Rahmenvertrag „Evaluation des Portals für Ausbildungs- und Prüfungspersonal“ Referenznummer der Bekanntmachung: Vergabe-2022-17
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Bonn
NUTS-Code: DEA22 Bonn, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 53175
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.bibb.de/
Abschnitt II: Gegenstand
Rahmenvertrag „Evaluation des Portals für Ausbildungs- und Prüfungspersonal“
Das BIBB plant die Vergabe eines bis zum 31. Mai 2025 angelegten Rahmenvertrages zur formativen
Evaluation und zur Entwicklung eines „Geschäftsmodells“ für das „Portals für Ausbildungs- und Prüfungspersonal“.
Das Portal wird zurzeit für den Live Gang vorbereitet, Zielgruppe der mit dem Portal
verbundenen Dienste ist das betriebliche Ausbildungs- und Prüfungspersonal im dualen Berufsbildungssystem.
Bonn/Remote
Die Verwendung neuerer Technologien im Arbeitsalltag geht u.a. auch mit dynamischen Entwicklungen
und Veränderungsprozessen der betrieblichen Ausbildungspraxis einher. Berufsbezogenes Wissen
verändert sich kontinuierlich in kurzen Zeiträumen. Entsprechend stehen das Ausbildungs- und Prüfungspersonal
vor der Aufgabe, damit verbundene Anforderungen an die Gestaltung der Ausbildungsund
Prüfungspraxis in diesen Wandlungsprozess zu integrieren. Sie sind gefordert, sich einerseits selbst
die notwendigen neuen Wissensstände und Methoden anzueignen, gleichzeitig müssen sie in der Lage
sein, diese Neuerungen in die Gestaltung ihrer betrieblichen Ausbildungs- und Prüfungspraxis zu überführen.
In Abstimmung mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird zur Zeit ein empfehlungsbasiertes Portal als Kollaborationsplattform für (betriebliches) Ausbildungspersonal und für das Prüfungspersonal durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) konzipiert. Als breitenwirksa-mer Unterstützungsservice zur Optimierung des betrieblichen Ausbildungsalltags und der Prüfungs-praxis soll es als webgestützter Unterstützungsservice dauerhaft im Berufsbildungssystem verankert werden.
Dem Ausbildungs- und Prüfungspersonal soll damit ein zeitgemäßer, transparent strukturierter und qualitätsgesicherter Informations- und Wissensmanagementservice zur Verfügung gestellt werden. Er soll für drei zentrale Themensetzungen Unterstützungsmöglichkeiten bieten: (1) Praxisnahe Arbeits-hilfen, (2) Austauschmöglichkeiten in Echtzeit, (3) Passgenaue Lernpfade. Das zu entwickelnde Portal soll damit verbundene Lösungen mit einem empfehlungsbasierten Webservice aus einer Hand abdecken und
…erstens fundierte Informationen rund um die Gestaltung der Berufsausbildung und von Prüfungen adaptiv bereitstellen und mit praxisnahen Arbeitshilfen für den Ausbildungsalltag anreichern.
…zweitens die Vernetzung innerhalb der Zielgruppe zum kollegialen Erfahrungsaustausch und das kollaborative Erarbeiten von Materialien für die Ausbildung und die Prüfungen fördern.
…drittens einen strukturierten und qualitätsgesicherten Zugriff auf passgenaue Lernpfade
zur Unterstützung und Optimierung der betrieblichen Ausbildungs- und Prüfungsgestaltung bereitstellen.
Folgende zentralen Services sollen den Kern der damit verbundenen Dienstleistungen des „Portals für Ausbildungs- und Prüfungspersonal“ darstellen:
1. Adaptives Informations- und Wissensmanagement
Adaptive Bereitstellung von Informationen und Wissen rund um die Ausbildungs- und Prüfungspraxis - Über eine einfach strukturierte Navigation sowie eine empfehlungsbasiert ange-legte Suche erhalten Ausbilder/-innen und Prüfer/-innen bedarfsgerechte Wissensbestände in Form von praxisnahen Arbeitshilfen, anwendungsorientierten Informationen und Fallbeispiele guter Ausbildungs- sowie Prüfungspraxis ebenso wie entsprechend einzusetzende (digitale) Tools.
2. Netzwerke bilden - Erfahrungsaustausch fördern
Austausch und Vernetzung - Das Portal unterstützt den synchronen und asynchronen Erfahrungsaustausch mit anderen Ausbildenden und Prüfern/-innen ebenso wie das Community-Building, die kollegiale Fallberatung und das gemeinsame, auch lernortübergreifende, Erarbei-ten von Ausbildungs- bzw. Prüfungsmaterialien.
