Ausschreibung Kommunalprofile Referenznummer der Bekanntmachung: ZWK/2021
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Bielefeld
NUTS-Code: DEA41 Bielefeld, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 33609
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.kompetenzz.de
Abschnitt II: Gegenstand
Ausschreibung Kommunalprofile
Erstellung bzw. Überarbeitung der Kommunalprofile
Für das Kommunalprofil der genannten Projektsystematik brauchen die Kommunen quantitative statistische Daten sowie qualitative Daten, um eine Grundlage für die nächsten Schritte der Strategieentwicklung zur Verfügung zu haben. Diese Kommunalprofile soll der/die Auftragnehmer*in erstellen. Die Kommunen, die in der DWK mitgewirkt haben, verfügen bereits über Kommunalprofile, die von der/dem Auftragnehmer*in aktualisiert werden sollten.
In einem Kommunalprofil können als Bestandsaufnahme Informationen zur Ausgangssituation und zu bisherigen Prozessen und Initiativen gebündelt und diese sowohl den Akteurinnen und Akteuren der betreffenden Kommune als auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern zugänglich gemacht werden. Insbesondere die stichpunktartige SWOT-Analyse, bei der in einer ein- bis zweiseitigen Übersicht die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken aus den zusammengetragenen Daten und Informatio-nen formuliert werden, stellt eine wertvolle Arbeitsgrundlage für die Ableitung weiterer Schritte und Handlungsmaßnahmen dar.
(https://www.demografiewerkstatt-kommunen.de/werkzeugkoffer/kommunalprofil)
Teilweise Überarbeitung von 8 vorhandenen Kommunalprofilen aus der DWK sowie Erstellung von bis zu 32 neuen Kommunalprofilen der am Projekt ZWK teilnehmenden Kommunen.
Bielefeld
DEUTSCHLAND
Der demografische Wandel ist ein gesellschaftlicher Megatrend und damit auch eine zentrale fordernde Gestaltungsaufgabe für Kommunen. Zum demografischen Wandel gehört auch die Heterogenisierung der Gesellschaft durch Migration. Wie zukunftsfähig sich eine Kommune aufstellt, hängt maßgeblich davon ab, inwieweit es ihr gelingt, den demografischen Wandel vor Ort nachhaltig zu gestalten und dabei alle Altersgruppen in ihren Lebenslagen und in ihrer Vielfältigkeit partizipativ mit einzubeziehen.
Eine gelungene Integration als einer der Schlüsselfaktoren des demografischen Wandels hilft beim Abbau von Vorurteilen und trägt zur Demokratieförderung bei. Eine Strategie, die allein an Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik ausgerichtet ist, greift für eine zukunftsorientierte, attraktive Kommune zu kurz. Erreichbarkeit und Qualität von Angeboten der Daseinsvorsorge, die Zukunftschancen für Jugendliche und junge Familien und die Integration von Zugewanderten müssen in den Fokus rücken. Eine attraktive soziale Infrastruktur beinhaltet maßgebliche Anziehungs- und Haltefaktoren und wirkt sich letztendlich auch auf Wirtschaftsfaktoren aus.
Um für alle Generationen in allen Lebensphasen und für die Wirtschaft attraktiv zu bleiben oder attraktiver zu werden und dabei die Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren, Jugendlichen, Personen mit eingeschränkten finanziellen Ressourcen oder körperlichen Einschränkungen und Neuzugewanderte mitzunehmen, sind insbesondere in strukturschwachen Regionen innovative Lösungen vor Ort gefragt. Denn strukturschwache Gebiete sind keineswegs gleich, sondern sowohl in ihren Voraussetzungen als auch in ihren bisherigen Strategien heterogen.In den Jahren 2016-2020 hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) das Modellprojekt „Demografiewerkstatt Kommunen“ (DWK) durchgeführt, das die Kommunen bei der Bewältigung des demografischen Wandels unterstützt hat. In diesem Zu-sammenhang wurde eine Systematik entwickelt, die die Erarbeitung und Erstellung einer Demografiestrategie befördert.
Im Jahr 2021 wird mit der „Zukunftswerkstatt Kommunen – Attraktiv im Wandel“ (ZWK) ein neues Modellprojekt gestartet, das im Rahmen des demografischen Wandels einen Schwerpunkt auf Fragen der Integrationlegt und die gleiche Form der Erarbeitung vorgibt. In der Wahl der Themen sind die Kommunen jedoch frei. Die ZWK baut also wie die DWK (https://www.demografiewerkstatt-kommunen.de/) auf 3 zentralen Handlungssäulen auf:
— externe Beratung für die Kommunen,
— fünfstufige Projektsystematik (bestehend aus Kick-Off, Kommunalprofil, Zukunftswerkstatt, Werkstattplan und Zwischenbilanz),
— individuelle Themenfreiheit der Kommunen im Rahmen der Projektziele.
