Realisierungswettbewerb Elly-Heuss-Knapp-Schule – Sanierung des Bestandsgebäudes und Erweiterungsneubau mit anschließendem VgV-Verfahren Referenznummer der Bekanntmachung: DA07
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Darmstadt
NUTS-Code: DE711 Darmstadt, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 64283
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.darmstadt.de
Abschnitt II: Gegenstand
Realisierungswettbewerb Elly-Heuss-Knapp-Schule – Sanierung des Bestandsgebäudes und Erweiterungsneubau mit anschließendem VgV-Verfahren
Die Elly-Heuss-Knapp-Schule (EHKS) ist eine Grundschule mit Modellcharakter in Darmstadt. Sie besteht aus ingesamt 5 Gebäudeteilen: Der Verwaltungsbau markiert den Auftakt der Schule im Norden; danach folgen 3 parallele, riegelförmige Schul- und Klassentrakte. Den südlichen Abschluss bilden die Turnhalle und der Sportplatz. Die 5 Gebäude sind durch überdachte Gänge miteinander verbunden; zwischen den Schulgebäuden befinden sich die Schulhöfe. Die Elly-Heuss-Knapp-Schule steht seit dem Jahr 2015 als typisches Beispiel der Architektur der 1950er und 1960er Jahre in Darmstadt unter Denkmalschutz.
Die Schule leidet derzeit aufgrund von Veränderungen der Ganztagsbetreuung und des pädagogischen Konzepts unter einem deutlichen Platzmangel. So besteht ein Raumbedarf von 4 Klassen/Unterrichtsräumen mit Differenzierungsräumen sowie einem Ganztagsbereich. Für diese Räume sollen ein Neubau errichtet werden. Zudem besteht ein hoher Sanierungsbedarf für die Bestandsgebäude. Dies betrifft unter anderem den baulichen Brandschutz (fehlende zweite bauliche Rettungswege für die Klassenräume im 2. Obergeschoss) sowie Belange der Barrierefreiheit.
Vor diesem Hintergrund werden im vorliegenden Wettbewerb Vorschläge für eine Gesamtsanierung des Bestands in Verbindung mit einem Neubauteil gesucht. Die Maßnahme wird in 2 Lose gegliedert. Los 1 umfasst die denkmalgerechte Sanierung der Bestandsgebäude, Los 2 die Planung eines Erweiterungsbaus für den zusätzlichen Raumbedarf. Das Baufenster für den Neubauteil wurde mit der unteren Denkmalschutzbehörde sowie mit dem Grünflächenamt der Stadt Darmstadt abgestimmt. Ziel ist des Verfahrens ist es, für beide Lose optimale planerische Lösungen mit hoher funktionaler und gestalterischer Qualität zu finden, die sowohl den Aspekten des Denkmalschutzes als auch den Anforderungen eines zeitgemäßen Schulbaus gerecht werden. Das Verfahren ist darum so angelegt, dass sowohl eine gemeinsame Beauftragung eines Bieters mit beiden Losen wie auch eine separate, losweise Vergabe möglich ist.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Für Los 1 und 2 werden jeweils maximal 15 Teilnehmer ausgewählt. Schnittmengen sind möglich.
Eignungskriterien, Bewerbungsunterlagen und formale Anforderungen
Aufgefordert zum Teilnahmewettbewerb sind Architekten.
Eignungskriterien, Bewerbungsunterlagen und formale Anforderungen:
— fristgerechter und vollständiger Eingang der Bewerbung,
— Erklärung, dass nachweislich keine schweren Verfehlungen begangen worden sind oder vorliegen, die die Eignung oder Zuverlässigkeit gem. § 42 VGV i. V. m. § 123, 124 GWB in Frage stellen,
— ggf. Erklärung, welche Teile des Auftrages als Unterauftrag vergeben werden sollen (§ 46 (10) VgV),
— ggf. Versicherung, dass kein Mitglied der Bewerbergemeinschaft sich einzeln oder in anderer Bewerbergemeinschaft am Verfahren beteiligt.
Nachweis wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit:
Der Nachweis des Bewerbers über eine Berufshaftpflichtversicherung mit einer Mindestdeckungssumme von 3,0 Mio. EUR für Personen- und 3,0 Mio. EUR für Sach- und Vermögensschäden ist vor Auftragsvergabe zu erbringen.
