RKR| Integration 4. Reinigungsstufe Kläranlage Rheinstetten
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Rheinstetten
NUTS-Code: DE123 Karlsruhe, Landkreis
Postleitzahl: 76287
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.rheinstetten.de
Abschnitt II: Gegenstand
RKR| Integration 4. Reinigungsstufe Kläranlage Rheinstetten
Vergabe von Planungsleistungen für Ingenieurbauwerke (Bauwerke und Anlagen der Abwasserentsorgung) mit Maschinen- und EMSR-Technik für die 4. Reinigungsstufe der Kläranlage Rheinstetten.
76287 Rheinstetten
In dem auf der Gemarkung Rheinstetten verlaufenden Abschnitt des Federbachs werden die Ziele der
EU-Wasserrahmenrichtlinie, d.h. ein guter chemischer und ökologischer Gewässerzustand, noch deutlich verfehlt. Die Ursache ist unter anderem auch in den Nährstoffeinträgen – insbesondere Phosphor - durch die Einleitung des in der Kläranlage Rheinstetten gereinigten Abwasser zu sehen.
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Mittelfristig sind weitere Auflagen an die Kläranlageneinleitung bzgl. einer weitgehenden Elimination von Spurenstoffen – auch Mikroschadstoffe genannt – wie Arzneimittelrückstände, Pestizide, Komplexbildner und Korrosionsschutzmittel, etc. zu erwarten, da nach der Einleitung der Kläranlage Rheinstetten im Federbach bei Niedrigwasserabfluss ein Abwasseranteil von 50% überschritten und damit nach dem Erlass des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg ein „eindeutiges Kriterium“ für die Durchführung einer gezielten Spurenstoffelimination in der Kläranlage durch Ergänzung einer 4. Reinigungsstufe erfüllt ist.
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Zur Untersuchung, welche Maßnahmen unter Berücksichtigung der Vorgaben eine Verbesserung der Phosphor- und Spurenstoffelimination kurz- und mittelfristig auf der Kläranlage Rheinstetten zur Erhöhung der Qualität des Federbachs zu ergreifen sind, wurde ein Strukturgutachten erstellt (s. Anlage).
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Gegenstand des Strukturgutachtens war eine detaillierte Auswertung der Betriebsdaten der Kläranlage Rheinstetten des Zeitraums 2017 – 2020 zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit der Kläranlage und darauf aufbauend die Konzeption (einschließlich Schätzung der erforderlichen Betriebs- und Investitionskosten) erfolgversprechender Verfahrensvarianten zur Integration einer weitergehenden Phosphor- und Spurenstoffelimination in den Reinigungsprozess der Kläranlage. Alternativ zum Ausbau der Kläranlage mit einer 4. Reinigungsstufe wurde die „Ableitung des gereinigten Abwassers zum Rhein“ und eine „Ableitung des Rohabwassers zum Klärwerk Karlsruhe mittels Druckleitung“ untersucht bzw. überprüft.
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Defizite weist die Kläranlage Rheinstetten bei der Sauerstoffversorgung der Belebungsbecken und bei der ungeregelten Fällmittelzugabe auf. Beide Defizite sollten kurzfristig beseitigt werden.
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Im Rahmen des Strukturgutachtens wurden vier auf anderen Kläranlagen bereits erfolgreich erprobte Varianten hinsichtlich ihrer technischen Realisierbarkeit, sowie der erforderlichen Investitions- und Betriebskosten unter den Randbedingungen der Kläranlage Rheinstetten überprüft. Die Stadt Rheinstetten hat die Umsetzung der Variante A („Zugabe von Pulveraktivkohle (PAK) direkt in die Belebungsbecken - simultane PAK-Dosierung- und nachgeschaltete Flockungsfiltration mittels Tuchfilter“) beschlossen.
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Der Umgang mit der Einbindung der 4. Reinigungsstufe in die bestehende Anlage hat einen großen Stellenwert.
