3621R01610 – Charakterisierung von Radionuklidgeneratoren: Entscheidungshilfe für den Einsatzfall Referenznummer der Bekanntmachung: Z4/AG-R-08312/3621R01610
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Nationale Identifikationsnummer: DE152353730
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Salzgitter
NUTS-Code: DE912 Salzgitter, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 38226
Land: Deutschland
E-Mail: [removed]
Telefon: [removed]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.bfs.de
Abschnitt II: Gegenstand
3621R01610 – Charakterisierung von Radionuklidgeneratoren: Entscheidungshilfe für den Einsatzfall
Charakterisierung von Radionuklidgeneratoren: Entscheidungshilfe für den Einsatzfall.
Berlin
In der Medizin werden auf dem Gebiet der Diagnostik unter anderem Radionuklide mit kurzen Halbwertszeiten (von einigen Minuten bis zu einigen Tagen) verwendet. Auf Grund ihrer kurzen Halbwertszeit werden hierfür Radionuklidgeneratoren verwendet, in denen das längerlebige Mutternuklid in das kurzlebige Tochterisotop zerfällt, das für den medizinischen Einsatz benötigt wird. Diese Generatoren werden häufig befördert und in Kliniken gelagert und genutzt. Von möglichen Tätern könnten diese Generatoren beim Transport oder in Einrichtungen mit niedrigen Sicherungsvorkehrungen potentiell entwendet werden, was auch bereits vorgekommen ist.
Ziel des Vorhabens ist die Erstellung einer Übersicht sämtlicher auf dem Markt befindlicher Radionuklidgeneratoren der verschiedenen Hersteller anhand von Bildern, Risszeichnungen, Beschreibung des Strahlenfeldes und Röntgenaufnahmen (zur Identifikation des inneren Aufbaus, als Hilfsmittel für die Entschärfer). Zusätzlich sollen diese Generatoren gammaspektrometrisch mit einem HPGe-Detektor untersucht werden, um die Abschirmwirkung auf die Gammaspektren der in den Generatoren befindlichen Nuklide zu dokumentieren, so dass die Gammaspektrometrie-Experten des BfS durch die Form dieser Spektren (abgeschirmt durch die Generatormaterialien) einen Hinweis auf die enthaltenen Radionuklide erhalten.
Die Auswertung der Gammaspektren soll mittels der Programmsysteme Genie 2000 und ISOCS erfolgen, mit dessen Hilfe die Geometrie und der innere Aufbau der Generatoren zu modulieren ist, um dadurch die aktuellen Aktivitäten der in den Generatoren befindlichen Radionuklide zum Zeitpunkt der Messungen berechnen zu können. Diese sind mit den tatsächlichen Aktivitäten zu vergleichen.
Die Ergebnisse dieses Vorhabens sollen den Auftraggeber und die zuständigen Länder- und Bundesbehörden in die Lage versetzen, die Bewertung der Gefährdungslage und die nachfolgende Auswahl geeigneter Schutzmaßnahmen sowohl für die Bevölkerung als auch für die Einsatzkräfte zu optimieren.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
— Der Auftragnehmer muss das entsprechende Fachwissen, insbesondere fundierte Kenntnisse auf den Gebieten der Gammaspektrometrie mit der entsprechenden Messtechnik besitzen. Diese sind durch Publikationsliste und/oder Referenzliste nachzuweisen,
— Der Auftragnehmer muss über die Erfahrung und die notwendigen Geräte zur Durchführung digitaler Röntgenaufnahmen verfügen. Als Nachweis dienen eine Auflistung der Einsatz bereiten Röntgengeräte und Berichte über durchgeführte Durchleuchtungsmaßnahmen,
— Der Auftragnehmer muss Zugang zu mindestens 4 Nuklidgeneratoren mit unterschiedlichen Radionuklidinhalten zur Durchführung der notwendigen Untersuchungen haben. Dies ist durch entsprechende Nutzungsvereinbarungen mit Anwendern oder durch die Bescheinigung des Erwerbs solcher Geräte nachzuweisen,
— Der Auftragnehmer muss über ausreichendes Personal mit naturwissenschaftlichem Studienabschluss und vertiefte Kenntnisse und Verfahren in der Auswertung von Gammaspektren, insbesondere der Modellierungsmöglichkeiten der Messgeometrie, z. B. mittels ISOCS, verfügen. Dem Teilnahmeantrag sind die entspechenden Urkunden, Veröffentlichungslisten und Fachkunden beizufügen,
— Der Auftragnehmer muss die Anforderungen für die Informationstechnik zur Bearbeitung von VS-NfD nachweisen (Erläuterung siehe VS-NfD Handbuch),
— Die Ergebnisse des Vorhabens sind als VS-NfD einzustufen. Diesbezüglich ist mit Teilnahmeantrag zu bestätigten, dass das Merkblatt für die Behandlung von Verschlusssachen (VS) des Geheimhaltungsgrades VS-Nur für den Dienstgebrauch (VS-NfD-Merkblatt), Anlage 7 zur VS-Anweisung sowie dessen Anlage beachtet wird und ein entsprechender Umgang mit den Vergabeunterlagen gewährleistet wird.
Für den Vertrag findet die ABFE-BMU (Stand: März 2018), und damit auch die VOL/B, Anwendung. Sie beinhaltet u. a. die Regelungen:
— Die Rechnungsstellung kann nach Übergabe und Abnahme der vereinbarten Leistung (Arbeitspakete oder Gesamtleistung) erfolgen.
— Der Rechnungsbetrag wird binnen 30 Tagen nach Eingang einer prüfbaren Rechnung ausgezahlt,
— Die Zahlung erfolgt bargeldlos.
Es wird darauf hingewiesen, dass Allgemeine Geschäftsbedingungen des Bieters grundsätzlich ausgeschlossen sind. Es findet das Deutsche Recht Anwendung.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Bonn
Postleitzahl: 53123
Land: Deutschland
Zuständig für die Nachprüfung von Vergabeverfahren des Bundes ist das Bundeskartellamt – Vergabekammer des Bundes, Villemombler Straße 76, 53123 Bonn. Gemäß §160 Abs. 3 GWB müssen erkannte Verstöße gegen Vergabevorschriften spätestens innerhalb von 10 Kalendertagen bei der Vergabestelle des Auftraggebers gerügt werden. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die sich aus diesem Bekanntmachungstext ergeben, müssen innerhalb der Bewerbungsfrist gerügt werden. Hilft die Vergabestelle der Rüge nicht ab, kann ein Antrag auf Nachprüfung beim Bundeskartellamt unter der o. g. Anschrift nur innerhalb von 15 Kalendertagen nach Eingang der Mitteilung der Auftraggeberin, der Rüge nicht abhelfen zu wollen, gestellt werden, vergl. § 160 Abs. 3 Nr. 4 GWB.