LVR-Haus, Rohbau-/Dachdeckerleistungen Referenznummer der Bekanntmachung: Z2420-2021-0077
Auftragsbekanntmachung
Bauauftrag
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Köln
NUTS-Code: DEA Nordrhein-Westfalen
Postleitzahl: 50679
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]9
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.lvr.de
Adresse des Beschafferprofils: https://vergabe.lvr.de/NetServer/index.jsp
Abschnitt II: Gegenstand
LVR-Haus, Rohbau-/Dachdeckerleistungen
Rohbau-/Dachdeckerleistungen
Der Neubau des LVR-Hauses am Ottoplatz 2, 50679 Köln, wird in konventioneller Stahlbetonbauweise konstruiert. Das
Gebäude gliedert sich in zwei Untergeschosse, einen fünf- bzw. sechsgeschossigen Sockelbau (Mantelbauten) sowie einen 17-geschossigen Turm (Hochhaus).
Der geplante Neubau umfasst oberirdisch eine Bruttogrundfläche von ca. 37.800m² und unterirdisch von ca. 11.300m².
Der Lastabtrag erfolgt über Flachdecken, Stützen und Wandscheiben. Als Baustoffe kommen Stahlbeton sowie Verbundtragwerke aus Stahl zur Anwendung; nichttragende Wände werden teilweise aus Mauerwerk hergestellt. Die Stahlbetonbauteile werden je nach Beanspruchung in Betongüten von C25/30 bis hin zu C60/75, vereinzelt C 80/95, z. B. für die Stützen unter dem Hochhaus sowie unter hochbelasteten Abfangkonstruktionen, ausgeführt, Stahlbauteile in S235 feuerverzinkt sowie S355.
Die Gebäudeabdichtung erfolgt durch Ausführung einer weißen Wanne nach DAfStB. Bodenplatten und erdberührte Wände der beiden Untergeschosse werden als WU-Konstruktion ausgeführt.
Die Dicke der Bodenplatte variiert zwischen 65 cm und 180 cm.
Die horizontale Stabilität des Gebäudes wird durch steife Stahlbetonkerne gewährleistet. Im Hochhaus befinden sich zwei Stahlbetonkerne, die vom Fundament bis zum Dach im 17.OG reichen. Der Mantelbau Nord ist mit 3 Stahlbetonkernen ausgesteift, die bis zum Dach bzw. 5.OG reichen. Zusätzlich gibt es ab dem 1.OG einen weiteren Kern im nördlichen Teil von Mantelbau Nord, der ebenfalls zur Aussteifung des Gebäudes beiträgt.
Der vertikale Lastabtrag erfolgt im Wesentlichen über Fassaden- und Innenstützen sowie Wände aus Stahlbeton. Die Innenstützen werden als durchgehende tragende Elemente vom 1.OG bis zum 17.OG im Hochhaus und bis zum 5.OG in den Mantelbauten ausgeführt. Sie sind im Querschnitt quadratisch, rechteckig oder rund mit unterschiedlichen Abmessungen nach statischer Erfordernis. Die Fassadenstützen haben einen konstanten quadratischen Querschnitt vom Erdgeschoss bis zum obersten Geschoss des jeweiligen Gebäudeteils. Vom ersten Obergeschoss an abwärts kommen wandartige Träger und Verbundträger zur Ausführung.
Die Geschossdecken des Hochhauses werden überwiegend als punktgestützte Flachdecken ausgeführt, teilweise sind Unterzüge vorgesehen. Die Deckenstärken variieren zwischen 25 cm und 60 cm, in Teilbereichen sind Hohlkörperdecken geplant.
Die Dacharbeiten beinhalten die Abdichtungsarbeiten sowohl ungedämmter als auch gedämmter Deckenflächen des Gebäudes.
Die Stahlbetondecke über dem Untergeschoss (Tiefgaragen- und Technikbereiche) erhält im Bereich des Vorplatzes eine gefällelose zweilagige Bitumenabdichtung und ist ungedämmt, in weiteren Bereichen ab UG bis 5. OG kommen Warmdachkonstruktionen in Form von bituminös abgedichteten Kompaktdächern zur Ausführung, meist gefällelos und mittels PIR-Schaumstoffen gedämmt. In diesen Dachbereichen kommt eine intensive Dachbegrünung zur Ausführung, die jedoch nicht im Leistungsumfang enthalten ist.
Die Hochhausdächer (Decken über 16. und 17. OG) werden als nichtbrennbare Warmdachkonstruktion mit bituminöser Abdichtung ausgeführt, teilweise auch ungedämmt. Die gedämmten Bereiche erhalten eine Schaumglas-Gefälledämmung und werden mit Betonplatten im Splittbett belegt.