3. Betriebliche Ausbildungspraxis weiter entwickeln
Individuelle und kontinuierliche Weiterentwicklung der betrieblichen Ausbildungs- und Prüfungsgestaltung durch die Aufbereitung bereits erprobter „guter Praxis“ und Entwicklung anwendungsorientierter Lernpfade zu spezifischen Fragestellungen der betrieblichen Ausbildung sowie von Prüfungen.
Die Aktivitäten zur Umsetzung des Portalprojekts werden durch einen politischen Beirat begleitet, der die Stakeholder des Berufsbildungssystems repräsentiert. Ein technischer Beirat berät das Projekt aus berufs- und medienpädagogischer sowie aus IT-spezifischer Perspektive.
(AP 1 und AP 2):
Die ex post Evaluation der Portalkonzeptionierung, AP 1, (Anforderungsdefinition und Aus-schreibungsphase IT Dienstleister) soll noch einmal kurz nachzeichnen, wie die Phase der Be-darfsabfrage bei der Zielgruppe sowie die darauf aufgebaute Konzeptionierung des Prototypen dazu beigetragen haben, die Ausrichtung des Portals durch die geplanten Services nachfrageorientiert zu fördern.
Im AP 2 soll mithilfe eines begleitenden Monitorings & Evaluation - Konzepts eine fortlau-fende Unterstützung zur Steuerung der Portalimplementierung erfolgen (AP 2). Dazu soll die laufende Portalentwicklung betrachtet und auch Erkenntnisse aus AP 1 eingespeist werden. Die Analyse wird durch umfangreiche Recherchetätigkeit (z. B. Internet- und Literaturrecherche sowie durch seine Erhebungen) mit den Anforderungen der Wirtschaft im Bereich der Ent-wicklungsbedarfe des Ausbildungs- und Prüfungspersonals abgeglichen.
Ferner muss die Nachfrageorientierung zielgruppenspezifisch überprüft werden, indem die skizzierten Portalservices und deren Nutzung und Anwendung im Prototyp mittels geeigneter Methodik untersucht und ausgewertet werden.
Mit Aufnahme des M & E soll die Anwendungsnähe und Akzeptanz der Portalservices fortlaufend zielgruppenspezifisch erhoben werden, indem die automatisierten und manuellen Services und deren Nutzung und Anwendung durch das Ausbildungs- Prüfungspersonal mittels geeigneter Methodik Gegenstand der Untersuchung sind. Im Zentrum steht die Fragestellung, welche Art von Portalservices dem Ausbildungs- und Prüfungspersonal nutzen, um Innovationen und Veränderungsprozesse in ihrer Ausbildungs- und Prüfungspraxis, Modernisierung von Lehr-, Lernangeboten und darüberhinausgehend Vernetzungen anzuschieben und welche Rahmenbedingungen hierfür gegeben sein müssen.
Auf Basis qualitativer und quantitativer Methoden empirischer Sozialforschung, des begleiten-den Projektmonitoring und vor dem Hintergrund vorliegender Referenzmodelle digitaler Bildungsdienstleistungen können folgende fallbeispielhaft skizzierte Fragestellungen für das Eva-luationsdesign der beiden ersten Arbeitspakete genutzt bzw. weiter operationalisiert werden:
- Welchen Beitrag leistet das Portal zur Zielerreichung der relevanten Strategien des BMBF im Kontext der Förderung des betrieblichen Ausbildungspersonals?
- Alle Informationen zum digitalen Lehren und Lernen - BMBF - BMBF (hier: Fachkom-petenzen von Ausbildenden stärken)
- Wie werden die handlungsleitenden und operativen Ziele erreicht?
- Welche Portalservices (automatisiert und manuell) erweisen sich als besonders wirksam und welche nicht? Welche Services wären darüber hinaus geeignet
- Wie gut werden die unmittelbaren und mittelbaren Zielgruppen erreicht (qualitativ und quan-titativ)?
- Welche Transfer- bzw. Verbreitungsergebnisse wurden erzielt? Mit welchen Aktivitäten?
- Wie viele Ausbilder/-innen wurden erreicht?
- Wurden alle relevanten Stakeholder eingebunden?
- Welchen Beitrag leisteten die initiierten Beiräte (Beirat & Fachbeirat), um die Ziele der Projekte umzusetzen und zu erreichen?
