Beschreibung: An der Bädergesellschaft Böhmetal mbH ist die Kommunale Dienstleistungen Böhmetal
GmbH mit ihren Gesellschaftern Stadt Walsrode und Stadt Bad Fallingbostel zu 100 %
beteiligt. Die Gesellschaft ist für zwei Hallenbäder, ein Freibad und ein Strandbad
verantwortlich, u.a. für das Waldbad Bomlitz. Das Waldbad Bomlitz, Hans-Böckler-Str.
36, 29699 Bomlitz, wurde Ende der 1970er-Jahre auf einer attraktiv gelegenen Fläche
von rd. 40.000 m² errichtet und ist für die Region eine wichtige, im Heidekreis und
auch in Niedersachsen zentral gelegene Sportstätte und Freizeiteinrichtung. Es umfasst
vier Becken sowie verschiedene, ineinandergreifende Gebäude mit den Funktionen Eingang,
Umkleiden und Sanitär, Kiosk, Technik sowie Ausschwimmhalle. Das Waldbad zeigt erhebliche
Reparaturnotwendigkeiten sowie einen stark erhöhten baulichen und anlagentechnischen
Sanierungs- und Modernisierungsbedarf. Zuletzt wurde in den vergangenen Jahren das
Hallenbad instandgesetzt. Ziel des Auftraggebers ist es, das Waldbad Bomlitz zu erhalten,
grundsätzlich zu sanieren sowie zu modernisieren. Die Zahl der Badegäste hat in den
letzten Jahren stark abgenommen, sodass die Größe der Wasserflächen zur Disposition
steht. Das Sanitär- und Umkleidegebäude hat einen Bauunterhaltungsstau und soll künftig
auch durch Menschen mit Behinderungen genutzt werden können. Ebenfalls stellt das
Nutzungsverhalten völlig andere Anforderungen an die Disposition der Badeeinrichtung
als noch zur Errichtung. Funktionale Mängel im Eingangsbereich, den Umkleiden und
den Sanitärräumen sind zu ermitteln und auf den derzeitigen Bedarf anzupassen. Vorschläge
für eine Attraktivierung der Beckenlandschaft und Aufenthaltsbereiche sind erwünscht.
Das bestehende Freibad soll durch eine umfängliche Aufarbeitung der Becken und der
Umkleide- und Sanitärbereiche mit jeweils barrierefreier Ausgestaltung ferner zu einem
Ort sozialer Integration werden. Weiter sind Modernisierungen der technischen Anlagen
der Heizung und der Schwimmbadwassertechnik im Hinblick auf den Einsatz von regenerativer
Energien vorgesehen. Beabsichtigt ist ferner eine Erneuerung der Grundausstattung
und eine Verbesserung der Nutzbarkeit der Freizeiteinrichtung. Im Rahmen dessen sollen
die Umkleide- und Sanitärbereiche mitsamt der Duschbereiche und der Toilettenanlagen
sowie der Sanitätsraum und die Schwimmmeisterbüros saniert werden. Die Entstehung
einer Aufdach-, Solarthermie- und PV-Eigenstromanlage sind zu planen. Auch die technischen
Anlagen der Heizung und der Schwimmbadwassertechnik sollen saniert werden. Hierbei
sollen regenerative Energien zum Einsatz kommen, um das Erreichen der Klimaschutzziele
unterstützen zu können. Zu planen sind zudem eine Sanierung des Nichtschwimmerbeckens
sowie eine energetische und betriebliche Optimierung des Sprungturmbereichs. Auch
hier ist der Einsatz erneuerbarer Energien vorgesehen. Weiterhin ist eine Neugestaltung
des Schwimmbeckens mit einer Anpassung der Größe angedacht. Hier soll es zukünftig
sechs statt acht Bahnen geben, um auch weiterhin den Erhalt von Schwimmsport- und
Wettkampfsport zu gewährleisten und gleichzeitig die Verdunstung und den Wärmeverlust
des Beckens zu reduzieren. Im Zuge der Beckenanpassung ist eine Anpassung der angrenzenden
Liege- und Ruhebereiche vorzusehen. Das Freibad ist zudem mit barrierefreien Bereichs-
und Beckenzugängen zu versehen, um die soziale Integration zu fördern und eine Nutzbarkeit
durch verschiedene Bevölkerungsgruppen sicherzustellen. Mit der Sanierung soll auch
die Qualität der Nutzbarkeit und der betrieblichen Abläufe gesteigert werden. Gleichzeitig
liegt es im Interesse des Auftraggebers, die Erreichung der Klimaschutzziele durch
die Umrüstung auf regenerative Energien zu unterstützen. Die Summe aus Investitions-
und Betriebskosten ist über die Lebensdauer des Gebäudes zu minimieren. Ein minimaler
Energieverbrauch, minimale Kosten bei voller Versorgung und Aufrechterhaltung des
Nutzerkomforts sowie die nachhaltige Reduzierung der Umweltbelastungen sind wichtige
Ziele. Eine überzeugende funktionale Qualität in energetischer und bauökologischer
Hinsicht ist maßgeblich. Die technische Gebäudeausrüstung soll schlank ausgeführt
werden und mit möglichst wenig aktiven technischen Komponenten auskommen. Die Gesamtkoordination
aller Planungsbeteiligter übernimmt der Objektplaner Gebäude und Freianlagen. Der
Auftraggeber erhält aus dem Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in
den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" Zuwendungen weitergeleitet. Die zuwendungsrechtlichen
Vorgaben sind unbedingt einzuhalten. Zur Vorbereitung und Bearbeitung des Zuwendungsantrags,
Prüfung der Machbarkeit und zur Vorbereitung weiterer Maßnahmen hat die Vergabestelle
bereits Planungsleistungen erbringen lassen, die im Wesentlichen die Leistungsphasen
1-3 der Leistungsbilder Objektplanung Gebäude, Freianlagen und Technische Ausrüstung
umfassten. Die Leistungsergebnisse werden im Verfahren zur Verfügung gestellt. Die
mit diesem Verfahren abgefragten Ingenieurleistungen betreffen die Technische Ausrüstung,
LPH 3 und 5-9 der Anlagengruppen 4, 5 und 8 nach § 53 Abs. 2 Nr. 4, 5 und 8 HOAI .
Zu erbringen sind ferner Besondere Leistungen/Zusatzleistungen gem. Leistungsbeschreibung.
Das Honorar wird unter Zugrundelegung der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure
(HOAI) in der derzeit geltenden Fassung 2021 vereinbart werden. Bieter haben u.a.
die Möglichkeit, einen pauschalen prozentualen Abschlag oder Zuschlag auf die Grundleistungen
anzubieten. Die abgefragten Leistungen stellen ein Los der Planungsleistungen dar.
In weiteren Verfahren, die bereits laufen, werden Leistungen der Objektplanung Gebäude
und Freianlagen, Tragwerksplanung und TGA-HLS abgefragt.