Beschaffung Common Data Environment (CDE) für die Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg Referenznummer der Bekanntmachung: VM2-0278-5/8/3
Auftragsbekanntmachung
Lieferauftrag
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Stuttgart
NUTS-Code: DE1 Baden-Württemberg
Postleitzahl: 70173
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.vm.baden-wuerttemberg.de
Abschnitt II: Gegenstand
Beschaffung Common Data Environment (CDE) für die Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg
Beschaffung Common Data Environment (CDE) für die Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg.
Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Abteilung 2
Dorotheenstraße 8
70173 Stuttgart
Deutschland
Das Ministerium für Verkehr BW (VM) fungiert neben seiner Funktion als oberste Straßenbaubehörde als landesweites Fachzentrum der Straßenbauverwaltung für Forschung, Entwicklung, Information und zentrale Projekte im Straßenbau und der Verkehrstechnik.
Im Rahmen der Digitalisierung bei der Straßenbauverwaltung Baden-Württemerg sollen unter anderem Planungs- und Bauprozesse digitalisiert werden. Ein wesentlicher Baustein ist dabei die Einführung der BIM-Methodik. Hierfür wird eine landeseinheitliche Projektplattplattform (CDE - Common Data Enviroment) benötigt. Derzeit wird diese dezentral bei Bedarf projektspezifisch in den Regierungspräsidien ausgeschrieben. In diesem Zusammenhang beabsichtigt das VM eine CDE-Lösung für alle Projekte zentral zur Verfügung zu stellen. Die Leistungen werden als Rahmenvereinbarung ausgeschrieben.
Es ist eine CDE Projektplattform mit Ablagestruktur für 3D-, 4D-, 5D-Modelle, Termin und Kostenpläne sowie alle weiteren relevanten Projektunterlagen anzubieten. Dabei ist sicherzustellen, dass über alle Phasen von Projektanfang bis Projektende alle Unterlagen mit dem letzten aktuellen Index als Bestandsdokumentation zur Verfügung stehen.
Des Weiteren müssen ggf. im Rahmen einer juristischen Auseinandersetzung alle Unterlagen mit deren Historie als Beweismittel in das Verfahren eingebracht werden können.
Das Planmanagement hat sicherzustellen, dass die Genehmigungs- und Freigabeläufe mit Zeitvorgaben und Index / Versionierung durchgängig automatisiert ablaufen.
Die Nutzer der Projektplattform müssen ausreichend geschult sein um die Projektplattform nutzen zu können. Nutzer sind Mitarbeiter des Auftraggebers (AG) oder Dritte, die eine Online-Schulung oder Vor-Ort-Schulung (Dienstsitze des AG) durch den AN erhalten.
Folgende Ziele werden verfolgt:
• Zentraler Datenpool (Single Source of Truth)
• Schneller und einfacher internetgestützter Zugriff (über Webbrowser)
• Abbildung von verschiedenen Rollen und Ansichten
• Abbildung von digitalen Workflows (flexibel einrichtbar)
• Versionierung, Reversionierung und Datensicherheit im Sinne eines umfangreichen Backup-Systems und Zugriffsdokumentation
• Leistungsfähigkeit, im Sinne zeitgemäßer Speichermöglichkeit und -geschwindigkeit
• Gebrauchstauglichkeit, im Sinne einer anwenderfreundlichen und intuitiven Gestaltung
• Wirtschaftlichkeit, im Sinne eines anpassungsfähigen Baukastensystems beim Start sowie auch im Projektverlauf und entsprechend transparenten Kosten
• Nachhaltigkeit, im Sinne einer langfristigen Verarbeitbarkeit der Daten über das Projektende hinaus
• Verarbeitung verschiedener Datenformate
Die Mindestanforderungen an die Projektplattform sind in diesem Vergabeverfahren gleichzeitig auch die Ausschlusskriterien während des Teilnahmewettbewerbs (siehe 03_22-06-08_Anlage 1_Leistungsbeschreibung Projektplattform CDE.docx Kapitel 2.1.1 Mindestkriterien (Ausschlusskriterien)).
