Beschaffung Krankenhausinformationssystem (KIS) inklusive zugehöriger Schulungs-, Supportservice- und Pflegeleistungen Referenznummer der Bekanntmachung: IV2118000006
Auftragsbekanntmachung
Lieferauftrag
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Neuss
NUTS-Code: DEA1D Rhein-Kreis Neuss
Postleitzahl: 41464
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://rheinlandklinikum.de/
Abschnitt II: Gegenstand
Beschaffung Krankenhausinformationssystem (KIS) inklusive zugehöriger Schulungs-, Supportservice- und Pflegeleistungen
Die Rheinland Klinikum Neuss GmbH in Neuss hat sich zum Ziel gesetzt, am 01.01.2023 mit einem neuen, modernen und zukunftsorientierten Krankenhausinformationssystem (KIS) in Betrieb zu gehen.
Da bisher Krankenhausinformationssysteme in den Standorten vorhanden sind (Medico/-SAP, iMed1/IS-H), ist eine 1:1-Ablösung der bisherigen Funktionen zum Starttermin des Echtbetriebes unumgänglich. Anschließend ist ein sukzessiver Ausbau der Lösung angedacht. Darüber hinaus sind die einschlägigen MUSS-Kriterien aus dem Krankenhauszukunftsgeset (KHZG), insbesondere der Fördertatbestände 3, 5 und 6 zwingend zu erfüllen.
Auch soll ein Projektplan unter Berücksichtigung der logistischen und ablauforientierten Notwendigkeiten gemeinsam mit dem Auftragnehmer erarbeitet und zum Vertragsbestandteil erhoben werden. Nach Installation soll der Auftragnehmer die Pflege des KIS über einen Zeitraum von 5 Jahren übernehmen.
Rheinland Klinikum Neuss GmbH Preußenstraße 84 41464 Neuss
Die Rheinland Klinikum Neuss GmbH in Neuss mit den Standorten/Betriebsstätten Rheinland Klinikum Lukaskrankenhaus Neuss (SAP IS-H und iMedOne, 537 Planbetten), Rheinland Klinikum Rheintor-Klinik Neuss (SAP IS-H und iMedOne, ca. 50 (Plan-) Betten), Rheinland Klinikum Dormagen (Medico, 294 Planbetten) und Rheinland Klinikum Elisabethkrankenhaus Grevenbroich (Medico, 308 Planbetten) hat sich zum Ziel gesetzt, ein neues, modernes und zukunftsorientierten Krankenhausinformationssystem (KIS) zu beschaffen, um zeitnah nach Realisierung die (Dokumentations-) Prozesse, gerade in med. und pflegerischen sowie patientenbezogenen Bereichen zu digitalisieren, verbunden mit den Optimierungen in einer beschleunigten Diagnostik, Therapie und Heilung. Der Beschaffungsbedarf lässt dabei folgende Lösungen in Betracht kommen: entweder a) Einsatz eines der beiden Bestandssysteme auch in den jeweils anderen Standorten oder b) Implementierung eines neuen, bislang nicht eingesetzten Systems an allen vier Standorten.
Dabei soll das Gesamtsystem eine integrative Lösung mit den bereits vorhandenen bzw. ggf. einzubindenden Subsystemen bilden, die folgende übergeordnete Aufgaben abdeckt:
- Patientenmanagement und Leistungsabrechnung aller Patientenkontakte / Leistungen,
- medizinisch / pflegerische Dokumentation inkl. den Untersuchungs- und Behandlungsbereichen,
- elektronische Patientenakte inkl. Anbindung an die Telematik-Infrastruktur,
- Kommunikation über alle medizinischen und administrativen Bereiche mit Patientenbezug (Stationskommunikation etc.),
- Terminkoordination / -planung für die Patienten,
- patientenbezogene Leistungserfassung,
- digitales Medikationsmanagement,
- Leistungserfassung und -abrechnung über alle Fallarten,
- Integration von bestehenden und zukünftigen Subsystemen und Abbildung der Interoperabilität.
Es wird ein Anbieter gesucht, der quasi als Generalunternehmer die Leistungen erfüllen kann. Außerdem muss sich der Anbieter bereit erklären, die Rheinland Klinikum Neuss GmbH bei zukünftigen Erweiterungen des EDV-Einsatzes umfassend zu unterstützen.
Die Lösung muss über einheitliche Oberflächen in der Darstellung auf dem Desktop und in mobiler Anwendung in den klinischen Anwendungsfällen auf HTML5-Basis inklusive Spracherkennung verfügen (zentrale Mindestanforderung).
Zudem muss die Lösung die in den Fördertatbeständen 3, 5 und 6 des Krankenhauszukunftsgesetzes gelisteten MUSS-Kriterien sowie die dort beschriebenen Anforderungen an Interoperabilität und Datenschutz zwingend erfüllen.
