Enertec Hameln GmbH: Leistungen für die Lieferung und Errichtung der Maschinen- und Verfahrenstechnik Referenznummer der Bekanntmachung: 05295-23
Auftragsbekanntmachung – Sektoren
Bauauftrag
Abschnitt I: Auftraggeber
Postanschrift: Heinrich-Schoormann-Weg 1
Ort: Hameln
NUTS-Code: DE923 Hameln-Pyrmont
Postleitzahl: 31789
Land: Deutschland
E-Mail:
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.interargem.de/standorte/enertec-hameln/
Abschnitt II: Gegenstand
Enertec Hameln GmbH: Leistungen für die Lieferung und Errichtung der Maschinen- und Verfahrenstechnik
Der Auftraggeber - die Enertec Hameln GmbH - betreibt am Standort in Hameln eine Müllverbrennungsanlage zur thermischen Verwertung von Abfällen.
Die aktuelle Verfahrenslinie 1 (VL1) der Enertec Hameln GmbH setzt sich zusammen aus dem Müllkessel 4 (MK4) und der Rauchgasreinigungsanlage 1 (RRA). Der MK4 wurde im Jahre 2006 in Betrieb genommen und ersetzte den abgängigen MK1.
Die Auslegungsleistung des MK4 wurde seinerzeit höher als die des MK1 gewählt und liegt bei 40 MWth bei 13,1 t/h Mülldurchsatz, 11 MJ/kg Heizwert und einer Dampferzeugung von 45,5 t/h bei 415 °C und 40 bar. Die RRA der VL1 wurde 1993 errichtet und diente bereits dem leistungsschwächeren MK1.
Durch die zu geringe Rauchgasbehandlungskapazität der RRA der VL1 kann der MK4 seit seiner IBN lediglich mit 38 - 40 t/h Dampferzeugung anstatt nominell 45,5 t/h betrieben werden (was 83,5 - 88 % entspricht).
Es soll eine neue RRA für die Verbrennungslinie 1 errichtet werden, die sowohl auf die erwarteten schärferen Anforderungen der zukünftigen 17. BImSchV als auch auf mindestens 100 % Kesselleitung und darüber hinaus auch auf eine mögliche Leistungserhöhung des MK4 von 105 %, ausgelegt ist. Die verwendete Technik soll weitgehend identisch zur RRA der VL4 sein, welche seit ihrer Inbetriebnahme ohne nennenswerte Probleme zuverlässig läuft. Durch Anpassung der Technik an VL4 sind Synergieeffekte (Lagerhaltung, Bedienung, Verbrauchs- und Reststoffe) erzielbar.
Gegenstand dieser Auftragsbekanntmachung sind die Leistungen zur Lieferung und Errichtung der Verfahrens- und Anlagentechnik (Los 1).
Enertec Hameln GmbH Heinrich-Schoormann-Weg 1 31789 Hameln
Das gegenständliche Los 1 umfasst das Detailengineering sowie die Lieferung, Errichtung, Inbetriebsetzung und die Wartung der Anlagen- und Verfahrenstechnik der Rauchgasreinigungsanlage. Diese beinhaltete insbesondere folgende Komponenten:
- Roh- und Reingaskanäle, einschließlich Armaturen und Kompensatoren,
- Wärmetauscher (alternativ Verdampfungskühler),
- Flugstromreaktor 1,
- Gewebefilter 1,
- Rezirkulations- und Reaktivierungseinrichtung Stufe 1,
- Flugstromreaktor 2,
- Gewebefilter 2,
- Rezirkulations- und Reaktivierungseinrichtung Stufe 2,
- Saugzug 1,
- Rezigasventilator
- Wärmeverschiebesystem (Gas-Gas-Wärmetauscher),
- Kondensations-Wärmetauscher zur Rauchgaserwärmung,
- Entstickungsanlage (SCR-Anlage), evtl. Abreinigungsvorrichtung,
- Lieferung eines Wärmetauschers zur Kondensaterwärmung und Rauchgaskühlung,
- Saugzug 2,
- Schalldämpfer im Reingaskanal,
- Kalkhydrat-Lagerung,
- Kalkhydrat-Dosierung und -Zuführung,
- Herdofenkokslagerung-Lagerung,
- HOK-Dosierung und -Zuführung,
- Ammoniakwasser-Dosierung und -Zuführung, Bezug von vorhandenen Lagertank,
- Inertisierungseinrichtungen,
- Flugaschesilo,
- Förderung der Reststoffe zu vorhanden und neuen Flugaschesilos,
- Druckluftverteilung, Bezug von vorhandenen Druckluftversorgungssystem,
- Trink- und Brauchwasserverteilung, Bezug von vorhandenen Versorgungssystemen,
- Stahlbau, einschließlich Dach und Fassade, lüftungstechnische Einrichtungen (Zu- und Abluftsysteme, RWA etc.), Türen und Tore,
- Thermische Isolierung der wärmeführenden Anlagenteile,
- Begleitheizungen,
- Instrumentierung und Steuerung, Schnittstelle ist die leittechnische Kopplung über ein Bus-System
- elektrotechnische Ausrüstung einschließlich Schaltschränke, Schnittstelle ist die bauseitige Einspeisung.
