Rathauserweiterung Droste-Hülshoff-Platz in Bottrop als VgV-Verhandlungsverfahren mit vorgelagertem Planungswettbewerb nach RPW 2013
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Bottrop
NUTS-Code: DEA31 Bottrop, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 46236
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.bottrop.de/
Abschnitt II: Gegenstand
Rathauserweiterung Droste-Hülshoff-Platz in Bottrop als VgV-Verhandlungsverfahren mit vorgelagertem Planungswettbewerb nach RPW 2013
Durch den Abbruch des Saalbaus nordöstlich des historischen Rathauses nutzt die Stadt Bottrop die Chance, die bestehende Stadtverwaltung am Standort des historischen Rathauses zu erweitern. Aus dem Zusammenziehen von heute dezentral untergebrachten Fachdienststellen resultieren einerseits Kosteneinsparungen. Andererseits bieten sich Möglichkeiten, Arbeitsprozesse zeitgemäß und zukunftsorientiert zu strukturieren. Dieser Ausbau des Verwaltungsstandorts fällt zeitlich mit der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen zusammen. Damit verbunden ist das Versprechen, dass kommunale Verwaltung bürger- und serviceorientierter, und damit niedrigschwelliger wird. Gleichzeitig gilt es für die Stadtverwaltung auch für die in den Arbeitsmarkt drängenden „Digital Natives“ ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben.
*
Der Kostensicherheit des Erweiterungsbaus wird von Beginn weg hohe Priorität zugemessen.
*
Für das Neubauvorhaben sind in der frühen Planungsphase auch Aspekte des Nachhaltigen Bauens entsprechend „Leitfaden Nachhaltiges Bauen“ des Bundesbauministeriums zu berücksichtigen. Derzeit ist keine Zertifizierung gemäß dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) geplant.
*
Als Vorbereitung des Wettbewerbs wählte die Stadt Bottrop den Weg eines Werkstattverfahrens, in dem die unterschiedlichen Nutzer*innen maßgeblich mit in die Bedarfsermittlung und die Präzisierung der funktionalen Anforderungen einbezogen wurden.
*
Das Verfahren wird als VgV-Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Planungswettbewerb umgesetzt. Der Planungswettbewerb wird als nicht offener, anonymer Realisierungswettbewerb nach RPW 2013 durchgeführt.
*
Vorgesehen sind 18 Teilnehmer:
Generalplanerteams (Architekt als Generalplaner) oder Bietergemeinschaften mit Fachplanern aus den Bereichen Architektur, Landschaftsarchitektur, Technische Gebäudeausrüstung (AG 1-8 gem. HOAI 2021), Tragwerksplanung und Bauphysik (Wärmeschutz/Energiebilanzierung, Raumakustik, Bauakustik).
4 der 18 Teilnehmer am Planungswettbewerb wurden von der Ausloberin mit dieser EU Wettbewerbsbekanntmachung zur Teilnahme am Verhandlungsverfahren aufgefordert und bei Nachweis ihrer Eignung gesetzt. Der Teilnahmeantrag und die vollständigen Nachweise in den Anlagen A bis C müssen auch von den gesetzten Teilnehmern ausgefüllt und erbracht werden.
*
Die Bearbeitungszeit entnehmen Sie den Terminen (Absatz VI.3) Zusätzliche Angaben).
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Die Bewerbung um die Teilnahme am Wettbewerb ist ausschließlich unter Verwendung der vorgegebenen Formulare "Teilnahmeantrag" sowie der Anlagen A bis C zulässig. Über die geforderten Bewerbungsunterlagen hinausgehende Unterlagen werden nicht berücksichtigt. Ein Anspruch auf Kostenerstattung besteht nicht.