Bei ausreichender Anzahl geeigneter Bewerber werden 4 Bewerber zur Abgabe eines Angebots aufgefordert. Die Bewerberauswahl erfolgt in einem dreistufigen Verfahren:
1. Stufe: Es wird geprüft, ob der Teilnahmeantrag alle geforderten Angaben und Unterlagen enthält. Fehlende Angaben und Unterlagen sind auf Verlangen des Auftraggebers innerhalb einer Frist von 6 Kalendertagen nachzureichen. Teilnahmeanträge, die auch bei Ablauf der Nachfrist noch unvollständig sind, werden nicht berücksichtigt.
2. Stufe: Es wird geprüft, ob der Bewerber/die Bewerbergemeinschaft nach den von ihm/ ihr eingereichten Angaben und Unterlagen grds. geeignet erscheint, die zu vergebenden Leistungen vertragsgerecht auszuführen, insbesondere die festgelegten Mindestanforderungen an die technische Leistungsfähigkeit erfüllt.
3. Stufe: Überschreitet die Anzahl geeigneter Bewerber die Anzahl der Bewerber, die zur Angebotsabgabe aufgefordert werden soll, wird eine differenzierte Eignungsprüfung vorgenommen, um den Bewerberkreis auf die 4 aufzufordernden Bewerber zu reduzieren. Diese Prüfung erfolgt anhand der Angaben zur Referenzlage gem. Ziff. III.1.3) der Bekanntmachung. Es werden diejenigen Bewerber am weiteren Verfahren beteiligt und zur Angebotsabgabe aufgefordert, die nach den vorgelegten Angaben/Unterlagen zur Referenzlage im Vergleich zu ihren Mitbewerbern in besonderer Weise geeignet erscheinen, die zu vergebenden Leistungen vertragsgerecht zu erbringen. Dabei ist nicht die Anzahl der Referenzen, sondern der Grad ihrer Vergleichbarkeit mit den unter Ziff. II.1.4 und II.2.4 der Auftragsbekanntmachung (Beschreibung des Auftragsgegenstands) genannten Leistungen entscheidend. Maßgeblich ist, inwieweit der Bewerber/die Bewerbergemeinschaft auf Erfahrung mit möglichst vergleichbaren Aufgabenstellungen verweisen kann.
Über das Vergabeportal sind zunächst nur diejenigen Unterlagen verfügbar, die für eine Entscheidung über eine Bewerbung um Teilnahme am Verhandlungsverfahren erforderlich sind. Weitere Unterlagen werden nur den im Teilnahmewettbewerb ausgewählten Bewerbern zur Verfügung gestellt. Die Angabe zur Laufzeit des Vertrags unter Ziff. II.2.7 bezeichnet den Zeitraum der vom Auftragnehmer zu erbringen Pflegeleistungen nach Installation und Abnahme des KIS.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Der Bewerber/ jedes Mitglied einer Bewerbergemeinschaft hat zur Beurteilung der wirtschaftlichen und finanziellen Leistungsfähigkeit mit dem Teilnahmeantrag im Rahmen eines vom Auftraggeber vorgegebenen Bewerbungsbogens (siehe hierzu unter Ziff. VI.3) folgende Angaben vorzulegen:
1. Angaben zum Gesamtumsatz netto sowie zum im Geschäftsbereich KIS in Deutschland erzielten Umsatz in den letzten 3 Kalenderjahren (2018, 2019, 2020), getrennt nach Jahren.
2. Nachweis einer Haftpflichtversicherung mit Deckungssummen in Höhe von mind. 5 Mio. EUR pauschal für Personen-, Sach- und Vermögensschäden durch aktuell gültige Fremdbescheinigung des Versicherungsgebers (Kopie ausreichend) oder Bereitschaftserklärung eines Versicherungsgebers, im Auftragsfall eine entsprechende Versicherung abzuschließen (Kopie ausreichend).
Der Bewerber hat zur Beurteilung der technischen Leistungsfähigkeit mit dem Teilnahmeantrag im Rahmen eines vom Auftraggeber vorgegebenen Bewerbungsbogens (siehe hierzu unter Ziff. VI.3) folgende Angaben vorzulegen:
1. Referenzangaben zu den seit 01/2017 erbrachten Leistungen möglichst vergleichbarer Art (Lieferung und Installation eines Krankenhausinformationssystems), mit Angaben
- zum Auftraggebers sowie möglichst eines Ansprechpartners mit Kontaktdaten,
- zur Anzahl der Betten des Auftraggebers,
- zur eingesetzten Software (Softwarebezeichnung),
- zu Leistungszeitraum und Auftragswert,
- zur näheren Beschreibung des Auftragsgegenstands.
2. Angabe der durchschnittlichen jährlichen Beschäftigtenzahl im Bereich KIS (Entwicklung, Support, Vertrieb, Projektleitung etc.) in den letzten drei Geschäftsjahren 2018, 2019 und 2020.
