Digitales Leerstand- und Ansiedlungsmanagement in 15 Modellstädten Deutschlands Referenznummer der Bekanntmachung: VIID1-71104/002
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Köln
NUTS-Code: DEA23 Köln, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 50858
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.ifhkoeln.de
Abschnitt II: Gegenstand
Digitales Leerstand- und Ansiedlungsmanagement in 15 Modellstädten Deutschlands
Entwicklung einer Softwarelösung zur Erfassung, datenbasierten Aufwertung und Vermittlung von Leerstandsflächen im kommunalen Umfeld - verprobt in 15 Modellstädten
Köln, DE
Das Ziel des vorliegenden Vorhabens ist, durch einen ganzheitlichen Überblick zu aktuellen Leerständen, Immobilienstruktur, angebotenen Verkaufsflächen, aber auch passenden Anbietern ein proaktives Ansiedlungsmanagement auf Basis eines Innenstadtkonzepts zu schaffen. Daher soll durch die Entwicklung einer digitalen Lösung/Plattform die technische Basis gelegt werden, die als Adressaten zum einen Städte/Kommunen mit ihren Wirtschaftsförderungen, zum anderen Immobilienbesitzer, Makler und Anbieter hat. Um einen zeitnahen Einsatz zu ermöglichen und sich auf die unterschiedlichen Gegebenheiten unterschiedlicher Ortsgrößenklasse einzustellen, erfolgt der Aufbau stufenweise:
1.Leerstanderfassung: Quantitative Erfassung von leerstehenden oder leerfallenden Immobilien mit der Möglichkeit Leerstand auch digital zu melden.
2. Datenanreicherung (Veredelung): Erfassung aller Gewerbeimmobilien sowie Nutzungsoptionen und weiteren Daten (wie z. B. Passantenfrequenzen) sowie Dialog mit der Immobilienwirtschaft, um möglichen Leerstand frühzeitig zu erkennen und Anforderungen zu berücksichtigen.
3. Standortentwicklung (Gestaltung): Identifikation von Anbietern und Anforderungsmatching (Verknüpfung von Leerstandinformationen) zur aktiven und zukunftsfähigen Standortentwicklung.
Es wird ein Umsetzungspartner gesucht, der die notwendige technische Plattform entwickelt, bereitstellt und betreibt sowie das Projekt inhaltlich aus technischer Sicht begleitet.
Entwicklung der Plattform:
Bereitstellung einer Server-Infrastruktur zum Betrieb der Plattform während der Projektlaufzeit im Europäischen Wirtschaftsraum (idealerweise Einsatz von Open-Source-Architektur)
Entwicklung eines flexiblen und erweiterbaren Datenmodells zur Speicherung aller für den Prozess des Leerstands- und Ansiedlungsmanagements notwendigen Daten, insbesondere zu Leerstandsimmobilien oder -flächen auf der einen und Ansiedlungsprofilen auf der anderen Seite
Umsetzung des Datenmodells als Datenbank in einem Datenbankmanagementsystem, idealerweise einer OpenSource-Lösung wie MySQL oder PostgreSQL/PostGIS
Einrichtung aller erforderlichen Sicherheitsanforderungen (Backup, Firewall, SSL-Zertifikat)
Serversicherheit und Softwaresicherheit: Server sind durch Back-Up-Erstellung und ggü. externen Angriffen abzusichern; Schutz der Software ggü. externen Angriffen
Nachvollziehbare Dokumentation des gesamten Entwicklungsprozesses und des Quellcodes
Enthält alle Vorgaben der Softwareergonomie und Usability (zielgerichtete Benutzerführung, Benutzerfreundlichkeit, geringe Ladezeiten, optimierte Bilder, idealerweise Mehrsprachigkeit (deutsch und englisch))
Konzeption und Entwicklung (zunächst eines Prototyps) und dann kontinuierliche Weiterentwicklung einer zentralen Webanwendung auf Basis der OZG-Standards und -Leitlinien mit den folgenden wesentlichen Funktionalitäten:
Erfassung und Verwaltung von beliebig vielen leerstehenden Immobilien bzw. leerstehende Potentialflächen (Brachflächen, mindergenutzte Flächen, Aufstockungspotenziale oder auch Nachverdichtungsareale)
Erfassung des Leerstands bzw. der Potentialfläche auch vor Ort per Smartphone oder Tablet; erfasste Flächen werden mit der Online-Datenbank und angeschlossenen Portalen synchronisiert.