*
Bewerber*innen müssen als Mindestanforderung für ihre Eignung ihre Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit durch entsprechende Angaben und Eigenerklärungen im Teilnahmeantrag belegen sowie für die technische und berufliche Leistungsfähigkeit (Fachkunde) für die einzelnen Fachplanungen die Referenzprojekte B.1 bis B.5 (siehe Anlage B) nachweisen, wie folgt:
*
Befähigung zur Berufsausübung inkl. Auflagen hinsichtlich der Eintragung in einem Berufs- oder Handelsregister durch Eigenerklärungen:
- über das Nichtvorliegen der Ausschlussgründe nach § 123 und § 124 GWB
- zum geforderten Berufsstand gemäß § 46 Absatz 3 Nummer 6 VgV und Nachweis des besonderen Berufsstands gemäß § 44 Absatz 1 VgV
Bei juristischen Personen sind die fachlichen Anforderungen erfüllt, wenn zu ihrem satzungsgemäßen Geschäftszweck Planungsleistungen gehören, die der anstehenden Planungsaufgabe entsprechen, und wenn der bevollmächtige Vertreter der juristischen Person und der Verfasser der Wettbewerbsarbeit die fachlichen Anforderungen erfüllen, die an natürliche Personen gestellt werden.
- zur Eintragung in einem Handels-/ Berufsregister
- zu wirtschaftlichen Verknüpfungen
Die Eigenerklärungen werden anhand des Teilnahmeantrags sowie der Anlage A abgegeben.
*
Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit
Voraussetzung zur Teilnahme ist das Vorliegen aller geforderten Erklärungen/ Unterlagen.
1) Bestätigung der bestehenden Berufshaftpflichtversicherung bzw. einer Eigenerklärung, dass eine solche Berufshaftpflichtversicherung im Auftragsfall abgeschlossen werden wird mit folgenden Haftungssummen und Mindestanforderungen an die Deckung (nicht älter als 12 Monate), jeweils jährlich 2-fach maximiert pro Schadensfall: mind. 3,0 Millionen Euro für Personenschäden und mind. 5,0 Millionen Euro für Sach- und Vermögensschäden
2) Dokumentationen der letzten drei Jahre (2019-2021)
- der Umsätze der letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahre 2019 - 2021, der durchschnittlichen Anzahl der Mitarbeiter*innen und der CAD-Arbeitsplätze
Die Eigenerklärungen werden anhand des Teilnahmeantrags und Anlage A abgegeben.
*
Technische und berufliche Leistungsfähigkeit
Die Bewerber müssen als Mindestanforderung für die Fachkunde die Referenzprojekte B.1 - B.5 (sh. ANLAGE B) nachweisen:
Sh. „VI.3) Zusätzliche Angaben:“ für die Eignungskriterien zu B.1 bis B.5
*
Zusätzlich ist der Nachweis der besonderen fachlichen Eignung anhand der Referenzprojekte C.1 bis C.5 möglich (sh. ANLAGE C), die für die Auswahl der Teilnehmer relevant wird, sofern mehr als 18 Bewerber die Mindestanforderungen erfüllen.
Sh. „VI.3) Zusätzliche Angaben:“ für die Eignungskriterien zu C.1 bis C.5
*
Alle Referenzprojekte sind im Formular (Anlagen B+C) und als Anlage dazu auf einer DIN A4 Seite darzustellen. Sie können miteinander identisch sein.
*
Diese Bewerbungskriterien zum Nachweis der besonderen fachlichen Eignung (Anlage C) werden in der Bewerberauswahl berücksichtigt, sofern mehr als 18 Bewerber die Mindestanforderungen erfüllen.
Maßgeblich ist die möglichst hohe Anzahl der zusätzlich nachgewiesenen Referenzen. Für jedes der geforderten zusätzlichen Referenzprojekte C.1 bis C.5 wird für den Nachweis ein Punkt vergeben. Der Mehrfachnachweis von Referenzprojekten wird in der Wertung nicht berücksichtigt. Die Teilnahmeanträge werden auf dieser Grundlage rangiert.
*
Sofern die Rangierung der Bewerbungen keine abschließende und eindeutige Bewerberauswahl zulässt, wird unter den gleichrangierten Bewerbungen gelost, so dass die Ausloberin unter Einbezug der gesetzten Teilnehmer, die alle Anforderungen erfüllt haben, immer insgesamt 18 Bewerber als Teilnehmer auswählt.
Architekten*innen als Generalplaner oder Bietergemeinschaften mit Fachplanern aus den Bereichen Architektur, Landschaftsarchitektur, Technische Gebäudeausrüstung (AG 1-8 gem. HOAI 2021), Tragwerksplanung und Bauphysik (Wärmeschutz/Energiebilanzierung, Raumakustik, Bauakustik). Siehe auch Absatz III.1.10.
