Lieferung von Sensoren für Indiziersysteme
Freiwillige Ex-ante-Transparenzbekanntmachung
Lieferauftrag
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Neubiberg
NUTS-Code: DE21H München, Landkreis
Postleitzahl: 85579
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.unibw.de
Abschnitt II: Gegenstand
Lieferung von Sensoren für Indiziersysteme
Die UniBw M verfolg mit dem Projekt Munich Mobility Research Campus (MORE) einen ganzheitlichen, interdisziplinären Ansatz zur Entwicklung und Bewertung einer nachhaltigen, effizienten und sicheren Mobilität der Zukunft auf einem Modellcampus, der sich in die eng verzahnten Forschungsaspekte Energie und Antrieb, Raum und Verkehr, Vernetzung und Autonomie sowie Chancen und Auswirkungen unterteilt.
Die UniBw M beabsichtigt im Rahmen dieses Vergabeverfahrens Sensoren für Indiziersysteme sowie passende Anschlusskabel und Montagezubehör zu erwerben.
Auftragsgegenstand ist die Lieferung von Sensoren für Indiziersysteme sowie von entsprechenden Anschlusskabeln und Montagezubehör.
85579 Neubiberg
Im Rahmen des Projekts Munich Mobility Research Campus (MORE) beabsichtigt die UniBw M neue Motorenprüfstände und Fahrzeuge im Labor für Fahrzeugantriebe der Fakultät für Maschinenbau mit Indiziersystemen ausstatten. Die UniBw M verfolgt einerseits das Ziel, schnell und transient Messdaten aufzuzeichnen. Andererseits beabsichtigt die UniBw M die Verbrennung von Motoren mit alternativen Kraftstoffen sowie mit Spannung und Strom bei hybriden Antriebssträngen hochtransient zu analysieren.
Auftragsgegenstand ist die Lieferung von Sensoren für Indiziersysteme sowie von entsprechenden Anschlusskabeln und Montagezubehör.
Die UniBw M misst den Zylinderinnendruck und den Druck im Ein- und Auslass bei der Verbrennung im Motorenbereich. Nur hochaufgelöste Aufnahmen der Drücke ermöglichen präzise Rückschlüsse. Die UniBw M misst die Drücke mit bestimmten Sensoren. Die Sensoren beruhen auf dem piezoresistiven (Ansaug- und Abgasdruck) oder piezoelektrischen (Zylinderdruck) Prinzip. Die Sensoren müssen mit den im Labor für Fahrzeugantriebe vorhandenen Indiziersystemen kompatibel sein. Die vorhandenen Systeme (TEDS-System) müssen die Sensoren problemlos erkennen können. Zusätzlich benötigt die UniBw M passende Anschlusskabel und Montagezubehör für die Sensoren.
Die UniBw M stellt folgende, zwingende Anforderungen an die Sensoren:
1. Kurbelwinkelaufgelöste Druckaufnahme (0,5 ° KW bei 8000 1/min oder besser)
2. Hoch-Temperaturbeständigkeit und garantierte Messgenauigkeit (max. Fehler 0,5 %)
3. Druckfestigkeit bis 350 bar
4. Auflösung bis 17 pC/bar
5. Kompatibilität mit den im Labor für Fahrzeugantriebe vorhandenen Messsystemen
Der Auftragnehmer muss folgende besondere technische Anforderung erfüllen:
1. Ein mobiles Indiziersystem zur Einbindung in verschiedene Prüfstände, Fahrzeuge und in Stationärmotoren (gleiches Messsystem am Prüfstand, im Fahrzeug und im Stationärmotor zur Erzeugung konsistenter Messdaten)
2. Smart-System zur Automatischen Sensorerkennung inkl. Übernahme der Kalibrierwerte
3. Sensoren für Stationärmotoren mit integriertem adaptiven Verstärker
Die UniBw M führte von September bis November 2021 eine europaweite Marktrecherche durch und verglich detailliert alle möglichen europäischen Anbieter von Sensoren für Indiziermesssysteme.
In Informationsgesprächen mit allen möglichen Lieferanten prüfte die UniBw M, ob die nachfolgenden Lieferanten die geforderten technischen Anforderungen sowie die Spezifikation erfüllen:
- Kistler Instrumente GmbH, Sindelfingen (Kistler)
- AVL List GmbH / Piezocryst Advanced Sensorics GmbH, Graz, Österreich (AVL)
- IMES GmbH, Kaufbeuren (IMES)
- Hidria Bausch GmbH, Lubjana, Slowenien (Hidria)
- BD|SENSORS GmbH, Thierstein (BDS)
- Kaufbeurer Mikrosysteme Wiedemann GmbH, Kaufbeuren (KMW)
BDS Sensor kann nur Sensoren herstellen, die bis 50 KHz statt der geforderten 96 KHz messen. Hidria, IMES und KMW haben nur einen Messbereich bis 300 bar statt der geforderten 350 bar.
