Lieferung präziser Referenz-Inertialsensorik (inertiale Navigationssysteme mit RTK-GNSS-Stützung) mit ISO-FIX-Messgerätehalterungen (NT 873)
Freiwillige Ex-ante-Transparenzbekanntmachung
Lieferauftrag
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift: Werner-Heisenberg-Weg 39
Ort: Neubiberg
NUTS-Code: DE21H München, Landkreis
Postleitzahl: 85577
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): ZV I.3
E-Mail:
Telefon: +49 8960044010
Fax: +49 8960044013
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.unibw.de
Abschnitt II: Gegenstand
Lieferung präziser Referenz-Inertialsensorik (inertiale Navigationssysteme mit RTK-GNSS-Stützung) mit ISO-FIX-Messgerätehalterungen (NT 873)
Auftragsgegenstand ist die Lieferung von präziser Referenz-Inertialsensorik (Inertiale Navigationssysteme mit RTK-GNSS-Stützung) mit ISO-Fix-Messgerätehalterungen, um Forschungsfahrzeuge zu lokalisieren und ihre Bewegungen zu messen. Der Auftragsgegenstand umfasst ferner GNSS-Empfänger und -Antennen sowie die Verkabelung, die für den Einsatz der Sensorik erforderlich sind. Die UniBw M wird die Inertialsensorik und das vorgenannte Zubehör in den Forschungsprojekten Munich Mobility Research Campus (MORE) und Emergency Virtual Reality-Driving (Emergency-VRD) nutzen.
Auftragsgegenstand ist die Lieferung von präziser Referenz-Inertialsensorik (Inertiale Navigationssysteme mit RTK-GNSS-Stützung) mit ISO-Fix-Messgerätehalterungen, um Forschungsfahrzeuge zu lokalisieren und ihre Bewegungen zu messen. Der Auftragsgegenstand umfasst ferner GNSS-Empfänger und -Antennen sowie die Verkabelung, die für den Einsatz der Sensorik erforderlich sind. Die Sensorik muss zu bestehenden Systemen der bereits vorhandenen Forschungsfahrzeuge und der drei neuen Forschungsfahrzeuge kompatibel sein, um die bisher erarbeiteten Forschungsergebnisse und Forschungseinrichtungen weiterverwenden zu können. Diese Systeme sind TULF, StrAsRob, der Versuchsträger Gütertransport, die Personen-Shuttlebusse E-Crafter und der E-Golf.
Für den flexiblen Einsatz der Sensoren in unterschiedlichen Fahrzeugen, insbesondere für Ground-Truth-Untersuchungen, ist eine einfache und stabile Befestigung über eine Halterung notwendig, die sich universell für alle Fahrzeuge eignet. Für die Nutzung der Inertialsensoren in wechselnden Hasenfahrzeugen unter Einhaltung der Vorgaben an Einbauzeit, Einbaulage und Stabilität kommt nur eine Montage mithilfe der standardisierten, ursprünglich für Kinderrückhaltesysteme entwickelten ISO-Fix-Aufnahme, in Betracht. Wichtig ist, dass die Halterung so konstruiert ist, dass bei unterschiedlicher Sitzneigung der Sensor immer horizontal ausgerichtet werden kann und dass die Halterung das in der ISO-Fix-Aufnahme vorhandene laterale Spiel konstruktiv durch weitere Maßnahmen verhindert. Im Jahr 2021 beschaffte die UniBw M Sensoren mit ISO-Fix-Halterung im Rahmen der Beauftragung LT543. Um als gegenseitiger Ersatz im Fall von Störungen einzelner Sensoren dienen zu können, ist es erforderlich, dass die neuen Sensoren kompatibel mit den Halterungen der im Jahr 2021 beschafften Sensoren sind.
Der Empfänger und die Antenne müssen mit der Referenzstation und den mobilen Systemen, insbesondere mit den Empfängern in den Forschungsautos, kompatibel sein. Der Empfänger und die Antenne müssen dazu auf die vorhandene Referenzstation und die sonstigen Geräte so abgestimmt sein, dass
sämtliche Geräte störungsfrei und messgenau funktionieren.
Die Kompatibilität bezieht sich zum einen auf die benötigten NCOM-Datenprotokolle:
• Für das NCOM-Protokoll haben die Institute bereits Softwaretreiber entwickelt, über die die Sensoren, welche dieses Protokoll unterstützen, in das Softwareframework zum autonomen Fahren eingebunden sind.
• Für die Anwendung der Sensoren in Ground-Truth-Anwendungen, d.h. zur Bestimmung der Position sog. „Hasenfahrzeuge“ in Echtzeit relativ zum sog. „Hunter- oder Ego-Fahrzeug“, müssen diese Geräte Protokoll-kompatibel mit dem RT-Range sein. Um hier eingebunden werden zu können, müssen die Einzelsensoren zeitsynchronisiert ihre Messdaten im NCOM-Format versenden und sich über Ethernet- und WLAN-Datenverbindungen mit dem Hunter-Fahrzeug und dem dort verbauten RT-Range verbinden.