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Folgende Leistungen werden vergeben:
- Objektplanung Ingenieurbauwerke (Bauwerke und Anlagen der Abwasserentsorgung) HOAI 2021 § 43
- Leistungsbild Technische Ausrüstung im Bereich Maschinen- und EMSR-Technik (AG 7) HOAI 2021 § 55
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Darüber hinaus sollen besondere Leistungen beauftragt werden:
- Örtliche Bauüberwachung
- Mitwirken bei der Erarbeitung und Erstellung von Förderanträgen in allen LPH
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Die Beauftragung ist stufenweise vorgesehen: LPH 1-4 und LPH 5-9.
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Formelle Prüfung:
- fristgerechter Eingang der Unterlagen;
- formgerechter Eingang der Unterlagen;
- Vollständigkeit und Plausibilität der Unterlagen;
- Prüfung von Mindestanforderungen und Ausschlusskriterien.
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Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit: Eigenerklärung zum Jahresumsatz der letzten 3 Jahre. Es wird der durchschnittliche Jahresumsatz der letzten 3 Jahre bewertet:
- ab 300.000 €: 5 Punkte;
- ab 500.000 €: 10 Punkte.
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Es werden max. 2 Referenzen gewertet. Werden mehr als 2 Referenzen abgegeben werden nur die zwei Referenzen mit der höchsten Punktzahl in der Gesamtbewertung berücksichtigt. Bei den zu bewertenden Referenzen muss es sich um unterschiedliche unternehmensbezogene Referenzprojekte handeln. Gewertet werden nur Referenzen, die folgende Anforderungen erfüllen:
- Erbrachte Leistung der letzten 7 Jahre (Abschluss der Leistung nach 01.01.2015) im Bereich Abwasserentsorgung;
- Bei Referenz 1 und Referenz 2 muss es sich um unterschiedliche unternehmensbezogene Referenzen handeln;
Referenz 1: Objektplanungsleistung für den Neubau/Erweiterung eines Ingenieurbauwerks und Anlagen der Abwasserentsorgung n. § 43 HOAI, mind. HZ III mit anrechenbaren Kosten Ingenieurbauwerk von mind. 3 Mio. € brutto;
Referenz 2: Objektplanungsleistung für den Neubau/Erweiterung einer Kläranlage (Bauwerke und Anlagen der Abwasserentsorgung) n. § 43 HOAI, mind. HZ III;
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Die Referenzen werden wie folgt bewertet:
Referenz 1: Objektplanungsleistung für den Neubau/Erweiterung eines Ingenieurbauwerks und Anlagen der Abwasserentsorgung n. § 43 HOAI, mind. HZ III mit anrechenbaren Kosten Ingenieurbauwerk von mind. 3 Mio. € brutto:
- Projektmerkmale:
Kläranlage: +40 Punkte;
Umbau im laufenden Betrieb: +30 Punkte;
Integration in Bestand: +20 Punkte;
erbrachte kombinierte Leistung für sowohl
Objektplanung Ingenieurbauwerk als auch Planung Techn. Ausrüstung: +10 Punkte (Summe max. 100 Punkte).
- Kosten der Kostengruppe 300 + 400 (in € brutto):
ab 3,0 Mio. €: 20 Punkte;
ab 4,0 Mio. €: 30 Punkte.
- Realisierte und vollständig abgeschlossene Leistungsphasen nach HOAI durch den Bewerber:
Leistungsphase 1: + 2 Punkte;
Leistungsphase 2: + 20 Punkte;
Leistungsphase 3: + 25 Punkte;
Leistungsphase 4: + 5 Punkte;
Leistungsphase 5: + 15 Punkte;
Leistungsphase 6: + 13 Punkte;
Leistungsphase 7: + 4 Punkte;
Leistungsphase 8: + 15 Punkte;
Leistungsphase 9: + 1 Punkte (Summe max. 100 Punkte).
-Erbrachte Besondere Leistungen:
Örtliche Bauüberwachung: +20 Punkte;
Mitwirkung bei Förderanträgen: +20 Punkte (Summe max. 40 Punkte).
- Abschluss der Gesamtleistung:
ab 01.01.2017: 20 Punkte;
ab 01.01.2019: 50 Punkte.
