Beschreibung: Ziel: Fortschreibung der Hochwassergefahrenkarten im Untersuchungsgebiet Dreisam und
Elz. Zu berechnende Gewässer: 483 km Gebietsgröße Gesamteinzugsgebiet Hydraulik: 333
km2 Gebietsgröße Gesamteinzugsgebiet Hydrologie: 1.458 km2 Stützstellen im HydTERRAIN
(geschätzt): 1,35 Mrd. Stück Größe für Rasterverarbeitung (geschätzt): 764 km2 Rasterzellen
im GIS (geschätzt): 3 Mrd. Stück Das Gebiet Dreisam - Elz umfasst die größeren Gewässer
Dreisam und Elz inklusive ihrer Zuflüsse und Nebenflüsse (z.B. Glotter, Wilde Gutach
und einige weitere). Die Gewässer Elz und Dreisam befinden sich im Wasserkörper (WK)
31. Darüber hinaus sollen aus dem Wasserkörper 30 noch die Gewässer der Gemeinden
Endingen und Whyl-Weisweil bearbeitet werden, die aus dem Kaiserstuhl heraus unter
dem Leopoldskanal hindurch (gedükert) in das untere Elzgebiet führen. Die Quellgewässer
von Elz und Dreisam entspringen in den Höhenlagen des Schwarzwaldes, ebenso die der
meisten Zuflussgewässer. Ab dem Eintritt in die Oberrheinebene ändert sich die von
starkem Gefälle geprägte Charakteristika in sehr flache Gebiete, in denen bereits
geringen Überflutungstiefen große Überflutungsflächen hervorrufen können. Ab dem Stadtzentrum
Freiburg verläuft die Dreisam als eingedämmtes Gewässer. Die Elz, ab der Mündung der
Wilden Gutach, sowie der Leopoldskanal befinden sich ebenfalls in einem Dammsystem,
teilweise in Hochlage. Einige der Zuflussgewässer weisen ebenfalls Schutzdämme auf,
bei manchen Zuflussgewässern ist der Hochwasserabfluss durch Hochwasserrückhaltebecken
(HRBen) beeinflusst. Die Gewässer im Bereich Endingen/ Whyl-Weisweil entspringen dem
Kaiserstuhl. Besonders im Bereich Freiburg sind in den letzten Jahren große Hochwasserschutzprojekte
geplant und umgesetzt worden. Im Bohrertal wurde ein Hochwasserrückhaltebecken (HRB)
2023 in Betrieb genommen, im weiteren Gewässerverlauf wurden Rückhaltebecken saniert
und erweitert (Wonnhalde), sowie direkt oh. der BAB5 das Dietenbachbecken ebenfalls
erweitert und saniert (2019). Diese Maßnahmen werden bei der Fortschreibung der HWGK
sowohl hydrologisch als auch hydraulisch zu beachten sein. Im Bereich der oberen Elz
sind es vor allem Veränderungen im Gelände (z.B. Umgehungstrasse B 294) und Detailerkenntnisse
aus einer 2020 abgeschlossenen Flussgebietsuntersuchung (Wald+Corbe 2020), die zu
berücksichtigen sind. Im weiteren Verlauf, im Bereich Waldkirch und Emmendingen werden
derzeit verschiedene Hochwasserschutzmaßnahmen (HWS) verfolgt. Bei manchen der Zuflussgewässern
wurden bestehende HRBen saniert. Die Gewässer, besser das Gewässersystem muss als
Ganzes betrachtet werden, da sich insbesondere im flacheren Unterlauf gegenseitige
Beeinflussungen durch gegenseitige Überflutungen ergeben. Das Vorgehen wird im durch
landeseinheitliche Festlegungen für das Projekt HWGK bestimmt und umfasst folgende
wesentliche Punkte: - Übernahme und Aufbereitung der zu Verfügung gestellten Geobasis-
und Geofachdaten, der Hydrologiedaten (BFGM) sowie Prüfung der Vermessungsdaten. -
Das Digitale Geländemodell mit eingearbeitetem Gewässerschlauch (TIN/TERRAIN) (Basis:
Laserscan-Daten aus Befliegung 2016 ff) überprüfen und ggf. um nicht enthaltene Geländestrukturen
sowie vermessene Bauwerksstrukturen verfeinern. Aufbereitung der Daten für die Erstellung
der hydraulischen Modelle. - Die hydrologischen Arbeiten sind mit dem "Hydrologischen
Basismodell BFGM" einem FGM-Modell durchzuführen (Erweiterung des Programms FGM für
die "flächendetaillierte Niederschlag-Abfluss-Modellierung in einem komplexen Einzugsgebiet"
aus dem "Softwarepaket Hochwasseranalyse und -berechnung" von LUBW/KIT). Sie umfassen
die Übernahme des durch den Auftraggeber bereitgestellten technisch lauffähigen aber
noch nicht an die Abflusseigenschaften des Gebiets angepassten Roh-Modells für das
Untersuchungsgebiet (ca. 1.400 Teileinzugsgebiete), die Erweiterung des Roh-Modells
zum Detail-Modell durch die Integration und Parametrisierung zusätzlicher Knoten,
die Anpassung und Validierung der Abflusseigenschaften des Gebiets anhand von vorliegenden
HQT-Werten, die Berechnung von Abflussganglinien mit 3 Modellvarianten für jeweils
mindestens fünf Jährlichkeiten sowie die Datenhaltung und Bereitstellung der Ergebnisse
und des Modells mittels Access-Datenbanken, grafischen Längsschnitten und FGM Dateien.
- Es sind hydraulische 2-D-Modelle mit dem Softwarepaket LASER_AS-2D / HydroAS zu
erstellen. Alle hydraulisch relevanten Strukturen im und am Gewässer und auf den Vorländern
sind zu berücksichtigen. - Berechnung Hydraulik (instationär) mit HydroAS nach festgelegter
Vorgehensweise für die Fortschreibung der HWGK (HQ10, HQ50, HQ100, HQ100oHRB, HQ1000
sowie abschnittsweise HWextrem) - Auswertung der modellierten Berechnungen in Bezug
auf die Abbildung der hydrologischen Berechnungsgrößen. Ableitung korrigierter Überflutungsflächen,
Wasserspiegellagen- und Überflutungstiefen-Raster, Erfassung von Sachdaten und Geometrien
- Für 4 Landespegel sind Pegelmodelle gemäß der "Erstellung von 2D-Strömungsmodellen
für Landespegel in Baden-Württemberg für das Hochwasser-Abflussspektrum Datensatz
Gewässer" zu erstellen. - Im Gebiet sind mehrere HW-Schutzmaßnahmen in Planung und
Bau. Diese sind in der Bearbeitung zu berücksichtigen. - Dokumentation und Abstimmung
mit dem AG Für die Bearbeitung dieses Projekts werden zwei Lizenzen für HydroAS zur
Verfügung gestellt. Die 2D-HN-Berechnungsmodelle HydroAS sind zusammen mit dem Abschlussbericht
als SMS-Datensätze lauffähig an den Auftraggeber abzugeben. Weitere Details siehe:
"Beschreibung der für eine Fortschreibung der HWGK notwendigen Anforderungen an das
Vorhaben" - Version 1.6 vom 3.11.2022" (Entwurf) sowie "Beschreibung der für eine
Fortschreibung der HWGK notwendigen Anforderungen an die hydrologische Basismodellierung".(Entwurf).
Beides steht bereits im Teilnahmewettbewerb zur Verfügung, um die Aufgabe besser und
eindeutiger zu beschreiben, damit die Komplexität der Aufgabe deutlich wird.