• Für eine Positionsbestimmung mit Zentimeter-Genauigkeit werden RTK-Korrekturdaten benötigt. Die institutseigene RTK-Referenzstation übermittelt die Korrekturdaten im Bereich rund um die UniBw M per Schmalbankfunk (>5-10 km je nach Bebauung und Bewaldung) an jedes einzelne System. Für Fahrversuche in größerer Entfernung zur UniBw M kommen über Mobilfunk und NTRIP bereitgestellte Korrekturdaten einer sog. virtuellen Referenzstation zum Einsatz. Um dieselben Korrekturdaten in mehreren Fahrzeugen (ein Hunter-, mehrere Hasenfahrzeuge) verwenden zu können, müssen die Sensoren von OxTS diese Korrekturdaten über die proprietäre Schnittstelle „Network DGPS“ untereinander austauschen. Diese Schnittstelle ist nicht interoperabel mit Inertialsensoren anderer Hersteller.
dtec.bw wird von der Europäischen Union – NextGenerationEU finanziert. Die Projekte MORE und Emergency-VRD sind Bestandteil von dtec.bw
Abschnitt IV: Verfahren
- Die Bauleistungen/Lieferungen/Dienstleistungen können aus folgenden Gründen nur von einem bestimmten Wirtschaftsteilnehmer ausgeführt werden:
- aufgrund des Schutzes von ausschließlichen Rechten einschließlich Rechten des geistigen Eigentums
Die UniBw M darf nach § 14 Abs. 4 Nr. 2 lit. c), Abs. 6 VgV ein Verhandlungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb mit DTC zum Schutz von Ausschließlichkeitsrechten durchführen, da sie die Inertialsensorik mit den patentierten und allein von DTC vertriebenen ISO-Fix-Messgerätehalterungen benötigt und die Messgerätehalterungen nur gemeinsam mit der Inertialsensorik beschaffen kann.
Aus technischen Gründen ist zudem kein Wettbewerb im Sinne des § 14 Abs. 4 Nr. 2 lit. b) VgV vorhanden. DTC ist Monopolist für die zu beschaffenden Leistungen. Lediglich DTC bietet Inertialsensoren des Modells RT3003 v3 „OpenRoad“ mit der ISO-Fix-Halterung (SmaRT-FIX) an, die mit den Systemen und Forschungsfahrzeugen der UniBw M kompatibel sind. Die Halterung ist für Messgenauigkeit und ein schnelles Wechseln der Fahrzeuge unentbehrlich. Nur DTC kann den GNSS-Empfänger und die -Antenne so installieren, dass sie mit der Referenzstation und den mobilen Systemen kompatibel sind. DTC installiert und konfiguriert die Geräte nur, wenn sie diese auch liefert. Würde die UniBw M die Leistung an einen anderen Auftragnehmer als DTC vergeben, bestünden aufgrund der bereits von DTC im Jahr 2021 (LT 543) erworbenen Inertialsensoren erhebliche Schnittstellenrisiken.
Zu dem Auftragsgegenstand besteht auch keine Alternative oder Ersatzlösung. Die UniBw M benötigt unbedingt die SmaRT-FIX-Messgerätehalterungen für die Inertialsensorik. Da DTC die Halterungen lediglich mit den Inertialsensoren gemeinsam anbietet, besteht für die UniBw M keine andere Wahl, als die Inertialsensorik gemeinsam mit den SmaRT-FIX-Halterungen zu beschaffen. Nur diese Halterungen erfüllen die Anforderungen an die Messgenauigkeit und Flexibilität.
Auch die Installation und Konfiguration des GNSS-Empfängers und der -Antenne erfordert, dass der Auftragnehmer die langjährig angepasste Konfiguration und die Algorithmen kennt. Anderweitig kann die UniBw M ihre Forschung nicht auf die seit Jahren erarbeiteten Forschungsergebnisse aufbauen.
Abschnitt V: Auftragsvergabe/Konzessionsvergabe
Postanschrift: Konrad-Zuse-Bogen 4
Ort: Krailling
NUTS-Code: DE21L Starnberg
Postleitzahl: 821152
Land: Deutschland
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Die UniBw M hat am 11.08.2020 ein neues „Zentrum für Digitalisierung- und Technologieforschung der Bundeswehr“ (dtec.bw) gegründet. dtec.bw ist Bestandteil des Konjunkturprogrammes der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19 Krise und wird über das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) mit Forschungsmitteln aus dem Konjunkturprogramm ausgestattet. Die Projekte Munich Mobility Research Campus (MORE) und Emergency Virtual Reality-Driving (Emergency-VRD) werden durch dtec.bw gefördert. dtec.bw wird von der Europäischen Union – NextGenerationEU finanziert.
Postanschrift: Villemombler Straße 76
Ort: Bonn
Postleitzahl: 53123
Land: Deutschland
E-Mail:
Telefon: +49 2289499-0
Fax: +49 2289499-163
Internet-Adresse: https://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Kontaktdaten/DE/Vergabekammern.html
Die Frist zur Einreichung eines Nachprüfungsantrages bei der unter Ziffer VI.4.1) genannten Stelle, um den Abschluss des Vertrages zu verhindern, beträgt zehn Kalendertage, gerechnet ab dem Tag nach Veröffentlichung dieser Bekanntmachung. Auf § 135 Abs. 3 GWB wird hingewiesen.