Nachweis Technische und berufliche Leistungsfähigkeit:
Im Rahmen des Bewerbungsverfahrens müssen Bewerberinnen und Bewerber Projektreferenzen einreichen. Die Referenzen dürfen nachweislich nicht länger als 5 Jahre zurückliegen, d. h.: Leistungserbringung von Leistungen der Leistungsphase 8 ab 2016. Der Leistungsumfang muß mindestens Leistungen der Leistungsphasen 2-5 und 8 umfassen.
Referenz Los 1: Erfahrung in Sanierung eines Bestandsgebäudes mit vergleichbaren Anforderungen an Komplexität mit vergleichbarer Größenordnung – mindestens 500 qm NUF.
Bewertung Vergleichbarkeit, Wichtung 40 %
Nutzungsfläche (15 %):
— = 1 500 qm NUF: 5 Punkte,
— = 500 qm NUF: 1 Punkt.
Zwischenwerte werden linear interpoliert
Erhöhte Anforderungen Denkmalsanierung (25 %):
— Sanierung Einzeldenkmal 50er/60er Jahre, Gesamtensemble mit Freianlagen: 5 Punkte,
— San. Einzeldenkmal 50er/60er Jahre: 4 Punkte,
— San. Einzeldenkmal: 3 Punkte,
— San. Denkmal innerhalb Gesamtanlagen: 2 Punkte,
— San. sonstiges Gebäude: 1 Punkt.
Bewertung Gestalterische Qualität, Wichtung 60 %
Kriterien: Fassadengestaltung, Innenraumgestaltung (Wertung jeweils Wichtungsfaktur 6)
Beurteilung:
— überzeugt in fast allen Teilen der Referenz: 5 Punkte,
— überzeugt größtenteils, in überwiegenden Teilen der Referenz: 4 Punkte,
— überzeugt teilweise, in weiten Teilen der Referenz: 3 Punkte,
— überzeugt teilweise, in einigen Teilen der Referenz: 2 Punkte,
— überzeugt in geringen, wenigen Teilen der Referenz: 1 Punkt,
— nicht lesbar oder aus sonstigen Gründen nicht wertbar: 0 Punkte.
Referenz Los 2: Erfahrung in der Planung und Realisierung eines Neubaus mit vergleichbaren Anforderungen an Komplexität mit vergleichbarer Größenordnung – Neubauanteil mindestens 200 qm NUF.
Bewertung Vergleichbarkeit, Wichtung 40 %
Nutzungsfläche (15 %):
— = 500 qm NUF: 5 Punkte,
— = 200 qm NUF: 1 Punkt.
Zwischenwerte werden linear interpoliert
Anforderungen Gebäude (25 %):
— Gebäude mit Unterrichtsräumen, Einfügung in ein städtebauliches Ensemble: 5 Punkte,
— Geb. mit Unterrichtsräumen: 3 Punkte,
— Geb. mit Publikumsverkehr: 2 Punkte,
— Sonstige Geb.: 1 Punkt.
Bewertung Gestalterische Qualität, Wichtung 60 %
Kriterien: Städtebauliche Einfügung, Fassadengestaltung, Innenraumgestaltung (Wertung jeweils Wichtungsfaktor 4)
Beurteilung:
— überzeugt in fast allen Teilen der Referenz: 5 Punkte,
— überzeugt größtenteils, in überwiegenden Teilen der Referenz: 4 Punkte,
— überzeugt teilweise, in weiten Teilen der Referenz: 3 Punkte,
— überzeugt teilweise, in einigen Teilen der Referenz: 2 Punkte,
— überzeugt in geringen, wenigen Teilen der Referenz: 1 Punkt,
— nicht lesbar oder aus sonstigen Gründen nicht wertbar: 0 Punkte.
Die Anzahl der Projektreferenzen ist nicht begrenzt. Bei Einreichung mehrerer Referenzen wird der Mittelwert aus den Bewertungen der einzelnen Referenzen gebildet. Bei gleicher Eignung entscheidet das Los.
Teilnahmeberechtigt sind Architekten. Weitere Angaben s. VI.3).
Abschnitt IV: Verfahren
Los 1 (Denkmalgerechte Sanierung der Bestandsgebäude):
— Umgang mit dem Baudenkmal,
— Funktionale Qualität,
— Architektonische Qualität,
— ökologische Qualität,
— technische Funktionalität (z. B. Konstruktion und Brandschutz),
— Barrierefreiheit,
— ökonomische Qualität.
Los 2 (Planung eines Erweiterungsbaus für den zusätzlichen Raumbedarf):
— Funktionale Qualität,
— städtebauliche und architektonische Qualität,
— ökologische Qualität,
— technische Funktionalität (z. B. Konstruktion und Brandschutz),
— Barrierefreiheit,
— ökonomische Qualität.
