Markterkundung "Instandhaltung unterirdischer Infrastruktur"
Vorinformation
Diese Bekanntmachung dient nur der Vorinformation
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Braunschweig
NUTS-Code: DE911 Braunschweig, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 38118
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://klinikum-braunschweig.de/
Abschnitt II: Gegenstand
Markterkundung "Instandhaltung unterirdischer Infrastruktur"
Das Städtische Klinikum Braunschweig (SKBS) plant die Erneuerung, Neuverlegung und dauerhafte technische Betreuung der unterirdischen Versorgungsleitungen. Vor diesem Hintergrund soll die Markterkundung durchgeführt werden.
Die unterirdischen Versorgungsleitungen (Facilities) am Städtischen Klinikum Braunschweig sind in weiten Teilen erneuerungsbedürftig. Neben dem teilweise baulich schlechten Zustand ist die Leitungsführung auf dem
Gelände teilweise nicht bzw. nicht ausreichend dokumentiert. Im Zuge der laufend und in den kommenden Jahren stattfindenden Neubaumaßnahmen werden zudem Verlegungen bestehender Infrastrukturen
erforderlich.
Mit der Frage der planerischen und baulichen Umsetzung verbunden ist auch die Frage der Instandhaltung bzw. der Behebung von Not- und Störfällen. Um eine langfristige Nutzbarkeit der neu errichteten wie auch
der bestehenden Leitungen und Anlagen sicherzustellen, sollen die Leistungen der Inspektion, Wartung, Instandhaltung sowie der Behebung von Not- und Störfällen an einen privaten Auftragnehmer (AN) übertragen
werden. Die Leistung des zukünftigen Auftragnehmers umfasst dabei auch die dauerhafte Betreuung der Anlagen im Sinne eines first-level supports.
Die Zustandsdokumentation sowie die Dokumentation der Leistungserbringung müssen durch den AN im digitalen System (FIS = Facility Informationssystem einschl. Ticket-System) des Auftraggebers (AG) erfolgen.
Das SKBS lädt alle interessierten Anbieter zur Abgabe einer Markteinschätzung im Rahmen eines Gesprächs (Videokonferenz / Telefonkonferenz) ein. Die Gespräche werden vom 10. bis 14. Oktober 2022 stattfinden.
Sofern Sie an der Teilnahme der Markterkundung interessiert sind, teilen Sie uns dies bitte per E-Mail an [gelöscht] mit. Im Anschluss werden Ihnen zeitnah drei Terminvorschläge in dem o. g.
Zeitraum unterbreitet und ein Eckpunktepapier übersandt.
Die Gespräche werden mit jeweils einer Stunde angesetzt. Gegenstand der Gespräche werden die im Folgenden aufgelisteten Fragen sein. Zum Abschluss der Gespräche wird das SKBS einen Ausblick
auf das Vergabeverfahren geben. Von der Übersendung von Werbebroschüren und Unternehmenspräsentationen bitten wir abzusehen.
Das SKBS bittet die Marktteilnehmer im Rahmen des Interviews um eine kurze Einschätzung und Stellungnahme zu den nachstehend formulierten Fragen:
1) Bitte geben Sie uns eine Einschätzung zum geplanten Leistungsumfang (Instandhaltungsleistungen) sowie den formulierten Schnittstellen.
2) Stellt eine Integration der Bauleistungen oder Interimsleistungen (Herstellung von Provisorien) für Sie eine Option dar bzw. würde dies die Wirtschaftlichkeit Ihres Angebotes erhöhen?
3) Bitte geben Sie uns eine Einschätzung zu einer möglichen Vertragslaufzeit. Welche wirtschaftlichen Vorteile gehen mit einer kürzeren/längeren Laufzeit einher?
4) Wie bewerten Sie das von der Vergabestelle vorgesehene Vergütungssystem?
5) Welche Bestandsunterlagen (insb. Gutachten) sind aus Ihrer Sicht wesentlich für die Angebotserarbeitung?
6) Der Auftraggeber sieht vor, dass der Auftragnehmer im digitalen System (FIS = Facility Informationssystem einschl. Ticket-System) des AG arbeiten muss. Bestehen hier Ihrerseits Erfahrungen, die dabei berücksichtig werden sollten?
