Betrieb des Standorts Gießen der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen Referenznummer der Bekanntmachung: VG-0437-2022-0020
Soziale und andere besondere Dienstleistungen – öffentliche Aufträge
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Wiesbaden
NUTS-Code: DE7 Hessen
Postleitzahl: 65203
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://vergabe.hessen.de
Abschnitt II: Gegenstand
Betrieb des Standorts Gießen der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen
Betrieb des Standorts Gießen der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen in zwei Fachlosen: (1) Betreuung und (2) Verpflegung
Betreuung der Asylsuchenden EAE Land Hessen Standort Gießen
EAE Standort Gießen, Rödgener Straße 61, 35394 Gießen
Auftragsgegenstand des Fachloses 1 ist die Grund- und Sozialbetreuung von Asylsuchenden am Standort Gießen der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen. Der Auftraggeber beabsichtigt den Abschluss eines Dienstleistungsvertrages.
Die Sozialbetreuung muss nach dem Sozialkonzept des Landes Hessen vom Auftragnehmer umgesetzt werden.
In der Einrichtung ist derzeit die Unterbringung von bis zu 3.000 Asylsuchenden
vorgesehen. Zum Zeitpunkt der Ausschreibungsveröffentlichung entspricht die Belegung der Stufe 11 (Position 1.2.11 des LV).
Im Rahmen der Grundbetreuung hat der Auftragnehmer insbesondere die einzelnen Unterkunftsbereiche zu belegen, den Auftraggeber bei Arbeitsgelegenheiten gem. § 5 Abs. 1 Asylbewerberleistungsgesetz zu unterstützen sowie verschiedene Servicestellen zu betreiben. Hinsichtlich der Sozialbetreuung hat der Auftragnehmer insbesondere folgende Leistungen anzubieten und zu betreuen:
- Hilfe in persönlichen Angelegenheiten,
- Strukturierung des Alltags durch Sport- und Freizeitaktivitäten, Frauen-, Jugend-, Kindertreffpunkte und Kinderbetreuung,
- Beratung und Integrationsschulungen für den Alltag,
- Angebote zum Erwerb von Kenntnissen der deutschen Sprache insbesondere für Kinder im schulpflichtigen Alter,
- Konfliktprävention und Mitwirkung bei der Konfliktbewältigung,
- Gewinnung, Einsatz und fachliche Unterstützung von Ehrenamtlichen und Aufbau eines Netzwerks,
- Unterstützung der Koordination von und Teilnehmerakquise an Sprachkursen,
- Mitarbeit an der Umsetzung und Weiterentwicklung des Konzeptes zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften,
- Enge Kooperation und Abstimmung mit Standortverantwortlichen und Landessozialarbeit.
Die Leitung der Einrichtung obliegt dem Auftraggeber.
Der Vertrag verlängert sich durch einseitige schriftliche Erklärung des Auftraggebers, die dem Auftragnehmer spätestens drei Monate vor Ablauf des Ausführungszeitraums zugegangen sein muss, zum 01.07.2026 und zum 01.07.2027 um jeweils ein Jahr, d.h. längstens bis zum 30.06.2028. Die maximale Vertragslaufzeit beträgt sechs Jahre.
Verpflegung der Asylsuchenden EAE Land Hessen Standort Gießen
EAE Standort Gießen, Rödgener Straße 61, 35394 Gießen
Auftragsgegenstand des Fachloses 2 ist die Verpflegung von Asylsuchenden am Standort Gießen der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen. Der Auftraggeber beabsichtigt den Abschluss eines Dienstleistungsvertrages.
In der Einrichtung ist derzeit die Unterbringung von bis zu 3.000 Asylsuchenden
vorgesehen. Zum Zeitpunkt der Ausschreibungsveröffentlichung entspricht die Belegung der Stufe 4 (Position 2.3.4 des LV).
Die Leitung der Einrichtung obliegt dem Auftraggeber.
