Lieferung und Einführung ggf. Betrieb eines IT-gestützten Patientenportales Referenznummer der Bekanntmachung: Vgv2023-FTB2-02
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift: Wilhelm-Seipp-Straße 3
Ort: Groß-Gerau
NUTS-Code: DE717 Groß-Gerau
Postleitzahl: 64521
Land: Deutschland
E-Mail:
Telefon: +49 61529862000
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.deutsche-evergabe.de
Abschnitt II: Gegenstand
Lieferung und Einführung ggf. Betrieb eines IT-gestützten Patientenportales
Mit diesem Verfahren wird ein digitales Patientenportal nebst Einführung und ggf. Betrieb desselben beschafft
in den Vergabeunterlagen aufgeführt
Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie hat der Auftraggeber die Förderung diverser förderfähiger Vorhaben gem. § 19 Abs. 1 der Krankenhausstrukturfonds-Verordnung (KHSFV) beantragt. Hierzu zählt unter anderem Fördertatbestand 2: Patientenportal für das Aufnahme-, Behandlungs- und Entlassmanagement (gem. § 19 Abs. 1 Nr. 2 KHSFV). Die entsprechenden Anträge wurden positiv beschieden.
Eine Entlassmanagementplattform wurde bereits beschafft, installiert und in Betrieb genommen. Ebenso wurde eine Lösung für die digitale Visite mit dem KIS (iMedOne der Telekom Healthcare Solutions) umgesetzt.
Gegenstand des Verfahrens ist die Lieferung und Einführung eines Patientenportals nach dem KHZG mit den Bereichen digitales Aufnahme-, digitales Behandlungs-, digitales Entlassmanagement im Sinne der Ziffern 4.2.3.1, 4.2.3.2 und 4.3.2.3 der Richtlinie zur Förderung von Vorhaben zur Digitalisierung der Prozesse und Strukturen im Verlauf eines Krankenhausaufenthaltes von Patientinnen und Patienten nach § 21 Absatz 2 KHSFV in allen Einrichtungen des Auftraggebers. Dies beinhaltet unter anderem Folgendes:
- Herbeiführung der Betriebsbereitschaft eines Gesamtsystems im Gesamtverbund
des Auftraggebers durch Aufstellung, Installation, Customizing und Integration sämtlicher Systemkomponenten einschließlich Anbindung/Integration KIS/KAS des AG auf Basis internationaler Standards entsprechend der o.g. Richtlinie;
- Anbindung / Integration der relevanten Subsysteme auf Basis internationaler und interoperabler Standards entsprechend der o.g. Richtlinie in Generalunternehmerschaft;
- Erbringung von Projektmanagementleistungen;
- Erstellung und Fortschreibung von Dokumentationen;
- Erbringung von Systemserviceleistungen für das Gesamtsystem.
Der Auftraggeber hat die Möglichkeit den Vertrag bis zu zwei mal um jeweils weitere 12 Monate zu verlängern.
Sofern mehr als fünf geeignete Bewerber ermittelt werden, macht der Auftraggeber von der Möglichkeit gem. § 51 Abs. 1 VgV Gebrauch, die Zahl der Teilnehmer zu reduzieren. Es werden maximal fünf Bewerber zur Abgabe eines Angebots aufgefordert.
Erfüllen mehr als fünf Bewerber sämtliche Mindestanforderungen für die Eignung, wird nach der Summe erreichter Eignungspunkte ermittelt, welche fünf Bewerber zur Angebotsabgabe aufgefordert werden:
1. Umsätze im Bereich Patientenportal
Die durchschnittlichen Jahresumsätze der Bewerber im Bereich Patientenportal werden bei der Ermittlung der Bewerber, welche zur Angebotsabgabe aufgefordert werden, wie folgt bepunktet:
- Durchschnittlich unter 1. Mio. € (netto) = 0 Punkte
- Durchschnittlich gleich/größer 1. Mio. € unter 1,5 Mio. € (netto) = 1 Punkt
- Durchschnittlich gleich/größer 1,5 Mio. € unter 2. Mio. € (netto) = 2 Punkte
- Durchschnittlich gleich/größer 2 Mio. € unter 3. Mio. € (netto) = 3 Punkte
- Durchschnittlich gleich/größer 3. Mio. € (netto) = 4 Punkte
2. Referenzen
Für Referenzen können die Bewerber ebenfalls Eignungspunkte erzielen. Bepunktet werden die Referenzen danach, wie viele der nachstehenden Kriterien je Referenz erfüllt werden. Je Kriterium kann ein Eignungspunkt erreicht werden:
- Referenzgeber ist der Versorgungsstufe Basisversorgung zugeordnet: 1 Punkt
- Referenzgeber ist ein Krankenhaus mit maximal 250 Betten für die
stationäre Behandlung von Patienten: 1 Punkt
- Die Referenzleistung erfüllt alle Muss-Kriterien der Leistungserbringung
gem. Unterlage 09 („Mindestanforderungen an die Leistungserbringung“): 1 Punkt
- Das referenzgegenständliche Patientenportal wurde an das KIS iMedOne
angebunden: 1 Punkt
Es werden die „besten“ drei Referenzen der Bewerber berücksichtigt. Bewerber können hierdurch 12 Eignungspunkte erreichen.
