Portalentwicklung für das Lernportal - DigiPortBO Referenznummer der Bekanntmachung: Az.Vergabe-AB-4.1-1
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Bonn
NUTS-Code: DEA22 Bonn, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 53175
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.bibb.de/
Abschnitt II: Gegenstand
Portalentwicklung für das Lernportal - DigiPortBO
Der Übergang von der Schule in den Beruf ist für Jugendliche und junge Erwachsene eine bedeutende Phase für ihre Bildungsbiografie. Diese Phase verläuft unterschiedlich und wird von verschiedenen Bildungsangeboten und Bildungsinstitutionen unterstützt. Das BIBB beabsichtigt im Auftrag des BMBF die Umsetzung eines Lernportals als zentrale digitale Anlaufstelle für alle jungen Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf. Dieses Portal richtet sich einerseits direkt an die jungen Menschen, um deren Berufsorientierung und Übergangsgestaltung zu unterstützen. Andererseits soll auf diesem Portal auch ein Bereich für pädagogische Fachkräfte zu finden sein, um die Jugendlichen in Lernräumen digital zu begleiten. Ob in Schulen, außerschulischen Bildungseinrichtungen, Berufsberatung, Jugendberufsagenturen oder der Jugendsozialarbeit: die Bildungskontexte, in denen Jugendliche am Übergang begleitet werden, sind vielschichtig. Das Lernportal soll einerseits also Räume und Funktionen anbieten, um zeit- und ortsunabhängig zu kommunizieren und kollaborativ zusammenzuarbeiten und andererseits werden verschiedene Lernangebote zu unterschiedlichen Themen der Berufsorientierung und des Übergangs über das Portal angeboten. Diese Lernangebote werden separat entwickelt und über das CMS/LMS in das Portal integriert.
Letztlich soll das Lernportal die Jugendlichen nicht nur ansprechen, sondern sie auch in ihrem Prozess digital begleiten. Daher sollen sich im Portal einige Aspekte wiederfinden, die junge Menschen motivieren - hier reicht das Spektrum von Profilen über Gaming-Ansätze bis hin zu reflexiven Ansätzen.
Im Folgenden werden der Aufbau des Lernportals und seine Anwendungsziele, Funktionen, Strukturen und Elemente beschrieben. Die folgenden Ausführungen beschreiben in der Gesamtheit die zu erbringenden Leistungen des Auftragnehmers.
Bonn / Remote
2. Aufbau des Lernportals
2.1. Offener Bereich
Offener Bereich bedeutet, dass keine Registrierung und Login erforderlich sind, um auf die Inhalte zuzugreifen. Im Sinne eines niedrigschwelligen Angebots (Wegfall der Hürde „Registrierung“) sind die Lernangebote sowie frei zugängliche Kurse
(Zusammenstellung einzelner Lernangebote zu einer Reihe) im offenen Bereich aufrufbar, sodass eine inhaltliche Auseinandersetzung mit einzelnen Aspekten erfolgen kann. Für eine längerfristige Bearbeitung bzw. ein Speichern von Fortschritten, Daten und Achievements ist jedoch eine Registrierung erforderlich.
Die Kernelemente des offenen Bereiches sind (1) die Startseite mit interaktiven Grafiken, die die Navigation zu den einzelnen Bereichsstartseiten ermöglichen, (2) Bereichsstartseiten und (3) Unterseiten mit den Lernangeboten/Kursen mit zusätzlichen Informationen.
Für alle Seiten werden weiterhin Seitenelemente mit Namen und Logo der Lernplattform, Navigationsmenü, Login, Anpassung barrierefreier Einstellungen und Suchfunktion sowie eine untere abschließende Fußzeile (mit Kontakt, Impressum, Datenschutz etc.) benötigt. Im offenen Bereich muss auch der Chatbot der Plattform bereits für nicht registrierte Nutzer/-innen verfügbar sein.
2.2. Geschlossener Bereich
Das Portal verfügt über einen geschlossenen Bereich, der als Lern- und Arbeitsumgebung für Nutzer/-innen dient. Der geschlossene Bereich umfasst weiterführende Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten, die eine personalisierte Nutzung des Lernportals ermöglichen. Im geschlossenen Bereich haben die Nutzer/-innen Zugriff auf das Dashboard, das Profil, Gruppenräume. Aufgrund der Erstellung, Speicherung und Bearbeitung von Daten kann er daher nur von registrierten und angemeldeten Nutzer/-innen verwendet werden.
