Beschreibung: Das Projekt Residenzbahn der DB Netz AG bündelt mehrere Maßnahmen auf der Strecke
4200 zwischen Karlsruhe und Mühlacker auf dem EU-Korridor Rhine - Danube. Zwei Maßnahmen
sind Teil des 740m-Netz-Programms und befinden sich in den Bahnhöfen Pforzheim und
Wilferdingen-Singen. Im Rahmen des bundesweit angelegten Programms 740m-Netz, schafft
die DB Netz im Schienennetz Möglichkeiten, Güterzüge mit einer Gesamtlänge bis zu
740 m zu puffern und zu überholen. Durch diese Maßnahmen entstehen zusätzliche Kapazitäten
im Netz und die Attraktivität des Schienengüterverkehrs wird erhöht. Die Maßnahme
im Bf. Wilferdingen-Singen erfordert eine umfängliche Neutrassierung des Spurplans
im Bahnhofsbereichs. Das Gleis 403 wird neben dem Gleis 401 durchgehendes Hauptgleis
der Strecke 4200 und das bisherige durchgehende Hauptgleis 402 wird zu einem seitenrichtigen
740m-Überholgleis in Mittellage umgebaut. Im Zuge dieser Umgestaltung wird die komplette
Oberleitungsanlage angepasst, d. h. bestehende Querfelder werden aufgelöst und gemäß
der Richtlinie der Deutsche Bahn umgebaut. Außerdem werden i.R. des Vorhabens die
Signaltechnik dem Spurplan angepasst, wofür der Bau eines ESTW-A und eine Blockanpassung
entlang der Strecke zwischen Söllingen und Pforzheim notwendig werden. Darüber hinaus
werden Beleuchtungs-, 50 Hz- und Tk Anlagen u.a. ebenfalls umgebaut. Als korrespondierende
Maßnahme wird von DB Station & Service u.a. der mittlere Bahnsteig barrierefrei umgebaut.
Diese Umbaumaßnahmen werden basieren auf der aktuellen Trassierung durchgeführt, was
eine nachträgliche Anpassung/Verschwenkung für das Projekt Residenzbahn bedeutet.
Aufgrund der notwendigen Anpassung des Bahnsteigs an den neuen Spurplan, werden zurzeit
Gespräche über eine mögliche Übernahme der Maßnahme durch das Projekt Residenzbahn,
durchgeführt. Im Vorhaben Bf. Pforzheim werden die bestehenden Gleise 8 und 9 verlängert,
um eine Nutzlänge von mind. 740 zu garantieren. Hierzu sind umfangreiche Neugestaltungen
am Ost- und Westkopf des Bahnhofs sowie eine Anpassung der Oberleitungs-, LST-, Tk-Anlagen
durchzuführen. Eine weitere Maßnahme befindet sich im Westkopf des Pforzheimer Bahnhofs
bei km 25,381 und beinhaltet den Ersatzneubau der Eisenbahnüberführung (EÜ) Luisenstraße.
Aufgrund der technischen Abgängigkeit des Bauwerks aus dem Jahr 1949 muss dieses erneuert
werden. Neben der Strecke 4200 wird das Bauwerk auch von der Strecke 4850 genutzt
und ist somit bedeutend für sämtliche Verkehrsarten (SPFV/SPNV/SGV). Daher ist hier
besonders Fokus auf eine möglichst geringe Beeinträchtigung des Betriebs zu legen.
Zusätzlich sind im Bahnhof Pforzheim die komplette Gleisfeldbeleuchtung und die Weichenheizanlagen
zu erneuern. Vorläufige Aufteilung der Vergabepakete: 1) Allianzpartner Generalplaner
(Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung (außer OLA, 50 Hz und Ingenieurbauwerke),
baubegleitende Umplanung (außer OLA, 50 Hz und Ingenieurbauwerke), Erstellung der
Revisionspläne (außer OLA, 50 Hz und Ingenieurbauwerke) und Rückführung der Bestandspläne).
2) Allianzpartner Technische Ausrüstung und Streckenausrüstung (Ausführungsplanung,
Ausführung) 3) Allianzpartner Verkehrsanlagen (Erdbau/Tiefbau, Oberbau, Kabeltiefbau,
Entwässerung, Bahnsteiganlagen, Transport und Entsorgung Erdmassen etc.) 4) Allianzpartner
Konstruktiver Ingenieurbau (Ausführungsplanung, Abbruch und Neubau Konstruktive Bauwerke,
Baubehelfe, Lärmschutzwände etc.)