LVR-Haus, Rohbau- und Dachdeckerleistungen II Referenznummer der Bekanntmachung: Z2420-2022-0050
Auftragsbekanntmachung
Bauauftrag
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Köln
NUTS-Code: DEA Nordrhein-Westfalen
Postleitzahl: 50679
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]9
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.lvr.de
Adresse des Beschafferprofils: https://vergabe.lvr.de/NetServer/index.jsp
Abschnitt II: Gegenstand
LVR-Haus, Rohbau- und Dachdeckerleistungen II
Rohbau- und Dachdeckerleistungen II
Der Neubau des LVR-Hauses am Ottoplatz 2, 50679 Köln, wird in konventioneller Stahlbetonbauweise konstruiert. Das Gebäude gliedert sich in zwei Untergeschosse, einen fünf- bzw. sechsgeschossigen Sockelbau (Mantelbauten) sowie einen 17-geschossigen Turm (Hochhaus). Der geplante Neubau umfasst oberirdisch eine
Bruttogrundfläche von ca. 37.800m2 und unterirdisch von ca. 11.300m2.
Der Lastabtrag erfolgt über Flachdecken, Stützen und Wandscheiben. Als Baustoffe kommen Stahlbeton sowie Verbundtragwerke aus Stahl zur Anwendung; nichttragende Wände werden teilweise aus Mauerwerk hergestellt. Die Stahlbetonbauteile werden je nach Beanspruchung in Betongüten von C25/30 bis hin zu C60/75, vereinzelt C 80/95, z. B. für die Stützen unter dem Hochhaus sowie unter hochbelasteten Abfangkonstruktionen, ausgeführt, Stahlbauteile in S235 feuerverzinkt sowie S355.
Die Gebäudeabdichtung erfolgt durch Ausführung einer weißen Wanne nach DAfStB. Bodenplatten und erdberührte Wände der beiden Untergeschosse werden als WU-Konstruktion ausgeführt.
Die Dicke der Bodenplatte variiert zwischen 65 cm und 180 cm.
Die horizontale Stabilität des Gebäudes wird durch steife Stahlbetonkerne gewährleistet. Im Hochhaus befinden sich zwei Stahlbetonkerne, die vom Fundament bis zum Dach im 17.OG reichen. Der Mantelbau Nord ist mit 3 Stahlbetonkernen ausgesteift, die bis zum Dach bzw. 5.OG reichen. Zusätzlich gibt es ab dem 1.OG einen weiteren Kern im nördlichen Teil von Mantelbau Nord, der ebenfalls zur Aussteifung des Gebäudes beiträgt.
Der vertikale Lastabtrag erfolgt im Wesentlichen über Fassaden- und Innenstützen sowie Wände aus Stahlbeton. Die Innenstützen werden als durchgehende tragende Elemente vom 1.OG bis zum 17.OG im Hochhaus und bis zum 5.OG in den Mantelbauten ausgeführt. Sie sind im Querschnitt quadratisch, rechteckig oder rund mit unterschiedlichen Abmessungen nach statischer Erfordernis. Die Fassadenstützen haben einen konstanten quadratischen Querschnitt vom Erdgeschoss bis zum obersten Geschoss des jeweiligen Gebäudeteils. Vom ersten Obergeschoss an abwärts kommen wandartige Träger und Verbundträger zur
Ausführung.
Die Geschossdecken des Hochhauses werden überwiegend als punktgestützte Flachdecken ausgeführt, teilweise sind Unterzüge vorgesehen. Die Deckenstärken variieren zwischen 25 cm und 60 cm, in Teilbereichen sind Hohlkörperdecken geplant.
Die Dacharbeiten beinhalten die Abdichtungsarbeiten sowohl ungedämmter als auch gedämmter Deckenflächen des Gebäudes.
Die Stahlbetondecke über dem Untergeschoss (Tiefgaragen-und Technikbereiche) erhält im Bereich des Vorplatzes eine gefällelose zweilagige Bitumenabdichtung und ist ungedämmt, in weiteren Bereichen ab UG bis 5. OG kommen Warmdachkonstruktionen in Form von bituminös abgedichteten Kompaktdächern zur Ausführung, meist gefällelos und mittels PIR-Schaumstoffen gedämmt. In diesen Dachbereichen kommt eine intensive Dachbegrünung zur Ausführung, die jedoch nicht im Leistungsumfang enthalten ist.
