Beschreibung: Die Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren e.V. beabsichtigt den Neubau eines gemischt genutzten
Gebäudes mit Kindertagesstätte, Frühförderstelle und Förderstätte im östlichen Anschluss
an das Gelände der Wertachtal-Werkstätten in der Hiebelerstraße in Füssen zu realisieren.
Für das langgestreckte, relativ schmale Baugrundstück wird derzeit ein Bebauungsplan
aufgestellt. Die pädagogische Konzeption des ‚Haus Mosaik‘ sieht vor, dass dort Menschen
aller Altersgruppen, mit verschiedener Herkunft und verschiedenen Ressourcen und Handicaps
gemeinsam ihren Tag gestalten. Eine Kita, eine Frühförderstelle sowie drei Förderstättengruppen
für Menschen mit Schwerstmehrfachbehinderung und erworbener Hirnschädigung unter einem
Dach ermöglichen Vernetzung, Projektangebote und Kooperationen in weitläufiger und
für alle Beteiligten gewinnbringender Form. Der Kontakt zwischen Kindern und Menschen
mit Behinderung bekommt so einen festen und regelmäßigen Platz im Alltag; die Kinder
lernen ohne Berührungsängste aufzuwachsen. In der Kita (NUF ca. 990 m²) sollen in
vier Gruppen (eine Krippen- und drei Kindergartengruppen) Kinder im Alter von einem
Jahr bis ins Grundschulalter betreut werden. In jeder Gruppe sind auch Plätze für
Kinder mit erhöhtem Förderbedarf vorhanden. Im Kindergarten soll das Konzept der offenen
Werkstatt-Pädagogik umgesetzt werden, d.h. die Kinder sind nicht an ihren Gruppenraum
gebunden, sondern halten sich je nach Interesse in den verschiedenen, einem Thema
gewidmeten Räumen (z.B. Bauraum, Musikzimmer, Atelier) auf. Die Frühförderstelle (NUF
ca. 250 m²) stellt in ihren Räumen Angebote für die interdisziplinäre Grundversorgung
im Rahmen der Früherkennung und Frühförderung von behinderten und von Behinderung
bedrohten Kindern zur Verfügung. In der von der Wertachtal-Werkstätten gGmbH betriebenen
Förderstätte (NUF ca. 640 m²) werden tagsüber Menschen gefördert, betreut und beschäftigt,
die aufgrund der Intensität ihrer Behinderung nicht, noch nicht oder nicht mehr in
der Lage sind, im Arbeitsbereich der Werkstätten für Menschen mit Behinderung zu arbeiten.
Dies sind schwerst- und mehrfach behinderte Menschen. Die Beschäftigten der Förderstätte
erleben dort einen zweiten Lebensraum. Der Fokus liegt hier auf der Förderung lebenspraktischer
und sozialer Fähigkeiten, körperlicher und geistiger Mobilität sowie Wahrnehmungs-
und Kommunikationsfähigkeit. Die Errichtung der Kindertagesstätte und der Frühförderstelle
wird von der Regierung von Schwaben öffentlich gefördert (Erfordernis eines Verwendungsnachweises).
Als Grundlage für den Förderantrag wurde bereits eine Vorplanung durch das Architekturbüro
martin+brenner (inzwischen umfirmiert zu Martin&Lieb), Füssen erstellt, die nun die
Grundlage für die weitere Planung und Realisierung darstellt. Die Vorplanung für die
Fachplanung Technische Ausrüstung erfolgte für HLS durch Güttinger Ingenieure, Kempten
und für ELT durch Körbl + Feneberg GmbH Ingenieurbüro für Elektrotechnik, Füssen.
Der Vorentwurf ist Teil der Vergabeunterlagen. Geplant ist ein dreigeschossiges Gebäude
mit Teilunterkellerung und extensiv begrüntem Flachdach. Die gesamte Bruttogrundfläche
(BGF) umfasst ca. 3.050 m². Im EG ist die Kita mit den nach Osten orientierten Gruppenräumen
angeordnet, im 1. OG der Mehrzweck- und Speiseraum der Kita sowie die Frühförderstelle
und im 2. OG die Förderstätte. Alle Ebenen werden über einen Mittelgang erschlossen;
Erschließungskerne, Sanitäreinheiten und Büros sind als Nebenraumzone entlang der
westlichen Fassade angeordnet. Der Vorentwurf sieht einen Holzbau mit zwei Treppenhauskernen
in Massivbauweise vor. Die Gebäudestruktur ist auf ein Holzbauraster aufgebaut, vorgesehen
ist eine Vorfertigung der Holzbauteile (Wand- und Deckenelemente). Die Fassade ist
als senkrechte Boden-Deckel-Schalung in Nadelholz, die Fenster in Holz-Aluminium geplant.
Die Beheizung des Gebäudes soll über eine Solewärmepumpe erfolgen, der benötigte Strom
über die auf dem Dach installierte PV-Anlage geliefert werden. Der Neubau soll mit
einer zentralen, maschinellen Zu- und Abluftanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung
ausgestattet werden. Das Bauvorhaben soll während der Erstellung durch ein Schadstoffmanagement
begleitet und die Raumluftqualität nach der Fertigstellung gemessen und dokumentiert
werden. Aufgrund des schmalen Grundstückszuschnitts sind die Freianlagen der Kita
(ca. 1000 m²) überwiegend im Süden und Osten dem Baukörper vorgelagert, im Norden
an der Hiebelerstraße sollen Parkplätze entstehen. Der Planungsbeginn erfolgt unmittelbar
nach der Auftragserteilung, voraussichtlich im Mai 2024. Der Bauantrag soll im August
2024 eingereicht werden. Mit der Durchführung der Baumaßnahme soll im Frühjahr 2025
begonnen werden, die Fertigstellung und Inbetriebnahme soll bis Mitte 2026 erfolgen.
Gegenstand des Auftrags sind die Leistungen der Objektplanung Freianlagen entsprechend
HOAI Teil 3, Abschnitt 2, Leistungsphasen 1 - 9. Besondere Leistungen sind dem Vertragsentwurf
zu entnehmen. Die Beauftragung erfolgt nach § 39 HOAI stufenweise. Im Auftragsfall
werden als erste Stufe die Leistungsphasen 1-2 beauftragt. Über eine jeweils weitere
Beauftragung der Leistungsstufen entscheidet die Auftraggeberin im weiteren Verfahrensverlauf.
Aus der stufenweisen Beauftragung können keine Forderungen auf die Übertragung weiterer
Leistungsstufen oder weiterer Leistungen abgeleitet werden. Die Objektplanung Freianlagen
wird nach derzeitigem Kenntnisstand entsprechend HOAI Anlage 11.2 „Objektliste Freianlagen“
in die Honorarzone III eingestuft. Nach derzeitigem Kenntnisstand geht die Auftraggeberin
von folgenden Kostenansätzen (netto) aus: KGR 500 ca. [Betrag gelöscht] EUR