Lieferung und Aufstellung eines Drehrohrofen (200 mm Durchmesser) Referenznummer der Bekanntmachung: Pup_071
Auftragsbekanntmachung
Lieferauftrag
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Ulm
NUTS-Code: DE144 Ulm, Stadtkreis
Postleitzahl: 89081
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.zsw-bw.de
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Ulm
NUTS-Code: DE144 Ulm, Stadtkreis
Postleitzahl: 89081
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.zsw-bw.de
Abschnitt II: Gegenstand
Lieferung und Aufstellung eines Drehrohrofen (200 mm Durchmesser)
Lieferung und Aufstellung eines Drehrohrofen (200 mm Durchmesser), gravimetrische Beschickung u. Gasreinigungsanlagen
in den Vergabeunterlagen aufgeführt
Mit dem Projekt „Powder-Up!“ entsteht am ZSW eine Pilotanlage für die Hochskalierung der Synthese maßgeschneiderter Kathodenmaterialien vom 1-Kilogramm- über den 10-Kilogramm- bis zum 100-Kilogramm-Maßstab. Der Auslegung zugrundeliegende Einsatzstoffe sind NCM und NCA.
In „Powder-Up“ kommen ausschließlich industriebewährte Maschinen zum Einsatz, um eine Pulverherstellung unter industrienahen Bedingungen zu garantieren - von der Produktion eines sogenannten Precursors und dessen Weiterverarbeitung mit Lithiumsalzen - bis hin zur abschließenden Oberflächennachbehandlung des Endproduktes.
Die vorgesehenen Materialdurchsätze erfordern Einrichtungen mit entsprechendem Fassungsvermögen, um das Hochskalieren der Materialmengen zu ermöglichen.
Maschinen und Sicherheit: EU-Richtlinie für Maschinen 2006/42/EC mit späteren Änderungen und zugehörigen Standards. ATEX-Richtlinie 2014/34/EU mit späteren Änderungen, PED-Richtlinie 2014/68/EU mit späteren Änderungen, CE Kennzeichnung: Gemäß EG Verordnung Nr. 765/2008
Elektrische Norm: EN 60204-1:2018, Sicherheit von Maschinen - elektrische Ausrüstung von Maschinen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen
Lieferumfang:
Drehrohrofen-Anlage mit 4-zoniger elektrischer Heizung, als vollständige, betriebsbereite Einheit, messtechnisch überwacht mit automatischer Steuerung, inkl. Dokumentation der Betriebsdaten
Elektrische Klopfer mit Schallschutz gemäß BImSchV, gedämpfte Maschinenfüße zur Reduzierung der Körperschallübertragung
Ofen so gebaut, dass bei gegebener Raumhöhe von 4 m ein Austausch des Rohres möglich ist
Es sind Aufstiegshilfen anzubieten, damit der Behälteraustausch zur Beschickung möglich ist.
Isolierung auf Temperaturen und Prozess abgestimmt.
Elektrischer Energiebedarf: < 100 kW, 400V, 50Hz, 3-Phasen
Auslegungspunkt sind 500 Liter Gas, sowie > 15 kg Feststoff durch den Ofen pro Stunde.
Drehrohrofen mit Abluftventilator, Gaswäscher, Grob- und Aktivkohlefilter im Detail wie folgt:
1. Indirekt beheiztes Drehrohr (elektrisch beheizt).
2. Hochpräzise Differentialdosierwaage mit Vorlagebehälter (gravimetrisch und volumetrisch), inkl. Steuerung und Containment Anbindung an den Ofen und Behälter. Behälter dicht verschließbar zur Dosierung von CMR-haltigen Stoffen
3. Beschickung durch Eintragsschnecke in den Ofenprozess, inkl. Stickstoffspülung, Ausführung Schneckenbaum und Wendel in 1.4841 und angeflanschten Getriebemotor
4. Beheizter Einlaufkasten mit Anschluss zum Abgassystem (variabel), Beheizung durch Heizbänder und Isolierung
5. Einlaufkastenabdichtung zum Drehrohr in Form von Graphitdichtung, inkl. Stickstoffspülung als Sperrgas
6. Drehrohr mit Laufringen und Antriebsritzel, inkl. umlaufender Klopfer, bis kurzzeitig 1.100°C (1.4841), Dauerbetrieb 950°C
7. Drehrohr mit Laufringen und Antriebsritzel, inkl. umlaufender Klopfer, bis kurzzeitig 1.220°C (2.4633), Dauerbetrieb 1.200°C
8. Batcheinsatz (2 Stück), als Rohr in Rohr Lösung, sowie
9. Ersatzrohr 1.4841 bis 1.100°C und 2.4633 hochtemperaturbeständig 1.220°C
10. Drehrohr- Einbauten (Spezifikation) in die beheizte Zone, zur besseren Durchmischung und gegen Ansatzbildung
11. Angeflanschter Kühler als Kühlzone vor Produktaustrag
12. SKF oder FAB Lagerungen mit Schutzabdeckung mit manueller Schmierfunktion (Schmiernippel)
13. Antriebssystem mittels Kette, Servomotor mit Drehzahleinstellung über Frequenzumformer
14. Notantrieb bei Stromausfall über Handkurbel oder Akkuschrauber
15. Aufklappbares Ofengehäuse zur einfachen Montage bei Rohrwechsel
16. Elektrische Beheizung (Heizwendeln + Thyristoren inkl. PID Regler), Heiztemperaturbegrenzung bei 1.200°C, 4 Heizzonen getrennt regelbar
17. Abgasführung (elektrisch beheizt und isoliert) mit Ofen- Druckregelklappe und Abgasreinigung mit zusätzlichen „Polizeifilter“ mit Durchbruchsüberwachung. Detail siehe unten.
