Beschreibung: Die Technische Universität Darmstadt hat sich als Hub für Hochtechnologie und praxisorientierte
Forschung etabliert. In diesem Kontext soll auf dem Campus Stadtmitte Süd in zentraler
und städtebaulich exponierter Lage an der Landgraf-Georg-Straße der Neubau eines Forschungs-
und Entwicklungsgebäudes für den Fachbereich 18, Elektrotechnik und Informationstechnik
(etit) entstehen. Der Fachbereich 18 deckt alle Felder der modernen Elektro- und Informationstechnik
ab. Die TU Darmstadt bietet in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt den
Studiengang Medizintechnik als Schnittstelle von Elektrotechnik und Medizin an. Das
Gebäude soll den Flächenbedarf für die Fachgebiete TEMF (885m²), Medizintechnik (940
m²) sowie für die Thomas-Weiland-Stiftung (36 m) abbilden. Die Thomas-Weiland-Stiftung
wurde an der Technischen Universität Darmstadt Ende 2014 gegründet. Zweck der Stiftung
ist die Förderung (über Stipendienvergaben) des wissenschaftlichen Nachwuchses in
MINT-Fächern, also Fächern mit Bezug zu Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft
und Technik. Die von den einzelnen Fachgebieten benötigten Laborflächen sollen ggf.
nach Bedarf gemeinsam von den verschiedenen Fachgebieten genutzt werden können. Die
Labore werden mit nutzerspezifischen Geräten ausgestattet und sind in enger Abstimmung
zwischen Nutzervertretern und Laborfachplanern in der LPH 3 zu detaillieren. Es besteht
zudem die Anforderung, bestimmte Geräte schwingungsfrei aufzustellen. Der Studiengang
Med.Tec erforscht einerseits innovative biophotonische Techniken für die Medizintechnik,
ausgestattet zum überwiegenden Teil mit Laserlaboren (optische Tische) zur Untersuchung
von Gasgemischen und einem Chemielabor, andererseits Technik, die mit dem Leben lernt
und künstlich intelligente Systeme der Medizin (KIS*MED) mittels schonender Sensorik
und interdisziplinärer Vernetzung entwickelt. Das Fachgebiet für die Theorie Elektromagnetischer
Felder (EMFT) ist Teil des Instituts für Teilchenbeschleunigung und Elektromagnetische
Felder (TEMF) und gehört ebenfalls zum Fachbereich Elektro- und Informationstechnik
(etit) der TU Darmstadt. Die Forschung widmet sich elektromagnetischen Feldern, wie
sie in elektrischen Geräten und in Teilchenbeschleunigern auftreten, der Simulation
von elektrischen Schaltungen, elektromagnetischen Feldern und Teilchenflugbahnen und
der Entwicklung neuer Algorithmen dafür. Weitere Teilbereiche des TEMF-Instituts befassen
sich mit der numerischen Simulation, Computersimulation (CEM) und der technischen
Anwendung elektromagnetischer Felder der Elektrotechnik und der Beschleunigerphysik
und -technik. Die TU Darmstadt verfügt über eine eigene Energieversorgung. Neben der
Zentralen Energieversorgung über Fernwärme sollen auch ergänzende, dezentrale Lösungen
auf Basis erneuerbarer Energien untersucht werden. Zeitweilige Überschüsse können
in das TU-Fernwärme- bzw. Stromnetz eingebunden werden. Bevorzugt werden energieeffiziente
passive bauliche Maßnahmen, wie Bauweise, Bauart, wetterunabhängige natürliche Lüftung,
speicherfähige Bauteile, Nachtkühlung, Begrünung von Außenhüllen und des Außenraums
etc. Die TU Darmstadt strebt nach Möglichkeit eine Holzbauweise an. Der Aufgabe entsprechend
ist Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ein wesentlicher Aspekt aller Entscheidungen
in Planung und Bau des Projekts. Die Vorgabe des Landes Hessen zur Anwendung des GEG
ist zu beachten. Eine Untersuchung zu Baugrund und Geothermie ist beauftragt. Im Rahmen
eines VgV-Verfahrens (Mehrfachbeauftragung) wurde bereits ein Lösungsvorschlag für
hochbauliche und freiraumplanerische Lösung gefunden, die als Grundlage der Neubauplanung
dienen soll. Der Neubau umfasst Büro- und Laborflächen mit einer Gesamt-BGF von ca.
4.500 m² bei einem Budget von ca. 16.900.000 Euro (brutto) für die KG 300+400, davon
10.228.300 Euro (brutto) für KG 300 und 6.671.700 Euro (brutto) für die KG 400. Ausgeschrieben
werden die Fachplanungsleistungen für die Tragwerksplanung nach § 51 HOAI, LPH 1-6,
HZ III Die Bereitschaft des Bewerbers zur Zuarbeit von Varianten und Unterstützung
bei der Entwicklung und Umsetzung eines Nachhaltigkeits- und Energieeffizienzkonzepts,
die von der TU Darmstadt in "Anforderungen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz"
formuliert wurden, wird erwartet. Sollte die Baugrunduntersuchung ergeben, dass eine
WU-Planung erforderlich wird, so beabsichtigt der Auftraggeber eine Beauftragung der
LPH 1-8. Planunterlagen zum bisherigen Stand der Objektplanung Hochbau werden zu einem
späteren Zeitpunkt des Verfahrens nachgereicht. Der Auftraggeber behält sich eine
stufenweise Beauftragung vor. Mit den Leistungen soll unmittelbar nach Auftragserteilung
begonnen werden.