Auf dem europäischen Markt bieten lediglich Kistler und AVL State-Of-The-Art Sensoren für Indiziersysteme für Forschung- und Entwicklung im Automobilbereich an. Die UniBw M führte mit AVL und Kistler detaillierte technische Gespräche. In den Vorgesprächen und technischen Diskussionen über die Systemanforderungen, die Kompatibilität, die offene Architektur und offenen Algorithmen für die Messung, Analyse und Auswertung stellte sich heraus, dass AVL die Spezifikationen im Detail nicht erfüllen kann. Die Sensoren von AVL sind nicht mit den im Labor für Fahrzeugantriebe vorhandenen Messsystemen kompatibel. Das Smart-Sensor-System von AVL hat eine andere Schnittstelle, sodass es weder die Sensoren automatisch erkennt, noch die Kalibrierung übermitteln kann. Zudem sind die Systeme von AVL nicht für den Einsatz am Prüfstand, im Fahrzeug und im Stationärmotor optimiert.
Die Markterkundung hatte zum Ergebnis, dass nur Kistler eine Lösung anbietet, die sämtliche Anforderungen der UniBw M erfüllt.
Abschnitt IV: Verfahren
- Die Bauleistungen/Lieferungen/Dienstleistungen können aus folgenden Gründen nur von einem bestimmten Wirtschaftsteilnehmer ausgeführt werden:
- nicht vorhandener Wettbewerb aus technischen Gründen
Die UniBw M darf zur Beschaffung der Sensoren mit der Kistler Instrumente GmbH (Kistler) nach § 14 Abs. 4 Nr. 2 lit. b VgV ein Verhandlungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb durchführen.
Aus technischen Gründen ist kein Wettbewerb vorhanden. Kistler ist in Europa Monopolist für die zu beschaffenden Leistungen. Einzig Kistler ist in der Lage ist, Sensoren zu liefern, die alle Basisanforderungen, die besondere technische Anforderung sowie alle Spezifikationen im Detail erfüllen. Andere Anbieter sind nicht in der Lage, Sensoren zu liefern, welche die Sensorerkennung durch die vorhandenen Systeme (TEDS-System) gewährleisten.
Zu dem Auftragsgegenstand besteht auch keine Alternative oder Ersatzlösung. Insbesondere kommt nicht in Betracht, auf die Kompatibilität zwischen den zu liefernden Sensoren und den bereits vorhandenen Indiziersystemen zu verzichten. Das Ziel von MORE, neue Motorenprüfstände und Fahrzeuge im Labor für Fahrzeugantriebe der Fakultät für Maschinenbau mit Indiziersystemen ausstatten, lässt sich nur erreichen, wenn die zu beschaffenden Sensoren mit den bereits vorhandenen Indiziersystemen kompatibel sind. Die Kompatibilität ist notwendig, damit die vorhandenen Indizierssysteme (TEDS-System) die Sensoren problemlos erkennen und die Sensordaten inklusive Kalibrierung automatisch auslesen können. Kistler ist der einzige Anbieter von Sensoren, die mit den vorhandenen Indiziersystemen kompatibel sind. Die UniBw M kann ihr Forschungsziel nur mit den Sensoren von Kistler erreichen.
Die UniBw M hat die Auftragsparameter nicht künstlich eingeschränkt. Die UniBw M hat das Vergabeverfahren nicht in der Absicht konzipiert, Kistler zu bevorzugen bzw. andere Wirtschaftsteilnehmer zu benachteiligen. Vielmehr hat sich die UniBw M aus sachlichen Gründen dazu entschlossen, die Kompatibilität mit bereits vorhandenen Indiziersystemen zu fordern, damit Systeme die Sensoren problemlos erkennen und die Sensordaten inklusive Kalibrierung automatisch auslesen können.
Die UniBw M hat mit der Vorgabe Kompatibilität mit vorhandenen Indiziersystemen die Grenzen der Bestimmungsfreiheit eingehalten. Mit der Vorgabe hat die UniBw M lediglich den Projekterfolg im Blick. Sie benötigt die Sensoren, um neue Motorenprüfstände und Fahrzeuge im Labor für Fahrzeugantriebe der Fakultät für Maschinenbau gesamtheitlich auszustatten. Die UniBw M verfolgt das Ziel, schnell und transient Messdaten aufzuzeichnen und die Verbrennung von Motoren mit alternativen Kraftstoffen sowie mit Spannung und Strom bei hybriden Antriebssträngen hochtransient zu analysieren. Ohne kompatible Sensoren ist der Gesamterfolg des Projektes gefährdet, weil die vorhandenen Indiziersysteme die Sensoren nicht erkennen würden.
Abschnitt V: Auftragsvergabe/Konzessionsvergabe
Ort: Sindelfingen
NUTS-Code: DE112 Böblingen
Land: Deutschland
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Bonn
Postleitzahl: 53123
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: https://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Kontaktdaten/DE/Vergabekammern.html
Genaue Angaben zu den Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen:
Die Frist zur Einreichung eines Nachprüfungsantrages bei der unter Ziffer VI.4.1) genannten Stelle, um
den Abschluss des Vertrages zu verhindern, beträgt zehn Kalendertage, gerechnet ab dem Tag nach
Veröffentlichung dieser Bekanntmachung. Auf § 135 Abs. 3 GWB wird hingewiesen.