18. Zyklon zur Abscheidung von Grobstaub mit optionaler Rückführung des Staubs in den Ofen und Bypass zur Umgehung
19. Wäscher zur Abscheidung von Feinstäuben und Auskondensation von Wasserdampf. Ausführung des Wäschers bevorzugt in Edelstahl als kommerziell zugekauftes Produkt. Geregelte Standhaltung Waschwasser und geregelte Ablaufpumpe. Temperatur-, pH und Leitfähigkeitsmessung. Separate Entsorgung von belasteten Abwässern ist bauseitig vorhanden (separate Abwassertanks) es ist von maximal 5% Organik auszugehen.
20. Kühlung und Kondensation des Abgases auf ca. 10°C mittels Wärmetauscher und Thermostat mit Thermoöl (z.B. von Frau. Lauda), Kühl-Sole mit 7°C ist bauseits vorhanden.
21. Wiederaufheizung des Abgases über den Taupunkt. Temperatur ist verstellbar als ideale Temperatur für den nachgeschalteten Aktivkohlefilter. Beheizung entweder elektrisch oder über ölbeheizten Plattenwärmetauscher mit Thermostat (siehe Pos. 20).
22. Aktivkohlefilter zur Abscheidung von Organik. Ggf. Auslegung als A/B Filter
23. „Polizeifilter“ – bevorzugt HEPA-Filter - für Notfälle und Abscheidung der Feinst-Stäube. Ggf. Auslegung als A/B Filter.
24. Zumengung von Umgebungsluft oder Druckluft zur Verdünnung des Abgases und zur Erreichung der notwendigen Mindestgeschwindigkeit im Abgaskamin
25. Gesamte Abgasnachbehandlung muss auf Grundfläche 2 x 2 Meter² installiert werden
26. Bedienfeld: Touchpanel, visuelle Informationen über Strom, Temperatur, Alarme
27. Standardvorlagebehälter, 5 Stück ca. 40 Liter Volumen, Boden und Deckel abnehmbar, Silikondichtungen, bis 500°C einsetzbar, so flach wie möglich ausgeführt, mit Begasungsanschluss, Henkelanschlüsse für Kranhub
28. Standardproduktbehälter, 5 Stück ca. 40 Liter Volumen, Boden und Deckel abnehmbar, Silikondichtungen, bis 500°C einsetzbar, so flach wie möglich ausgeführt, mit Begasungsanschluss; Henkelanschlüsse für Kranhub.
29. Die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen nach TA-Luft wird Vertragsbestandteil
30. Medienversorgung (Strom, Druckluft, Kühlwasser) zum Betrieb des Ofens und der Abgasreinigung
31. Medienversorgung über thermische Durchflussregler mit optischer Kontrolle über Steigkörpermanometer für Spülgase Drehrohr: Stickstoff, Sauerstoff, Argon, Prüfgas und Fomiergas (5% H2 in N2)
32. Auslaufkasten mit Anschluss zum Abgassystem / Abgsaleitung (variabel)
33. Auslaufkastenabdichtung zum Drehrohr in Form von Graphitdichtung, inkl. Stickstoffspülung als Sperrgas
34. Produktaustrag mit Zellenradschleuse oder gleichwertiger Art und Bypass für Fassabfüllung, inkl. Stickstoffspülung als Sperrgas
35. Wägezelle / Bodenwaage für Produktauslau mit Schnittstelle zum DCS
36. Auflagerahmen und Grundgestell, in der Neigung verstellbar
37. Rital- Schaltschrank zur Anlagensteuerung -regelung und -überwachung inkl. SPS. Variabel aufzustellen mit bis zu 5 Meter Abstand vom Drehrohr
38. Messtechnik (Temperatur, Druck) inkl. Datenspeicherung
39. M&C- Gasanalyse (O2, CO2, CO) im Ofeneinlaufbereich, Ausführung mit Messgaskühler und beheizter Entnahmesonde im Rack kompakt verbaut
40. Gaswarnsensoren für CO und Sauerstoff(verarmung). Optische und akustische Alarmgebung
41. Swagelok Gasrack für Inertisierung mit Sperrgas, inkl. elektronischer Durchflussmessung an verschiedenen Anlagenkomponenten inkl. Implementierung in die Sicherheitskette.
