1. Beschaffer
1.1.
Beschaffer
Offizielle Bezeichnung: Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH
Rechtsform des Erwerbers: Von einer zentralen Regierungsbehörde kontrolliertes öffentliches Unternehmen
Tätigkeit des öffentlichen Auftraggebers: Öffentliche Ordnung und Sicherheit
2. Verfahren
2.1.
Verfahren
Titel: Geot. Sicherung Knappensee Sicherungsphasen 4-6 (Erdbau/RDV)
Beschreibung: Zur Herstellung der geotechnischen Sicherheit am Knappensee werden im Auftrag des SächsOBA nach SÄchsHohlrVO Leistungen wie Rütteldruckverdichtungen, Massenaufträge, Massenabträge etc. am Kessel der Rutschung, der Ostböschung sowie dessen Hinterland, die Rückverlegung des Grabenprofils in Koblenz (sog. Koblenzer Graben) und die Herstellung eines Schutzkörper (Errichtung eines Wasserbausteindammes)vor der kleine Insel im Knappensee notwendig.
Interne Kennung: 2571200202
2.1.1.
Zweck
Art des Auftrags: Bauleistung
Haupteinstufung (cpv): 45111230 Baugrundverfestigungsarbeiten
Zusätzliche Einstufung (cpv): 45243200 Bau von Wellenbrechern
2.1.2.
Erfüllungsort
Stadt: Lohsa
Land, Gliederung (NUTS): Bautzen (DED2C)
Land: Deutschland
2.1.4.
Allgemeine Informationen
Rechtsgrundlage:
Richtlinie 2014/24/EU
vob-a-eu -
3. Teil
3.1.
Technische ID des Teils: PAR-0000
Titel: Geot. Sicherung Knappensee Sicherungsphasen 4-6 (Erdbau/RDV)
Beschreibung: Es sind noch folgende Bauleistungen für die abschließende Sicherung der unbefestigten Bereiche im Rahmen der geotechnischen Gefahrenabwehrmaßnahmen am Knappensee notwendig: (1) Geotechnische Sicherung des Bereiches "Rutschungskessel", Profilierung der Ostböschung, Geländeauffüllung im Bereich F sowie Wiederherstellung des Knappenseerundweges und des Koblenzer Grabens (2) Errichtung eines Schutzkörper an der südlich vorgelagerten Insel im Knappensee zur Dämpfung potenzieller Schwallwellen auf den Uferbereich E1. Der besseren Übersicht halber gibt es für die beiden Teilbauleistungen zwei Leistungsbeschreibungen und Ausführungsplanungen. Die Abarbeitung der beiden Teilbauleistungen stehen in Abhängigkeit zueinander und sind miteinander zu verknüpfen, soweit keine Abarbeitungsreihenfolge zwischen den Teilbauleistungen aufgrund geotechnischer Sicherheitsvorgaben in den Leistungsbeschreibungen zwingend vorgegeben ist. Es handelt sich aufgrund der in den Leistungsbeschreibungen genannten technologischen Abhängigkeiten der Teilbauleistungen um eine Gesamtvergabe (besonderer technischer Zusammenhang). Seit dem Jahr 2014 erfolgt die Umsetzung von Gefahrenabwehrmaßnahmen zur Sicherung der Uferbereiche. Aktuell ist bereits über die Hälfte der gefährdeten Uferbereiche gesichert. Im Rahmen der Umsetzung geotechnischer Sicherungsarbeiten ereignete sich am 11.03.2021 zwischen den Stationen ca. 1+900 und 2+380 an der Ostböschung eine Böschungsbewegung in Form eines Setzungsfließens. Im Zuge der Rutschung brachen ca. 1 Million m³ Kippenmaterial kettenreaktionsartig in den Knappensee. Nach Beendigung der Bewegungsprozesse verblieb böschungsseitig ein Rutschungskessel mit einer halbkreisförmigen Struktur mit einer Breite von ca. 300 m und ca. 370 m Tiefe, bezogen auf die ursprüngliche Uferlinie. Nach Südosten schließt sich ein Abschnitt an, in dem bis zum vorhandenen Versteckten Damm auf ca. 180 m Länge eine zur ehemaligen Uferlinie weitgehend böschungsparallele Bruchkante entstanden ist. Der Abstand der Bruchkante zur ehemaligen Uferlinie beträgt ca. 100 m. Damit ist von der Bruchstruktur eine Uferlänge von ca. 480 m unmittelbar betroffen. Die entstandenen Seitenflanken im