Es gibt ein zweistufiges Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb. Im Rahmen der ersten Stufe müssen vom Bieter die Fragen in Bezug auf die Eignung beantwortet werden.
2.2. Angebotsphase
Auf dieser Basis werden die drei Bestbewerber für die nächste Phase, Angebots- und Verhandlungsphase ausgewählt. Die zweite Stufe ist zugleich eine Pilotphase, da hier seitens der Bieter eine Testumgebung/Projektraum auf der CDE für den AWF Planfreigabe und Visualisierung eingerichtet wird. Der Bieter spielt in diesem Projektraum Beispieldaten eines realen Projektes ein. Die Aufgabenstellung und die Beispieldaten werden per Nachricht im AI Vergabemanager an die Bieter/Teilnehmer zur Verfügung gestellt.
Die Testumgebung beinhaltet folgende Leistungen:
Pilotphase:
o Einrichten von Nutzern (4 Zugänge)
o Einrichten von zwei Beispiel-Workflows für die Planfreigabe und Visualisierung
o Übernahme der Beispieldaten eines Pilotprojektes des AG
o Support für Nutzer der Pilotumgebung
Der AG und seine Berater können das System mit den Beispieldaten 2 Wochen lang nutzen. Dabei werden die Qualitätskriterien (siehe unter Kapitel 2.2.1) durch den AG getestet und bewertet. Anschließend folgt ein gemeinsamer Termin zur Vorstellung des Systems und Klärung offener Fragen.
Vorstellung Systems durch Bieter
o Allgemeine Vorstellung der Software und Funktionen (30 min)
o Vorstellung der Software anhand des Beispielprojekts (30 min)
o Fragen zur Software/Funktionalität insbesondere unter Berücksichtigung der qualitativen Wertungskriterien (1 h)
Die Gesamtbewertung des Systems erfolgt nach folgender Punktverteilung:
30 % Preis
70 % Qualität
Maximal können die Bieter 200 Punkte erreichen. Die Qualitätskriterien werden durch den AG in der 2-Wöchigen Pilotphase bewertet. Sollten während der Pilotphase Kriterien nicht abschließend bewertet werden, wird der Termin für die Vorstellung des Systems hierfür genutzt und bewertet. Bieter, die aus dem Vergabeverfahren in der Angebotsphase ausscheiden und den Zuschlag nicht erhalten, werden mit einer Prämie in Höhe von 5.000 € (brutto) entschädigt.
Die Bieter haben die Möglichkeit im Rahmen der finalen Angebotsrunde ihre Preise endgültig anzupassen - best and final offer. Die Pilotphase wird vergütet.
Präsentationen sind sieben Kalendertage vor den Verhandlungsgesprächen elektronisch einzureichen. Die Termine für die Verhandlungsgespräche und Abgabe der Präsentationen werden während der Angebotsphase bekannt gegeben.
1. Anzahl der berücksichtigungsfähigen Referenzen CDE
Wichtung 20%
≥ 3 Referenzen = 3 Pkt.
2 Referenzen = 2 Pkt.
1 Referenz = 1 Pkt.
2. BIM-Projekt eines öffentlichen Auftraggebers (Land, Bund, Kommune etc.)
Wichtung 20%
≥ 3 Referenzen = 3 Pkt.
2 Referenzen = 2 Pkt.
1 Referenz = 1 Pkt.
3. BIM-Projekt eines öffentlichen Auftraggebers (Land, Bund, Kommune etc.) im Bereich Tiefbau- und Infrastrukturmaßnahmen
Wichtung 20%
≥ 3 Referenzen = 3 Pkt.
2 Referenzen = 2 Pkt.
1 Referenz = 1 Pkt.
4. Umsetzung der BIM-Anwendungsfälle im Rahmen der benannten Referenzprojekte
Wichtung 40%
≥ 13 Anwendungsfälle = 3 Pkt.
