Allgemeine Ressortforschung - Die Stadt der Viertelstunde Referenznummer der Bekanntmachung: 10.06.03-22.111
Bekanntmachung vergebener Aufträge
Ergebnisse des Vergabeverfahrens
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift: Deichmanns Aue 31-37
Ort: Bonn
NUTS-Code: DEA22 Bonn, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 53179
Land: Deutschland
E-Mail:
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.bbsr.bund.de
Abschnitt II: Gegenstand
Allgemeine Ressortforschung - Die Stadt der Viertelstunde
Erneut sind Leitbilder der polyzentrischen Stadt oder der Stadt der kurzen Wege Gegenstand einer ernsthaften Debatte um die zukünftige Stadtentwicklung. Die zweitgrößte europäische Metropole, Paris, hat es anschaulich vorgemacht und strebt ehrgeizig in Richtung einer „Stadt der Viertelstunde“, also auf städtische Strukturen mit einer Vielzahl an schnell und ohne Auto erreichbaren Funktionen (wie z.B. Discounter, Gastronomie, Schulen, Dienstleistungen, Freizeit, Freiraum und Grün). Auch Wien, Berlin und Hamburg haben sich inzwischen dieses Ziel gesetzt.
Das Leitbild „Stadt der Viertelstunde“ stärkt als wesentliche gesellschaftspolitische Ziele die Gesundheitsvorsorge (durch Bewegung sowie weniger Lärm und Luftschadstoffe), den sozialen Zusammenhalt (Begegnung und Identifikation mit dem Wohnumfeld, gesellschaftliche Teilhabe), und erhöht die Lebensqualität (gerade auch für nicht motorisierte Bevölkerungsgruppen). Zudem werden Wege verkürzt und damit Energie und Ressourcen eingespart (Klima- und Ressourcenschutz). Es ist damit in hohem Maße relevant für die benötigten Transformationsprozesse (insb. Verkehrswende, resiliente, gesunde und gerechte Stadt). Die PKW-Dichte ist 2022 auf dem Höchststand (destatis). Wirkungsvolle Konzeptionen - auf der kommunalen und den staatlichen Ebenen - benötigen eine sorgfältige Bestandsaufnahme: Wie dezentral und gemischt sind Städte tatsächlich, welche Städte mehr und welche weniger als andere? Gibt es dort, wo die Menschen wohnen, das, was sie täglich brauchen? Was stärkt die Konnektivität und „Walkability“ in den Bezugsräumen, so dass es auch im Straßenverkehr benachteiligten Bevölkerungsgruppen möglich ist, gefahrlos die diversen alltagsrelevanten Ziele zu erreichen?
Die Stadt der Viertelstunde ist nicht nur ein Modell für Großstädte, sondern genauso für Mittelstädte; für Ankerstädte außerhalb der Großstädte. Auch für Mittel- und Kleinstädte innerhalb der Großstadtregionen ist es relevant. Als Bezugsgröße städtischer Funktionen wird dort nach wie vor die Großstadt betrachtet. Tatsächlich ist jedoch die Bedeutung der Einkaufszentralität in Zeiten den Onlinehandels gesunken, und es stellt sich die Frage, was wichtiger ist: die schnelle Erreichbarkeit des international bedeutsamen Opernhauses oder die des nächsten Supermarkts, der nächsten Grundschule und des nächsten Parks. Die Stadt - oder auch der interkommunale Verbund - der Viertelstunde hat angesichts der anhaltenden Konzentration auf die Automobilität in Mittel- und Kleinstädten gleichzeitig eine große Bedeutung für die Verlagerung der Mobilität auf aktive (muskelbetriebene) Mobilität, die gleichzeitig die Gesundheitsvorsorge fördert.
Trotz traditioneller und heute wieder aktueller Konzeptionen gibt es keine, zumindest keine systematischen Analysen darüber, wie sich der Grad der Dezentralität in Städten im Zuge ihres dynamischen Wachstums darstellt oder wie er sich verändert haben könnte. Zur Unterstützung konzeptioneller Ansätze soll deswegen der Status-quo (möglichst flächendeckend) für deutsche Städte und Gemeinden ermittelt werden. Ergänzende Fallanalysen sollen die so gewonnenen Ergebnisse verifizieren, vor allem aber vertiefen und dabei zusätzlich Veränderungen des Grads der Dezentralität aufgreifen. Eine zentrale Frage für die Fallstudien lautet: Wie und von wem wird Dezentralität gelebt?
In dem Projekt soll untersucht werden, welche Datenquellen (z.B. Open-Street-Map oder kommerzielle Quellen) genutzt werden können, um städtische Funktionen zu lokalisieren. In Betracht kommen z.B. Daten zu Standorten von Supermärkten, Apotheken, Grundschulen, Geldautomaten, Postfilialen, ÖPNV-Haltestellen, gastronomischen oder Kultureinrichtungen. Detailauswertungen für einzelne Funktionen (z.B. Erholungsflächen, Kleingartenanlagen, Kleingartenparks)) wären zusätzlich denkbar. Eine Stadt der Viertelstunde muss darüber hinausgehend auch berücksichtigen, wie vielfältig ihre Nachbarschaften sind und welche sozialen Interaktionen stattfinden.
siehe "Leistungsbeschreibung"
siehe "Leistungsbeschreibung"
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt V: Auftragsvergabe
Allgemeine Ressortforschung - Die Stadt der Viertelstunde
Postanschrift: Lindemannstraße 10
Ort: Dortmund
NUTS-Code: DEA52 Dortmund, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 44137
Land: Deutschland
Abschnitt VI: Weitere Angaben
weitere verbindliche Regelungen siehe "Informationen zur Vergabe"
Postanschrift: Villemombler Straße 76
Ort: Bonn
Postleitzahl: 53123
Land: Deutschland
Internet-Adresse: http://www.bundeskartellamt.de
Gemäß § 160 Nr. 4 GWB ist der Antrag unzulässig, soweit mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.