Rutschungskessel weisen Höhen von ca. 20 m auf, die böschungsparallel verlaufenden Abrisse besitzen Höhen von ca. 7 m über Wasser und ca. 4 m unter Wasser. In Summe ist vom Rutschungsereignis der gesamte östliche Uferbereich direkt (Bruchkonturen) oder indirekt durch gestundete Sicherungsleistungen, betroffen. Seitens des Sachverständigen für Geotechnik (SfG) wurde sodann ein Konzept zu Erstsicherungsmaßnahmen erarbeitet. Als wesentliche Erstsicherungsmaßnahmen wurden die Installation von zusätzlichen Porenwasserdruck (PWD) - Gebern im Zuge der Ostböschung und die Installation einer PWD-Barriere südlich der Siedlung „An der Knappenhütte“ umgesetzt. Die Arbeiten zur Herstellung einer Vorschüttung konnten Ende Juli 2024 fertiggestellt werden. Nachfolgend wird derzeit der, nördlich des Rutschungskessels, im Bereich S, noch ungesicherte vorhandene Bereich mittels RDV und LRV bis Station 1+900 gesichert. Hier werden die Dammkonturen vollständig hergestellt. Teilbaumaßnahme 1: Nunmehr soll ein versteckter Damm hergestellt und anschließend der Rutschungskessel erdbautechnisch verfüllt werden. Zudem ist der Bereich F aufzufüllen, der sich unmittelbar im Hinterland an den Bereich G angrenzend befindet, als Geländetieflage vollständig auf gekippten Boden liegt und entsprechend den prognostizierten Grundwasserständen und den damit verbundenen erdfeuchten Überdeckungshöhen grundbruchgefährdet ist. In diesem Bereich F wurden bereits Teilflächen gesichert. Am östlichen Ende zwischen erfolgter Auffüllung und Kreisstraße ist ein Teilbereich aus organisatorischen und genehmigungsrechtlichen Gründen bisher ungesichert verblieben. Die sogenannte zusätzliche Auffüllfläche Bereich F zieht sich bis in den Bereich D-Ost und grenzt nördlich an den Koblenzer Graben an. Im Übergang der Ostböschung zum Südufer befindet sich der Koblenzer Graben der einen Zufluss zum Knappensee bildet. Die Sicherung des Grabens mittels RDV wird voraussichtlich 02/2025 abgeschlossen. Die Rückverlegung des Grabenprofils ist im Zuge der geotechnischen Sicherung des Rutschungskessels vorgesehen. Teilbaumaßnahme 2: Für die im Knappensee gelegene Insel (bestehend aus mehreren Teilinseln – Bereich C) und der vorgelagerten Kleinen Insel (Teilbereich E2) besteht latente Rutschungsgefahr, verbunden mit daraus resultierenden Risiken für die Nutzung der Seefläche und der äußeren Seeufer. Dabei wurde der im Fokus stehende und zukünftig öffentlich genutzte Uferbereich E1 als zu schützender Bereich ausgemacht. Mittels der Errichtung eines Schutzkörpers im Bereich der vorgelagerten Kleinen Insel (Sicherungsphase 6) soll ein Schutzelement für die gegenüberliegenden, gewachsenen Uferbereiche vor entstehende Schwallwellen durch Rutschungsereignisse hergestellt werden. Aus Gründen der geotechnischen Sicherheit dürfen die seeseitigen Arbeiten zum Teil der Baumaßnahme am Schutzkörper erst begonnen werden, wenn die seeseitigen RDV-Arbeiten am Rutschungskessel an der Ostböschung des Knappensees abgeschlossen sind und der dortige seeseitige Teil des RDV-Stützkörpers vollständig hergestellt ist. Weitere Informationen aufgrund Zeichenbegrenzung unter zusätzlichen Informationen.
Interne Kennung: 2571200202
3.1.1.
Zweck
Art des Auftrags: Bauleistung
Haupteinstufung (cpv): 45111230 Baugrundverfestigungsarbeiten
Zusätzliche Einstufung (cpv): 45243200 Bau von Wellenbrechern
3.1.2.
Erfüllungsort
Stadt: Lohsa
Land, Gliederung (NUTS): Bautzen (DED2C)
Land: Deutschland
3.1.3.
Dauer
Datum des Beginns: 03/11/2025
Enddatum der Laufzeit: 31/12/2028
3.1.5.