Klassifizierung der Leerstandsobjekte in sinnvolle Haupt- und Unterkategorien (Orientierung an den Bedarfen der Kommunen und am OpenImmo-Standard)
Mindestens Erfassung von immobilienwirtschaftlichen Detailinformationen, Eigentumsverhältnissen, bau- und baurechtlichen sowie stadtplanerischer Detailinformationen, Wertvorstellungen, Angebotsart, Bildern und Dokumenten
Möglichkeit der individuellen Hinterlegung von relevanten Standort-Faktoren je Modellstadt.
Verwaltung des Eigentümerdialogs und Schnittstelle zu ggf. vorhandenen CRM-Systemen der Kommunen
Meldung von leerstehenden oder leerfallenden Immobilien durch die Eigentümer über ein standardisiertes Formular, dass in die Homepage der Kommunen integriert werden kann (Leerstandsmelder)
Möglichkeit der Einbindung von Immobilienangeboten von Maklern und Projektentwicklern über den OpenImmo-Standard (Anbindung Maklersoftware)
Einbindung von Geobasis- und ggf. Geofachdaten, idealerweise per WebMapServices (WMS) oder WebFeatureServices (WFS)
Bereitstellung der erfassten Objekte als WebMapService mit mindestens den folgenden Bezugssystemen
Geographische Koordinaten in Dezimalgrad mit Bezug auf verschiedene Ellipsoide und Datumsangaben (EPSG 4326)
Gauß-Krüger-Abbildungen in den Streifen 2, 3 und 4; Ellipsoid Bessel; Datum: Potsdam (EPSG 31466 bis 31468)
UTM-Abbildungen ETRS89 32N und 33N (EPSG 25832 und 25833)
Erfassung und Verwaltung von Ansiedlungsgesuchen lokal und überregional suchender Unternehmen und Institutionen durch Mitarbeiter von Stadt/Wirtschaftsförderung/Stadtmarketing und/oder den suchenden Unternehmen inkl. Definition der dafür notwendigen Attribute
Einladungs- bzw. Registrierungsprozess für Anbieter und Suchende und eigenen Bereich zur Erfassung und Verwaltung der Ansiedlungsgesuche und Immobilienangebote
Entwicklung einer standardisierten Schnittstelle zur Anbindung von Datenbanken expandierender Unternehmen zum automatisierten Abgleich mit Expansionsprofilen
Definition, Umsetzung und Erprobung einer Schnittstelle zur Integration von Gewerbe an- bzw. -abmeldungen
Entwicklung von Schnittstellen und Standards zum Datenaustausch zu bestehenden Systemen der Leerstanderfassung und -verwaltung (z. B. Geoinformationssystem, Datenbanken)
Definition, Umsetzung und Erprobung einer Schnittstelle zur Integration von Gewerbe an- bzw. -abmeldungen
Möglichkeit der Anbindung von Passantenfrequenzen (siehe auch „Anbindung von Modellstädten)
Möglichkeit der Anbindung weiterer offener Daten und Einbindung in die Analyse-Prozesse
Mögliche automatisierte Veröffentlichung von Leerstandimmobilien in Immobilienportalen ohne Mehrfachpflege (Export-Schnittstelle)
Entwicklung und Bereitstellung einer Schnittstelle zur direkten Anbindung des Leerstandskatasters an ein internes und/oder öffentliches städtisches Immobilienportal für automatisierten Abgleich
Implementierung eines Algorithmus zum automatisierten Matching von leerstehenden Immobilien und passenden Flächengesuchen auf Basis von harten und weichen Standortfaktoren inkl. automatisierter Nutzerinformation über neue Treffer
Generierung von individuell auf das CI der jeweiligen Kommunen abgestimmten PDF-Exposees der Immobilien