Zahlreiche Dachhautdurchdringungen in Form von Los-Festflanschkonstruktionen für Stahlkonstruktionen der Fassadenbefahranlage mit Gitterrostbelägen, Blitzschutzfangstangen etc. sind vorzusehen.
Zum Leistungsumfang gehört der Einbau eines Monitoringsystems zur Leckageortung, in ungedämmten Bereichen in grobmaschiger Form zur feldweisen Ortung von eindringender Feuchtigkeit, in gedämmten Bereichen mittels einer vollflächig verlegten Kontaktlage aus Rohglasvlies zur präzisen Ortung von eindringendem Tagwasser oder Tauwasserausfall.
Bei dem Bauvorhaben wird das Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, DGNB umgesetzt. Zielsetzung des Bauherrn ist eine Gütesicherung in PLATIN. Entsprechende Nachhaltigkeitsaspekte sind daher bei der Leistungserbringung zu berücksichtigen. So sollen alle hierfür geeigneten Betongüten unter Verwendung von mineralischen Recycling- / Sekundärmaterialien hergestellt werden. Darüberhinaus ist CO2-reduzierter Beton zu verwenden. Bei allen Produkten ist der Einsatz von Sekundärrohstoffen bzw. Recyclingprodukten zu präferieren und zu dokumentieren. Ebenso soll die Herstellerrücknahme von eingebauten oder Hilfsprodukten nach Ende der Lebenszeit geprüft werden.
Besonderer Fokus bei der Umsetzung des Projektes liegt auf der Umsetzung des Konzepts Cradle-to-Cradle (von der Wiege zur Wiege), welches zwei getrennte Stoffkreisläufe - einen biologischen und einen technischen Kreislauf - vorsieht. Die in diesem Projekt verwendeten Materialien sollen grundsätzlich nach der Nutzungsphase weiterverwendet oder ohne schädliche Rückstände kompostiert werden können.
Die Verpflichtung zur Mitwirkung bei der Zielerreichung ist Bestandteil des Leistungsumfangs.
Gesamtmenge bzw. -umfang:
Baustelleneinrichtung und Unterhaltung für Rohbauarbeiten ca. 21 Monate, weitere 3 Monate für Dacharbeiten
Erdarbeiten:
ca. 2.600 m3 Aushub und Entsorgung
ca. 4.000 m3 Verfüllung Arbeitsräum, davon
ca. 1.100 m3 Flüssigboden
Rohbauarbeiten:
ca. 6.000 m2 Sauberkeitsschicht
ca. 25.000 m3 CO2-reduzierter Beton in verschiedenen Betongüten, davon
ca. 5.600 m3 Recycling-Beton
ca. 15.800 m2 Wandschalung
ca. 10.300 m2 Stützenschalung
ca. 1.600 m2 Schalung von Rundstützen
ca. 42.500 m2 Deckenschalung
ca. 1.700 m2 Schalung von Unter-, Überzügen und Attiken
ca. 900 m2 Hohlkörper
ca. 100 St Fertigteiltreppenläufe
ca. 5.400 t Betonstahl
ca. 95 t Formstahl
ca. 900 m2 Gitterroste
ca. 2.000 m2 KS-Mauerwerk
ca. 3.500 m2 Perimeterdämmung
Dacharbeiten:
ca. 5.200 m2 Dachabdichtung
ca. 3200 m2 PIR-Wärmedämmung
ca. 900 m2 Glaschaum-Gefälledämmung
ca. 1.900 m2 Monitoring-System feldweise Leckageortung
ca. 2.800 m2 Monitoring-System präzise Leckageortung
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Das Unternehmen hat als vorläufigen Nachweis der Eignung für die zu vergebende Leistung mit der Bewerbung
— entweder die ausgefüllte "Eigenerklärung zur Eignung";
— oder eine Einheitliche Europäische Eigenerklärung (EEE).
Jeweils ggf. ergänzt durch geforderte auftragsspezifische Einzelnachweise vorzulegen. Bei Einsatz von anderen Unternehmen, derer Kapazitäten sich der Bewerber zwecks Erfüllung der Eignungsanforderungen bedient, sind ohne gesondertes Verlangen die Eigenerklärungen auch für diese anderen Unternehmen abzugeben.
Das Formblatt "Eigenerklärung zur Eignung" ist erhältlich als Bestandteil der Teilnahmewettbewerbsunterlagen zu dieser Ausschreibung unter
https://www.lvr.de/media/wwwlvrde/derlvr/finanzen/vergabeplattform/124.pdf
Kriterien für Teilnahmewettbewerb Rohbau/Dach
1 Rohbauarbeiten: Mindestanforderungen (1-4)
1. Ausführung von min. einem nach DGNB zertifizierten Projekt in den letzten fünf Geschäftsjahren, Zertifikat min. Silber. Erforderlich ist die Nennung des Objektes, der Zertifizierungsstelle, sowie der Registrierungsnummer. Als nachhaltige Bauleistungen gelten durchgeführte Maßnahmen gemäß einem Kriterienkatalog in der europäischen Union anerkannter Zertifizierungsstellen (z.B. DGNB, BNB, LEED, BREEAM).
