Uni-HD.2023.631_TierStudien-AG Silvacx_IPMB-RV
Freiwillige Ex-ante-Transparenzbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Nationale Identifikationsnummer: DE811225433
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Heidelberg
NUTS-Code: DE125 Heidelberg, Stadtkreis
Postleitzahl: 69117
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]220
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.zuv.uni-heidelberg.de/finanzen/beschaffung/ausschreibung1.html
Abschnitt II: Gegenstand
Uni-HD.2023.631_TierStudien-AG Silvacx_IPMB-RV
Beauftragt werden sollen Dienstleistungen zur Durchführung von drei Tierstudien, bei denen in enger Kooperation mit dem Auftragnehmer ein neuartiger therapeutischer HPV-Impfstoff in MHC-humanisierten Mäusen getestet werden soll.
Der Fokus liegt bei der Entwicklung einer therapeutischen Multi-Epitop-HPV Vakzine. Die in den präklinischen Studien getestete HPV-Vakzine soll nach der Projektphase zu einem eigenständigen Immuntherapeutikum zur Behandlung von HPV-positiven Tumoren, aber auch von HPV-positiven präkanzerösen Läsionen, weiterentwickelt werden. HPV ist besonders für die Entwicklung eines therapeutischen Krebs-Impfstoffs geeignet, weil die Induktion und Aufrechterhaltung der HPV-induzierten malignen Transformation durch nur zwei virale Onkoproteine, E6 und E7, verursacht wird, die noch dazu in allen Tumorstadien konsistent exprimiert werden.
Der Proof of Principle wurde mit der Einzel-Epitop-Vakzine (SilvacHPV16) im Rahmen einer Kooperation mit Frau PD Dr. Dr. Angelika Riemer an DKFZ in Heidelberg während der Inkubation am Life Science Inkubator gezeigt. Das hier verwendete einzigartige HPV16 E6+/E7+-Tumormodell (PAP A2) (Kruse et al., Oncoimmunol 2018; 8(1): e1524694), ist das erste beschriebene HPV-Tumormodell, in dem die Mäuse ausschließlich die humanen HLA-Moleküle A2 und DRB1 exprimieren. Mit Hilfe dieses Modells kann die Wirksamkeit therapeutischer HPV-Impfstoffe exklusiv mit humanen Epitopen statt murinen Epitopen im Tiermodell analysiert werden. Dies ist für die Übertragung von präklinischen Studien in eine klinische Umgebung von großem Vorteil. Inzwischen wurden in der Abteilung von Frau Riemer noch besser geeignete HPV-Tumormodelle entwickelt. In den neuen Modellen sind die Tumorzellen biologisch von der Expression von HPV16 E6/E7 abhängig (E6/7-luc-A2), so wie es auch im Menschen der Fall ist (siehe erster Absatz). Zusätzlich liegen die Tumoren nun orthotop, also an den anatomischen Lokalisationen, an denen HPV-Induzierte Tumoren auch im Menschen auftreten – einmal im weiblichen Genitaltrakt (Zottnick et al., Front Immunol 2020; 11:1750) und einmal im Oropharynx (Schifflers, Zottnick et al., Pathogens 2023; 12(2):188). In diesen neuen Modellen kann nun also nicht nur die Induktion einer Immunantwort untersucht werden, sondern auch, ob die induzierten T-Zellen zur anatomisch korrekten Tumorlokalisation wandern und dort den Tumor bekämpfen können.
Die Arbeitsgruppe Silvacx möchte die Entwicklung einer therapeutischen Multi-Epitop-HPV Vakzine in enger Kooperation mit dem Auftragnehmer (Frau PD Dr. Dr. Angelika Riemer, Immuntherapie- und prävention, DKFZ in Heidelberg) durchgeführen, da nur diese Gruppe (neben weltweiter Expertise in den Bereichen Zervikalkarzinom, Immunopeptidomics zur Identifizierung von HPV-spezifischen Epitopen, Entwicklung therapeutische Peptid-basierter HPV-Vakzinen) über das notwendige und einzigartige Tumor- und Tiermodell verfügt.
Es sollen drei in vivo Studien im transgenen HLA A2.DR-humanisierten Mausmodell und dem orthotopen HPV16 E6/E7-abhängigen Tumormodell durchgeführt werden.