Der Auftrag: Erstellung bzw. Überarbeitung der Kommunalprofile
Für das Kommunalprofil der genannten Projektsystematik brauchen die Kommunen quantitative statistische Daten sowie qualitative Daten, um eine Grundlage für die nächsten Schritte der Strategieentwicklung zur Verfügung zu haben. Diese Kommunalprofile soll der/die Auftragnehmer*in erstellen. Die Kommunen, die in der DWK mitgewirkt haben, verfügen bereits über Kommunalprofile, die von der/ dem Auftragnehmer*in aktualisiert werden sollten.
In einem Kommunalprofil können als Bestandsaufnahme Informationen zur Ausgangssituation und zu bisherigen Prozessen und Initiativen gebündelt und diese sowohl den Akteurinnen und Akteuren der betreffenden Kommune als auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern zugänglich gemacht werden. Insbesondere die stichpunktartige SWOT-Analyse, bei der in einer ein- bis zweiseitigen Übersicht die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken aus den zusammengetragenen Daten und Informationen formuliert werden, stellt eine wertvolle Arbeitsgrundlage für die Ableitung weiterer Schritte und Handlungsmaßnahmen dar.
(https://www.demografiewerkstatt-kommunen.de/werkzeugkoffer/kommunalprofil)
Die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen demografierelevanten Themen schärft das Bewusstsein der Akteurinnen und Akteure für das Thema, schafft Synergieeffekte und kann in konkreter und intensiver Weise den Austausch zwischen den verschiedenen Ressorts befördern. Die Sammlung der Daten und Informationen kann neue Formen ressortübergreifender Zusammenarbeit begründen (Initiierung von Arbeitskreisen, Runde Tische, etc.).
Beabsichtigtes Erhebungsdesign
Die Analyse soll als zweiteiliges Erhebungsdesign konzipiert werden.
a) Eine Sekundäranalyse bereits vorhandener Daten, insbesondere:
— demografierelevanter statistischer Daten, sowie
— der Kommune vorliegende Studien, Konzepte und Daten.
b) Analyse individuell zu erhebender Primärdaten in Form von qualitativen Interviews mit Vertreter*innen der Kommunen vor Ort.
Die Analyse soll u. a. Aussagen über die folgenden Beschreibungsdimensionen treffen:
— Basisinformationen:
—— Art der Kommune (Landkreis, Stadt, etc.),
—— Einwohnerzahl,
—— Fläche/Bevölkerungsdichte,
—— Gemeindetyp nach BBSR,
—— Demografietyp (nach Bertelsmann),
—— Geografische Besonderheiten,
— Demografische Entwicklung:
—— Bevölkerungsentwicklung,
—— Wanderungsbewegungen,
—— Altersverteilung,
—— Geburten und Sterbefälle,
—— Anteil ausländischer Staatsangehöriger,
—— Anteil Menschen mit Migrationshintergrund,
—— Bevölkerungsprognose,
— Bildungsangebot vor Ort:
—— Vorschulische Einrichtungen,
—— Schularten,
—— Schülerzahlen/Schulabschlüsse,
—— Weitere Bildungseinrichtungen,
—— Prognose zum Fortbestand der Schulen,
—— Bedarfsdeckung Bildungsangebot,
— Wirtschaftliche Situation:
—— Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte,
—— Pendlersaldo,
—— Bruttoinlandsprodukt,
—— Arbeitslosenzahlen,
—— Empfänger von Transferleistungen,
— Wohnsituation und Nahversorgung:
—— Entwicklung Wohnungsbestand,
—— Anteil barrierefreien Wohnraums,
—— Haushaltsstruktur,
—— Passung zwischen Angebot und Nachfrage,
—— Leerstand,
—— Beurteilung der Nahversorgung,
— Gesundheitsversorgung:
—— Personen mit Pflegebedarf,
—— Entwicklung des ambulanten und stationären Pflegeangebots,
—— Ärztliche Versorgung,
—— Prognose zur Zukunftssicherheit der ärztlichen Versorgung.
Im Rahmen der qualitativen Interviews sind die Ergebnisse der oben genannten Dimensionen zu ergänzen. Wünschenswert wären auch Einschätzungen zu besonderen kommunenspezifischen Merkmalen und Alleinstellungsmerkmalen der jeweiligen Kommune. Folgende zusätzliche Punkte sind zu erheben:
Bisherige Maßnahmen und Projekte im Bereich Demografie und Integration:
—— Bestehende Arbeitsstrukturen, Gremien und Akteure,
—— bisherige Aktivitäten zur Demografiefestigung,
—— Ziel- und Schwerpunktsetzung bisheriger Demografiearbeit,
—— Bisherige Integrationsmaßnahmen,
—— Engagement und Partizipation, Teilhabemöglichkeiten.
Weiterführende Informationen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) zu:
—— kulturelles Angebot,
—— Verkehrsanbindung,
—— Digitale Versorgung,
—— Besonderheiten/Entwicklungen im Hinblick auf Ökologie und Klimawandel.
Die qualitativen Interviews sollen hier auch Einschätzungen der Befragten enthalten und damit die SWOT-Analyse stützen.