Die drei Bewerber, die die meisten Punkte auf sich vereinigen können, werden ausgewählt. Die Bewerber werden anhand ihres Gesamtumsatzes (30 %) und ihrer Referenzen (70 %) ausgewählt. Die Punktevergabe wird wie folgt vorgenommen:
1) Der Gesamtumsatz der letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahre (vgl. Ziff. III.1.2). Hierbei erhält der Bewerber mit dem höchsten Gesamtumsatz 5 Punkte. Die Bewertung der Gesamtumsätze der übrigen Bewerber erfolgt mittels linearer Interpolation (Punktzahl Bewerber = Gesamtumsatz Bewerber x 5 / höchster Gesamtumsatz). Die Punktzahl des Bewerbers wird mit 30 % gewichtet.
2) Punktevergabe für Referenzen:
- Anzahl der wertbaren Referenzen (vergleichbare Referenzen des Bewerbers gemäß Ziffer III.1.3). Hierbei erhält der Bewerber mit der höchsten Anzahl wertbarer Referenzen 5 Punkte. Die Bewertung der Referenzen der übrigen Bewerber erfolgt mittels linearer Interpolation (Punktzahl Bewerber = Anzahl wertbarer Referenzen Bewerber x 5 / höchste Anzahl wertbarer Referenzen). Die Punktzahl des Bewerbers wird mit 35 % gewichtet.
3) Darüber hinaus können für Referenzen nach Nr. 2) Zusatzpunkte erreicht werden, sofern die Referenzen nach den folgenden Kriterien besonders der ausgeschriebenen Leistung entsprechen. Eine Referenz entspricht der ausgeschriebenen Leistung in besonderer Weise, wenn sie im Bereich Detailengineering sowie Lieferung, Errichtung und Inbetriebsetzung einer sowohl kalkbasiert trockenkonditionierten als auch katalytisch entstickten (SCR-Verfahren) Rauchgasreinigungsanlage mit Rauchgasmengen > 60.000 Nm³/h für Müllverbrennungsanlagen und/oder Ersatzbrennstoffanlagen erbracht worden ist. Hierbei erhält der Bewerber mit der höchsten Anzahl entsprechender Referenzen 5 Zusatzpunkte. Die Bewertung der Referenzen der übrigen Bewerber erfolgt mittels linearer Interpolation (Punktzahl Bewerber = Anzahl qualifizierter wertbarer Referenzen Bewerber x 5 / höchste Anzahl qualifizierter wertbarer Referenzen). Die Punktzahl des Bewerber wird mit 35 % gewichtet.
Erreichen mehrere Bewerber nach Auswertung der Umsätze und Referenzen eine gleiche Punktzahl, entscheidet die qualitative Nähe der eingereichten Referenzen zu der hier zu vergebenden Leistung über die Platzierung des Bewerbers. Je näher die Referenz dem bekanntgemachten Auftrag in qualitativer Hinsicht kommt, desto besser wird diese Referenz bewertet.