Dashboard
Das Dashboard verfügt über wichtige Funktionen im geschlossenen Bereich und soll den Nutzer/-innen zum einen als Übersicht über Neuigkeiten aus dem geschlossenen Bereich und über bisher getätigte Aktionen auf der Plattform dienen, zum anderen befinden sich im Dashboard ein plattformübergreifendes Reflexionsangebot sowie die Möglichkeit, nach neuen Gruppenräumen zu suchen und diesen beizutreten, neue Gruppenräume zu erstellen oder zu bereits bestehenden Gruppenräumen zurückzukehren.
Als Neuigkeit werden verstanden:
- Aktuelle Hinweise aus den Gruppenräumen, die von den Gruppengründern auf der Pinnwand eingetragen werden
- Redaktionelle Informationen zu neuen Lernangeboten oder anderen Neuerungen auf der Plattform
Als Reflexionsangebot dient eine integrierte und interaktive Infografik mit verschiedenen Möglichkeiten der Visualisierung, bei der aufgezeichnete Daten der Nutzer/-innen ansprechend wiedergegeben und von den Nutzer/-innen bearbeitet werden können. Die Nutzer/-innen sollen auf diese Weise eine Dokumentation ihrer bisherigen Aktivitäten auf der Plattform erhalten, damit sie ihre Bemühungen und Fortschritte im BO-Prozess (BO = Berufsorientierung) nachvollziehen können.
Bei den aufgezeichneten Daten der Nutzer/-innen handelt es sich beispielsweise um folgende Informationen:
- Anzahl durchgeführter Lernangebote
- welche Lernangebote und Kurse durchgeführt wurden mit Zeitstempel von Beginn und Abschluss des Lernangebotes,
- Status der Lernangebote (begonnen, beendet, Prozentzahl des bearbeiteten Lernangebotes),
- welchen Bereichen die Lernangebote zugeordnet sind,
- Screenshots/Ergebnisdarstellungen von Lernangeboten,
- welche Achievements auf der Plattform erlangt wurden mit Zeitstempel,
- welche relevanten Handlungen innerhalb einer Lernanwendung durchgeführt worden sind (bspw. Praktikumsbericht erstellt mit Zeitstempel, Dokumente aus Lernangeboten heruntergeladen etc.)
Die Visualisierung/Grafik sollte standardmäßig in Form einer Timeline erscheinen. Die Berufsorientierung stellt keinen linearen Prozess dar, dennoch soll den Nutzer/-innen die Bandbreite der Aufgabenstellungen und Möglichkeiten dargestellt werden. Die Infografik muss die Möglichkeit haben, durch die Nutzer/-innen mit eigenen Dokumenten und Eintragungen, auf die eigenen Bedürfnisse angepasst zu werden. Daher muss es die Möglichkeit geben, Dokumente hochzuladen und Notizen in die Timeline hinzufügen zu können. Zudem müssen redaktionelle Eintragungen möglich sein (Fragestellungen, Erläuterungen, externe Links etc.), die jugendliche Nutzer/-innen durch das Reflexionsangebot leiten.
Weitere Darstellungsformen bzw. Filterkriterien zur Darstellung der Nutzer/-innendaten sind denkbar, wie beispielsweise als Säulen-/Balkendiagramm.
Ein abschließender Export in verschiedene Dateiformate wie PDF oder in ein Textdokument sowie eine Funktion zum Teilen der Visualisierung (z. B. über die Teilen-Funktion des jeweiligen Gerätes) muss außerdem in allen Visualisierungen möglich sein.
Die Reihenfolge aller Elemente im Dashboard kann beliebig von den Nutzer/-innen angepasst und bei Bedarf aktiviert oder deaktiviert werden. Auf das Dashboard gelangen Nutzer/-innen entweder direkt nach der Anmeldung für das Portal oder über das persönliche Menü.
Für alle Portal- und Funktionsbereiche gilt, dass sie vom Auftragnehmer in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber entwickelt werden. Dieses gilt insbesondere für die Elemente im geschlossenen Bereich, wie dem Dashboard mit den enthaltenen Funktionen und Visualisierungen.