Aufbau einer Plattform zur Veröffentlichung von Immobilienangeboten, die für eine Zwischennutzung geeignet sind inkl. Suchmaschinenoptimierung
Ladezeiten: Auslieferung der Website/Plattform unter 200ms
Sprechende URLs: Plattform muss eindeutige URLs enthalten
Seitenstruktur: Logische Seitenstruktur und klare Ordnerstruktur, um die Indexierbarkeit für Suchmaschinen (hier Google) zu verbessern
Unique Content: Der Inhalt muss einzigartig sein und darf nicht kopiert werden, damit die Seite von Suchmaschinen angezeigt wird. Daher keine Indexierung von Leerständen, die bereits in anderen Immobilienportalen gelistet sind
Responsivität: Bereitstellung der Website auch für mobile Endgeräte
Externe Links: eingehenden Links von einer Webseite mit hoher Relevanz sind für die Platzierung in Suchmaschinen hilfreich, z.B. eine Verlinkung von einer kommunalen Homepage. Ein ausgehender Link der Leerstandsplattform zur gleichen Homepage wird bestraft.
Keyword-Optimierung, so dass der gewünschte Inhalt gefunden und angezeigt wird
Individuelle Meta-Angaben, die als Beschreibung der Seiten für die Suchmaschine gelten
Sinnvolle interne Verlinkung mit eindeutigem Linktext – jede Seite muss mind. über drei Links erreichbar sein
Einrichtung XML-Sitemaps bei Google
Benutzer- und Rechteverwaltung (siehe auch „Anbindung von Modellstädten“)
DSGVO-konforme Umsetzung der Gesamtanwendung (Datenschutzerklärung, mit einem Klick erreichbares Impressum, Cookie-Hinweis, Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten)
Matchings zwischen leerstehenden Immobilien und potenziellen Nutzern
Integration erster Daten der Modellstädte auf die Plattform, um Mehrwerte zu validieren.
Abstimmungen mit Dienstleistern wegen Generierung/Zulieferung von qualifizierten Daten zu potenziellen Ansiedlungswilligen
Anbindung der Modellstädte:
Abschluss von Auftragsdatenverarbeitungsverträgen mit dem Auftraggeber und den Modellstädten
Analyse der in den beteiligten Kommunen eingesetzten Systeme zur Leerstandverwaltung/zum Leerstandmanagement und vorhandener Schnittstellen
Schnittstellen für externe Webseiten, um Angebote aus dem Leerstandportal auch auf Webseiten der jeweiligen Modellstadt im jeweiligen Layout der Stadt darzustellen
Definition und Entwicklung notwendiger Schnittstellen zum Datenaustausch zwischen städtischen Systemen (insbesondere verschiedenen Geoinformationssystemen) und der erarbeiteten Datenbank
Die von den Modellstädten bereitgestellten Informationen und Daten (z.B. Besucher:innenfrequenzen und Besucher:inneninsights) werden in der Plattform hinterlegt und passgenau abrufbar
Modellstädte können Berechtigungen zur Ansicht von Inseraten vergeben (z.B. an potenzielle Mieter/Käufer)
Pflege und Entwicklung des Systems in der Projektlaufzeit
Der Systemservice umfasst sowohl die Störungsbeseitigung als auch Pflege- und Weiterentwicklungsleistungen des Auftragnehmers für die verwendete Standardsoftware.
Der Auftragnehmer stellt im Rahmen der Softwarepflege, Weiterentwicklung und Störungsbeseitigung sicher, dass sämtliche kundenindividuelle Anpassungen oder Modifikationen, Entwicklungen, Implementierungen sowie Datenbanken erhalten und vollumfänglich nutzbar bleiben, ohne dass dadurch die Updatefähigkeit des Gesamtsystems beeinträchtigt wird.