42. Siemens SIMATIC oder gleichwertiger Art Visualisierung mit Bedienung über ein Touch- Panel am RITAL Schaltschrank
43. Fundamente, Gebäude für die Aufstellung werden bauseits bereitgestellt
44. Risikobeurteilung und Begleitung im Konformitätsbewertungsverfahren durch AN
45. Detail-Engineering und Dokumentation gemäß CE-Konformität durch AN
46. Komplettmontage durch AN inkl. aller Nebenkosten
47. Montage- und Inbetriebnahme Supervisor, inkl. Schulung des Personals mit Probebetrieb (min. 3 Tage) unter Versuchsbedingungen mit Rohmaterial.
48. Der Transport ist im Gesamtpreis enthalten
1. Wertungsschritt: Die Bewerber werden auf Nichtvorliegen von Ausschlussgründe gemäß § 123 GWB und § 124 GWB, sowie der Verordnung (EU) überprüft. Im 2. Wertungsschritt wird die Eignung gemäß III.1) überprüft. Insbesondere der Nachweis bzgl. der Erfahrung in der erfolgreichen Etablierung von Drehrohröfen mit gravimetrische Beschickung und Gasreinigungsanlagen mit vergleichbarem Funktionsumfang und entsprechendem Auftragswert im Bereich Forschung und Entwicklung, sowie Industrie.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
- Unternehmensdarstellung ist der Bewerbung beizulegen.
- Berufs- oder Handelsregisterauszug. Ausländische Bieter können entsprechende Unterlagen gemäß den lokalen Bestimmungen vorlegen.
- Eigenerklärung über das Nichtvorliegen von Ausschlussgründen gemäß § 123 GWB und § 124 GWB, sowie die Erklärung nach Verordnung (EU) 2022/576. (Kann über Muster F105o erfolgen). Sofern Unterauftragnehmer eingesetzt werden sollen, wird die Erklärung über das Nichtvorliegen von Ausschlussgründen durch die Angebotsabgabe auch für den Unterauftragnehmer abgegeben.
(1) Nachweis der geforderten Haftpflichtversicherungsdeckung und im Bedarfsfall einer notwendigen Sicherheitsleistung.
(2) Vorlage von Bilanzen oder Bilanzauszügen der letzten drei Jahre des Unternehmens gemäß § 45 VgV, falls deren Veröffentlichung nach dem Gesellschaftsrecht des Staates, in dem das Unternehmen ansässig ist, vorgeschrieben ist.
(3) Erklärung über den Gesamtumsatz des Unternehmens sowie den Umsatz bezüglich der besonderen Leistungsart, die Gegenstand der Vergabe ist, jeweils bezogen auf die letzten drei Geschäftsjahre gemäß § 45 VgV.
Haftpflichtversicherungsdeckung mit mindestens 10 Mio. EUR bei Personenschäden und 3 Mio. EUR bei Sach- und Vermögensschäden.
(1) Liste der wesentlichen in den letzten drei Jahren erbrachten Leistungen mit Angabe des Rechnungswertes wenn möglich, der Leistungszeit sowie der öffentlichen oder privaten Auftraggeber inkl. der Bescheinigungen gemäß § 122 GWB. (2) Nachweis bzgl. der Erfahrung in der erfolgreichen Etablierung von Sprühtrockneranlagen mit vergleichbarem Funktionsumfang und entsprechendem Auftragswert im Bereich Forschung und Entwicklung.
gemäß II.2.4)
Die entsprechenden Unterlagen werden in Stufe 2 des Verfahrens an die teilnehmenden Unternehmen versendet.
(1) Allgemeine Geschäftsbedingungen für alle Lieferungen an ZSW-Unternehmen (Auftragsbedingungen)
(2) Bewerbungsbedingungen (632 EU) für die Vergabe von Leistungen nach VgV
(3) Zusätzlichen Vertragsbedingungen für die Ausführung von Leistungen (635)
(4) Verpflichtungserklärung zum Mindestentgelt gemäß Tariftreue- und Mindestlohngesetzes für öffentliche Aufträge in Baden-Württemberg (Landestariftreue- und Mindestlohngesetz - LTMG)
- jeweils in der bei Angebotsabgabe gültigen Fassung.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Das Bewerbungsformblatt Muster F105o ist mit den entsprechenden Angaben und zusätzlichen Anlagen gemäß Teilnahmebedingungen Abschnitt III.1) mit der Bewerbung abzugeben. Fehlende Angaben können zum Ausschluss für Stufe 2 des Verfahrens führen.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Karlsruhe
Postleitzahl: 76137
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
(1) Etwaige Vergabeverstöße muss der Bewerber/Bieter gemäß § 160 Abs. 3 Nr. 1 GWB innerhalb von 10 Tagen nach Kenntnisnahme rügen.
(2) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, sind nach § 160 Abs. 3 Nr. 2 GWB spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Abgabe der Bewerbung oder der Angebote gegenüber dem Auftraggeber zu rügen.
(3) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, sind nach § 160 Abs. 3 Nr. 3 GWB spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbungs- oder Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber zu rügen.
(4) Ein Vergabenachprüfungsantrag ist nach § 160 Abs. 3 Nr. 4 GWB innerhalb von 15 Kalendertagen nach der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, bei der Vergabekammer einzureichen.