3.1.1.
Zweck
Art des Auftrags: Bauleistung
Haupteinstufung (cpv): 45210000 Bauleistungen im Hochbau
3.1.5.
Allgemeine Informationen
Die Beschaffung fällt unter das Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen: ja
Diese Auftragsvergabe ist auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geeignet: nein
Zusätzliche Informationen: Das Vergabepaket 1 ist in 3 Lose aufgeteilt. Los 1 Gleise und Oberbau Die neuen Gleisanlagen werden größtenteils in konventioneller Schotteroberbauweise ausgeführt, wobei Schienen des Typs S54 auf Betonschwellen B70 verlegt werden. Der Schwellenabstand beträgt 63 cm, um eine hohe Stabilität zu gewährleisten. In bestimmten Übergangsbereichen, insbesondere zur festen Fahrbahn, werden B90-Betonschwellen verwendet, um die Lastverteilung zu optimieren. Die Schotterschicht unter den Schwellen wird in einer Stärke von 30 cm ausgeführt, während eine darunterliegende Schutzschicht von 20 cm eingebaut wird, sodass sich eine Gesamtdicke des Oberbaus von 90 cm ergibt. Im Bereich der Außenreinigungsanlage (ARA) erfolgt der Gleisbau mittels Gleistragwannen aus Betonfertigteilen. Diese Bauweise ermöglicht eine wasserdichte Gestaltung des Untergrunds gemäß den Anforderungen des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG). Die Tragfähigkeit des Untergrunds wird durch eine hydraulisch gebundene Tragschicht verbessert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Ablaufberg, dessen Erhalt durch den Denkmalschutz gefordert wird. Der Ablaufberg wird teilweise zurückgebaut, wobei das Gleis 11(alt) im Originalzustand verbleibt. Weichen Für die geplanten Gleisanlagen werden zahlreiche neue Weichen eingesetzt, die sowohl den Anforderungen der DB Fernverkehr als auch den Bedürfnissen des Museumsvereins (MeV) entsprechen. Während für den regulären Bahnverkehr Weichen der Bauform EW 60-300-1:9,4 sowie EW 60-300-1:14 verbaut werden, setzt man für den MeV wiederaufbereitete Handweichen ein. Die Weichenanschlüsse werden so gestaltet, dass sie eine optimale Trassierung und Betriebssicherheit gewährleisten. Im Bereich der Überleitverbindung werden zwei Weichen der Bauform EW 60-300-1:14 (Strecken 3540 u. 3557) eingebaut. Schotter und Unterbau Die Gleise werden auf einer tragfähigen, kornabgestuften Kiessand-Schicht verlegt, die im Bereich von weichen Böden eine zusätzliche Stabilisierung erfährt. In Zonen mit hohem Verschmutzungsgrad wird der bestehende Schotter vollständig ausgetauscht. Im Bereich der alten Abstellgleise erfolgt eine Schotterreinigung und Bodenaufbereitung. Gleisbauarbeiten und Instandsetzungen Neben dem Neubau von Gleisen umfasst das Projekt auch umfangreiche Gleisdurcharbeitungen, die Stopf- und Richtarbeiten beinhalten. Insbesondere in den Bereichen der geplanten Gleisquerungen werden gezielte Anpassungen vorgenommen, um den neuen Trassenverlauf optimal in die bestehende Infrastruktur zu integrieren. Der Gleisneubau für den Museumsverein (MeV) erfolgt analog zur DB Fernverkehr, jedoch mit altbrauchbaren Oberbaumaterialien, um den historischen Charakter der Anlage zu bewahren. Bremssysteme und Sicherheitsmaßnahmen Die Gleisabschlüsse werden mit neuen Bremsprellböcken ausgestattet, die jeweils mit 10 Bremseinheiten versehen sind. Zusätzlich wird der Gleisunterbau an diesen Stellen verstärkt, um eine hohe Bremsleistung und Sicherheit zu gewährleisten. Baustraßen und Baustellenzufahrten Die bestehenden Zufahrtswege zur Baustelle sind teilweise unzureichend dimensioniert und in schlechtem