≥ 7 Anwendungsfälle = 2 Pkt.
≥ 2 Anwendungsfälle = 1 Pkt.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Die geforderten Erklärungen und Nachweise sind vom Bewerber und bei Bewerbergemeinschaften jeweils von allen Mitgliedern vorzulegen. Ausländische Bewerber haben gleichwertige Nachweise der für sie zuständigen Behörde / Institution ihres Heimatlandes beizubringen. Zusätzlich sind diese ins Deutsche zu übersetzen, was durch eine beglaubigte Übersetzung geschehen muss. Folgende Eigenerklärungen und Nachweise sind erforderlich: - Soweit zutreffend: Bewerbergemeinschaftserklärung. Hierfür ist das Formular "HVA L StB Erklärung Bieter-Arbeitsgemeinschaft" zu verwenden.
Bei einer Bewerbergemeinschaft ist die Berufshaftpflichtversicherung für jedes Mitglied der Bewerbergemeinschaft maßgebend. Eigenerklärung: Sofern bereits bekannt, Angaben zum Einsatz von Unterauftragnehmern. Im Falle des Einsatzes von Unterauftragnehmern ist die Teilleistung anzugeben, welche durch Unterauftragnehmer ausgeführt wird. Hierfür ist das Formular "HVA L StB Verzeichnis der Leistungen von Unterauftragnehmern bzw. anderen Unternehmen" zu verwenden.
Die Referenzen zu VgV §46 (3) Nr. 1 und Nr. 2 sind mit folgenden Angaben im Referenzblatt /Referenzbeschreibung (22-06-08_Anlage 2_Referenzblatt_TN-Wettbewer) einzureichen:
1. Laufende Referenznummer 2. Leistungszeitraum (Jahr) 3. Auftraggeber 4. Ansprechpartner (Name, Telefonnummer, E-Mail) 5. Beschreibung des Referenzprojektes: Beschreiben Sie bitte kurz und prägnant den Projektinhalt, die Projektziele, die durchgeführten Leistungen, BIM-Anwendungsfällen und die erzielten Ergebnisse. 6. Beschreibung BIM-Anwendungsfälle: Benennen Sie die im Projekt umgesetzten Anwendungsfälle. Dabei werden nur Anwendungsfälle von BIM4INFRA oder des BIM Masterplanes Bundesfernstraße gewertet.
System
S1 Zur Sicherstellung des Datenschutzes und der Informationssicherheit gemäß den gesetzlichen Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) wird eine ISO 27001 Zertifizierung für das gesamte anbietende Unternehmen inkl. der Rechenzentren gefordert.
Die Anforderungen des Kriterienkatalogs C5 des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) müssen erfüllt werden. Wenn keine Testierung nach dem Kriterienkatalog C5 vorliegt, ist auch eine Zertifizierung nach ISO 27001 zusammen mit einer vom BSI zur Verfügung gestellten C5-Selbstauskunft möglich. Eine zeitliche Planung zur Erlangung der C5 Zertifizierung ist durch den Anbieter vorzulegen.
S2 Das System erfüllt alle Anforderungen der ISO 19650-1
S3 Der Standort der Server und die physikalische Lagerung der Daten und Datenträger müssen in Europa sein. Es wird ein EVB-IT Cloud Vertrag mit dem AN abgeschlossen. Genaueres regelt dort: AGB Nr. 24.1.
S4 Durch den Anbieter ist ein Datensicherungskonzept (tägliche Sicherung) und ein Löschkonzept vorzulegen.
S5 Die Applikation läuft auf mobilen Endgeräten ausschließlich im Browser. Folgende Betriebssysteme / Browser werden unterstützt: Windows, MacOS, Mozilla, Edge; Smartphone: IOS, Safari, Android/Chrome. Die Browser werden jeweils in der aktuellen Version und 1 Jahr rückwirkend unterstützt.
S6 Durch den AG können selbständig Nutzer über ADMIN Accounts hinzugefügt werden.