Im Rahmen der Vollverpflegung hat der Auftragnehmer folgende Leistungen zu
erbringen:
- Bereitstellung notwendiger Küchengeräte für die Zubereitung und Ausgabe von
einwandfreien, verzehrfähigen und schmackhaften Speisen in Einzelportionen,
- Zubereitung, Lieferung, Bereitstellung, Aufbereitung und Ausgabe von täglich 3
Mahlzeiten unter Verwendung von Mehrweggeschirr,
- tägliche Ausgaben der Speisen zu folgenden Zeiten, die bei Bedarf des
Auftraggebers durch den Auftragnehmer anzupassen sind:
- Frühstück (Montag bis Freitag) 7.00-9.00 Uhr,
- Frühstück (Samstag und Sonntag) 8.00-9.30 Uhr,
- warmes Mittagessen 11.30-13.30 Uhr,
- kaltes Abendessen 17.30-19.00 Uhr,
- bei Bedarf Bereitstellung der Speisen in Form von Lunchpaketen (= Ersatz einer
Mahlzeit) oder Tagespaketen (= Ersatz von 3 Mahlzeiten) mit Kaltverpflegung bei
Bedarf,
- bei Bedarf Ausgabe von Sonderkost (Säuglings- und Kleinkindernahrung - für
Kinder bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres), je nach Erfordernis auch zum
Verzehr außer Haus,
- Reinigung von Mehrweggeschirr, -besteck und -Warmhaltebehältnissen sowie
Trinkwasserzapfstellen,
- optionale Gestellung von abgepacktem Wasser bei Bedarf,
- optionale Umstellung der Essensausgabe auf Einweggeschirr bei Bedarf,
- optionale/r Einrichtung/Betrieb weiterer Essensausgabe für den Verzehr der Speisen vor Ort
- optionale/r Einrichtung/Betrieb weiterer Essensausgabe für die Mitnahme von Speisen mit Einweg-/Mehrweggeschirr
Es kommen folgende Verpflegungsverfahren in Frage: Cook & Chill, Cook & Freeze, Cook & Serve sowie Cook & Hold.
Nach Absprache mit der/dem Standortverantwortlichen beteiligt sich der Auftragnehmer an Sonderveranstaltungen der Einrichtung (z. B.
Begegnungsabende, Sommerfest, Kinderfest). Diese Veranstaltungen werden
gesondert abgerechnet.
Der Vertrag verlängert sich durch einseitige schriftliche Erklärung des Auftraggebers, die dem Auftragnehmer spätestens drei Monate vor Ablauf des Ausführungszeitraums zugegangen sein muss, zum 01.07.2026 und zum 01.07.2027 um jeweils ein Jahr, d.h. längstens bis zum 30.06.2028. Die maximale Vertragslaufzeit beträgt sechs Jahre.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Betrifft beide Fachlose:
- Eigenerklärung zur Eignung Liefer-/ Dienstleistungen; statt Unterschrift ist der Name der erklärenden Person (Bieter/Mitglied der Bietergemeinschaft/Nachunternehmer) gem. § 126b BGB anzugeben.
- Referenzen (siehe Vordruck): eine Liste mit geeigneten, aussagekräftigen Referenzen über die in den letzten 3 Jahren erbrachten wesentlichen Leistungen mit folgenden Angaben: Art der Leistung (Los 1: Betreuung von Asylsuchenden, Los 2: Verpflegung von Asylsuchenden), Umfang (Los 1: ein vergleichbarer Umfang ist gegeben, wenn mindestens 500 Asylsuchende betreut wurden, Los 2: ein vergleichbarer Umfang ist gegeben, wenn mindestens 500 Asylsuchende verpflegt wurden), Empfänger (öffentliche und/oder private Empfänger) der Leistung, Ansprechpartner (Telefon, E-Mail-Adresse), Erbringungszeitraum. Referenzen sind dann geeignet, wenn diese in Art und Umfang dem hier zu vergebenden Auftrag je Fachlos (siehe Stichpunkte zuvor) entsprechen, so dass ein Rückschluss auf die Leistungsfähigkeit des Bieters für die ausgeschriebene Leistung je bebotenem Los gezogen werden kann. Aus den Referenzen muss die einschlägige Erfahrung mit vergleichbaren Aufträgen und deren Umsetzung in der Praxis hervorgehen. Die obenstehenden Angaben können auch ohne Verwendung des Vordruckes auf einer eigenen Anlage des Bieters gemacht werden.