Profil
Mit der Registrierung auf der Plattform wird automatisch für alle Nutzer/-innen ein Profil erstellt, das sie jederzeit einsehen und bearbeiten können. Dort sind personenbezogene Daten sichtbar, die automatisch generiert werden (wie z. B. „registriert seit“, aktuelles Level mit erlangtem „Titel“ und Achievements aus dem Gamificationansatz sowie von den Nutzer/-innen eingetragene Informationen wie beispielsweise „Bundesland“, „Klarname“), ein Profilbild und eine kurze Biografie zur Vorstellung. Das Profil kann durch die Nutzer/-innen angepasst werden, wie beispielsweise durch das Ausfüllen der kurzen Biografie mit Hilfe eines Freitextfeldes. Zudem müssen Nutzer/-innen, gemäß den Prinzipien der DSGVO, die Möglichkeit haben, die Einwilligung zur Verarbeitung personenbezogener Daten widerrufen zu können, ihre Daten für die Nutzung in einem Drittsystem in ein maschinenlesbares Format exportieren und ihr Konto dauerhaft löschen können (2-stufiges Vorgehen). Die eigene Profilseite kann von anderen Nutzer/-innen eingesehen werden, allerdings können die Nutzer/-innen durch Privat-Einstellungen Informationen ein- oder ausblenden und somit selbst entscheiden, welche Informationen sichtbar sind. Dabei muss es mindestens die Einstellungen „Profil für alle sichtbar“ und „Profil nur für mich sichtbar“ geben.
Weitere Funktionen des geschlossenen Bereichs
Die Gruppenräume, die im geschlossenen Bereich vom (päd.) Fachpersonal erstellt werden können, dienen als Kommunikationsraum und beinhalten verschiedene Tools für die Zusammenarbeit:
- eine gemeinsame Dateiablage
- eine gemeinsame Pinnwand/Newsticker zum Veröffentlichen von Nachrichten für Gruppenmitglieder
- ein DSGVO-konformes Videokonferenztool mit integriertem Chat
- die Möglichkeit Kurse zu erstellen, die Gruppenmitgliedern zur Bearbeitung zur Verfügung gestellt werden (Autorentool). Dabei sollen Lernangebote der Lernplattform in Kurse eingebunden werden können
- die Möglichkeit, Umfragen zu erstellen, an denen sich die Gruppenmitglieder beteiligen können und deren Ergebnisse auf der Pinnwand des Gruppenraums dargestellt werden
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Eignungskriterien
Referenzen: Das Vorhandensein eines gewissen Erfahrungsspektrums in den Arbeitsfeldern Programmierung und Bildungsarbeit ist für die Beurteilung der Eignung ausschlaggebend. Es müssen Referenzen von mindestens zwei ähnlichen Lernportalen mit verfügbaren Testaccounts für den Auftraggeber vorliegen, die erkennen lassen, dass eine solche Produktion und Programmierung mit CMS/LMS/LCMS vom Bieter umgesetzt werden kann.
Qualifikationsprofile: Ein wichtiges Merkmal für die Qualität ist die Erfahrung derer, die an der Produktion beteiligt sein werden. Daher ist in Qualifikationsprofilen darzulegen, wie die einzelnen Teilleistungen abgedeckt werden. Gefordert werden Kompetenzen und Profile aus den Bereichen der Programmierung/technische Umsetzung, Webdesign (UI/UX-Design) und Projektmanagement. Die Mitarbeiter/-innen verfügen über drei Jahre Berufserfahrung in der professionellen Medienproduktion und es müssen für jeden Bereich jeweils zwei Profile von Mitarbeitenden vorliegen, die auch im Projekt eingesetzt werden.
Vom Verfahren ausgeschlossen werden Angebote, die:
- nicht den Vorgaben § 42 Abs. 1 VgV entsprechen,
- nicht fristgemäß eingereicht worden sind,
- nicht den Anforderungen der Vergabeunterlagen entsprechen,
- keine Serverstrukturen im europäischen Wirtschaftsraum nutzen.
- Serverstrukturen im europäischen Wirtschaftsraum
Abschnitt IV: Verfahren
Bonn
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Bonn
Postleitzahl: 53123
Land: Deutschland
Telefon: [gelöscht]