Ingenieurleistungen (Generalplanung) für die Grundinstandsetzung und Modernisierung von Schleusen am Finowkanal (Schleusenpaket 2) Referenznummer der Bekanntmachung: ZV-08-2021
Bekanntmachung vergebener Aufträge
Ergebnisse des Vergabeverfahrens
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Eberswalde
NUTS-Code: DE405 Barnim
Postleitzahl: 16225
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.finowkanal.info/de/
Abschnitt II: Gegenstand
Ingenieurleistungen (Generalplanung) für die Grundinstandsetzung und Modernisierung von Schleusen am Finowkanal (Schleusenpaket 2)
Der im Februar 2020 gegründete Zweckverband Region Finowkanal (ZRF) beabsichtigt die Übernahme der zwölf Schleusen des Finowkanals vom bisherigen Eigentümer Bund. Zielstellung des Verbandes ist die Sicherung der dauerhaften Schiffbarkeit des Finowkanals für den motorisierten und muskelbetriebenen Bootsverkehr und die wassertouristische Entwicklung der Gesamtregion.
Die Übernahme der Schleusen erfolgt auf der Grundlage einer Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Bund, vertreten durch die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) und dem ZRF in folgenden zwei Schleusenpaketen:
- Schleusenpaket 1 (SP1):
Schleusen Ruhlsdorf, Leesenbrück, Grafenbrück, Schöpfurt, Heegermühle; Wolfswinkel
- Schleusenpaket 2 (SP2):
Schleusen Drahthammer, Kupferhammer, Eberswalde, Ragöse, Stecher und Liepe
Das SP 1 befindet sich aktuell in der Prüfung durch die betreffenden Genehmigungs- bzw. Erlaubnisbehörden. Der Baubeginn ist im IV Quartal 2022 und die Fertigstellung für 05/2025 geplant.
Die Beschaffungsmaßnahme umfasst Generalplanungsleistungen für Grundinstandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen an den Finowkanalschleusen des SP 2, welches folgende Schleusen umfasst:
- Schleuse Drahthammer, Finowkanal-km: 73,9; Baujahr 1877; Sanierungsjahr 1933,
- Schleuse Kupferhammer, Finowkanal-km 75,9; Baujahr 1875; Sanierungsjahr 1930,
- Schleuse Eberswalde, Finowkanal-km 77,9; Baujahr 1831; Sanierungsjahr 2001,
- Schleuse Ragöse, Finowkanal-km 81,0; Baujahr 1875; Sanierungsjahr 1930,
- Schleuse Stecher, Finowkanal-km 84,4; Baujahr 1877; Sanierungsjahr 1930,
- Schleuse Liepe, Finowkanal-km 88,9; Baujahr 1874; Sanierungsjahr 1930.
Die handbetriebenen Schleusen wurden als doppelbreite Kammerschleusen errichtet und haben eine Kammerlänge von rd. 41,50 m, eine lichte Durchfahrtsbreite von rd. 9,60 m und überwinden Fallhöhen zwischen 2,30 m bis 4,20 m.
Die Bauwerkszustände gemäß der letzten Bauwerksprüfungen bzw. - überwachungen sind aus den Anlagen 1 bis 6 der Aufgabenbeschreibung zu entnehmen.
Bis auf die Schleuse Eberswalde, welche im Jahr 2001 grundinstandgesetzt wurde, besteht bei allen anderen Schleusen ein vordringlicher Grundinstandsetzungsbedarf, welcher für diese fünf Schleusen entsprechend zu planen ist.
Für die Schleuse Eberswalde ist demgegenüber nur der bestehende Instandhaltungsbedarf zu ermitteln. Zudem sollen im
Zuge der Baumaßnahmen alle sechs, bisher manuell betriebenen o.g. Schleusen, mit elektrischen Antrieben für den automatisierten, selbstbedienten Betrieb mit Fernüberwachung ausgerüstet werden.
Im Rahmen der Generalplanungsleistung ist vorrangig zu beachten, dass der Finowkanal mit seinen wasserbaulichen Anlagen, wozu auch die Schleusenbauwerke gehören, in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz steht. Die Prüfung aller denkmalschutzrelevanten Belange hat daher im Rahmen der zu vergebenden Leistungen eine besondere Priorität und ist Planungsbestandteil.