3. Ermittlung der Gesamteignungspunktzahl und Vorgehen bei Gleichstand
Die Gesamteignungspunktzahl der Bewerber wird durch die Addition der Eignungspunkte aus den Bereichen „Umsätze im Bereich Patientenportal“ und „Referenzen“ addiert; maximal können auf diese Weise 16 Eignungspunkte erzielt werden.
- Liegen hiernach auf Eignungsrang fünf mehrere Bewerber mit derselben Eignungspunktzahl, wird unter diesen Bewerbern die jeweils nächstbeste Referenz (welche gleichzeitig die Mindestanforderungen der Beschreibung des Referenzprojekts, des Auftragswerts und des Ausführungszeitraums erfüllt; „berücksichtigungsfähige Referenzen“) nach vorstehendem Wertungsmaßstab berücksichtigt, bis kein Gleichstand mehr besteht.
- Besteht für die betreffenden Bewerber auch nach Berücksichtigung sämtlicher jeweils vorgelegter berücksichtigungsfähiger Referenzen weiterhin ein Gleichstand, gilt der Bewerber als geeigneter, welcher mehr Referenzen vorgelegt hat, welche die Mussanforderungen der Leistungserbringung nach Unterlage 09 erfüllen.
- Besteht auch noch hiernach ein Gleichstand gilt der Bewerber als geeigneter, welcher mehr Referenzen vorgelegt hat, bei denen das Patientenportal an das KIS iMedOne angebunden wurde.
- Besteht auch hiernach ein Gleichstand zwischen mehreren Bewerbern auf dem fünften Rang, ergeht ein Losentscheid darüber, welcher der betreffenden Bewerber zur Angebotsabgabe aufgefordert wird.
Europäische Aufbau und Resilienzfazilität
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Die Bewerber müssen ihre Befähigung zur Berufsausübung nachweisen. Hierzu sind Angaben im Formblatt Eigenerklärung Teilnahmekriterien zu machen. Zusätzlich sind Nachweise, nicht älter als sechs Monate vor dem Datum der EU-Bekanntmachungen, für etwaig erforderliche Eintragungen vorzulegen (z.B. HRG-Auszug).
a. Die Bewerber müssen Angaben zu ihrem Gesamtjahresumsatz aus den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren sowie zu ihrem Jahresumsatz im Bereich Patientenportale aus den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren machen.
b. Der Bewerber muss das Vorliegen oder den Abschluss einer Betriebshaftpflichtversicherung für den Fall des Zuschlags versichern, sofern dieselbe schon abgeschlossen ist, zusätzlich durch die Vorlage einer entsprechenden Deckungszusage oder Versicherungspolice nachweisen.
zu a: Der Gesamtjahresumsatz in den drei benannten Geschäftsjahren muss jeweils mindestens EUR 1.000.000,00 (netto) betragen.
zu b: Mindestdeckungssumme von 4 Mio. € für Personen-, Sach- und Vermögensschäden pro Schadensfall
a. Der Bewerber muss versichern, dass er ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem betreibt. Der Nachweis der Zertifizierung ist vorzulegen.
b. Der Bewerber muss mindestens drei vergleichbare Referenzen mit vollständigen Angaben
- zur Beschreibung des Referenzgebers (Firma, Anschrift, Ansprechpartner mit Kontaktdaten, Versorgungsstufe gem. Krankenhausbedarfsplan, Anzahl der Betten für stationäre Behandlungen),
- zur Beschreibung des Referenzprojekts (Leistungsinhalt, Leistungsbestandteile, Vertragstyp),
- zum Auftragswert,
- zur Ausführungszeit,
- zur Erfüllung der Mussanforderungen an die Leistungserbringung der hiesigen Vergabe und
- zur Frage, an welches KIS angebunden wurde,
vorlegen,
zu a: Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 (oder vergleichbar) oder höher.
zu b:
- Mindestens eine Referenzleistung muss für ein Krankenhaus erbracht worden sein, welches nach Krankenhausbedarfsplan als "Basisversorger" eingeordnet ist.
- Mindestens eine Referenz muss für einen Auftraggeber, welcher maximal 250 Betten für die stationäre Versorgung von Patienten hat.
- Vergleichbar sind nur solche Referenzen, welche
o die Implementierung eines digitalen Patientenportals betreffen,
o einen Auftragswert (hochgerechnet auf eine Vertragslaufzeit von fünf Jahren) von mindestens EUR 150.000,00 (netto) aber nicht mehr als EUR 600.000,00 (netto) haben und
o bei denen der Produktivbetrieb des Patientenportals innerhalb der letzten fünf Jahre ab dem Datum der EU-Bekanntmachung gestartet wurde.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift: Wilhelminenstraße 1-3
Ort: Darmstadt
Postleitzahl: 64283
Land: Deutschland
E-Mail:
Telefon: +49 6151126603
Fax: +49 611327648534
Der Antrag ist unzulässig, soweit
1. der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrags erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von zehn Kalendertagen gerügt hat; der Ablauf der Frist nach § 134 Absatz 2 bleibt unberührt,
2. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
3. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
4. mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.