Die Hochhausdächer (Decken über 16. und 17. OG) werden als nichtbrennbare Warmdachkonstruktion mit bituminöser Abdichtung ausgeführt, teilweise auch ungedämmt. Die gedämmten Bereiche erhalten eine Schaumglas-Gefälledämmung und werden mit Betonplatten im Splittbett belegt.
Zahlreiche Dachhautdurchdringungen in Form von Los-Festflanschkonstruktionen für Stahlkonstruktionen der Fassadenbefahranlage mit Gitterrostbelägen, Blitzschutzfangstangen etc. sind vorzusehen.
Zum Leistungsumfang gehört der Einbau eines Monitoringsystems zur Leckageortung, in ungedämmten Bereichen in grobmaschiger Form zur feldweisen Ortung von eindringender Feuchtigkeit, in gedämmten Bereichen mittels einer vollflächig verlegten Kontaktlage aus Rohglasvlies zur präzisen Ortung von eindringendem Tagwasser oder Tauwasserausfall.
Bei dem Bauvorhaben wird das Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, DGNB umgesetzt. Zielsetzung des Bauherrn ist eine Gütesicherung in PLATIN. Entsprechende Nachhaltigkeitsaspekte sind daher bei der Leistungserbringung zu berücksichtigen. So sollen alle hierfür geeigneten Betongüten unter Verwendung von mineralischen Recycling- /Sekundärmaterialien hergestellt werden. Darüberhinaus ist CO2-reduzierter Beton zu verwenden. Bei allen Produkten ist der Einsatz von Sekundärrohstoffen bzw. Recyclingprodukten zu präferieren und zu dokumentieren. Ebenso soll die Herstellerrücknahme von eingebauten oder Hilfsprodukten nach Ende der Lebenszeit geprüft werden.
Besonderer Fokus bei der Umsetzung des Projektes liegt auf der Umsetzung des Konzepts Cradle-to-Cradle (von der Wiege zur Wiege), welches zwei getrennte Stoffkreisläufe - einen biologischen und einen technischen Kreislauf - vorsieht. Die in diesem Projekt verwendeten Materialien sollen grundsätzlich nach der Nutzungsphase weiterverwendet oder ohne schädliche Rückstände kompostiert werden können.
Die Verpflichtung zur Mitwirkung bei der Zielerreichung ist Bestandteil des Leistungsumfangs.
Gesamtmenge bzw. -umfang:
Baustelleneinrichtung und Unterhaltung für Rohbauarbeiten ca.
22 Monate, weitere 3 Monate für Dacharbeiten
Erdarbeiten:
ca. 2.600 m3 Aushub und Entsorgung
ca. 4.000 m3 Verfüllung Arbeitsräum, davon
ca. 1.100 m3 Flüssigboden
Rohbauarbeiten:
ca. 6.000 m2 Sauberkeitsschicht
ca. 25.000 m3 CO2-reduzierter Beton in verschiedenen
Betongüten, davon
ca. 5.600 m3 Recycling-Beton
ca. 15.800 m2 Wandschalung
ca. 10.300 m2 Stützenschalung
ca. 1.600 m2 Schalung von Rundstützen
ca. 42.500 m2 Deckenschalung
ca. 1.700 m2 Schalung von Unter-, Überzügen und Attiken
ca. 900 m2 Hohlkörper
ca. 100 St Fertigteiltreppenläufe
ca. 5.400 t Betonstahl
ca. 95 t Formstahl
ca. 900 m2 Gitterroste
ca. 2.000 m2 KS-Mauerwerk
ca. 3.500 m2 Perimeterdämmung
Dacharbeiten:
ca. 5.200 m2 Dachabdichtung
ca. 3200 m2 PIR-Wärmedämmung
ca. 900 m2 Glaschaum-Gefälledämmung
ca. 1.900 m2 Monitoring-System feldweise Leckageortung
ca. 2.800 m2 Monitoring-System präzise Leckageortung
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Folgende Vorgaben gelten gleichermaßen für die Teilnahmebedingungen nach III. 1.1, 1.2 und 1.3:
Die Eignung ist durch Eintragung in die Liste des Vereins für Präqualifikation von Bauunternehmen e. V. (Präqualifikationsverzeichnis) oder Eigenerklärungen gem. Formblatt 124 "Eigenerklärungen zur Eignung" - per Direktlink abzurufen unter: http://www.lvr.de/media/wwwlvrde/derlvr/finanzen/vergabeplattform/124.pdf - oder eine entsprechende "Einheitliche Europäische Eigenerklärung (EEE)" nachzuweisen, ergänzt durch nachstehend in III.2 und III.3 geforderte auftragsspezifische Einzelnachweise.