Die Generalplanungsleistung beinhaltet die erforderlichen Planungsgrundleistungen der Leistungsbilder der HOAI 2021 Lph. 1 bis 9 einschließlich Besondere Leistungen der Objekt- und Fachplanung und weitere Fachplanungs- und Beratungsleistungen einschließlich Besondere Leistungen gemäß Anlage 1, HOAI 2021 sowie Leistungen nach Baustellenverordnung (siehe auch Auftragsbekanntmachung Pkt. II.2.4, Beschreibung der Beschaffung).
Zweckverband Region Finowkanal Alfred-Nobel-Straße 1, Gebäude 26 16225 Eberswalde, Schleuse Drahthammer Drahthammer Schleuse 3 a 16227 Eberswalde, Schleuse Kupferhammer Kupferhammer Schleuse 16225 Eberswalde, Schleuse Eberswalde Schleusenstraße 16225 Eberswalde, Schleuse Ragöse Ragöser Schleuse 16225 Eberswalde, Schleuse Stecher Dorfstraße 21 16248 Niederfinow, Schleuse Liepe Lieper Schleuse 16248 Liepe
A: Die Generalplanungsleistung beinhaltet die erforderlichen Planungsleistungen der Leistungsbilder der HOAI 2021 wie folgt:
Objektplanung gemäß §§ 34; 39; 43; 47 HOAI
- Gebäude
- Freianlagen
- Ingenieurbauwerke
- Verkehrsanlagen
Fachplanung gemäß §§ 51; 55 HOAI
- Tragwerk
- Technische Ausrüstung
Fachplanungs- und Beratungsleistung gemäß Anlage 1, Pkt. 1.3; 1.4 HOAI
- Geotechnik einschließlich Planungsleistungen baustofftechnologische Bestandsuntersuchungen
- Ingenieurvermessung
Weitere Leistungen:
- Besondere Leistungen wie "Denkmalgerechte Bestandsdokumentation", "Baustofftechnologische Gutachten", "Bauzustands- und Sanierungsgutachten", "Bedarfsplanung nach DIN 18205", "Örtliche Bauüberwachung" und weitere Besondere Leistungen gem. Ingenieurvertrag
- Leistungen nach Baustellenverordnung
B: Eine losweise Ausschreibung der Generalplanungsleistungen ist nicht vorgesehen.
C: Auf der Grundlage des abzuschließenden Ingenieurvertrages ist eine optionale stufenweise Vergabe der Planungsleistungen für alle Schleusenbauwerke gesamt wie folgt geplant:
- Planungsstufe 1: Bedarfsplanung nach DIN 18205, HOAI Leistungsphase (Lph.) 1-2, einschl. Planung / Gutachtenerstellung Geotechnik, Planung / Gutachtenerstellung baustofftechnologische Bestandsuntersuchung, Planung / Durchführung denkmalgerechte Bestandsdokumentation, Planung / Durchführung Ingenieurvermessung
- Planungsstufe 2: HOAI Lph. 3
- Planungsstufe 3: HOAI Lph. 4 bis 7
- Planungsstufe 4: HOAI Lph. 8 einschl. Örtliche Bauüberwachung, Koordination nach Baustellenverordnung und HOAI Lph. 9
E: Zunächst wird nur die Planungsstufe 1 beauftragt. Die Beauftragung der weiteren Planungsstufen 2 bis 4 erfolgt optional. Die Beauftragung der Planung ab Planungsstufe 3 ist zudem abhängig von der Sicherung der Gesamtfinanzierung.
F: Mit dem Angebot ist vom Bieter ein Konzept mit folgenden Inhalten einzureichen:
a) Darstellung Projektorganigramm und -organisation für alle laut Vertragswerk zu beauftragenden Leistungen
Folgende Punkte sollten mindestens enthalten sein:
- Projektinternen Organisation der Planungsabläufe
- Werkzeuge für den Datenaustausch
- Erläuterungen zur Schnittstellenbestimmung und -kontrolle
- Darstellung über die Art und Weise der Dokumentation des Planlaufs
- Erläuterung zur Durchführung der Qualitätssicherung/ -kontrolle
b) bei einem Angebot einer Bietergemeinschaft, die Darstellung der Zusammenarbeit in der Bietergemeinschaft
c) bei einem Angebot, welches die Einbindung von Nachauftragnehmern vorsieht - Darstellung der Zusammenarbeit mit den Nachauftragnehmern
Erläuterung zu a) bis c): Es wird erwartet, dass der Bieter die Projektorganisation verbal beschreibt und schematisch darstellt. Für den Auftraggeber müssen die personelle Aufgabenzuordnung, inhaltliche Aufgabenverantwortlichkeiten, Entscheidungen und Schnittstellen nachvollziehbar und für die Aufgabenerfüllung geeignet sein. Der Kommunikationsweg mit dem Auftraggeber muss deutlich dargestellt werden.
