Errichtung eines Ergänzungsbaus als Spielstätte für das Staatstheater Nürnberg am Standort Kongresshalle Referenznummer der Bekanntmachung: Ref.VI/PBD/KOH-2023001277
Vorinformation
Diese Bekanntmachung dient nur der Vorinformation
Bauauftrag
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift: Bauhof 9
Ort: Nürnberg
NUTS-Code: DE254 Nürnberg, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 90402
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): Brejschka, Thomas
E-Mail:
Telefon: +49 91123114884
Fax: +49 9112315630
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.nuernberg.de/internet/referat6/
Abschnitt II: Gegenstand
Errichtung eines Ergänzungsbaus als Spielstätte für das Staatstheater Nürnberg am Standort Kongresshalle
Planung und Bau eines Ergänzungsbaus als Spielstätte im Besonderen für die Tanztheater- und Musiktheatersparten des Staatstheaters Nürnberg im nordwestlichen Bereich des sog. Innenhofes der Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Der Ergänzungsbau ist an den baulichen Bestand des Rundbau-Torsos der Kongresshalle reversibel anzubinden. Die möglichen Anbindungsstellen werden mit der Ausbauplanung des Bestandes (nicht Gegenstand dieses Verfahrens) definiert. Der Ergänzungsbau beinhaltet im Besonderen solche Räume, die aufgrund ihrer Größe im baulichen Bestand nicht verortet werden können oder die zwingend bühnennah sein müssen. Darunter fallen im Besonderen: der Zuschauerraum für mindestens 800 Personen, der Orchestergraben, der Orchesterprobensaal, die Hauptbühne mit Bühnenturm, eine Seitenbühne, eine Hinterbühne, eine Probebühne, Magazinräume und Garderoben sowie Technikflächen und eine Andienung. Der Bau soll möglichst auf vorhandenen Stahlbetonfundamentplatten errichtet werden und unter Berücksichtigung optimaler funktionaler Abläufe des Theaterbetriebes an den Bestand angebunden werden.
Die Kongresshalle hat als eine der größten baulichen Hinterlassenschaften der NS-Zeit herausragende denkmalpflegerische und erinnerungskulturelle Bedeutung. Der Ergänzungsbau soll sich städtebaulich und hinsichtlich seiner Kubatur und Materialität in angemessener Weise mit dem baulichen Bestand des unvollendeten Rohbaus (Torso) der Kongresshalle auseinandersetzen und sich diesem unterordnen. Der Beschaffungsgegenstand beinhaltet als Teil der technischen Gebäudeausrüstung im Besonderen auch bühnentechnische Anlagen.
Nürnberg
Planung und Bau eines funktional unselbständigen Ergänzungsbaus für eine Spielstätte im Besonderen für die Musik- und Tanztheatersparten des Staatstheaters Nürnberg im nordwestlichen Bereich des sog. Innenhofes der Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg.
Der Ergänzungsbau ist als funktional unselbständiges Gebäude konzipiert, dessen Betrieb nur aufgrund einer sinnvollen Verknüpfung sowohl für Publikum als auch für den Bühnenbetrieb mit dem baulichen Bestand des Rundbau-Torsos der Kongresshalle aus den 1930er Jahren möglich ist. Im baulichen Bestand wird der weit überwiegende Teil der für einen Theaterbetrieb erforderlichen Funktionen verortet (nicht Gegenstand dieses Verfahrens).
Im Ergänzungsbau sind im Wesentlichen folgende Räume zu schaffen: Zuschauerraum mit ansteigendem Gestühl und optimalen Sicht- und Hörbeziehungen für mindestens 800 Personen mit einer akustisch wirksamen Kubatur von ca. 8 Kubikmetern pro Person; Projektions-/ Ton- und Lichtlogen mit ca. 55 m²; der Orchestergraben mit ca. 150 m²; der Orchesterprobensaal für die Staatsphilharmonie Nürnberg mit ca. 400m²; Tageslager für Instrumente mit ca. 82 m²; die Hauptbühne einschließlich Bühnenturm mit ca. 463 m² (Breite ca. 25 m, Tiefe ca. 18,5 m) zuzüglich ca. 223 m² für Bühnentechnik; eine Seitenbühne mit ca. 410 m²; eine Hinterbühne mit ca. 353 m²; eine Probebühne mit ca. 460 m²; die Bühnenrequisite und Tageslager mit ca. 55 m²; Magazinräume unterschiedlicher Höhe sowie Montage- und Lagerflächen mit in Summe ca. 596 m² ; Abendgarderoben für Künstlerinnen und Künstler mit ca. 563 m²; Büros, Aufenthaltsräume und Werkstätten mit in Summe ca. 160 m²; diverse Technik- und Lagerräume mit in Summe ca. 216 m² sowie Flächen für die Andienung. Insgesamt sind ca. 5.000 m² Nutzungsfläche zu planen und zu bauen.
