Universität Stuttgart - Europaweite Vergabe einer Technologiepartnerschaft "Faserverbundsysteme" für das Projekt "Neubau LCRL" in Form eines Partneringmodells Referenznummer der Bekanntmachung: 2021/2879
Bekanntmachung vergebener Aufträge
Ergebnisse des Vergabeverfahrens
Bauauftrag
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Stuttgart
NUTS-Code: DE111 Stuttgart, Stadtkreis
Postleitzahl: 70174
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.uni-stuttgart.de
Abschnitt II: Gegenstand
Universität Stuttgart - Europaweite Vergabe einer Technologiepartnerschaft "Faserverbundsysteme" für das Projekt "Neubau LCRL" in Form eines Partneringmodells
Gegenstand des Verfahrens ist die europaweite Vergabe einer Technologiepartnerschaft "Faserverbundsysteme" für das Projekt "Neubau LCRL" in Form eines Partnering-Modells im Verhandlungsverfahren nach VOB/A.
Stuttgart
Für den Exzellenzcluster "Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur" (IntCDC) plant die Universität Stuttgart ein Forschungsgebäude auf dem Campus Stuttgart-Vaihingen. Das Bauprojekt LCRL (Large-Scale Construction Robotics Laboratory) vereint die interdisziplinären Forschungsziele des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten IntCDC in einem innovativen Gebäudedemonstrator. Mit dem Neubau soll ein Ort geschaffen werden, der die Forschungsinfrastruktur des Exzellenzclusters beherbergt und die interdisziplinären Forscher*innen, die aus sieben Fakultäten der Universität kommen, räumlich und wissenschaftlich zusammenführt. Das LCRL stellt ein universitäres Pilotprojekt dar, bei dem die Entwicklungen und Ergebnisse der Forschung des IntCDC in einem multifunktionalen Gebäude Anwendung finden, dessen Bauteile computerbasiert entworfen und robotisch gefertigt und aufgebaut werden. Das LCRL beschreibt nicht den Stand der Technik, sondern setzt zukunftsorientierte Forschungsziele baupraktisch um.
Das IntCDC verfolgt das Ziel, die Möglichkeiten der Digitalisierung für integratives Planen und Bauen systematisch und multidisziplinär zu erforschen. Im Zentrum soll dabei insbesondere auch die Frage stehen, wie sich neue digitale Technologien nicht allein für die Optimierung bestehender Prozesse und Systeme einsetzen lassen, sondern wie neuartige Entwurfs-, Planungs-, Fertigungs- und Bauansätze entwickelt werden können, die genuin den Eigenschaften digitaler Technologien entsprechen und so deren maximales Potential durch Integration und Interdisziplinarität ausschöpfen. Es handelt sich um den ersten und einzigen derartigen Exzellenzcluster im Bereich des Bauens bzw. der Architektur in ganz Deutschland.
Der Cluster hat im Wesentlichen drei Schwerpunkte:
- die Erforschung integrativer Planungs- und Ingenieursmethoden;
- die Entwicklung neuartiger Prozesse der Vorfertigung und des Bauens vor Ort; sowie
- die damit einhergehende Entstehung intelligenter und nachhaltiger Bausysteme.
Das LCRL dient hierbei selbst als zentrales Forschungsprojekt und Demonstrator für die Innovationsstärke des Exzellenzclusters. Dementsprechend wird das Bauwerk baulich auf der Forschung des Exzellenzclusters basieren. Zugleich sollen weitere Forschungsergebnisse kontinuierlich in den planerischen sowie baulichen Prozess des Gebäudes einfließen.
Im Ergebnis ist festzuhalten, dass die Planung und Erstellung des Gebäudes LCRL ein Forschungsprojekt darstellt, bei dem besondere bauliche Komponenten verwendet werden sollen, die für sich genommen wiederum "eigenständige Forschungsprojekte" darstellen. Dies gilt insbesondere für den Bereich der "Timber-Systems" (Mehrgeschossiger Holzbau und Holzsegmentschalen) wie auch für den Bereich der "Fibre-Systems" (Faserverbundsysteme und Biokompositpaneele) wie auch im Bereich der "Concrete-Systems" (Gradientenbeton). Vor diesem Hintergrund beabsichtigt die Universität Stuttgart für sämtliche der vorgenannten Bereiche in eigenständigen Ausschreibungsverfahren "Technologie-Partnerschaften" auszuschreiben.
Das innovative Faserverbundsystem für das LCRL besteht aus robotisch, kernlos gewickelten Bauteilen. Imprägnierte Endlos-Rovings werden dabei kontinuierlich über einen Wickelrahmen gespannt. In diesem ressourcenschonenden Prozess kann auf aufwändige formgebende Wickelkerne verzichtet werden. Nach der Herstellung werden die Bauteile im Ofen getempert. Nach Entfernung des Wickelrahmens verbleibt das fertige Faserverbundbauteil.
Bauteilspezifisch entwickelte Faserpfade ermöglichen einen hoch effizienten Lastabtrag bei möglichst geringem Materialaufwand. Das räumliche Fasernetzwerk entsteht durch die Sequenz der bei der Herstellung gelegten Fasern. Im LCRL werden robotisch, kernlos gewickelte Bauteile eingesetzt, um den Lastabtrag über große Spannweiten mittels leichter Faserstrukturen zu ermöglichen.
Der Technologiepartner (Auftragnehmer) muss über die Infrastruktur und Expertise verfügen, um lange Faserverbundbauteile herstellen zu können. Dazu kann der Cluster eine eigens entwickelte robotische Fertigungsplattform (Grundfläche circa 100 mm²) bereitstellen. Der Partner muss hierfür über den notwendigen Flächenbedarf und die entsprechende technische Einrichtung für die Integration der Fertigungsplattform in seinem Werk verfügen. Das Material- und Imprägnierungskonzept wird mit dem Cluster abgestimmt. Gemeinsames Ziel ist es zu zeigen, wie geometrisch komplexe, weitspannende und für den An-wendungsfall angepasste Faserverbundbauteile im baurelevanten Maßstab, robotisch und effizient hergestellt werden können.
Im Rahmen des "Partnering-Modells" ist der Partner für die Tätigkeiten, die dem Stand der Technik entsprechen, verantwortlich. Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Fertigungsplattform und der Forschungsintegration in die Ausführung werden partnerschaftlich bearbeitet. Dafür wird ein hohes Maß an Flexibilität und Integrität seitens des Auftragnehmers erwartet.
Für tragende Faserverbundbauteile muss eine vorhabenbezogene Bauartgenehmigung er-wirkt werden. Dazu gehören Belastungsversuche der Bauteile im Maßstab 1:1. Dieser Prozess wird partnerschaftlich bearbeitet.
Vor dem Hintergrund der vorstehenden besonderen Anforderungen will der Auftraggeber in einem partnerschaftlichen Dialog im Sinne einer gemeinsamen Forschung die termin- und budgetgerechte Fertigung der Bauteile und deren Einbau im Wege eines sog. "Partnering-Modells (Technologiepartnerschaft)" sicherstellen.
Die vergabegegenständlichen Leistungen der Pre-Construction-Phase sind voraussichtlich ab August 2022 zu erbringen.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt V: Auftragsvergabe
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Bekanntmachungs-ID: CXP4YMZR76H
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Karlsruhe
Postleitzahl: 76137
Land: Deutschland
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: www.rp.baden-wuerttemberg.de
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Karlsruhe
Postleitzahl: 76137
Land: Deutschland
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: www.rp.baden-wuerttemberg.de