- Eine formfreie, vom Bieter zu erstellende Eigenerklärung über die Eintragung im Berufs- oder Handelsregister nach Maßgabe der Rechtsvorschriften des Landes der Gemeinschaft oder des Vertragsstaates des EWR-Abkommens, in dem sie ansässig sind; bei Bietergemeinschaften ist diese von jedem Mitglied der Bietergemeinschaft einzureichen. Vor Zuschlagserteilung ist der tatsächliche Nachweis nach Aufforderung der Vergabestelle zu erbringen, dieser darf zu diesem Zeitpunkt nicht älter als 6 Monate sein.
- Bankerklärung oder Auskunft der Creditreform oder einer vergleichbaren Auskunftsstelle zur finanziellen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Bieters. Bei Bietergemeinschaften ist diese von jedem Mitglied der Bietergemeinschaft anzugeben.
- Unbedenklichkeitsbescheinigungen des Finanzamts und der Sozialversicherungsträger, aus denen hervorgeht, dass Steuern sowie Sozialversicherungsabgaben für das gesamte vom Auftragnehmer eingesetzte Personal entsprechend der gesetzlichen Regelungen abgeführt werden
- Nachweis oder eine formfrei vom Bieter zu erstellende Erklärung, dass eine Betriebshaftpflichtversicherung mit ausgewiesener Deckungssumme für Personen-, Sach- und Vermögensschäden besteht bzw. im Auftragsfall abgeschlossen wird. Die Höhe der Mindestversicherungssumme beträgt 10.000.000 € für Personenschäden und 3.000.000 € für sonstige Schäden (Sach- und Vermögensschäden). Der Nachweis kann durch Vorlage des Versicherungsscheins, durch Vorlage eines Bestätigungsschreibens der Versicherungsgesellschaft über das Bestehen der Betriebshaftpflichtversicherung und ihre Laufzeit oder durch eine Eigenerklärung geführt werden. Bezüglich des Haftpflichtversicherungsnachweises muss eine Anpassung an die geforderte Deckungssumme gemäß der Ziffer "Haftung, Abtretung von Ansprüchen" der jeweiligen Leistungsbeschreibung spätestens nach Zuschlagserteilung durch den Auftragnehmer für die Leistung erfolgen. Bei der Kalkulation des Angebotes ist die Höhe der geforderten Deckungssummen zu berücksichtigen. Bei Bietergemeinschaften sind die oben genannten Deckungssummen insgesamt nachzuweisen. Im Falle der Abgabe einer Eigenerklärung ist der Nachweis für eine branchenübliche Betriebshaftpflichtversicherung unverzüglich nach Zuschlagserteilung durch Vorlage des Versicherungsscheins zu erbringen.
Betrifft nur Fachlos 2 'Verpflegung':
- Nachweis des Qualitätsmanagements durch ein Zertifikat nach DIN EN ISO 9001 in der jeweils gültigen Fassung, jedoch mindestens DIN ISO 9001:2015, oder ein Zertifikat über die Teilnahme am globalen GS1 System oder eine vergleichbare Zertifizierung
- Nachweis einer Hygieneschulung gemäß § 43 Infektionsschutzgesetz betreffend das Personal, das mit der Essensausgabe zu tun hat und ggf. mit dem Essen in Berührung kommt. Soweit zum Zeitpunkt der Angebotsabgabe der Nachweis noch nicht vorhanden ist, ist dies bei Angebotsabgabe mitzuteilen und spätestens vor Auftragsausführungsbeginn vorzulegen. Sollte der Betrieb durch die ausgeschriebenen Portionsmengen oder durch die Art der geforderten Speisen (siehe Verpflegungsrichtlinie Anlage 12) in Anlehnung an den Zubereitungsvorgang in den Geltungsbereich der VO (EG) 852/2004 fallen, so ist die damit verbundene EU-Zulassung vorzulegen.