Allgemeine Informationen
Die Beschaffung fällt unter das Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen: ja
Diese Auftragsvergabe ist auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geeignet
Zusätzliche Informationen: #Besonders auch geeignet für:other-sme# Teilbaumaßnahme 1 beinhaltet voraussichtlich folgende Leistungen: • Baufeldfreimachung seeseitig (Beräumung des eingerutschten Holzmaterials) im Bereich der Verdichtungskörper ca. 5 ha • Arbeitsplanum RDV seeseitig ca. 16.000 m² • RDV seeseitig ca. 1.000.000 m³ • Arbeitsplanum LRV seeseitig ca. 20.000 m² • LRV seeseitig ca. 60.000 m³ • RDV landseitig ca. 200.000 m³ • Holzungs- und Rodungsarbeiten maschinell und manuell (teilw. in Bauetappen, teilw. jährl. Beseitigung/Freischneiden von Aufwuchs) ca. 45 ha • Verfüllung Rutschungskessel (Massengewinnung Hochkippe) ca. 500.000 m³ • Totholzberäumung Abbruchkante Rutschungskessel ca. 5 ha • Endprofilierung Rutschungskessel ca. 200.000 m³ • Herstellung Oberflächenentwässerungssystems (Entwässerungsgräben und Sammelgräben) ca. 3.000 m • Geländeauftrag und Endgestaltung Bereiche S und T ca. 180.000 m³ • Wiederherstellung Koblenzer Graben ca. 300 m und Rückbau bauzeitlich verlegter Koblenzer Graben ca. 200 m, Rückbau Interimsleitung DN/ID 800 GFK ca. 60 m • Geländeauffüllungen Bereich F ca. 8.000 m³ • Erkundungsbohrungen und Verwahrungsmaßnahmen von Altstrecken Kernproben 10 m …30 m ca. je 100 Stk. Verfüllrohr ca. 300 m Dämmer ca. 200 to • Rückbau temporärer Sicherungsmaßnahmen (BigBags) ca. 1.100 Stk. • Herstellung Knappenseerundweg (teilw. asphaltiert, teilw. sandgeschlemmt) • PWD-Überwachung • Beweissicherung/Schwinggeschwindigkeitsmessungen/Setzungsmessungen • Durchführen von Druck- und Rammsondierungen sowie Liner-Bohrungen. • Lieferung und Ausbringung von Markierungstonnen ca. 120 Stk. • Beseitigung und Verwertung von Abfällen • Umsetzen Sperrzaun ca. 1.000 m • Rückbau Sperrzaun ca. 4.000 m Teilbaumaßnahme 2 beinhaltet voraussichtlich folgende Leistungen: • Sohlaufhöhung Bereich Schutzkörper seeseitig (Seitenentnahme der erforderlichen Massen aus dem Seeboden) ca. 80.000 m³ • Herstellung Auflastschicht für SRDV (Rüttelstopfverdichtung) ca. 25.000 m³ • SRDV seeseitig ca. 400.000 m³ • Herstellung Bettungsschicht seeseitig ca. 15.000 m² • Herstellung Schutzkörper aus Wasserbausteinen (mehrschichtig) seeseitig ca. 10.000 m² • Herstellung Biotop seeseitig (Bäume, Totholz, Schilf, Busch- und Strauchwerk) ca. 500 m³ • Beseitigung und Verwertung von Abfällen Die Gefahrenabwehrmaßnahme Knappensee erfolgt aufgrund des Risikos des Eintretens von Verflüssigungsvorgängen / Setzungsfließen in locker gelagerten Kippen aufgrund äußerer (z. B. Eintrag statischer oder dynamischer Lasten) als auch innerer Initiale (z. B. Strömungs- oder lokale Sackungsvorgänge in der Kippe) und der damit verbundenen Gefahr für Leib und Leben. Ereignet sich eine Verflüssigung unter geneigter Geländeoberfläche, z. B. an einer Restlochböschung, findet eine Massenbewegung von hohen in tiefere Geländelagen statt (Setzungsfließen). Häufig beginnt dieser Vorgang im unteren Böschungsbereich und setzt sich kettenreaktionsartig in höhere Bereiche hinfort. Der gesamte Vorgang dauert an, bis sich innerhalb der mobilisierten Massen ein neues Gleichgewicht einstellt oder bis die ausfließenden Massen oder der Rückgriff ein Hindernis erreichen. Setzungsfließrutschungen können dadurch mehrere Millionen Kubikmeter Kippenmaterial umfassen. Zudem kann jede Rutschung direkt oder indirekt (z. B. über die Schwallwellenwirkung) sekundäre Ereignisse auslösen. Die