Abschnitt IV: Verfahren
- Qualität des städtebaulichen Konzepts
- Qualität des Architekturkonzepts, insbesondere Angemessenheit des architektonischen und städtebaulichen Auftritts
- Funktionalität und Anpassungsfähigkeit des Raumkonzeptes
- Aufenthalts‐ und Arbeitsplatzqualität
- Wirtschaftlichkeit in Erstellung, Betrieb und Unterhalt
- Qualität der Integration des vorgegebenen Energie- sowie des Gebäudetechnikkonzepts
- Qualität des Freiraumkonzepts
- Umsetzbarkeit des geforderten Nachhaltigkeitsstandards
Die Reihenfolge der Kriterien hat auf deren Wertigkeit keinen Einfluss.
255.000 EUR der Wettbewerbssumme von 390.000 EUR werden wie folgt in Preise und Anerkennungen aufgeteilt:
1. Preis 80.000 EUR, netto
2. Preis 65.000 EUR, netto
3. Preis 50.000 EUR, netto
2 bis 3 Anerkennungen: 60.000 EUR, netto
Preise und Anerkennungen werden durch Entscheidung des Preisgerichts unter Ausschluss des Rechtsweges zugeteilt. Das Preisgericht kann einstimmig auch eine andere als die vorgestellte Verteilung beschließen.
Die verbleibenden 135.000,00 EUR netto der Wettbewerbssumme wird an alle Teilnehmer, die fristgerecht eine im Wesentlichen vollständige, vom Preisgericht zur Beurteilung zugelassene Arbeit einreichen, als Aufwandsentschädigung ausgeschüttet.
Die Mehrwertsteuer ausländischer Teilnehmer wird von der Ausloberin als Bezugssteuer abgeführt. Soweit und sofern das im Wettbewerb erarbeitete Projekt der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt wird, wird die Preissumme für das zur Umsetzung kommende Projekt an das Honorar angerechnet.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Alle Informationen zum VgV-Verhandlungsverfahren und zur Weiterbeauftragung sind in der Allgemeinen Vergabeunterlage zum Angebotsverfahren enthalten.
*
Zu III.1.10) Technische + berufliche Leistungsfähigkeit (Referenzprojekte B.1-C.5),
B.1: P 1* | Planungsleistungen für Gebäude und Innenräume:
Mind. HZ 4, Netto-Baukosten der KG 300 + 400: mind. 15 Mio. EUR, mind. LPH 2 - 5
B.2: P 2* | Planungsleistungen für Freianlagen
Mind. HZ4, anrechenbare Netto-Baukosten KG 500 mind. 1 Mio. EUR, mind. LPH 2,3+5
B.3: P3. 3* | Planungsleistungen der Tragwerksplanung
Mind. HZ 3, anrechenbare Baukosten mind. 8 Mio. EUR netto, mind. LPH 2 bis 5
B.4:P 4* | Planungsleistungen der Technischen Ausrüstung
Für Anlagengruppe 1,3,5-8 mind. HZ 2, für Anlagengruppe 2 + 4, mind. HZ 3, anrechenbaren Netto-Baukosten KG 400 mind. 5 Mio. EUR, mind. LPH 2, 3 + 5
B.5: P 5* | Planungsleistungen der Bauphysik, hier: Thermische Bauphysik (Wärmeschutz + Energiebilanzierung)
mind. HZ 2, mind. LPH 2 - 5
*
C.1: P 6* | Planungsleistungen als Generalplaner
Planungsleistungen für Gebäude+ mind. technischen Gebäudeausrüstung + Tragwerksplanung, mind. LPH 2 - 5
C.2: P 7* | Architekturpreis oder Wettbewerbspreis
Architekturauszeichnung oder Wettbewerbspreis in einem Verfahren gem. RPW 2013, Zuteilung des erfolgte nach dem 01.01.2012.
