Beschreibung: Begleitend zur Vorentwurfsplanung der Landschaftsarchitekten und der Erstellung eines
Wegekonzeptes wurden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie (Swillus Architekten in Kooperation
mit Buro Happold GmH und Fichert I Müller Architektenpartnerschaft mbH) pro Brückenbauwerk
3 verschiedene Lösungsansätze (Trogbrücke, Verbundbrücke, Bogenbrücke, in Stahl /
Stahl-Beton-Verbund) untersucht. Tragwerke aus Holz wurden im Rahmen der Machbarkeitsstudie
nicht untersucht. Die Ausloberin wünscht sich einen bewussten Umgang mit Ressourcen
bei der Herstellung, Errichtung und beim Betrieb der Brücken und ist daher für den
Werkstoff Holz sehr offen. Die Machbarkeitsstudie wird in der 2. Verfahrensstufe allen
Bietern zur Verfügung gestellt. Wichtige Aspekte für die Gestaltung und Konstruktion
der Brückenbauwerke sind - funktionale und gestalterische Einbindung der Neckaraue
- Nachhaltigkeit, Ökologie, Umweltverträglichkeit - Umgang mit dem Bestand und dem
Landschaftsbild - Realisierbarkeit, Wirtschaftlichkeit, Folgekosten Die Brücken queren
im Winkel von 59 bzw. 62 Grad zur Gewässerachse über den Neckar. Der schräge Kreuzungswinkel
ist bei der Planung der Widerlager, Querträger sowie Lage und Aussteifung der Haupttragwerke
zu berücksichtigen. Die in der Machbarkeitsstudie vorgesehenen Widerlager können in
ihrer Lage verändert werden, wenn sich dadurch begründbare Vorteile für die Verkehrsteilnehmer
oder den gestalterischen Anspruch ergeben. Das Freibord hat entscheidenden Einfluss
auf die Höhenlage der Brücken und damit auf die Anbindungshöhen des Geländes an den
Brückenköpfen. Für eine weiterführende Planung müssen die aktuellen HQ100-Werte bei
der ARGE Geitz & Partner / 365° freiraum + umwelt abgefragt werden, da zum Zeitpunkt
der Machbarkeitsstudie die Planungen an der Gewässerhydraulik noch nicht abgeschlossen
waren. Für beide Brücken ist eine wasserrechtliche Genehmigung zu stellen. Hierfür
ist die Zuarbeit der Fachplaner erforderlich. Bei der Brücke an der Prim-Mündung muss
zusätzlich noch ein Antrag bzgl. des Landschaftsschutzgebietes gestellt werden. Brücke
Neckarwehr Der Neckar hat im Bereich der geplanten Brücke eine Breite von ca. 12m.
Der mittlere Wasserstand liegt bei 549.85m, die Höhe des hundertjährigen Hochwasser
HQ 100 beim 553.70m. Das Freibord beiträgt 50cm über dem HQ 100 und liegt bei 554.20m
Start- und Landepunkt der Brücke liegen bei 554,70m. Die Länge der Brücke beträgt
ca. 36 bis 40 m, in Abhängigkeit von der gewählten Konstruktion, die nutzbare Brückenbreite
4,0m. Auf das Stadt- und Landschaftsbild ist einzugehen, prägende Strukturen sind
zu erhalten. Brücke im Bereich der Primmündung Der Neckar hat im Bereich der geplanten
Brücke eine Breite von ca. 11m. Der mittlere Wasserstand liegt bei 551.88m, die Höhe
des hundertjährigen Hochwasser HQ 100 beim 555.73m. Das Freibord beiträgt 50cm über
dem HQ 100 und liegt bei 556.23m. Start- und Landepunkt der Brücke liegen bei 557,0m.
Die Brückenlänge beträgt ca.44m, die nutzbare Brückenbreite 4,00m. Die Querung des
Neckars ist nur in diesem Bereich möglich, da Mindestabstände zur Bahnbetriebsstraße
und Bahnbetriebsbrücke einzuhalten sind, der Eingriff in die Neckarböschung möglichst
gering sein darf (Neckarrevitalisierung) und die vorhandene Zwischenebene auf der
gegenüberliegenden Neckarseite zu nutzen ist. So kann der Eingriff in das vorhandene
Landschaftsschutzgebiet relativ gering ausfallen. Aus diesem Schutzstatus heraus sind
die Eingriffe in das bestehende Gelände und in die vorhandene Biotopstrukturen möglichst
gering zu halten. Mit dem Landschaftsbild und den vorhandenen prägenden Strukturen
ist sensibel umzugehen und die Brücke sollte sich zurückhaltend integrieren. Auf dem
Gelände der Deutschen Bahn kann der Bereich des bestehenden Holzschuppens für den
Brückenkopf mit beplant und berücksichtigt werden, da dieser voraussichtlich abgerissen
wird. Die angrenzenden Betriebsparkplätze müssen aber erhalten und ein Mindestabstand
von möglichst 2m eingehalten werden. Die geschätzten Baukosten brutto inkl. Planungskosten
betragen für die - Brücke am Wehr: 1,6 Mio EUR - Brücke an der Primmündung: 1,9 Mio
EUR jeweils ohne Einbindung in die Landschaft bzw. Freianlagen. Erwartet wird ein
wirtschaftlicher Entwurf in Erstellung und Unterhalt, der eine gestalterisch gelungene,
sensible Einbindung in den neu gestalteten Landschaftsraum des Neckar aufzeigt. Dies
bezieht sich auf: - Dimensionierung und Materialeinsatz der Brückenkonstruktion -
Wartungsfreundlichkeit und Reduzierung des Wartungsaufwands - Zugänglichkeit aller
tragenden Bauteile - Instandsetzungsfähigkeit - Alterungsfähigkeit Der Bau der Brücken
ist in wesentlichen Teilen für das Jahr 2025 geplant. Allerdings sollten die Gründungen
schon möglichst Ende 2024 wegen der dort stattfindenden Arbeiten zur Neckarrevitalisierung
erfolgen. Es sollen Fördermittel aus dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz
(LGVfG), Besonderer Teil BIII (Rad- und Fußverkehr), beantragt werden. Ein geotechnischer
Untersuchungsbericht für den östlichen Teil des Kerngebiets der LGS sowie eine Baugrundbeschreibung
für die gesamte Neckartalaue liegen vor und werden den Bietern in der 2. Verfahrensstufe
zur Verfügung gestellt. Hinsichtlich der Gründung vorgesehener Brücken über den Neckar
ist der Baugrund an den Talflanken näher zu erkunden. Der vorliegende Baugrund in
der Trasse der Brücke am Wehr ist unbekannt und durch entsprechende Erkundungen durch
einen sachverständigen Baugrundgutachter in Abstimmung mit den Planern und dem Bauherrn
festzustellen. Im Bereich der Landesgartenschau finden sich Kampfmittel. Die Luftbildauswertung
ist im Anhang dargestellt. Tragwerksplanung gem. §§ 49, 51 HOAI LPH 1-6, LPH 8 Objektüberwachung
als besondere Leistung. Die Beauftragung soll stufenweise erfolgen.