Sonstige Begründung: Die Voraussetzung für eine Verhandlungsvergabe ohne Teilnahmewettbewerb nach § 14
Abs. 4 Nr. 5 VgV liegen vor. Bei der Erweiterung des Hochleistungs-Cluster-Moduls
durch die DELTA handelt es sich um eine zusätzliche Lieferleistung des ursprünglichen
Auftragsnehmers, die zur Erweiterung bereits erbrachter Leistungen bestimmt ist. Ein
Wechsel des Unternehmens würde dazu führen, dass die UniBw M eine Leistung mit unterschiedlichen
technischen Merkmalen kaufen müsste, und dies unverhältnismäßige technische Schwierigkeiten
bei Gebrauch und Wartung mit sich bringen würde. Die Lieferung des Hochleistungs-Cluster-Moduls
durch DELTA stellt eine zusätzliche Lieferleistung des ursprünglichen Auftragnehmers
dar, die zur Erweiterung bereits erbrachter Leistungen bestimmt ist. Die DELTA ist
Lieferantin des bei der UniBw M bereits bestehenden HPC-Rechenclusters. Eine Erweiterung
ist die Ausdehnung des Umfangs oder der Stückzahl der vorhandenen Leistung. Der hiesige
Auftragsgegenstand, die Lieferung des Hochleistungs-Cluster-Moduls, ist notwendig,
um den bereits bestehenden HPC-Rechencluster an die erhöhten Anforderungen des RISK.twin-Projektes
anzupassen. Ein Wechsel des Unternehmens würde dazu führen, dass der Auftraggeber
eine Leistung mit unterschiedlichen technischen Merkmalen kaufen müsste und dies unverhältnismäßige
technische Schwierigkeiten bei Gebrauch und Wartung mit sich bringen würde (relative
Inkompatibilität). Eine vollständige Inkompatibilität liegt nur dann vor, wenn der
Gebrauchszweck durch die abweichenden technischen Merkmale vereitelt würde. Ein Fall
der relativen Inkompatibilität liegt vor, wenn eine Angleichung der technischen Merkmale
möglich ist, jedoch technische Schwierigkeiten aufwirft, die nur mit unverhältnismäßigem
Aufwand behoben werden könnten oder den bestimmungsgemäßen Gebrauch und die Wartung
nicht nur unwesentlich, sondern erheblich beeinträchtigen. Beim vorhandenen Rechencluster
handelt es sich um ein hochspezialisiertes Forschungsgerät. Obwohl die einzelnen Hardwarekomponenten
frei auf dem Markt verfügbar sind, liegt die besondere Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit
des Systems in der nutzungsspezifischen Konfiguration sowie den systemspezifischen
Cluster Management Tools (sowohl für Betrieb, Wartung, und technische Überwachung
als auch für das Notfallmanagement). Die bereits bestehende Lösung wurde von DELTA
speziell für die Anforderungen des Einsatzes an der UniBw M kreiert und optimiert.
Vor allem im Themenfeld „Notfallmanagement“ ist ein tiefes Verständnis des komplexen
Zusammenspiels aus HPC-Rechencluster, Kühleinheit und Haustechnik von zentraler Bedeutung.
Bei einem möglichen Lieferantenwechsel ginge relevantes und notwendiges System-wissen
verloren, sodass ein möglicher Lieferantenwechsel unverhältnismäßige technische Schwierigkeiten
bei der Inbetriebnahme, der Integration in das bestehende Cluster Management Tool
sowie der Einbindung in das Notfallmanagement nach sich zöge. Ein möglicher Lieferantenwechsel
würde auch mit der erweiterten Gewährleistung für das bestehende System, welche sich
auf von DELTA installierte Komponenten erstreckt, konfligieren. Zwar bieten andere
Unternehmen ähnliche Lösungen wie DELTA sowie identische Hardware an. Die Softwarelösungen
zur Installation, aber vor allem zum Betrieb („Cluster Management Tool“) sowie für
Notfallprozeduren stellen allerdings jeweils hauseigene Lösungen der Sys-temhäuser
dar, welche nur bedingt und mit hohem Rekonfigurationsaufwand mit dem beste-henden
System kompatibel gemacht werden können. Jedes Unternehmen baut das Cluster individuell
zusammen und passt die entsprechenden Softwarelösungen an die spezifischen Anforderungen
des Systems an. Das bestehende System an der UniBw M ist nicht statisch, sondern wurde
über Jahre von der UniBw M zusammen mit DELTA angepasst. Wichtig dabei ist vor allem
ein tiefgehendes Verständnis der Schnittstellen des HPC-Rechenclusters mit der bestehenden
Infrastruktur (v. a. Kühltechnik an der UniBw M). Eine nahtlose Integration neuer
HPC-Module in das bestehende System an der UniBw M kann somit nur DELTA durchführen.
Eine Lieferung und Installation durch ein anderes Unternehmen würde somit nicht nur
unverhältnismäßige technische Schwierigkeiten bei Gebrauch und Wartung mit sich bringen,
sondern sich auch auf sicherheitsrelevante Aspekte wie Kühlung und Notfalltechnik
nachteilig auswirken.