Gelangt das Angebot eines nicht präqualifizierten Bieters in die engere Wahl, sind die im Formblatt 124 "Eigenerklärung zur Eignung" angegebenen Bescheinigungen innerhalb von 6 Kalendertagen nach Aufforderung durch den AG vorzulegen.
Beruft sich der Bieter zur Erfüllung des Auftrages auf die Fähigkeiten anderer Unternehmen, ist die jeweilige Nummer im Präqualifikationsverzeichnis oder es sind die Erklärungen und Bescheinigungen gemäß dem Formblatt 124 "Eigenerklärung zur Eignung" bzw. der "Einheitlichen Europäische Eigenerklärung (EEE)" auch für diese anderen Unternehmen ohne gesondertes Verlangen vorzulegen. Der Bieter hat ferner auf gesondertes Verlangen der Vergabestelle zu einem von ihr bestimmten Zeitpunkt nachzuweisen, dass ihm die erforderlichen Kapazitäten der anderen Unternehmen zur Verfügung stehen und hierzu entsprechende Verpflichtungserklärungen dieser Unternehmen vorzulegen. Beruft sich ein Bieter zum Nachweis seiner Eignung auf andere Unternehmen (Eignungsleihe), gilt § 6d EU VOB/A. Nimmt insoweit der Bieter im Hinblick auf die Kriterien für die wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit die Kapazitäten anderer Unternehmen in Anspruch, müssen diese gemeinsam mit ihm für die Auftragsausführung haften.
(1)
Nachweis über das Bestehen einer Haftpflichtversicherung über folgende Mindestdeckungssummen:
- für Personenschäden: 1.500.000,-- Euro
- für Sachschäden: 5.000.000,-- Euro
- für Vermögensschäden: 50.000,-- Euro
(2) Angaben zum Netto-Jahresumsatz in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren mit Leistungen, die in dem Tätigkeitsbereich des Auftrags liegen (KG 300 Errichtung von Hochbauprojekten)
Zu (2)
30,0 Mio. EUR netto für den durchschnittlichen Umsatz in dem Tätigkeitsbereich des Auftrags (KG 300 Errichtung von Hochbauprojekten) gebildet aus den Umsätzen der letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahre.
Hinweis: Mit Blick auf OLG München, Beschl. v. 21.09.2018 - Verg 4/18 wird klargestellt, dass der Mindestumsatz nicht zwingend in jedem Jahr erreicht worden sein muss.
(1) Rohbauarbeiten: Mindestanforderungen (1-3)
1.
Ausführung von min. einem nach DGNB zertifizierten Projekt in den letzten acht Geschäftsjahren, Zertifikat min. Silber. Erforderlich ist die Nennung des Objektes, der Zertifizierungsstelle, sowie der Registrierungsnummer. Als nachhaltige Bauleistungen gelten durchgeführte Maßnahmen gemäß einem Kriterienkatalog in der europäischen Union anerkannter Zertifizierungsstellen (z.B. DGNB, BNB, LEED, BREEAM).
2.
Ausführung von min. einem Hochhaus-Projekt mit mindestens 8 Geschossen in den letzten acht Geschäftsjahren. Erforderlich ist die Nennung des Objektes, sowie Angabe zu Geschossigkeit und Lage.
3.
Ausführung von min. einem Projekt als wasserundurchlässiges Betonbauwerk in den Untergeschossen, entsprechend den WU Richtlinien in den letzten acht Geschäftsjahren. Erforderlich ist die Nennung des Objektes, sowie die Vorlage entsprechender Nachweise über die WU-Betongüte.
Alle formulierten Mindestanforderungen (1-3) müssen durch mindestens eine Referenz erfüllt werden. bzw. können über eine oder mehrere Referenzen nachgewiesen werden.
Der AG behält sich die Überprüfung zu Angaben der Referenzen vor.
Falsche Angaben können zum Ausschluss vom Vergabeverfahren führen.