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Referenz 2: Objektplanungsleistung für den Neubau/Erweiterung einer Kläranlage (Bauwerke und Anlagen der Abwasserentsorgung) n. § 43 HOAI, mind. HZ III:
- Projektmerkmale:
Umsetzung einer 4. Reinigungsstufe: +40 Punkte;
Umbau im laufenden Betrieb: +30 Punkte;
Integration in Bestand: +20 Punkte;
erbrachte kombinierte Leistung für sowohl
Objektplanung Ingenieurbauwerk als auch Planung Techn. Ausrüstung: +10 Punkte (Summe max. 100 Punkte).
- Kosten der Kostengruppe 300 + 400 (in € brutto):
ab 2,5 Mio. €: 20 Punkte;
ab 3,5 Mio. €: 30 Punkte.
- Realisierte und vollständig abgeschlossene Leistungsphasen nach HOAI durch den Bewerber:
Leistungsphase 1: + 2 Punkte;
Leistungsphase 2: + 20 Punkte;
Leistungsphase 3: + 25 Punkte;
Leistungsphase 4: + 5 Punkte;
Leistungsphase 5: + 15 Punkte;
Leistungsphase 6: + 13 Punkte;
Leistungsphase 7: + 4 Punkte;
Leistungsphase 8: + 15 Punkte;
Leistungsphase 9: + 1 Punkte (Summe max. 100 Punkte).
-Erbrachte Besondere Leistungen:
Örtliche Bauüberwachung: +20 Punkte;
Mitwirkung bei Förderanträgen: +20 Punkte (Summe max. 40 Punkte).
- Abschluss der Gesamtleistung:
ab 01.01.2017: 20 Punkte;
ab 01.01.2019: 50 Punkte.
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Zur Belegbarkeit der bewerteten Kriterien, stellt der Bewerber die jeweilige Referenz auf zwei gesonderten DIN A4-Blättern im Hinblick auf die abgefragten Kriterien vor und fügt diese als Anhang dem Teilnahmeantrag bei.
Die zuvor beschriebenen Projekte müssen im Unternehmen des/der Bewerber erbracht worden sein. Bei Bewerbergemeinschaften aus mehreren Bewerbern gelten die Angaben und die Referenzen in Summe für die Bewerbergemeinschaft.
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Die Nachweise sind über den beigefügten „Teilnahmeantrag“ zu erbringen. Die drei bis fünf Bewerber mit den höchsten Punktezahlen werden zu den Verhandlungsgesprächen eingeladen. Bei gleicher Punktzahl entscheidet das Los.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
- Eigenerklärung des Bewerbers über das Nichtvorliegen von Ausschlussgründen nach § 42 VgV in Verbindung mit §§ 123 und 124 GWB (Ausschlusskriterium);
- Eigenerklärung des Bewerbers zum Nichtvorliegen eines Bezugs zu Russland im Sinne der Russland-Sanktionen gem. 5. EU-Sanktionspaket nach Verordnung (EU) 2022/576 v. 08.04.2022 (Ausschlusskriterium);
- Nachweis für den im Teilnahmeantrag benannten Projektverantwortlichen für die Berechtigung zur Führung der Berufsbezeichnung „Ingenieur“ (gem. § 75 Abs. 2 VgV) durch Eintragung in ein Berufsregister oder über den Nachweis eines Abschlusses, bspw. Diplom-/Bachelor-/Masterurkunde (Auschlusskriterium);
- Nachweis über min. 5 Jahre Berufserfahrung im Bereich der ingenieurtechnischen Ausrüstung in der Abwasserentsorgung für den im Teilnahmeantrag benannten Projektverantwortlichen. Nachweis erfolgt als Eigenerklärung z.B. anhand des Lebenslaufes, Mitarbeiterreferenz/persönlicher Referenzliste o.Ä.(Aussschluskriterium).
- Nachweis (gem. § 45 Abs. 1 Nr. 3 und § 45 Abs. 4 Nr. 2 VgV), dass eine Berufshaftpflichtversicherung über min. [Betrag gelöscht] EUR für Personenschäden,
min. [Betrag gelöscht] EUR für sonstige Schäden vorliegt bzw. Bestätigungsschreiben der Versicherung, dass die Deckungssummen im Auftragsfall entsprechend erhöht werden (Ausschlusskriterium).