Der Bewerber muss für den Zeitraum seit 01/2017 mindestens folgende Referenzlage nachweisen, um als geeignet angesehen zu werden:
(1) Referenzanforderung Nr. 1
Angabe von mindestens drei (3) realisierten Referenzhäusern mit mehr als 500 Planbetten in Deutschland seit dem Jahr 2017 mit folgenden Mindestanforderungen:
(a) Einsatz der Software (Softwarebezeichnung), die der Bewerber anbieten will,
(b) mit mindestens einem klinischen Arbeitsplatzsystem des Bewerbers mit Stationsarbeitsplatz, Pflegemanagement, Ambulanz, OP-Management, Funktionsstellenmanagement, Textverarbeitung inkl. Patientenmanagement und Leistungsabrechnung sowohl stationär als auch ambulant ohne Fremdprodukte anderer Hersteller und in einer einheitlichen Datenbank sowie
(c) als gesamtverantwortlicher Auftragnehmer (Softwarebezeichnung)
(2) Referenzanforderung Nr. 2
Angabe von mindestens einem (1) realisierten Referenzhaus mit mehr als 500 Planbetten in Deutschland seit dem Jahr 2017 mit mobiler Visite hausweit im Produktivbetrieb (keine Pilotinstallation!) mit dem im Einsatz befindlichen Softwareprodukt, integrativ und in einer Datenbank mit dem Softwareprodukt (kein Fremdprodukt!)
(3) Referenzanforderung Nr. 3
Angabe von mindestens zwei (2) realisierten Referenzhäusern mit mehr als 300 Planbetten in Deutschland seit dem Jahr 2017 mit einem KIS, welches über einheitliche Oberflächen in der Darstellung auf dem Desktop und in mobiler Anwendung in den klinischen Anwendungsfällen auf HTML5-Basis verfügt und in den nachfolgend angegebenen vier Bereichen (pro Referenzhaus müssen jedenfalls zwei der vier Bereiche umfasst sein, zwei Referenzhäuser zusammen müssen alle vier Bereiche abdecken)
- Führen einer elektronischen Fieberkurve in der Krankengeschichte (1)
- Medikation inklusive ATMS Funktionalität (2)
- Durchführung von Pflege Assessments (3)
- Abbildung des gesamten Pflegeprozesses (4)
im Produktivbetrieb mit Nutzung von stationären Arbeitsplätzen und Tablets, integrativ und in einer Datenbank mit dem hier maßgeblichen Softwareprodukt.
Der Dienstleister muss über eine im Sinne von § 21 Abs. 5 Krankenhausstrukturfonds-Verordnung (KHSFV) berechtigte Person verfügen, welche die nach § 22 Abs. 2 Nr. 4 und 8 KHSFV als Bestandteil eines Antrags auf Auszahlung von Fördermitteln nach dem KHZG erforderlichen Bestätigungen erteilt.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
1. Am Auftrag interessierte Unternehmen haben sich anhand eines vom Auftraggeber vorgegebenen Bewerbungsformulars um Teilnahme am Verhandlungsverfahren zu bewerben. Das Bewerbungsformular wird ausschließlich elektronisch in dem unter Ziff. I.1 bezeichneten Projektraum zur Verfügung gestellt. Die Beantwortung von Fragen zum Verfahren sowie sämtliche Kommunikation zwischen den Beteiligten und der Vergabestelle erfolgt ausschließlich über das o. g. Vergabeportal. Zur Teilnahme an der Kommunikation ist eine Registrierung erforderlich.
2. Bewerbungen, die verspätet oder nicht formgerecht (d. h. nicht elektronisch in Textform über das Bietertool des Projektraums) eingehen, können nicht berücksichtigt werden.
3. Der Teilnahmeantrag enthält neben Erklärungsvordrucken zu den unter Ziff. III.1) geforderten Angaben eine Abfrage von Angaben zur Person des Bewerbers, den Vordruck einer Eigenerklärung zum Nichtvorliegen von zwingenden und fakultativen Ausschlussgründen i. S. d. §§ 123, 124 GWB, eine Eigenerklärung i.S.d. § 19 Abs. 3 MiLo sowie den Vordruck einer Bewerbergemeinschaftserklärung.
4. Etwaige Fragen von interessierten Unternehmen müssen bis spätestens 10 Kalendertage vor Ablauf der Bewerbungsfrist über das o. g. Vergabeportal übersendet werden.
5. Die Durchführung des Verhandlungsverfahrens steht unter dem Vorbehalt einer aktuell vom Auftraggeber erwarteten Förderung der Beschaffung mit Mitteln des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG).
6. Bei Widersprüchen zwischen verschiedenen Bekanntmachungstexten ist allein der im EU-Amtsblatt veröffentlichte Text maßgeblich.
Bekanntmachungs-ID: CXP4YYVR4GA
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Köln
Postleitzahl: 50667
Land: Deutschland
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Ein Nachprüfungsantrag ist unzulässig, soweit ein Verstoß gegen Vergabebestimmungen nicht rechtzeitig gegenüber dem Auftraggeber gerügt wurde oder mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind (vgl. zur Rüge- und Antragsfrist im Einzelnen § 160 Abs.3 GWB).