2. Ausführung von min. einem Hochhaus-Projekt mit mindestens 8 Geschossen in den letzten fünf Geschäftsjahren. Erforderlich ist die Nennung des Objektes, sowie Angabe zu Geschossigkeit und Lage.
3. Ausführung von min. einem Projekt als wasserundurchlässiges
Betonbauwerk in den Untergeschossen, entsprechend den WU Richtlinien in den letzten fünf Geschäftsjahren. Erforderlich ist die Nennung des Objektes, sowie die Vorlage entsprechender Nachweise über die WU-Betongüte.
Alle formulierten Mindestanforderungen (1-3) müssen durch mindestens eine Referenz erfüllt werden bzw. können über eine oder mehrere Referenzen nachgewiesen werden. Werden die Mindestanforderungen nicht wie beschrieben über vergleichbare Referenzen dargestellt, führt dies zum Ausschluss der Bewerbung vom Verfahren.
Die Referenz muss vom Bewerber/Bewerberin verantwortlich bearbeitet worden sein.
Die Mindestanforderungen sind im direkten Zusammenhang mit der angefragten Leistung zu sehen und zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit erforderlich.
Die Angaben zu Referenzen sind aussagekräftig darzustellen.
Darüberhinausgehende Angaben oder Unterlagen sind für das Verfahren unerheblich und können nicht gewertet werden.
Der AG behält sich die Überprüfung zu Angaben der Referenzen vor.
Falsche Angaben können zum Ausschluss vom Vergabeverfahren führen.
4. Spezifische Nachhaltigkeitsqualifikation von Baustellen-Führungskräften
Erforderlich ist der Nachweis durch personenbezogenen Beleg der Fachkenntnis im Nachhaltigen Bauen für den vorgesehenen Projektleiter. Anerkannt werden Weiterbildungs-/Berufs- oder Hochschulabschlüsse mit Schwerpunktinhalten des Nachhaltigen Bauens, nachhaltigkeitsspezifische Fortbildungen oder die Qualifikation als Auditor einer anerkannten Zertifizierungsstelle (LEED, DGNB o.ä.).
Es sind entsprechende Nachweise vorzulegen.
2
Dacharbeiten: Mindestanforderungen (1-3)
1. Benennung eines Nachunternehmers oder Mitglieds der Bietergemeinschaft, die folgende Kriterien erfüllt: Ausführung von min. einem nach DGNB zertifizierten Projekt in den letzten drei Geschäftsjahren, Zertifikat min. Silber. Erforderlich ist die Nennung des Objektes, der Zertifizierungsstelle, sowie der Registrierungsnummer. Als nachhaltige Bauleistungen gelten durchgeführte Maßnahmen gemäß einem Kriterienkatalog in der europäischen Union anerkannter Zertifizierungsstellen (z. B. DGNB, BNB, LEED, BREEAM).
2. Ausführung von min. einem Projekt mit intensiver Dachbegrünung oder Tiefgaragenbegrünung in den letzten drei Geschäftsjahren. Erforderlich ist die Nennung des Objektes mit entsprechenden Nachweisen über die Dachbegrünung (Lageplan oder ähnliches).
3. Ausführung von min. einem Monitoring-System zur Leckageortung in den letzten drei Geschäftsjahren. Erforderlich ist die Nennung der Objekte mit entsprechenden Angaben über das jeweilige Leckageortungssystem.
Alle formulierten Mindestanforderungen (1-3) müssen durch mindestens eine Referenz erfüllt werden bzw. können über eine oder mehrere Referenzen nachgewiesen werden. Werden die Mindestanforderungen nicht wie beschrieben über vergleichbare Referenzen dargestellt, führt dies zum Ausschluss der Bewerbung vom Verfahren.
Die Referenz muss vom Bewerber/Bewerberin verantwortlich bearbeitet worden sein.
Die Mindestanforderungen sind im direkten Zusammenhang mit der angefragten Leistung zu sehen und zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit erforderlich.
Die Angaben zu Referenzen sind aussagekräftig darzustellen.
Darüberhinausgehende Angaben oder Unterlagen sind für das Verfahren unerheblich und können nicht gewertet werden.
Der AG behält sich die Überprüfung zu Angaben der Referenzen vor.
Falsche Angaben können zum Ausschluss vom Vergabeverfahren führen.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Köln
Postleitzahl: 50667
Land: Deutschland
Innerhalb von 15 Kalendertagen nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, kann ein Nachprüfverfahren bei der Vergabekammer beantragt werden (§ 160 Abs. 3 Nr. 4 GWB).
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Köln
Postleitzahl: 50679
Land: Deutschland