- Eigenerklärung zum Jahresumsatz der letzten 3 Jahre. Es wird der durchschnittliche Jahresumsatz der letzten 3 Jahre bewertet (vgl. Ziff. II.2.9).
Referenzen (gem. § 46 Abs. 3 Nr. 1 VgV). Es werden max. 2 Referenzen gewertet. Werden mehr als 2 Referenzen abgegeben werden nur die zwei Referenzen mit der höchsten Punktzahl in der Gesamtbewertung berücksichtigt. Bei den zu bewertenden Referenzen muss es sich um unterschiedliche unternehmensbezogene Referenzprojekte handeln. Gewertet werden nur Referenzen, die folgende Anforderungen erfüllen:
- Erbrachte Leistung der letzten 7 Jahre (Abschluss der Leistung nach 01.01.2015) im Bereich Abwasserentsorgung;
- Bei Referenz 1 und Referenz 2 muss es sich um unterschiedliche unternehmensbezogene Referenzen handeln;
Referenz 1: Objektplanungsleistung für den Neubau/Erweiterung eines Ingenieurbauwerks und Anlagen der Abwasserentsorgung n. § 43 HOAI, mind. HZ III mit anrechenbaren Kosten Ingenieurbauwerk von mind. 3 Mio. € brutto;
Referenz 2: Objektplanungsleistung für den Neubau/Erweiterung einer Kläranlage (Bauwerke und Anlagen der Abwasserentsorgung) n. § 43 HOAI, mind. HZ III;
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Es werden folgende Kriterien bewertet, die genaue Bepunktung ist Ziff. II.2.9 zu entnehmen:
Öffentlicher Auftraggeber;
Projektparameter;
Bauwerkskosten der KG 300+400;
Erbrachte Leistungsphasen;
Besondere Leistungen;
Abschluss der Gesamtleistung.
Die zuvor beschriebenen Projekte müssen im Unternehmen des/der Bewerber erbracht worden sein. Bei Bewerbergemeinschaften aus mehreren Bewerbern gelten die Angaben und die Referenzen in Summe für die Bewerbergemeinschaft.
Die Nachweise sind über den beigefügten „Teilnahmeantrag“ zu erbringen. Die drei bis fünf Bewerber mit den höchsten Punktezahlen werden zu den Verhandlungsgesprächen eingeladen. Bei gleicher Punktzahl entscheidet das Los.
Nachweis des besonderen Berufsstandes und der Qualifikation als Ingenieur (gem. §§ 44, 75 Abs. 2 VgV).
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Die Bewerbungsunterlagen stehen über die Vergabeplattform unter www.subreport-elvis.de bis zum Ablauf der unter Ziffer IV.2.2) genannten Frist zum Herunterladen bereit und sind nur auf diesem Weg erhältlich. Die Bewerber müssen sich eigenverantwortlich über ggf. nachgereichte Dokumente über die Vergabeplattform informieren. Für die Abgabe des Teilnahmeantrags sind zwingend die von der Vergabestelle vorgegebenen Bewerbungsunterlagen zu verwenden und ausgefüllt online einzureichen. Die Angebotsabgabe erfolgt ebenfalls elektronisch über die Vergabeplattform. Das Verfahren wird elektronisch durchgeführt, eine postalische oder eigenhändige Abgabe oder eine Abgabe per Mail des Teilnahmeantrags/Angebotsabgabe ist nicht zulässig. Fragen zum Verfahren bitte grundsätzlich nur schriftlich über die Vergabeplattform.
Der Auftraggeber behält sich vor, bis zum Abschluss der Wertung der Teilnahmeanträge unvollständige bzw. fehlende Nachweise und Unterlagen sowie fehlende Eintragungen in den Teilnahmeformularen nachzufordern.
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Ort: Karlsruhe
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Nach Zurückweisung einer Rüge beträgt die Frist für die Beantragung eines Nachprüfungsverfahrens vor der Vergabekammer 15 KT (§ 160 Abs. 3 Satz 1 Nr. 4 GWB).
Ort: Karlsruhe
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]