- Nachweis eines der Verpflegungsrichtlinie entsprechenden HACCP-Konzeptes
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Bieter die nach § 5 HVTG erforderliche Verpflichtungserklärung abzugeben haben.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Der Bieter hat sich vor Angebotsabgabe zwingend ein Bild von den örtlichen Gegebenheiten zu machen und dem Angebot eine von der / dem Standortverantwortlichen unterschriebene Besichtigungsbescheinigung beizufügen. Der Besichtigungstermin muss spätestens eine Woche vor Angebotsabgabe erfolgt sein. Die Besichtigungsbescheinigung wird dem Bieter nach der Ortsbesichtigung ausgehändigt.
Auch hat der Bieter mit dem Angebot eine kurze Darstellung der Unternehmensstruktur mit folgenden Angaben vorzulegen: Name, Sitz, Rechtsform, Personalbestand, vertretungsberechtigte Organe, Gründungsjahr, Anschrift, Geschäftszeiten, Telefonnummer, Ansprechpartner (Kunden- und Servicemanagement).
Der Bieter hat darüberhinaus mit dem Angebot zu Fachlos 1 'Grund- und Sozialbetreuung im Standort Gießen' ein Bieterkonzept zur Sozialbetreuung vorzulegen.
Bereits mit Angebotsabgabe sind die geplanten Unterauftragnehmer, soweit bereits bekannt, zu benennen sowie anzugeben, welche Teilleistungen in welchem Umfang durch welchen Unterauftragnehmer ausgeführt werden sollen (Formular 235 "Verzeichnis der Leistungen anderer Unternehmen").
Es wird darauf hingewiesen, dass sich der Auftragnehmer (AN) mit Abschluss eines Gebäudemanagement-Vertrages bzw. mit der Beauftragung der Leistung dazu verpflichtet, dem Auftraggeber (AG) zu ermöglichen, alle zur Leistungserfüllung
vorgesehenen Personen jederzeit einer Personenprüfung unterziehen zu können. Der AN darf daher nur solche Personen einsetzen, die in eine Personenüberprüfung durch das Hessische Landeskriminalamt eingewilligt haben und bei denen aus der Überprüfung keine polizeilichen Erkenntnisse vorliegen, die deren Zuverlässigkeit in Frage stellen.
Die Vergabeunterlagen werden ausschließlich auf der Vergabeplattform des Landes Hessen unter www.vergabe.hessen.de kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Die Ermittlung des wirtschaftlichsten Angebotes zu Fachlos 1 'Betreuung' wird anhand der Zuschlagskriterien 'Preis' (60 Prozentpunkte) sowie 'Bieterkonzept für die Sozialbetreuung' (40 Prozentpunkte) vorgenommen.
Die Ermittlung des wirtschaftlichsten Angebotes zu Fachlos 2 'Verpflegung' wird anhand des Zuschlagskriteriums 'Preis' (100 Prozentpunkte) vorgenommen.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Darmstadt
Postleitzahl: 64283
Land: Deutschland
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Auf die Rügepflichten gemäß § 160 Abs. 3 Satz 1 Nrn. 1 bis 4 GWB wird ausdrücklich hingewiesen, insbesondere auf die Frist des § 160 Abs. 3 Nr. 4 GWB. Danach ist ein Antrag auf Nachprüfung unzulässig, soweit nach Eingang der Mitteilung der Vergabestelle, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, mehr als 15 Kalendertage vergangen sind.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Wiesbaden
Postleitzahl: 65203
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: https://vergabe.hessen.de