1. In einem ersten Schritt soll die Antigen-spezifische T-Zell-Immunität als Reaktion der MHC-humanisierten Mäuse auf den therapeutischen HPV-Impfstoff mit 6 Epitopen ermittelt werden. Als Vergleich dient dabei eine zuvor am DKFZ getestete Vakzine der Arbeitsgruppe Silvacx mit nur einem Epitop.
2. In einer zweiten, auf den Ergebnissen der ersten Studie aufbauenden Studie, soll die Anti-Tumor-Wirkung der neuen Multi-Epitop-Vakzine als Monotherapie getestet werden.
3. In einer dritten, abschließenden Studie soll die Antigen-spezifische T-Zell-Immunität im Tumormodell untersucht werden, indem die tumorinfiltrierende Zellpopulationen (TILs – Tumor-infiltrierende Lymphozyten) aus E6/7-luc-A2-tumortragenden A2.DR1-Mäusen untersucht werden.
Es ist zu beachten, dass der Vertrag nach Ablauf einer Frist von zehn Kalendertagen, gerechnet ab dem Tag nach der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung, abgeschlossen wird (s. hierzu auch § 135 Abs. 3. Nr3 GWB).
Abschnitt IV: Verfahren
- Die Bauleistungen/Lieferungen/Dienstleistungen können aus folgenden Gründen nur von einem bestimmten Wirtschaftsteilnehmer ausgeführt werden:
- nicht vorhandener Wettbewerb aus technischen Gründen
Wesentliche Vorarbeiten zu den drei geplanten Studien wurden im Rahmen eines Kooperationsvertrags der Arbeitsgruppe Silvacx zusammen mit dem DKFZ durchgeführt. Die Arbeitsgruppe war seinerzeit noch am Life Science Inkubator (LSI) in Bonn beheimatetet. Ein weitere Zusammenarbeit mit dem DKFZ und dem benötigten Tiermodell erfolgte im Rahmen des BMBF-Projektes MUNAVAC, an dem das DKFZ und das IPMB der Universität Heidelberg Konsortialpartner waren. Nur die Arbeitsgruppe von Frau PD Dr. Dr. Angelika Riemer vom DKFZ verfügt über das benötigte Tiermodell mit MHC-humanisierten Mäusen und einem HPV16-Tumormodell (siehe https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30546964/ ). Bezüglich der Vergleichbarkeit der Studienergebnisse ist ein Wechsel des Anbieters oder gar Tiermodells nicht realisierbar.
Das benötigte Tiermodell von der Arbeitsgruppe von Frau PD Dr. Dr. Angelika Riemer vom DKFZ ist das einzige Tumor- und Tiermodell auf dem Markt, welches die gestellten wissenschaftlichen Anforderungen vollständig erfüllt um die weitere Forschung und die Vergleichbarkeit der Studienergebnisse gewährleisten zu können.
Ein Wechsel des Anbieters oder gar des Tiermodells ist nicht möglich (Monopolstellung).
Der Auftragnehmer DKFZ verfügt bis heute einzig und allein über das notwendige Tumor- und Tiermodell. Daher ist ein „Bezug“ des Tumor- und Tiermodells ausschließlich über das DKFZ möglich.
Insofern besteht die Voraussetzung für eine Auftragsvergabe im Verhandlungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb gemäß § 14 Abs. 4 Nr. 2 b VgV (Exklusivität).
Aus der vorliegenden Begründung und Erläuterung zur Alleinstellung geht hervor, dass keine vernünftige Alternative oder Ersatzlösung gem. § 14 Abs. 6 VgV zur Verfügung steht.
Abschnitt V: Auftragsvergabe/Konzessionsvergabe
Vergabeverfahren zur Beauftragung einer Rahmenvereinbarung für wissenschaftliche Dienstleistungen zur Durchführung von 3 Tierstudien
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Heidelberg
NUTS-Code: DE125 Heidelberg, Stadtkreis
Postleitzahl: 69120
Land: Deutschland
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Karlsruhe
Postleitzahl: 76137
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpk/Abt1/Ref15/Seiten/default.aspx
Es wird ausdrücklich auf die Ausschlussfrist nach § 160 Abs. 3 Nr. 4 GWB hingewiesen:„Der Antrag ist unzulässig, soweit mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers,einer Rügenichtabhelfen zu wollen, vergangen sind.