Es steht allen Teilnehmern frei, im Rahmen des Gesprächs weitere Fragen zu formulieren.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Nachfolgend werden die wesentlichen Eckpunkte des Konzeptes hinsichtlich Leistungsumfang, Schnittstellen, Laufzeit, Vergütung, Gewährleistung und Eigentum kurz skizziert.
Leistungsumfang und Schnittstellen
Vor Beginn der Ausschreibung sind die Schnittstellen im planerischen, baulichen und betrieblichen Bereich eindeutig zu definieren. Diese können auch in Abhängigkeit vom jeweiligen Medium differieren:
- ca. 1.700 m Löschwasserleitung im Außenbereich (erdverlegt)
- ca. 1.800 m Trinkwasserleitung im Außenbereich (erdverlegt)
- ca. 1.500 m Sauerstoffleitung im Außenbereich (erdverlegt)
- ca. 5.000 m Bewässerungsleitung im Außenbereich (erdverlegt)
- ca. 2.200 m Schmutzwasserleitungen im Außenbereich (erdverlegt)
- ca. 4.100 m Regenwasserleitungen im Außenbereich (erdverlegt)
ca. 55.000 m Elt.-Leitungen / Mittelspannung / Beleuchtung / Steuerungskabel / Glasfaser / Datenkabel im Außenbereich (in Lerrohren verlegt)
Die Versorgung mit medizinischen Gasen soll nicht übertragen werden.
Die Niederspannungsversorgung verbleibt beim Klinikum.
Die baulich-technischen Schnittstellen definieren der Übergabepunkt vom Versorger auf der einen Seite und der Hausanschluss auf der anderen Seite.
Übertragen werden sollen mindestens die Leistungen der Inspektion, der Wartung und Instandsetzung wie auch der Not- und Störfallbehebung.
Für die Beplanung des Standortes an der Salzdahlumer Straße wurde bereits ein Ingenieurbüro gebunden, da diese Planungsleistungen parallel zu den bereits in Umsetzung befindlichen Bauvorhaben am Standort zu finalisieren bzw. die baulichen Ausführungen zu begleiten sind. Ein Planerwechsel für die laufenden Bauvorhaben erscheint mit hohen Risiken behaftet, insbesondere hinsichtlich Verzögerungen im Bauablauf. Für die Erneuerung der Infrastrukturen außerhalb der Baufelder wäre die Übertragung von Planungsaufgaben an den AN grds. denkbar, wird aber aufgrund der entstehenden Schnittstellen ebenfalls nicht empfohlen. Eine Integration von Planungsleistungen in die Ausschreibung ist nicht vorgesehen.
Auch die Übertragung weiterer baulicher Aufgaben auf den AN ist möglich und erscheint auch vor dem Hintergrund der Anforderungen an die Dokumentation sinnhaft. Gleichwohl ist auch hier dem Bauablauf der Neubauvorhaben oberste Priorität einzuräumen. Sollte der AN frühzeitig genug gebunden werden können, könnte die Leistung grundsätzlich übertragen werden. Die Übertragung ist nach Einschätzung der Vergabestelle nicht zwingend erforderlich, um das Projekt marktfähig zu gestalten und wird deshalb nicht vordergründig angestrebt.
Es ist weiterhin denkbar, dem AN auch die Bereitstellung der Ersatzversorgung bzw. von Provisorien während der einzelnen Bauzustände zu übertragen.
Im Bereich der Instandhaltung ist neben dem Standort Salzdahlumer Straße auch eine Leistungsübertragung am Standort Celler Straße denkbar.
Laufzeit, Vergütung, Gewährleistung und Eigentum
Für die vertragliche Laufzeit wird grundsätzlich eine, unter Berücksichtigung der vergaberechtlichen Rahmenbedingungen, möglichst lange Dauer angestrebt, um eine ganzheitliche Übertragung des Lebenszyklusgedankens sicherzustellen.
Die Vergütung soll für den laufenden Betrieb in Form einer pönalisierbaren Pauschale erfolgen. Für außergewöhnliche, im Sinne von nicht planbaren, Leistungen können über Einheitspreislisten Entgelte im Vergabeverfahren ermittelt werden.
Das Eigentum an den Facilities verbleibt während der gesamten Vertragslaufzeit beim Klinikum.
Der AN soll die Gewährleistung sowie die Zustandsdokumentation für drei Jahre übernehmen. Während der Gewährleistungsfrist soll dem AN für zuvor definierte Bereiche die Bauherrenaufgabe übertragen werden, dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit dem Bauunternehmen.