Notwendige Entwicklungen aufgrund gesetzlicher Änderungen oder geänderter BSI-Vorgaben sind kostenneutral umzusetzen.
Für die Softwarepflege erfolgt keine gesonderte Vergütung
Kriterien für die Bewertung der Antragssteller:
Geschwindigkeit der Umsetzung (Einhaltung der Fristen und Milestones) (20%)
Ermöglichung "alles aus einer Hand" (Gesamtprojektanbieter) (20%)
Bruttopreis (Angebotsgesamtpreis soll 1,8 Mio. € nicht überschreiten) (15%)
Referenzen ähnlicher Projekte (10%)
Nutzung nationaler Server (5%)
Maßnahmen zur Ausfallsicherung (10%)
Innovationen einbringen (Schnittstellen, Ideen, Datenquellen) Konkretisierung des Implementierungsprozesses in den teilnehmenden Städten (10%)
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Handelsregisterauszug
Letzte zwei Jahresabschlüsse mit Angabe der Wirtschaftlichkeit
Nachweis einer Betriebshaftpflicht mit min. 1 Mio. Deckungssumme
Folgende Kenntnisse / Erfahrungen sind nachzuweisen:
Server-Architektur und Hosting
Datenbankkonzeption
Entwicklung von Webanwendungen
Geoinformationssysteme
OpenImmo-Standard
Fachliches Know-How aus den Bereichen Immobilienvermarktung, Zwischennutzungskonzepten, Leerstandsmanagement
Plattformökonomie
Erfahrung mit OpenSource-Software
Webdesign
Suchmaschinenoptimierung
Kundenstamm und Kommunikation mit Kunden sowohl aus den Bereichen Kommunen, Wirtschaftsförderungen, Stadtmarketinggesellschaften als auch aus dem Bereich Immobilienmakler, Projektentwickler
Bemessungskriterium: Ermöglichung eines "Alles aus einer Hand"-Gesamtprojektanbieters
Bemessungskriterium: Geschwindigkeit in der Umsetzung
Nutzung nationaler Server
Maßnahmen zur Ausfallsicherung
Nutzerzentrierung: Digitale Angebote sollen auf Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger fokussiert sein und dabei barrierefrei und intuitiv gestaltet werden. Neben Aspekten der Nutzerfreundlichkeit, wie der einmaligen Dateneingabe (Once-Only), sind Datenschutz und Sicherheit von höchster Priorität. Gute digitale Angebote sollten bekannt gemacht werden, um die Nutzung zu erhöhen.
Vorgehen: Digitale Angebote werden agil geplant und umgesetzt sowie kontinuierlich weiterentwickelt. Dabei sind sie zentral auffindbar und abrufbar.
Zusammenarbeit: Die Ebenen übergreifende und interdisziplinäre Zusammenarbeit ist die Basis der Konzeption und Entwicklung digitaler Angebote. Zusammenschlüsse für Entwicklungsgemeinschaften werden proaktiv angestrebt, u.a. nach dem Modell „Einer für Alle / Viele“.
Offenheit: Der Quellcode wird als Open Source zur Verfügung gestellt, und offene Standards werden bei der Realisierung verwendet. Vor Neuentwicklungen werden Komponenten auf Wiederverwendbarkeit geprüft.
Betrieb: Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Ausfallsicherheit sind integrale Bestandteile des Betriebs. Die Interoperabilität von Standards, Schnittstellen und Architektur wird gewährleistet.
Wirkungscontrolling: Die Nutzerzufriedenheit und Nutzung werden kontinuierlich gemessen und veröffentlicht. Maßnahmen zur Verbesserung werden klar strukturiert ermittelt und umgesetzt.
Abschnitt IV: Verfahren
Eine erste Beta-Version der neuen technischen Lösung muss für den Erfolg des Gesamtprojektes noch im Jahr 2021 vorliegen.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Köln
Postleitzahl: 50858
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Ende des Kalenderjahrs