Zustand. Insbesondere die Steinstr. und die Eckhardwiesenst. weisen geringe Fahrbahnbreiten, Risse, Schlaglöcher und unzureichende Tragfähigkeit auf. Um die Baustellenlogistik sicherzustellen, ist eine Sanierung und Verbreiterung bestimmter Abschnitte erforderlich. Für die Hauptzufahrt wird die Eckhardwiesenstraße mit Ampelsteuerung und Ausweichstellen genutzt. Darüber hinaus wir auf dem Baufeld eine Baustraße mit Zufahrt über das Eisenbahnmuseum erstellt. Baustromversorgung Aufgrund des hohen Strombedarfs wird eine eigene Trafostation errichtet. Die Stromversorgung erfolgt über das 20 kV-Mittelspannungsnetz von e-Netz Südhessen. Eine separate Übergabestation wird eingerichtet, da die Trafostation nicht direkt an der Grundstücksgrenze liegt. Diese wird als Beton-Schalthaus mit Doppelboden für die Kabelverlegung ausgeführt. Los 2 Entwässerung Die Entwässerung der Verkehrs- und Dachflächen erfolgt durch eine Versickerung des Niederschlagswassers, da eine Einleitung in die städtische Kanalisation aufgrund von Kapazitätsengpässen nicht gestattet wurde. Um eine effiziente Ableitung des Wassers zu gewährleisten, sind verschiedene Maßnahmen vorgesehen: • Querneigung der befestigten Flächen. • Sammelleitungen mit 5 Promille Längsgefälle • Filter- und Rückhaltesysteme einschließlich einer Löschwasserzisterne • Rigolen- und Versickerungsbecken Zusätzlich erfolgt die Entwässerung der Reinigungsgassen über spezielle Leitungen, die an einen Filter- und Klärschacht angeschlossen sind. Bahnsteige Die Bahnsteige werden in einer Höhe von 55 cm über Schienenoberkante ausgeführt und sind für den Zweirichtungsverkehr mit Flurförderfahrzeugen ausgelegt. Die Breite des Verkehrswegs beträgt 2,50 m pro Seite. Der Zugang erfolgt über beidseitige Zugangsrampen mit einer maximalen Steigung von 6 %. Die Bahnsteige werden aus Betonfertigteilen mit Winkelstützelementen und Bodenhinterfüllung hergestellt. Die Oberfläche der Verkehrswege wird in Asphaltbauweise mit der Belastungsklasse 0,3 ausgeführt. Zusätzlich ist ein Bahnsteigdach vorgesehen, das in zwei Bauphasen errichtet wird. In der ersten Phase werden die Fundamente und Sockel für das spätere Dach sowie der Anfahrschutz für die Stützen vorbereitet. In der zweiten Phase erfolgt die Montage der Dachkonstruktion, die aus Sandwichpaneelen auf durchlaufenden Pfetten bestehen wird. Straßen und Zufahrten Die Zufahrt zum Betriebsgelände erfolgt über die Steinstraße, die auf 622 m Länge ausgebaut und verstärkt wird. Die neue Fahrbahn wird eine Regelbreite von 4,50 m erhalten, in Engstellen ist eine Reduzierung auf 3,25 m bzw. 2,75 m für den Einbahnverkehr vorgesehen. Der Ausbau erfolgt in Abstimmung mit der Stadtverwaltung und berücksichtigt sowohl den Feuerwehrverkehr als auch die Anlieferung per LKW. Neben der Hauptzufahrt sind alternative Baustellenzufahrten über die Eckhardwiesenstraße, Rodgaustraße und einen Waldweg entlang der Kranichsteiner Straße möglich. Diese Wege werden teilweise ausgebaut oder verstärkt. Parkplätze Die Parkplätze werden beidseitig der Zufahrt errichtet und bieten insgesamt 61 Stellplätze, darunter ein behindertengerechter Parkplatz. Die Parkplätze werden als Senkrechtparker mit den Maßen 5,00 x 2,50 m angelegt. Die Zufahrt zu den südlichen Stellplätzen erfolgt im Einbahnverkehr mit separater Ausfahrt. Die Fahrbahnbreite zwischen den Parkreihen beträgt 6,00 m. Die Oberflächenbefestigung der Parkflächen erfolgt mit Rasengittersteinen, die eine natürliche Versickerung des Regenwassers