Beschreibung: Die Stadt Sachsenheim beabsichtigt die Sanierung und Erweiterung der bestehenden Kirbachschule,
einer Grund- und Werkrealschule. Auf dem ca. 16.100 m² großen Wettbewerbsgrundstück
befinden sich neben der Kirbachschule (1971) mit ihrer Erweiterung (1999), das Hausmeisterwohnhaus
(1971) samt freistehender Garagen und eine Mehrzweckhalle, die Kirbachtalhalle (1978).
Das Hausmeisterwohnhaus und die Garagen stehen zur Disposition. Vier derzeit extern
untergebrachte Grundschulkassen sollen in die bestehende Kirbachschule integriert
werden, auch soll die bestehende Werkrealschule um einen Zug erweitert werden. Für
die Entwicklung der Kirbachschule zu einer Ganztagesgrundschule soll zudem eine Mensa
mit Frischküche sowie weitere erforderliche Betreuungs- und Aufenthaltsräume ergänzt
werden. Für die vorgesehenen Nutzungen der Kirbachschule soll der Gebäudebestand genutzt
und durch einen Anbau oder Neubau erweitert werden. Da für die Realisierung auf Interimslösungen
möglichst verzichtet werden soll, ist eine sinnvolle Bauabschnittbildung und Bauphasenplanung
zu berücksichtigen. Die NRF für den Umbau und die Erweiterung der Kirbachschule inkl.
Sanierung Schule wird mit ca. 5.800 m² angenommen. Bei den Flächen handelt es sich
um Richtwerte, die erst nach Abschluss des Wettbewerbsverfahrens festgelegt werden
können. Auf diesem Areal befindet sich auch die sanierungsbedürftige Kirbachtalhalle,
die als Mehrzweckhalle für Schulsport, für öffentliche Veranstaltungen der Kommune
und von verschiedenen Vereinen der Stadt genutzt wird. Teil des Wettbewerbsverfahrens
ist es, diese Halle stärker in das Ensemble der Kirbachschule zu integrieren und dabei
mögliche Synergien mit den gewünschten Ganztagsflächen der Schule zu untersuchen.
Hierfür kann die Sporthalle strukturell angepasst und neu organisiert werden. Inwieweit
die Einbindung der Kirbachtalhalle möglich und sinnvoll ist, wird im Rahmen des Wettbewerbsverfahren
untersucht. Die Beauftragung der Kirbachtalhalle ist zunächst optional. Bauweisen
mit einem hohen Vorfertigungsgrad, welche eine beschleunigte Abwicklung ermöglichen
und Beeinträchtigungen im laufenden Betrieb der Schule reduzieren lassen, werden bei
guter Eignung begrüßt und bevorzugt. Baugrundgutachten: Die Erkenntnisse aus dem Baugrundgutachten
sind bei der Planung zu berücksichtigen. Aktuell liegt das Baugrund- und Gründungsgutachten
Dr. Ing. E. Vees, Leinfelden-Echterdingen, von 1978 für die damals geplante Kirbachtalhalle
vor, ein aktuelles Baugrundgutachten ist beauftragt worden und wird eventuell in der
2. Phase des Verhandlungsverfahrens zur Verfügung gestellt. Die vor Ort vorhandenen
Keuper-/Mergelböden sind laut Auskunft eines ortskundigen Trag-werkplaners tragfähige
Böden. Deren Versickerungsfähigkeit kann jedoch je nach Lage wech-seln. Tragkonstruktion:
Der Altbau als auch die Erweiterung sind vorwiegend aus Stahlbeton konstruiert. Bauzeitgemäß
wurden in weiten Teilen auch Rippendecken realisiert. Nach außen tritt das Bauwerk
mit vorge-hängten Beton- und Waschbetonelementen in Erscheinung. Über die vorhandenen
Konstruktionen und daraus resultierenden Möglichkeiten zum Umgang mit dem Bestand
(Aufstockung, Anpassungen) gibt liegt der Bericht des Tragwerksplaners, Rainer Klein,
Sachsenheim vom 31.08.2023 vor. Bei der Sanierung ist mit baualterstypischen Schadstoffen
umzugehen. Bauweise I Material: Erwartet werden Planungsbeiträge, die die Zielsetzung
des klimaneutralen Gebäudes unter Be-rücksichtigung von Wirtschaftlichkeit, Funktionalität
und Ästhetik erreichen. Die Planung soll dabei eine umfassende Analyse des Gebäudes
beinhalten, einschließlich des Baus, des Betriebs und der Entsorgung. Der Wiederverwertbarkeit
(Cradle-to-Cradle-Konzept) der eingesetzten Materialen soll ein sehr hohes Gewicht
gegeben werden. Es sollen weitestgehend nachwachsende, ressourcenschonende, ökologisch
und baubiologisch unbedenkliche Baustoffe und regionaltypische Materialien eingesetzt
werden. Es ist gewünscht den Bau mit einer Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad, eventuell
mit lokalen Baumaterialien wie Holz, Stampflehm oder auch Kalk-Pisé-Stampfwänden,
zu realisieren. Die Nachhaltigkeitskriterien gemäß Nachhaltiges Bauen in Baden-Württemberg
(NBBW) vom Landesministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg sind
in der weiteren Planung zu berücksichtigen. Geplanter zeitlicher Ablauf: Planungsbeginn
unmittelbar nach Vertragsabschluss, geplante Inbetriebnahme der Ganztagesbetreuung
im September 2026, weitere Maßnahmen können danach folgen. Ein Baugrundgutachten,
ein Tragwerksgutachten, ein Schadstoffgutachten und eine Machbarkeitsstudie werden
in der 2. Phase des Verhandlungsverfahrens zur Verfügung gestellt. Die Machbarkeitsstudie
(vom 29.11.2018) und deren Überarbeitung (vom 06.08.2021) wird in der 2. Phase des
Verhandlungsverfahrens veröffentlicht, sie stellt jedoch keinerlei Vorgabe für den
Wettbewerb dar. Für das Projekt werden nun auch Planer für die Projektsteuerung, Fachplanung
TGA (Elektro) und (HLS) sowie die Fachplanung Bauphysik mittels Verhandlungsverfahren
mit Teilnahmewettbewerb gesucht. Die Beauftragung soll stufenweise auch hier erfolgen.
Die Verhandlungsgespräche finden voraussichtlich am 10.04.2024 statt.