Sofern der/die Bieter/Bietergemeinschaft mit erbrachten Rohbaureferenzen nicht die Ausführung aller drei Leistungsaspekte (Nachhaltigkeitszertifizierung, Hochhaus, WU-Beton) nachweisen kann, muss er/sie darlegen, warum sich der/die Bieter/Bietergemeinschaft trotzdem für ausreichend fachkundig und leistungsfähig für die Erbringung der ausgeschriebenen Leistungen mit den drei Leistungsaspekten (Nachhaltigkeitszertifizierung, Hochhaus, WU-Beton) hält. Dafür müssen als Anlage weitere geeignete Darstellungen, Unterlagen, Bescheinigungen etc. [wie z.B. Darstellung persönlicher Referenzen von vorhandenem oder (nachweislich) zukünftig für das Unternehmen tätigem Fachpersonal, das für die Ausführung der hier ausgeschriebenen Leistungen verantwortlich sein soll] beigefügt werden.
Der AG wird dann prüfen, ob die vorgelegten Dokumente und Angaben geeignet sind, die grundsätzlich als Referenzleistung nachzuweisenden Aspekte (Nachhaltigkeitszertifizierung, Hochhaus, WU-Beton) zu ersetzen und damit die Mindestanforderungen (1-3) zu erfüllen.
(2) Dacharbeiten: Mindestanforderungen (1-3)
1.
Ausführung von min. einem nach DGNB zertifizierten Projekt in den letzten acht Geschäftsjahren, Zertifikat min. Silber. Erforderlich ist die Nennung des Objektes, der Zertifizierungsstelle, sowie der Registrierungsnummer. Als nachhaltige Bauleistungen gelten durchgeführte Maßnahmen gemäß einem Kriterienkatalog in der europäischen Union anerkannter Zertifizierungsstellen (z. B. DGNB, BNB, LEED, BREEAM).
2.
Ausführung von min. einem Projekt mit intensiver Dachbegrünung oder Tiefgaragenbegrünung in den letzten acht Geschäftsjahren. Erforderlich ist die Nennung des Objektes mit entsprechenden Nachweisen über die Dach-/Tiefgaragenbegrünung (Lageplan oder ähnliches).
3.
Ausführung von min. einem Monitoring-System zur Leckageortung in den letzten acht Geschäftsjahren. Erforderlich ist die Nennung der Objekte mit entsprechenden Angaben über das jeweilige Leckageortungssystem.
Alle formulierten Mindestanforderungen (1-3) müssen durch mindestens eine Referenz erfüllt werden bzw. können über eine oder mehrere Referenzen nachgewiesen werden.
Der AG behält sich die Überprüfung zu Angaben der Referenzen vor. Falsche Angaben können zum Ausschluss vom Vergabeverfahren führen.
Sofern der/die Bieter/Bietergemeinschaft mit erbrachten Dachbaureferenzen nicht die Ausführung aller drei Leistungsaspekte (Nachhaltigkeitszertifizierung, Begrünung, Leckageortungssystem) nachweisen kann, muss er/sie darlegen, warum sich der/die Bieter/Bietergemeinschaft trotzdem für ausreichend fachkundig und leistungsfähig für die Erbringung der ausgeschriebenen Leistungen mit den drei Leistungsaspekten (Nachhaltigkeitszertifizierung, Begrünung, Leckageortungssystem) hält. Dafür müssen als Anlage weitere geeignete Darstellungen, Unterlagen, Bescheinigungen etc. [wie z.B. Darstellung persönlicher Referenzen von vorhandenem oder (nachweislich) zukünftig für das Unternehmen tätigem Fachpersonal, das für die Ausführung der hier ausgeschriebenen Leistungen verantwortlich sein soll] beigefügt werden.
Der AG wird dann prüfen, ob die vorgelegten Dokumente und Angaben geeignet sind, die grundsätzlich als Referenzleistung nachzuweisenden Aspekte (Nachhaltigkeitszertifizierung, Begrünung, Leckageortungssystem) zu ersetzen und damit die Mindestanforderungen (1-3) zu erfüllen.
Abschnitt IV: Verfahren
Landschaftsverband Rheinland, FB Kaufmännisches Immobilienmanagement - Zentrale Submissions- und Vergabestelle, Landeshaus, Kennedy-Ufer 2, 50679 Köln.
Bieter und deren Bevollmächtigte dürfen nicht an der Eröffnung teilnehmen.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Köln
Postleitzahl: 50667
Land: Deutschland
Die Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen und Rügen ergeben sich aus §§ 134, 135 und 160 GWB. Innerhalb von 15 Kalendertagen nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, kann ein Nachprüfverfahren bei der Vergabekammer beantragt werden (§ 160 Abs. 3 Nr. 4 GWB).
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Köln
Postleitzahl: 50679
Land: Deutschland