ermöglichen. Dadurch wird das Oberflächenwasser reduziert und eine zusätzliche Entlastung der Entwässerungssysteme erreicht. Feuerwehrzufahrten In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr wurden spezielle Zuwegungen für den Brandfall geplant. Diese führen an kritischen Punkten wie der Außenreinigungsanlage (ARA), dem Sozialgebäude und der Innenreinigungsanlage (IRA) entlang. Die Feuerwehrzufahrten werden in Asphaltbauweise mit Belastungsklasse 3,2 bzw. 1,8 ausgeführt. Zusätzlich werden im Bereich der Abstell- und Behandlungsanlagen spezielle Aufstellflächen für die Feuerwehr vorgesehen. Los 3 Durchlässe und Entwässerungssysteme Die bestehenden Gewölbedurchlässe an den Bahnkilometern 41,202 und 41,560 sind sanierungsbedürftig und werden durch neue Stahlbetonrohre mit EBA-Zulassung ersetzt. Dabei werden im Übergangsbereich Betonfertigteilschächte eingebaut, um eine Zugänglichkeit für Wartungs- und Prüfzwecke sicherzustellen. Stützbauwerke und Spundwand am Ablaufberg Im Bereich der Zufahrt zum Sozialgebäude sowie an den Gleisen 106 und 107 entstehen teils bis zu 3,8 m hohe Geländesprünge. Da eine Böschung nicht möglich ist, werden Winkelstützwände aus Ortbeton mit einer Länge von 9 bis 12 Metern errichtet. Die Gründung erfolgt frostsicher auf mind. 0,80 m, mit einem Bodenaustausch von 0,30 m. Für den geplanten Erdabtrag und Teilerhalt des Ablaufberges wird eine eingespannte Spundwand mit einem Stahlbetonkopfbalken errichtet. Diese dient zur Sicherung des Hangs sowie zur Aufnahme von Fahrleitungsanlagen und eines Schutzgeländers. Kabeltiefbau und Leitungsquerungen Aufgrund der umfangreichen Bauarbeiten sind zahlreiche Kabeltrassenanpassungen erforderlich. Im Bereich der Überleitverbindung zwischen den Streckengleisen 3540 und 3557 müssen bestehende Kabeltröge umgelegt werden. Dazu werden zwei neue Querungen mit Kabelschächten errichtet, die als Stahlschutzrohrquerungen ausgeführt werden. Zusätzlich erfolgt die Anpassung der Kabeltrasse im Bereich der Gleiszufahrten 10 und 11 sowie des Stellwerks. Hier wird ein betonummanteltes Leerrohrpaket mit Anschlussschächten installiert. Trinkwasserleitungen und Hydranten Für die Wasserversorgung des gesamten Geländes werden neue Trinkwasserleitungen verlegt und an das bestehende Netz angeschlossen. Die Hydrantenstandorte werden in enger Abstimmung mit der Feuerwehr geplant. Es werden unterirdische und überirdische Hydranten entlang der Zufahrtsstraßen und an zentralen Gebäuden der Anlage installiert. Regenrückhaltebecken und Versickerungsanlagen Da das anfallende Regenwasser auf dem Gelände nicht direkt in die Kanalisation eingeleitet werden darf, wird ein Regenrückhaltebecken errichtet. Dieses dient als Zwischenspeicher für Starkregenereignisse und gibt das Wasser kontrolliert in das städtische Versickerungssystem ab. Die Versickerung erfolgt auf einem städtischen Grundstück. Zur weiteren Entlastung des Entwässerungssystems werden Rigolensysteme, Mulden und Entwässerungsrinnen entlang der Straßen und Parkplätze errichtet.
3.1.7.
Bedingungen für die Auftragsvergabe
Die Auftragsausführung muss im Rahmen von Programmen für geschützte Beschäftigungsverhältnisse erfolgen: Nein
3.1.9.
Weitere Informationen, Schlichtung und Nachprüfung
Überprüfungsstelle: Vergabekammer des Bundes
Organisation, die einen Offline-Zugang zu den Vergabeunterlagen bereitstellt: DB Fernverkehr AG (Bukr 13)
Organisation, die zusätzliche Informationen über das Vergabeverfahren bereitstellt: DB Fernverkehr AG (Bukr 13)