d) Konzept zum Planungs- und Bauablauf
Folgende Punkte sollen mindestens enthalten sein:
- Grobablaufplan für Planung und Bau, Darstellung der Reihenfolge der Maßnahmen unter Beachtung des Zeitrahmens und der Schnittstellen
- Methoden zur Kosten- und Termineinhaltung
- Terminplan mit Meilensteinen von der Auftragserteilung bis zur VOB-Abnahme
- Beschreibung der Möglichkeiten der Organisation der Bauabläufe, so dass während der Baumaßnahmen weitestgehend eine wassertouristische Nutzbarkeit des Finow-kanals erhalten bleiben kann
Erläuterung zu d) Der Auftraggeber erwartet eine direkte praktische Projektbezogenheit. Der Planungs- und Bauablauf muss realistisch und zielorientiert dargestellt werden. Die Prämissen zur Qualitätssicherung sowie zu den zu ergreifenden Maßnahmen betreffs der Kosten- und Termineinhaltung müssen nachvollziehbar dargestellt werden. Mögliche Problemlagen sollen benannt und Lösungsvorschläge dargestellt werden.
Der Ingenieurvertrag ist ein Stufenvertrag mit der Option der Leistungserweiterung. Zunächst erfolgt die verbindliche Beauftragung der Leistungsphasen (Lph.) 1 und 2 der Leistungsbilder nach HOAI (Planungsstufe 1). Auf der Grundlage der Planungsergebnisse wird über die stufenweise Vergabe der weiteren Leistungsphasen entschieden. Ein Anspruch auf Übertragung weiterer Planungsstufen besteht nicht. Die Planungsstufe 2 beinhaltet die HOAI-Lph. 3 (Entwurfsplanung). Auf Basis der Entwurfsplanung mit der Kostenberechnung wird im Rahmen der Beantragung von Fördermitteln bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) eine baufachliche Prüfung durchgeführt. Die HOAI Lph. 4 bis 7 (Planungsstufe 3) wird nur dann beauftragt, wenn ein Zuwendungsbescheid vom Fördermittelgeber ILB vorliegt und die Gesamtfinanzierung gesichert ist. Ein Anspruch auf Übertragung weiterer Planungsstufen besteht aber auch dann nicht. Als Planungsstufe 4 erfolgt mit der Vergabe der Bauleistungen die Beauftragung der HOAI Lph. 8 einschließlich der Örtlichen Bauüberwachung, die Koordination nach Baustellenverordnung sowie die HOAI Lph. 9.
ggf. Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt V: Auftragsvergabe
Ingenieurleistungen (Generalplanung) für die Grundinstandsetzung / Modernisierung von Schleusen am Finowkanal (Schleusenpaket 2)
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Berlin
NUTS-Code: DE300 Berlin
Postleitzahl: 10623
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: https://www.fwt.fichtner.de
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Bekanntmachungs-ID: CXS0YB0YYDD
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Potsdam
Postleitzahl: 14473
Land: Deutschland
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: https://www.mwae.brandenburg.de/
Die Auftraggeberin weist darauf hin, dass der Nachprüfungsantrag eines Bewerbers/Bieters bei der Vergabekammer unzulässig sein kann, sofern ein erkannter Verstoß gegen Vergabevorschriften gegenüber der Auftraggeberin nicht innerhalb bestimmter Fristen gerügt oder der Antrag nach Nichtabhilfe der Rüge durch die Auftraggeberin nicht innerhalb von 15 Kalendertagen nach Eingang der Mitteilung gestellt wird. Die insoweit maßgebliche Vorschrift des § 160 Abs. 3 Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) lautet: Der Antrag ist unzulässig, soweit
1. der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrags erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von zehn Kalendertagen gerügt hat; der Ablauf der Frist nach § 134 Absatz 2 GWB bleibt unberührt,
2. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
3. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
4. mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Eberswalde
Postleitzahl: 16225
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Internet-Adresse: https://www.finowkanal.info/de/