Der Auftraggeber behält sich vor, das Verfahren aufzuheben, sofern die rechtlichen und tatsächlichen Voraussetzung zur Verbrennung der Klärschlammmengen am Standort nicht eintreten, ohne dass hieraus Ansprüche auf Schadensersatz hergeleitet werden können.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
1) Zum Beleg des Nichtvorliegens von Ausschlussgründen haben die Bewerber Eigenerklärungen darüber einzureichen, dass Ausschlussgründe nach § 123 Abs. 1 bis 4 GWB und § 124 Abs. 1 GWB, nach §§ 21 Abs. 1 und Abs. 3 i. V. m. § 23 Abs. 2 und Abs. 3 AEntG, nach §§ 19 Abs. 1 und Abs. 3 i. V. m. § 21 MiLoG, nach § 98c Abs. 1 AufenthG, nach § 21 SchwarzArbG sowie Nach § 22 Abs. 1 i.V.m. § 24 Abs. 1 LkSG nicht vorliegen.
2) Aktueller Nachweis über die Eintragung in das Berufs- und Handelsregister (Kopie ausreichend).
3) Eigenerklärung nach der Sanktions-VO gemäß dem BMWK Rundschreiben vom 14.04.2022.
1) Eigenerklärung zum Umsatz (gerundet auf volle [Betrag gelöscht] EUR) des Bewerbers der letzten 3 abgeschlossenen Geschäftsjahre (2020-2022), soweit dieser Leistungen betrifft, die mit der zu vergebenden Leistung vergleichbar sind, unter Einschluss des Anteils bei gemeinsam mit anderen Unternehmen ausgeführten Aufträgen.
2) Nachweis einer gültigen Betriebshaftpflichtversicherung eines Versicherers mit einer Versicherungssumme von mind. 10 Mio. EUR für Personenschäden und mind. 10 Mio. EUR für sonstige Schäden (Kopie ausreichend). Ausreichend ist auch der Nachweis einer Deckungszusage eines Versicherers (nicht Maklers), dass im Auftragsfall eine Versicherung mit den oben genannten Mindestsummen geschlossen werden wird (Kopie ausreichend).
Vgl. Auflistung und kurze Beschreibung der Eignungskriterien
1) Eigenerklärung über die Zahl der in den letzten 3 abgeschlossenen Kalenderjahren (2020-2022) jahresdurchschnittlich beschäftigten Arbeitskräfte mit gesondert ausgewiesenem technischen Leitungspersonal.
2) Eigenerklärungen über die Ausführung von vergleichbaren Leistungen (Referenzen):
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Auflistung der Referenzen des Bewerbers für vergleichbare Leistungen. Die Darstellung muss für jede Referenz auf max. einer DINA4-Seite pro Referenz erfolgen und jeweils mindestens folgende Angaben
enthalten:
- Angabe des Auftraggebers unter namentlicher Nennung eines Ansprechpartners mit Telefonnummer
- Kurzbeschreibung des Projekts
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Die Kurzbeschreibung muss folgende Angaben umfassen:
a) Angabe des Beginns und der Fertigstellung (Ausführungszeitraum);
b) Kurzbeschreibung der vom Bewerber erbrachten Leistungen (einschließlich Nachunternehmer).
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"Vergleichbare Leistungen" erfüllen die folgenden Anforderungen: vom Bewerber erbrachte Leistungen über das Detailengineering sowie die Lieferung, Errichtung und Inbetriebsetzung einer kalkbasiert trockenkonditionierten und katalytisch entstickten (SCR-Verfahren) Rauchgasreinigungsanlage mit Rauchgasmengen > 40.000 Nm³/h für Müllverbrennungs- und/oder Ersatzbrennstoffanlagen, genehmigt nach der Richtlinie 2010/75/EU über Industrieemissionen, Teil 3, bzw. nach einem auf der Richtlinie beruhenden Umsetzungsakt. Dabei muss sich mind. 1 Referenz auf eine kalkbasiert trockenkonditionierte und mind. 1 Referenz auf eine katalytisch entstickte (SCR-Verfahren) Rauchgasreinigungsanlage beziehen. Insgesamt sind mind. 2 Referenzen einzureichen.