S7 Die Zugriffsrechte eines Dokuments werden bestimmt durch die Ablagestruktur (intern & extern).
S8 Die Applikation läuft ausschließlich über eine sichere Verbindung (https).
S9 Über die Vertragszeit ist eine Entwicklung der Datenmenge und der Nutzermenge abzusehen. Im System muss immer eine kurzfristige Erweiterung des Speicherplatzes für die Dokumentation und Prozessabläufe während des gesamten Vertragszeitraums möglich sein.
S10 Die Anzahl von Projekten und Speicherplatz ist nicht limitiert.
Dokumente
D1 Durch den AN können verschieden Projektvorlagen (Templates) erstellt werden. Auf diese kann bei Anlage eines neuen Projektes zurückgegriffen werden.
D2 Die Suchfunktion umfasst eine Suche in den Filenamen, Metadaten und eine Volltextsuche in den Dokumententypen Office 365 sowie PDF.
D3 Freigegebene/veröffentlichte/archivierte Dokumentarbeiten können nicht geändert oder entfernt werden. Änderungen werden als neue Versionen vorgenommen.
D4 Das Dokument kann nur vom Eigentümer und Stellvertreter (vom Eigentümer bestimmter Nutzerkreis) geändert werden.
D5 Das System kann folgende Dokumente im Browser oder eingebetteten Viewer anzeigen: Office 365, PDF, IFC ab Version 2x3 bis 4ff.
D6 Das System verfügt über eine visuelle Darstellung des Änderungsverlaufs zu einem Dokument.
D7 Es besteht eine Verpflichtung zum Befüllen der Metadaten beim Upload von Dokumenten.
D8 Dokumente (jedweder Art) können miteinander verlinkt werden und die Links werden grafisch dargestellt.
Workflows
W1 Workflows für automatisierte Genehmigungs- und Freigabeläufe mit Termineinstellungen sind möglich.
W2 Jeder Workflow kann mit einer Regelzeit belegt werden und diese können durch die Berechtigten im Rahmen eines Projektes angepasst werden.
W3 Die Workflows sind modular aufgebaut und veränderbar.
W4 Die Workflows sind revisionssicher.
W5 Die Workflows sind nachvollziehbar (aktueller Stand im Workflow ersichtlich) dokumentiert.
W6 Es muss gewährleistet werden, dass während der Projektlaufzeit die Workflows ohne Datenverlust umgestellt werden können z.B. im Falle einer Änderung der beteiligten Personen, einer Änderung der Funktionen etc.
BIM
B1 Das System kann 3D, 4D und 5D Modelle verwalten. Ein Modell besteht dabei nicht nur aus einer Datei.
B2 Es können Data Drops (Datenlieferungen) definiert und verwaltet werden. Eine Datenlieferung kann aus mehreren Dateien und unterschiedlichen Dateitypen bestehen.
B3 Das System hat einen Viewer zur Visualisierung von 3D-Modellen integriert. Dazu muss keine zusätzliche Software installiert werden. Im Viewer können einfache Messungen durchgeführt werden. Der Viewer unterstützt die Kommentierung im Modell georeferenziert sowie die bcf Funktion (inkl. Kommentaren und Ansichten).
Die Sprache im Projekt ist Deutsch. Dies muss vom Auftragnehmer über den gesamten Verlauf der Bearbeitung für die Kommunikation mit dem AG und allen weiteren Beteiligten gewährleistet werden. Zusätzliche Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Leistungen im Straßen- und Brückenbau, Ausgabe April 2017 (ZVB(VOL)-StB 2017).
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Karlsruhe
Postleitzahl: 76137
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpk/abt1/ref15/
Innerhalb von 15 Kalendertagen nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, kann ein Nachprüfverfahren bei der Vergabekammer beantragt werden (§ 160 Abs. 3 Nr. 4 GWB).
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Karlsruhe
Postleitzahl: 76137
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpk/abt1/ref15/