Die jeweilige Reihenfolge gibt keine Wichtung wieder.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Teilnahmeberechtigt sind Architekten. Dies sind in den Staaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) sowie den Staaten der Vertragsparteien des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen (GPA) ansässige natürliche Personen, die gemäß Rechtsvorschrift ihres Heimatstaates zur Führung der Berufsbezeichnung Architekt berechtigt sind.
Ist in dem Heimatstaat des Bewerbers die Berufsbezeichnung gesetzlich nicht geregelt, so erfüllt die fachlichen Anforderungen, wer über ein Diplom, Prüfungszeugnis oder sonstigen Befähigungsnachweis verfügt, dessen Anerkennung nach der Richtlinie 2005/36/EG, zuletzt geändert durch Richtlinie 2013/55/EU gewährleistet ist.
Teilnahmeberechtigt sind außerdem juristische Personen, zu deren satzungsgemäßem Geschäftszweck der Wettbewerbsaufgabe entsprechende Planungsleistungen gehören. Juristische Personen haben einen bevollmächtigten Vertreter zu benennen, der für die Wettbewerbsleistung verantwortlich ist. Der bevollmächtigte Vertreter sowie der bzw. die Verfasser der Wettbewerbsarbeit müssen die Anforderungen erfüllen, die an natürliche Personen als Teilnehmer gestellt werden.
Die Teilnahmeberechtigung ist von den Bewerbern eigenverantwortlich zu prüfen. Teilnahmehindernisse gelten wie unter § 4 Abs. 2 der RPW 2013 beschrieben
Arbeitsgemeinschaften natürlicher und juristischer Personen sind teilnahmeberechtigt, wenn jedes Mitglied der Arbeitsgemeinschaft die fachlichen Anforderungen und die Arbeitsgemeinschaft insgesamt die sonstigen Zulassungsvoraussetzungen erfüllt. Als Teilnahmehindernisse gelten die unter RPW § 4.2 beschriebenen.
Verhandlungsgespräche:
Für beide Lose werden Verhandlungsverfahren durchgeführt.
Im Anschluss an den Wettbewerb werden die Preisträger zu Verhandlungsgesprächen und zur Abgabe von Honorarangebot eingeladen. Die Zuschlagskriterien und deren Gewichtung werden in der Anlage Zuschlagskriterien genannt.
Der Auslober wird unter Würdigung der Preisgerichtsempfehlung je Los mindestens einen der Preisträger mit weiteren Leistungen beauftragen. Dies sind die für die Umsetzung des Wettbewerbsentwurfs notwendigen weiteren Planungsleistungen der Leistungsphasen 1 bis 9 jeweils nach §§ 33 ff. HOAI 2013, sofern das Bauvorhaben realisiert wird und einer Beauftragung kein wichtiger Grund entgegensteht. Die Beauftragung soll stufenweise erfolgen. Die in den einzelnen Leistungsstufen zu erbringenden Grundleistungen der Leistungsphasen nach § 34 i. V. m. Anlage 10 gliedern sich wie folgt:
— Stufe 1 umfasst die Lph 1 und 2,
— Stufe 2 die Lph 3 und 4,
— Stufe 3 die Lph 5 bis 7,
— Stufe 4 die Lph 8 und
— Stufe 5 die Lph 9.
Voraussichtlicher, indikativer Zeitplan:
— 13.8.2021 Beginn der Bearbeitungsphase,
— 20.8.2021 Rückfragekolloquium,
— 4.10.2021 Abgabe der Arbeiten,
— 11.10.2021 Modellabgabe,
— 11.11.2021 Preisgerichtssitzung.
Der Auslober behält sich Änderungen der Auslobung und deren Anlagen vor, die sich im Wettbewerbsverfahren ergeben, insbesondere in Folge der Beantwortung von Fragen im Rückfragekolloquium.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Darmstadt
Postleitzahl: 64283
Land: Deutschland
Fax: [gelöscht] / [gelöscht]
Ergeht eine Mitteilung des Auftraggebers, der Rüge nicht abhelfen zu wollen, kann der Bieter wegen Nichtbeachtung der Vergabevorschriften ein Nachprüfungsverfahren nur innerhalb von 15 Kalendertagen nach Eingang vor der Vergabekammer beantragen.
Nach Ablauf der Frist ist der Antrag unzulässig. (§ 160 Abs. 3 Nr. 4 GWB)