im Rahmen der hier gegenständlichen Sicherungsmaßnahme geplanten Arbeiten stellen potenzielle äußere Initiale dar. Dementsprechend können im Zuge der geotechnischen Sicherungsarbeiten auch bei Einhaltung aller Verhaltensanforderungen, Rutschungen trotz des Fortschritts der Gesamtmaßnahme nicht ausgeschlossen werden. Nach einem möglichen Rutschungsereignis könnte eine Vertragsänderung erforderlich werden, die u. a. folgendes beinhalten kann: Stillstandszeiten, operative Veränderungen des Arbeitsablaufes bzw. Umplanungen bis hin zur Abarbeitung definierter Sofort- und Erstsicherungsmaßnahmen, die einen dem Hauptauftrag vergleichbaren Umfang ausmachen und auch die Vertragslaufzeit verlängern können. Die vorgenannte Beschreibung denkbarer möglicher Vertragsänderungen stellt eine Überprüfungsklausel gem. § 132 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 GWB dar. Die Beauftragung der Leistungen zum Erdbau im Jahr 2028 (Verfüllung Rutschungskessel) sowie die Leistungen im Zeitraum 2029 bis 2031 (Optionen) erfolgen spätestens Ende 2027 unter folgenden Bedingungen: - gesichertes Budget für die Durchführung der Leistungen (Finanzierungsvorbehalt) - qualitativ und quantitativ zufriedenstellende Umsetzung der fest vereinbarten Leistungen durch den Auftragnehmer. Der Auftragnehmer hat keinen Anspruch auf die Option, selbst wenn die vorgenannten Bedingungen eintreten.
3.1.9.
Weitere Informationen, Schlichtung und Nachprüfung
Überprüfungsstelle: Vergabekammer des Bundes beim Bundeskartellamt
Organisation, die zusätzliche Informationen über das Vergabeverfahren bereitstellt: Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH
8. Organisationen
8.1.
ORG-0000
Offizielle Bezeichnung: Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH
Registrierungsnummer: 992-80106-26
Abteilung: Einkauf Lausitz
Postanschrift: Knappenstraße 1
Stadt: Senftenberg
Postleitzahl: 01968
Land, Gliederung (NUTS): Oberspreewald-Lausitz (DE40B)
Land: Deutschland
Telefon: +49 3573 844274
Fax: +49 3573 844643
Rollen dieser Organisation:
Beschaffer
Organisation, die zusätzliche Informationen über das Vergabeverfahren bereitstellt
8.1.
ORG-0001
Offizielle Bezeichnung: Vergabekammer des Bundes beim Bundeskartellamt
Registrierungsnummer: t:022894990
Postanschrift: Villemombler Strasse 76
Stadt: Bonn
Postleitzahl: 53123
Land, Gliederung (NUTS): Bonn, Kreisfreie Stadt (DEA22)
Land: Deutschland
Telefon: +49 228 94990
Fax: +49 228 9499163
Rollen dieser Organisation:
Überprüfungsstelle
8.1.
ORG-0002
Offizielle Bezeichnung: Datenservice Öffentlicher Einkauf (in Verantwortung des Beschaffungsamts des BMI)
Registrierungsnummer: 0204:994-DOEVD-83
Stadt: Bonn
Postleitzahl: 53119
Land, Gliederung (NUTS): Bonn, Kreisfreie Stadt (DEA22)
Land: Deutschland
Telefon: +49228996100
Rollen dieser Organisation:
TED eSender
11. Informationen zur Bekanntmachung
11.1.
Informationen zur Bekanntmachung
Kennung/Fassung der Bekanntmachung: d42bbed3-1b30-4e63-82d7-72dce462c68d - 01
Formulartyp: Planung
Art der Bekanntmachung: Vorinformation oder eine regelmäßige nicht verbindliche Bekanntmachung nur zu Informationszwecken
Unterart der Bekanntmachung: 4
Datum der Übermittlung der Bekanntmachung: 13/12/2024 00:00:00 (UTC+1)
Sprachen, in denen diese Bekanntmachung offiziell verfügbar ist: Deutsch
11.2.
Informationen zur Veröffentlichung
Veröffentlichungsnummer der Bekanntmachung: 766776-2024
ABl. S – Nummer der Ausgabe: 244/2024
Datum der Veröffentlichung: 16/12/2024
Voraussichtliches Datum der Veröffentlichung einer Auftragsbekanntmachung im Rahmen dieses Verfahrens: 28/04/2025