Beteiligung an der Netzgesellschaft und Dienstleistungsvertrag über die technische Ausstattung, den Betrieb und den Unterhalt eines FTTB/FTTH-Netzes im Landkreis Wolfenbüttel Referenznummer der Bekanntmachung: LW01/21
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Ort: Wolfenbüttel
NUTS-Code: DE91B Wolfenbüttel
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.lk-wolfenbuettel.de
Abschnitt II: Gegenstand
Beteiligung an der Netzgesellschaft und Dienstleistungsvertrag über die technische Ausstattung, den Betrieb und den Unterhalt eines FTTB/FTTH-Netzes im Landkreis Wolfenbüttel
Gesucht wird ein Telekommunikationsdienstleister (im Folgenden Betreiber genannt), der sich mit einem Anteil von 25,1 % an der zum Zweck des Ausbaus der Breitband-Infrastruktur im Landkreis Wolfenbüttel gegründeten Netzgesellschaft Braunschweiger Land mbH (im Folgenden "Netzgesellschaft") beteiligt. Weitere Gesellschafter sind der Landkreis Wolfenbüttel, eine Bank (Volksbank Wolfenbüttel) sowie die Einheitsgemeinden Schladen-Werla und Cremlingen und die Samtgemeinden Sickte, Elm-Asse, Oderwald und Baddeckenstedt.
Die Vergabe beinhaltet darüber hinaus auch die Übernahme von Dienstleistungen für den Netzbetrieb. Der Betreiber muss daher das von der Netzgesellschaft hergestellte passive FTTB/FTTH-Netz
- mit den erforderlichen aktiven Komponenten ausstatten
- betreiben
- unterhalten
- und vermarkten.
Der Landkreis Wolfenbüttel strebt die flächendeckende Bereitstellung des schnellen Internets (Bandbreiten von symmetrisch 50 - mindestens1.000 Mbit/s) für die Bevölkerung und die ansässigen Unternehmen an. Mit den Samtgemeinden im Landkreis wurde vereinbart, die Versorgung mit Glasfaseranschlüssen bis in jedes Haus der Einwohner (ca. 70.000 Einwohner) und für die Gewerbebetreibenden im Gebiet des Landkreises Wolfenbüttel durch eine Gesellschaft zu realisieren.
Zur Erreichung dieses Ziels hat der Landkreis Wolfenbüttel mit den Samtgemeinden und weiteren Partnern die Netzgesellschaft gegründet. Diese soll im Rahmen eines eigenwirtschaftlichen Ausbaus FTTB/H-Anschlüsse im Landkreis Wolfenbüttel realisieren. Der fördermittelfreie Ausbau eines FTTC-Breitbandnetzes zwischen den Ortschaften des Landkreises Wolfenbüttel bis zum jeweiligen Kabelverzweiger (KVZ) erfolgte bereits im Zeitraum 2012 - 2014. Das passive FTTC-Netz ist im Eigentum des Landkreises Wolfenbüttel und seit 2012 an einen Provider vermietet. Die Netzgesellschaft wird das FTTC-Netz von dem Provider zurück mieten.
Nunmehr wird ein Betreiber gesucht, der sich mit einem Anteil von 25,1 % an der Netzgesellschaft als Gesellschafter beteiligt.
Der auszuwählende Betreiber soll zudem das von der Netzgesellschaft hergestellte passive FTTB/FTTH-Netz anmieten und mit den erforderlichen aktiven Komponenten ausstatten und betreiben. Zur Ermöglichung eines wirtschaftlich auskömmlichen FTTB/H-Ausbaus bedarf es eines ausreichenden Endkundeninteresses. Zur Ermittlung des Endkundeninteresses erhält der Betreiber den Auftrag, die vereinbarten Telefon- und/oder Internetdienstleistungen entsprechend der abgestimmten Priorisierung zu vermarkten. Der Betreiber soll sich um eine möglichst hohe Marktdurchdringung bemühen. Nach Feststellung eines ausreichenden Endkundeninteresses, das bei einer Vorvermarktungsquote von mindestens 40% erreicht ist, wird die Netzgesellschaft das passive FTTB/H-Netz planen und ausbauen.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
- Auszug aus dem Berufs-, Handels-, Gewerbezentralregister mit Angaben des Geschäftszwecks, der Gesellschafter, Prokuristen und Vertretungsbefugnisse bzw. gleichwertige Bescheinigungen, Erklärungen, Nachweise aus EU-Mitgliedsstaaten, zum Zeitpunkt des Ablaufs der Teilnahmefrist nicht älter als 12 Monate.
- Meldebestätigung nach § 6 Telekommunikationsgesetz (TKG), Auszug aus dem Verzeichnis der Bundesnetzagentur, zum Zeitpunkt des Ablaufs der Teilnahmefrist nicht älter als 12 Monate.
- Eigenerklärung, dass keine Ausschlussgründe gem. § 123 GWB und § 124 GWB vorliegen (Formblatt Eignung).
- Eigenerklärung über den Umsatz des Bewerbers in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren 2020, 2019, 2018, soweit dieser Leistungen betrifft, die mit den zu erbringenden Leistungen in diesem Verfahren vergleichbar sind, unter Einschluss des Anteils bei gemeinsam mit anderen Unternehmen ausgeführten Aufträgen.
- Nachweis einer bestehenden Betriebshaftpflichtversicherung mit einer Deckungssumme von mindestens 2,5 Mio. Euro für Personenschäden und mindestens 2,0 Mio. Euro für sonstige Schäden (Sach- und Vermögensschäden), zweifach maximiert im Versicherungsjahr, oder eine unwiderrufliche Deckungszusage eines Versicherers (nicht Maklers), dass im Auftragsfall eine Versicherung mit der oben genannten Mindestsumme und der genannten Maximierung geschlossen werden wird, zum Zeitpunkt des Ablaufs der Teilnahmefrist nicht älter als 6 Monate.
