragserteilung zugesichert wird (Anlage 4).
Das Eignungskriterien „wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit“ wird in weitere Unterkriterien untergliedert und mit max. 15 Punkten gewertet und mit insgesamt 10 % gewichtet. Die Punktevergabe bei den Unterkriterien setzt sich wie folgt zusammen:
- Unterkriterium:
Gesamtjahresumsatz der vergangenen drei Geschäftsjahre = max. 7 Punkte
Bei einer Bietergemeinschaft erfolgt die Mitteilung getrennt für jeden Bieter. Erforderlich ist die Angabe des Honorarumsatzes netto in Euro der letzten drei Geschäftsjahre (Anlage 5).
Insgesamt ist dieses Unterkriterium mit max. 7 Punkten bewertet.
- Unterkriterium:
Umsatz des Bewerbers in den letzten drei Geschäftsjahren im Tätigkeitsbereich der Kanalsanierung und Zustandsbewertung = max. 8 Punkte
Bei einer Bietergemeinschaft erfolgt die Mitteilung getrennt für jeden Bieter. Erforderlich ist die Angabe des Honorarumsatzes netto in Euro der letzten drei Geschäftsjahre (Anlage 5).
Insgesamt ist dieses Unterkriterium mit max. 8 Punkten bewertet:
Die nähere Beschreibung der einzelnen Eignungskriterien samt den dazugehörigen Anforderungen an die einzelnen Bewertungsstufen sind in der Anlage 8 der Vergabeunterlagen zu entnehmen.
Öffentliche Url: https://plattform.aumass.de:443/Veroeffentlichung/av15cf69-eu
Das Eignungskriterium „Berufliche Leistungsfähigkeit“ wird mit max. 7 Punkten gewertet und insgesamt 15 % gewichtet.
- Kriterium:
Mittlere Beschäftigtenzahl = max. 7 Punkte
Mitteilung über das jährliche Mittel der im Büro in den letzten 3 Jahren (2018, 2019, 2020) fest angestellten Beschäftigten einschließlich der Anzahl der Führungskräfte (Anlage 6).
Insgesamt ist dieses Unterkriterium mit max. 7 Punkten bewertet.
Nachweis der Fachkunde: Qualität und Wirtschaftlichkeit der Referenzobjekte
Das Eignungskriterium “Qualität und Wirtschaftlichkeit der Referenzobjekte“ wird in weitere Unterkriterien untergliedert und mit 16 Punkten gewertet und mit 75 % gewichtet bewertet. Die Punktevergabe bei den Unterkriterien setzt sich wie folgt zusammen:
- Unterkriterium:
Art und Leistungsumfang von Referenzobjekten = 12 Punkte
Gefordert wird ein Nachweis über Erfahrungen des Bewerbers/der Bewerbergemeinschaft im Anwendungsbereich des § 41 HOAI betreffend die Kanalsanierungsplanung mindestens der Leistungsphasen 2, 3 und 5 (§ 43 HOAI) in den letzten 3 Jahren. Es werden zwei Referenzobjekte qualitativ gewertet. Die Angaben zu den Referenzen müssen mittels des beigefügten Musterformulars (Anlage 7) nachgewiesen werden.
Ein Referenzobjekt wird mit max. 6 Punkten gewertet. Die einzelnen Leistungsphasen (LPH 1-9 gem. § 43 HOAI) werden entsprechend der in Anlage 8 abgebildet Punkteverteilung gewertet. Die Punkte der abgeschlossenen Leistungsphasen eines Referenzobjektes werden addiert und können mit max. 4 Punkten gewertet werden. Jedes Referenzobjekt wird unter Angabe der Baukosten (KG 300 und 400) in die Punkteabstufung gem. der Anlage 8 mit max. 2 Punkten gewertet. Die jeweils erreichten Punktzahlen beider Referenzen werden addiert. Bei der Bewertung der beiden Referenzobjekte können max. 12 Punkte erreicht werden.
Insgesamt ist dieses Unterkriterium mit 12 Punkten bewertet.
- Unterkriterium:
Einhaltung der Kosten = 4 Punkte
Mit dem Unterkriterium „Einhaltung der Kosten“ wird die Angabe zur Einhaltung der Kosten im Vergleich von Kostenfeststellung zur Kostenberechnung der beiden Referenzobjekte gewertet. Die Abstufungsmerkmale sind: Kosten entsprechend Kostenberechnung <1 %, Kostenüberschreitung bis 5%, Kostenüberschreitung bis 10% und Kostenüberschreitung > 20%.
Das Qualitätsmerkmal „Einhaltung der Kosten“ wird für jedes Referenzobjekt mit max. 2 Punkten gewertet. Die jeweils erreichten Punktzahlen beider Referenzen werden addiert. Maximal können für die Beurteilung der Kosteneinhaltung beider Referenzen insgesamt 4 Punkte erreicht werden.
Insgesamt ist dieses Unterkriterium mit max. 4 Punkten bewertet.
Die nähere Beschreibung der einzelnen Eignungskriterien samt den dazugehörigen Anforderungen an die einzelnen Bewertungsstufen sind in der Anlage 8 der Vergabeunterlagen zu entnehmen.
Öffentliche Url: https://plattform.aumass.de:443/Veroeffentlichung/av15cf69-eu
Abschnitt IV: Verfahren
Der Markt Oberstdorf ist gesetzlich verpflichtet, das komplette Kanalnetz zu untersuchen. Aufgrund des Umfanges kann die Untersuchung gem. der EÜV nur sukzessive und aufeinander aufbauend erfolgen. Die Datenspeicherung und die Datenverarbeitung der untersuchten Kanäle erfordert einen technischen Aufwand, der sich erst bei Untersuchung des kompletten Kanalnetzes wirtschaftlich amortisieren wird.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: München
Postleitzahl: 80538
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Ort: keine
Land: Deutschland
Der Antrag auf Nachprüfung des Vergabeverfahrens und der Vergabeentscheidung ist unzulässig, soweit:
1. der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrags erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von zehn Kalendertagen gerügt hat (§ 160 Abs. 3 Nr. 1 GWB),
2. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden (§ 160 Abs. 3 Nr. 2 GWB),
3.Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden (§ 160 Abs. 3 Nr. 3 GWB),
4.mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind (§ 160 Abs. 3 Nr. 4 GWB),
5. mehr als 15 Kalendertage nach Absendung der vorläufigen Absagen in Briefform, bzw. mehr als 10 Kalendertage bei elektronischer Absendung oder per Fax vergangen sind (§ 134 Abs. 2 GWB).