Die o. g. Beschreibungsdimensionen sind möglichst auf kommunaler Ebene zu betrachten. Wo dies aufgrund der Datenlage nicht möglich ist, ist für jede Dimension die jeweils aussagekräftigste nächsthöhere Betrachtungsebene (bspw. Stadt/Kreis) zu wählen. Es ist zu erwarten, dass die Qualität der bei den Kommunen verfügbaren Daten sehr unterschiedlich sein wird.
Für jede Beschreibungsdimension ist ein aussagekräftiger zeitlicher Bezugsrahmen zu wählen. Als Richtwert sind das die letzten 10 Jahre für eine rückblickende Betrachtung und die nächsten 20 Jahre für Prognosen.
Teilweise Überarbeitung von 8 vorhandenen Kommunalprofilen aus der DWK sowie Erstellung von bis zu 32 neuen Kommunalprofilen der am Projekt ZWK teilnehmenden Kommunen.
— Darstellung und Analyse öffentlich verfügbarer Daten und Statistiken zu den genannten Dimensionen sowie ggf. Einbezug weiterer von den Kommunen zur Verfügung gestellter Daten, Konzepte und Studien,
— Durchführung von jeweils 3-4 qualitativen Interviews mit für den Einzelfall relevanten Vertreter*innen der Kommunalverwaltung, der Politik, der Zivilgesellschaft und/oder der Privatwirtschaft (bspw. Bürgermeister*in, Gemeinderatsmitglieder, Vereinsvertreter*innen). Die Interviewpartner*innen werden mit der Auftraggeberin und der jeweiligen Kommune abgestimmt,
— Teilnahme an 3 Abstimmungsterminen mit der Geschäftsstelle ZWK/Lenkungsgruppe zur Arbeitsplanung und Diskussion von Zwischenständen (ggf. auch online),
— Erstellung einer detaillierten SWOT-Analyse pro Kommune als Grundlage für den daran anschließenden Beteiligungsprozess,
— Präsentation der Ergebnisse der Kommunalprofile im Rahmen jeweils eines Reflexionsworkshops mit Vertreter*innen der Kommune und Dokumentation der Diskussionsergebnisse,
— Zusammenfassung der jeweiligen Ergebnisse als Kommunalprofil anhand einer von der Geschäftsstelle ZWK vorgegebenen Gliederung,
— Erstellung einer Synopse um einen Überblick über die teilnehmenden Kommunen zu erhalten.
Eventuell sind bei nachrückenden Kommunen auch noch Kommunalprofile in 2022 zu erstellen.
Der Zuschlag wird gemäß VgV auf das unter Berücksichtigung aller Umstände wirtschaftlichste Angebot erteilt.
Der niedrigste Angebotspreis ist nicht entscheidend. Die Angebotswertung im Hinblick auf die Erteilung des Zuschlags erfolgt anhand folgender Kriterien:
Angebotspreis 40 %
Qualität des Gesamtkonzepts: 60 %
— Inhalt, Form und Klarheit.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Die folgende Reihenfolge soll eingehalten werden:
a) Darstellung des Unternehmens inklusive einschlägiger Referenzen,
b) Nennung der verantwortlichen Personen, einschließlich ihrer Qualifikation und Berufserfahrung zu benennen und diese bezogen auf die vorgenannten Anforderungen durch die Vorlage geeigneter Unterlagen nachzuweisen,
c) Darstellung der Personalstruktur (fest Angestellte, befristet Beschäftigte, freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter),
d) Eigenerklärung, dass sich das Unternehmen nicht in Liquidation befindet, dass nicht über das Vermögen das Insolvenzverfahren oder ein vergleichbares gesetzliches Verfahren eröffnet oder die Eröffnung beantragt oder dieser Antrag mangels Masse abgelehnt wurde,
e) Eigenerklärung zur ordnungsgemäßen Zahlung von Steuern, Abgaben sowie Beiträgen zur gesetzlichen Sozialversicherung,
f) Eigenerklärung, dass nachweislich keine schweren Verfehlungen begangen wurden, die die Zuverlässigkeit in Frage stellen,
g) Nachweis über Betriebs-/Berufshaftpflichtversicherungsdeckung.
Es ist der Preis pro Kommune auszuweisen (netto zuzüglich Mehrwertsteuer).
— eine ausgewiesene hohe Kompetenz in der Analyse von Räumen – bspw. im Kontext von Demografieforschung, Humangeografie, Bevölkerungsanalyse, Begleitung von Entwicklungsprozessen oder Beratung von Kommunen,
— eine hohe Kompetenz in der Anwendung von qualitativen und quantitativen sozialwissenschaftlichen Forschungsmethoden,
— Einsatz von qualifizierten, geschulten Mitarbeitenden,
— zuverlässige Umsetzung der zu erbringenden Leistungen,
— selbstständiges, zielorientiertes Abarbeiten der vereinbarten Aufgaben, Teilaufgaben und Meilensteine,
— Einhaltung des vereinbarten Zeitplans.
Abschnitt IV: Verfahren
Bielefeld
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Bielefeld
Postleitzahl: 33602
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]