- Finanzierungsbestätigung durch Bankerklärung oder Konzernerklärung, dass die erforderliche Investitionssumme des Bewerbers, mindestens jedoch 5,0 Mio. EUR, sowie die erforderliche Einzahlung auf die Gesellschaftsanteile der Netzgesellschaft in Höhe von insgesamt ca. [Betrag gelöscht] EUR brutto verteilt auf die Jahre 2021, 2022, 2023 gesichert sind. Ein etwaiger Gremienvorbehalt ist zulässig.
- Der Umsatz mit vergleichbaren Leistungen muss zumindest in einem der letzten drei Geschäftsjahre 2020, 2019 oder 2018 mindestens [Betrag gelöscht] Euro betragen haben.
- Bestehen einer Betriebshaftpflichtversicherung mit einer Deckungssumme von mindestens 2,5 Mio. Euro für Personenschäden und mindestens 2,0 Mio. Euro für sonstige Schäden (Sach- und Vermögensschäden), zweifach maximiert im Versicherungsjahr
- Angaben zur grundsätzlichen personellen Ausstattung des Bewerbers bzw. der Bewerbergemeinschaft. Insbesondere Angaben über die Zahl der in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren 2020, 2019, 2018 jahresdurchschnittlich beschäftigten Arbeitskräfte.
- Eigenerklärung mit Erläuterung zu Referenzprojekten in den letzten drei Kalenderjahren, die Leistungen zum Gegenstand haben, die mit dem zu vergebenden Auftrag vergleichbar sind. Als vergleichbare Leistungen gelten Breitbandprojekte (FTTH/FTTB/FTTC), deren Gegenstand neben dem Aufbau der aktiven Technik und dem Netzbetrieb auch die Erbringung von Endkundendiensten über das Netz für mindestens 5000 Adressen (FTTH/FTTB/FTTC) ist. Bei noch laufenden Verträgen müssen sämtliche der vorstehenden Leistungen zum Zeitpunkt des Ablaufs der Frist zur Abgabe der Teilnahmeanträge zumindest teilweise bereits erbracht worden sein. Zudem muss die Leistungserbringung zumindest teilweise in den letzten drei Jahren vor dem Zeitpunkt des Ablaufs der Frist zur Abgabe der Teilnahmeanträge erfolgt sein. Die Erklärung muss pro Referenzprojekt mindestens die folgenden Angaben enthalten: Projektbezeichnung/-beschreibung, Auftraggeber mit Ansprechpartner samt Telefonnummer, Art und Umfang der durchgeführten Leistungen, Anzahl Adressen, Ausführungszeitraum der erbrachten Leistung. Des Weiteren Angaben dazu, wie viele Hausanschlüsse in dem jeweiligen Projekt mit der Glasfaseranschlusstechnik FTTH/FTTB oder FTTC betrieben werden.
- Der Bewerber muss im Durchschnitt der Geschäftsjahre 2020, 2019, 2018 mindestens 15 Mitarbeiter in Summe (Vertrieb/Marketing und Verwaltung/Service) nachweisen können.
- Der Bewerber muss mindestens 3 vergleichbare Referenzen, die den o.g. Anforderungen entsprechen, vorlegen können.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
A) Die Vergabeunterlagen stehen ausschließlich auf der Vergabeplattform zum Herunterladen zur Verfügung.
Sofern während des Vergabeverfahrens Änderungen an den Vergabeunterlagen vorgenommen oder zusätzliche Informationen bereitgestellt werden, erfolgt dies ebenfalls ausschließlich auf elektronischem Weg über die Vergabeplattform. Die potentiellen Bewerber werden hierüber nur gesondert informiert, wenn Sie sich auf der Vergabeplattform registrieren. Anderenfalls obliegt es den Bewerbern selbst, regelmäßig zu prüfen, ob auf der Vergabeplattform neue Informationen zum Verfahren bereitstehen.
B) Die Teilnahmeanträge und Angebote sind in Textform ausschließlich über die Vergabeplattform einzureichen.
Auf postalischem Wege oder per E-Mail übermittelte Teilnahmeanträge und Angebote sind nicht zugelassen.
C) Die Bewerber haben eine Eigenerklärung darüber einzureichen, ob Ausschlussgründe nach § 123 Abs. 1 bis 4 GWB und § 124 Abs. 1 GWB, nach §§ 21 Abs. 1 und Abs. 3 i. V. m. § 23 Abs. 2 und Abs. 3 AEntG, nach §§19 Abs. 1 und Abs. 3 i. V. m. § 21 MiLoG und nach § 21 SchwarzArbG vorliegen.
Bekanntmachungs-ID: CXP4YFKRM5X
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Lüneburg
Postleitzahl: 21335
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Bei Verstößen gegen Vergabevorschriften kann auf Antrag ein Nachprüfungsverfahren bei der oben genannten Vergabekammer eingeleitet werden. Voraussetzung für die Einlegung eines Nachprüfungsantrags ist das Vorliegen der Anforderungen des § 160 Abs. 3 GWB. In diesem Zusammenhang sind Verstöße gegen
Vergabevorschriften, die der Antragsteller im Vergabeverfahren erkannt hat, innerhalb von 10 Kalendertagen nach Kenntnis über den Vergaberechtsverstoß gegenüber der Vergabestelle zu rügen. Verstöße, die aufgrund der Bekanntmachung oder in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, sind spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung zu rügen. Weiterhin dürfen bis zu dem Antrag auf Einleitung eines Nachprüfungsverfahrens nicht mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung der Vergabestelle, der Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sein.