- Was könnte verbessert werden, um die Usability, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit des Portals zu erhöhen und unter welchen Rahmenbedingungen könnte dieses erfolgen?
(AP 3):
Die Evaluationsergebnisse (AP 1 und AP 2) und daraus abzuleitende Empfehlungen zur Ver-besserung der Usability, Leistungsfähigkeit und die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit geben gleichzeitig Hinweise für die Gestaltung eine „Geschäftsmodells“ des Portals für einen dauer-haften Wirkbetrieb, der durch das BIBB nach Ende der Förderphase gewährleistet werden soll. In diesem AP 3 „Geschäftsmodell“ müssen Herausforderungen, aber auch Anforderungen und Möglichkeiten herausgearbeitet werden, die für eine Verstetigung und Weiterentwicklung des Portals erforderlich sind. Dies betrifft Empfehlungen zur Zielerreichung eines dauerhaften Wirkbetriebs des Portals durch das BIBB. Welche technischen, organisatorischen und perso-nellen Dienste und Ressourcen werden benötigt um,
o Den Wirkbetrieb des Portals nach dem Förderzeitraum weiter aufrechtzuerhalten?
o Das Portal entlang wirtschaftlicher, technologischer und sozialer Veränderungspro-zesse nach dem Förderzeitraum kontinuierlich weiterzuentwickeln?
Tiefergehende Fragestellungen zur Modellierung eines „Geschäftsmodells“ zum Wirkbetrieb des Por-tals sind dabei u.a.:
- SWOT Analyse - Operationalisierung „Geschäftsmodell Portalprojekt“ (u.a. Kennzahlen und Messgrößen, wie Finanzierung, Controlling, Produktion, Marketing)
- Ggf. Abgleich zu Darstellungen „webgestützte Geschäftsmodelle“ wie https://gruenderplatt-form.de/geschaeftsmodell https://www.trendreport.de/erfolgsfaktoren-in-digitalen-platt-formmaerkten/
- Welche personellen Ressourcen werden benötig, um das Portal qualitativ inhaltlich und tech-nisch zu betreiben
- Welche technischen Ressourcen werden benötigt, um das Portal nachfrageorientiert kontinuierlich weiterzuentwickeln
- Welche organisatorischen Ressourcen werden benötigt, um das Portal nachfrageorientiert kontinuierlich weiterzuentwickeln
Ziel und Ergebnis dieses Arbeitspakets soll sein, dass im Rahmen der Projektförderung entwickelte Portal mit seinem Mehrwert für die Zielgruppe und idealtypischen Alleinstellungsmerkmalen als grund-sätzliches Service- und Vernetzungsangebot des BIBB für Ausbildungs- und Prüfungspersonal in den BIBB-Grundhaushalt zu überführen.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Für die Auftragsvergabe kommen nur Auftragnehmer infrage, die in hohem Maße medienpädagogische Qualifikationen und Erfahrungen aufweisen, bereits vergleichbare Aufträge - Evaluationsmissionen - durchgeführt haben (Nachweis anhand von mindestens zwei Referenzen der letzten drei Jahre) und über entsprechend qualifiziertes Personal sowie über die entsprechende technische Ausstattung verfügen. Zudem muss der Auftragnehmer in der Lage sein, den Auftrag im angegebenen Zeitraum durchzuführen und termingerecht abzuschließen.
Darüber hinaus muss der Auftragnehmer folgende Referenzen aus einem Zeitraum der höchstens letzten drei Jahre nachweisen:
1. Ausgewiesene Expertise bei der Durchführung von Evaluationen in der Berufsbildung
2. Ausgewiesene Expertise bei der bildungspolitischen Beratung vor allem im Kontext Berufsbildung/Duales Ausbildungssystem
3. Ausgewiesene Expertise im medienpädagogischen sowie im informationstechnischen Bereich, vor allem im Kontext betrieblicher Berufsausbildung/Ausbildungspraxis
Der Auftragnehmer hat seine einschlägigen, langjährigen Erfahrungen/Referenzen nachzuweisen. Der Nachweis hat unter Nennung der bisher durchgeführten Expertisen, Evaluationen oder gleichwertigen Berufserfahrungen - unter Angabe des Auftraggebers, der Art und des Umfangs der Leistung, sowie des Auftragswertes und des Zeitraums - zu erfolgen.
Abschnitt IV: Verfahren
Bonn
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Bonn
Postleitzahl: 53123
Land: Deutschland
Telefon: [gelöscht]