Um einen ausreichenden Wettbewerb sicherzustellen, werden Referenzen über Leistungen, die in den letzten 10 Jahren (die 10-Jahresfrist endet mit Ablauf der Teilnahmefrist) erbracht worden sind, berücksichtigt. Die Leistungen müssen innerhalb der letzten 10 Jahre beendet worden sein (Beginn kann außerhalb der 10-Jahresfrist liegen). Die Leistungen sind als beendet anzusehen, sobald der Probebetrieb der Anlage erfolgreich abgeschlossen worden ist.
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3) Nachweis eines erfolgreich eingesetzten Qualitätssicherungssystems entweder durch Vorlage einer gültigen Zertifizierung nach DIN/ISO 9001 oder durch eine nachvollziehbare Darstellung der erfolgreich eingesetzten Qualitätssicherungsmaßnahmen des Bewerbers.
4) Angabe der Umweltmanagementmaßnahmen, die der Unternehmer während der Auftragsausführung anwenden wird entweder durch Vorlage einer gültigen Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001 oder durch eine nachvollziehbare Darstellung der einzusetzenden Umweltmanagementmaßnahmen des Bewerbers.
Vgl. Auflistung und kurze Beschreibung der Eignungskriterien
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
1) Sofern sich Bewerbergemeinschaften bewerben, ist mit dem Teilnahmeantrag eine von allen Mitgliedern der Bewerbergemeinschaft unterzeichnete Bewerbergemeinschaftserklärung vorzulegen, in der ein bevollmächtigter Vertreter benannt wird und die gesamtschuldnerische Haftung der Mitglieder im Auftragsfall erklärt wird. Die unter Ziff. III.1.1) genannten Eigenerklärungen sind in diesem Fall von jedem Mitglied der Bewerbergemeinschaft vorzulegen. Die Eignung der Mitglieder einer ordnungsgemäß teilnehmenden Bewerbergemeinschaft (Referenzen, Umsatzzahlen etc.) wird kumulativ berücksichtigt;
2) Sofern sich der Bewerber auf die Eignung (Referenzen, Umsatzzahlen etc.) von Dritten (Gesellschafter, verbundene Unternehmen, sonstige Unternehmen usw.) stützt, sind mit dem Teilnahmeantrag eine Verpflichtungserklärung des Dritten oder ein ähnlicher Nachweis der Verfügbarkeit und die unter Ziff. III.1.1 bezeichneten Eigenerklärung über das Nichtvorliegen von Ausschlussgründen sowie Nachweise (Referenzen, Umsatzzahlen etc.) des Dritten, die dem Bewerber für die Eignungsprüfung zugerechnet werden sollen, vorzulegen. Die Eignung ordnungsgemäß eingebundener Drittunternehmen (Referenzen, Umsatzzahlen etc.) wirkt für den Bewerber kumulativ. Mit der Verpflichtungserklärung hat sich das Drittunternehmen gegenüber dem Bewerber zu verpflichten, ihm seine Ressourcen (Leistungen und/oder Mittel) im Auftragsfall zur Verfügung zu stellen;
3) Sofern der Bewerber beabsichtigt, die Leistungen unter Einbeziehung von Nachunternehmern zu erbringen, sind Art und Umfang der Nachunternehmerleitungen zu bezeichnen.
Bekanntmachungs-ID: CXP4YMJ6W7L
Postanschrift: Auf der Hude 2
Ort: Lüneburg
Postleitzahl: 21339
Land: Deutschland
E-Mail:
Fax: +49 4131152943
Gemäß § 160 Abs. 1 GWB leitet die Vergabekammer ein Nachprüfungsverfahren nur auf Antrag ein. Der Antrag ist unter anderem unzulässig, soweit:
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(1) der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrages erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von 10
Kalendertagen gerügt hat; der Ablauf der Frist nach § 134 Abs. 3 GWB bleibt unberührt,
(2) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
(3) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist der Bewerbung oder der Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
(4) mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.
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Zu den weiteren Anforderungen vgl. §160 ff. GWB.