C.3: P 8 * | Planungsleistungen für Verwaltungsgebäude
mind. LPH 1 – 5, Netto - Baukosten KG 300 + 400: mind. 15 Mio. EUR, netto betragen, davon müssen 4.000 m² der Brutto-Grundfläche Verwaltungsnutzung sein
C.4: P 9 * | Planungsleistungen für Gebäude im Kontext eines eingetragenen Baudenkmals
Umbau bzw. Erweiterung im Kontext eines eingetragenen Baudenkmals oder als Neubaumaßnahme in Nachbarschaft eines Baudenkmals, mind. HZ 3, mind. LPH 2 - 5
C.5: P 10 * | Planungsleistungen für nachhaltiges Bauen im Hochbau
mind.4 Nachhaltigkeitsanforderungen, mind. LPH 2 - 5
*
Für die Projekte P 1-6,8-10 ist die LPH 5 gem. HOAI 2021 nach dem 01.01.2012 abgeschlossen bzw. – sofern dies der Fall ist – erfolgte die Inbetriebnahme des Gebäudes nach dem 01.01.2012.
*
zu IV.3.3) Folgeaufträge
Die VgV-Verhandlungsphase erfolgt mit allen Preisträgern des Wettbewerbs. Das Preisgericht kann die Anzahl der Preise und die Aufteilung der Wettbewerbssumme einstimmig verändern,
*
Rückfragen zum Teilnahmewettbewerb:
Fragen zum Teilnahmewettbewerb sowie zu den Anlagen und Formularen dürfen die Bewerber bis 10 Tage vor Ablauf der Bewerbungsfrist einreichen.
Bei Rückfragen zum Teilnahmeantrag wird die Ausloberin ergänzende und berichtigende Angaben in einem Fragen- und Antwortenkatalog zusammenfassen und unter I.3) auf der angegebenen Adresse veröffentlichen.
Die Bewerber sind verpflichtet, den Fragen- und Antwortenkatalog regelmäßig zu prüfen und die sich hieraus ergebenden Anforderungen zu berücksichtigen (Holschuld der Bewerber).
*
Termine im Überblick:
19.09.2022 Versand der digitalen Unterlagen
06.10.2022 Schriftliche Rückfragen
24.10.2022 Rückfragekolloquium
20.12.2022, bis 15.00 Uhr: Abgabe der Pläne,
20.12.2022, bis 15.00 Uhr: Abgabe der digitalen Unterlagen
09.01.2023. bis 15.00 Uhr: Abgabe der Modelle
*
Die gesamten Auslobungsunterlagen mit Anlagen und Vertragsentwurf wird die Ausloberin erst den
ausgewählten Teilnehmern zur Verfügung stellen.
*
Die Vergabe des Auftrages richtet sich unter anderem nach dem Gesetz über die Sicherung von Tariftreue und Mindestlohn bei der Vergabe öffentlicher Aufträge (Tariftreue- und Vergabegesetz Nordrhein-Westfalen TVgG NRW) vom 21.03.2018 (TVgG). Hiernach müssen beauftragte Unternehmen sowie deren Nachunternehmen die nach dem TVgG festgelegten Mindestentgelte beziehungsweise Tariflöhne zahlen und Mindestarbeitsbedingungen gewähren (§ 2 TVgG). Die Stadt Bottrop ist als öffentliche Auftraggeberin berechtigt, Kontrollen durchzuführen, um die Einhaltung dieser Pflichten zu überprüfen.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Münster
Postleitzahl: 48147
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Genaue Angaben zu den Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen:
Die Vergabestelle weist ausdrücklich auf die Rügeobliegenheiten der Bieter und Bewerber sowie auf die Präklusionsregelungen gem. § 160 Abs. 3 Nr. 1 bis Nr. 4 GWB hinsichtlich der Behauptung von Verstößen gegen das Vergabeverfahren hin.
Das Vergabeverfahren unterliegt den Vorschriften über das Nachprüfungsverfahren vor den Vergabekammern (§ 155 GWB).
*
Gemäß § 160 Absatz 3 Satz 1 GWB ist ein Nachprüfungsantrag unzulässig, soweit:
1. der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrages erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von 10 Kalendertagen gerügt hat; der Ablauf der Frist nach § 134 Absatz 2 GWB bleibt unberührt,
2. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
3. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist der Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
4. mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.
Nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers über die beabsichtigte Vergabe (gem. § 134 Abs. 1 GWB) muss ein Nachprüfungsverfahren spätestens innerhalb von 15 Kalendertagen beantragt werden. Bei der Übermittlung der Mitteilung auf elektronischen Weg verkürzt sich die Frist auf 10 Kalendertage (§ 134 Abs. 2 GWB).
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Münster
Postleitzahl: 48147
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]