Der Beschaffungsgegenstand beinhaltet über den Fertigstellungszeitpunkt hinaus die Wartungsleistungen für diejenigen Teile von maschinellen und elektrotechnischen/ elektronischen Anlagen, bei denen die Wartung Einfluss auf Sicherheit und Funktionsfähigkeit hat, mit dem Ziel einer einheitlichen Verjährungsfrist für Bauwerke.
Der sog. Innenhof der Kongresshalle (ungebauter eigentlicher Kongress-Saal) ist annähernd vollständig versiegelt. Den Umfassungsmauern hofseitig auf ca. 43m Breite umlaufend vorgelagert befinden sich (unterteilt von Schwindgassen und auf Kiesstopfsäulen) ca. 1,6 m dicke massive Stahlbetonfundamentplatten der nicht gebauten Tribünen, die aus Gründen der Wirtschaftlichkeit möglichst der Auflagerung des Ergänzungsbaus dienen sollen. Der "Hof" verfügt über eine einzige Zufahrt zwischen den beiden Kopfbauten auf der Ostseite.
Die Kongresshalle befindet sich in einem intensiv genutzten Umfeld mit teils sehr großen Personenaufkommen (Volkspark Dutzendteich, Nürnberger Volksfeste unmittelbar westlich vor dem Gebäude, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände im nördlichen Kopfbau des Gebäudes, Nürnberger Symphoniker und Serenadenhof im südlichen Kopfbau des Gebäudes, Klassik Open Air im Luitpoldhain gegenüber, Norisring-Rennen an der Zeppelintribüne, NürnbergMesse, Max-Morlock-Stadion, Arena Nürnberger Versicherung etc.). Nordöstlich und südöstlich wird die Kongresshalle von einem für Freizeitaktivitäten genutzten See (Großer Dutzendteich) umgeben. Eine Zufahrt zur Baustelle ist über die Bayernstraße und die Große Straße möglich.
Der "Innenhof" der Kongresshalle kann von oben vom Dach des Bestandsbaus aus (Besucherterrasse) eingesehen werden. Auf eine angemessene Ausbildung des Daches des Ergänzungsbaus als "fünfte Fassade" wird Wert gelegt (Allansichtigkeit). Auf einen angemessenen gestalterischen und baulichen Umgang im Besonderen mit den rohen ziegelsichtigen Umfassungsmauern des "Innenhofes" sowie mit den bestehenden architektonischen Eingriffen im nördlichen Kopfbau für das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände (u.a. signifikante Durchdringung des Kopfbaus mit dem "gläsernen Pfahl" des Architekten Günther Domenig) wird Wert gelegt.
Die Beschaffung soll aufgrund einer Leistungsbeschreibung mit Leistungsprogramm im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens mit Teilnahmewettbewerb vergeben werden, weil der Auftrag aufgrund konkreter Umstände, die mit der Art, der Komplexität oder dem rechtlichen oder finanziellen Rahmen oder den damit einhergehenden Risiken zusammenhängen, nicht ohne vorherige Verhandlungen vergeben werden kann. Der Beschaffungsgegenstand beinhaltet Planungsleistungen und Bauleistungen (Totalübernehmervergabe).
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Die Leistungen sollen im Rahmen einer Totalübernehmervergabe (TÜ) beschafft werden. Diese beinhaltet die Planung und den Bau des Ergänzungsbaus. Im Auswahlverfahren wird im Besonderen die Eignung des Totalübernehmers selbst, der durchführenden Bauunternehmung und der planenden Architekten/ Architektinnen hinsichtlich der Befähigung und Erlaubnis zur Berufsausübung, der wirtschaftlichen und finanziellen Leistungsfähigkeit sowie der beruflichen und technischen Leistungsfähigkeit geprüft. Zuschlagskriterien sind als Oberkriterien zu im Wesentlichen gleichen Teilen die Entwurfs-Qualität (im Besonderen im Hinblick auf die städtebauliche Setzung, die Volumetrie, die Materialität und die Nachhaltigkeit), die Funktionalität und der Preis. Die Beschaffung unterliegt einer vom Stadtrat beschlossenen Kostenobergrenze i.H.v. 42 Mio. EUR brutto (einschließlich 19% USt.). Die Vergabestelle behält sich vor, optional über die Schaffung von bis zu 1.000 Besucherplätzen zu verhandeln. Es ist vorgesehen, das Verfahren im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb mehrphasig durchzuführen. Zunächst sind indikative Angebote vorzulegen. Von den Teilnehmenden am Verfahren werden unter Bezugnahme auf die Kostenobergrenze Einsparungsvorschläge für eine möglichst wirtschaftliche Umsetzung erwartet.