Wittenberge - Innovationsquartier, Straße der Einheit Referenznummer der Bekanntmachung: 60-P-50-23
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift: August-Bebel-Straße 10
Ort: Wittenberge
NUTS-Code: DE40F Prignitz
Postleitzahl: 19322
Land: Deutschland
E-Mail:
Telefon: +49 3877951-0
Fax: +49 3877951-123
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.wittenberge.de/
Postanschrift: Dircksenstraße 50
Ort: Berlin
NUTS-Code: DE300 Berlin
Postleitzahl: 10178
Land: Deutschland
E-Mail:
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://big-bau.de/
Abschnitt II: Gegenstand
Wittenberge - Innovationsquartier, Straße der Einheit
Dieser Planungswettbewerb wird als einstufiger, nicht offener, interdisziplinärer Realisierungswettbewerb im Sinne der Vergabeverordnung (VgV) in Verbindung mit der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW) 2013 durchgeführt.
Die Auslobung wurde mit der Architektenkammer Brandenburg abgestimmt und registriert.
Dem Planungswettbewerb nach RPW folgt ein Verhandlungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb gemäß § 17 Abs. 5 VgV. Der vorgelagerte Planungswettbewerb tritt in dieser Verfahrenskonstellation an die Stelle eines Teilnahmewettbewerbes (i. S. § 17 Abs. 1 S. 1 VgV) und ermittelt die geeigneten Bieter für das weitere Verhandlungsverfahren d. h. die Ermittlung eines Gewinners führt nicht unmittelbar zur direkten Beauftragung, sondern alle Preisträger werden sodann zur Abgabe eines Angebotes innerhalb der geltenden Frist aufgefordert.
Die Stadt Wittenberge beabsichtigt die Durchführung der Landesgartenschau im Jahr 2027.
Die Leitidee der LAGA ist, diese als Schlüsselprojekt für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu nutzen und die Lebensqualität für die Einwohner dauerhaft zu erhöhen und ein ökologisch wirksames und in der späteren Unterhaltung finanziell leistbares Konzept umzusetzen.
Das LAGA-Kerngebiet besteht aus 4 Parkanlagen, wovon eine das Innovationsquartier sein wird. Hierbei handelt es sich um eine nicht mehr benötigte Baufläche, die in Kürze durch den Rückbau von 2 Wohnblöcken und einer Garagenzeile brach liegen wird.
Themenschwerpunkte des ausgeschriebenen Wettbewerbs sind die Entwicklung von neuen und zukunftsweisenden Ideen für nicht mehr benötigte Bauflächen und die Anpassung des städtischen Grüns an den Klimawandel.
Das Wettbewerbsverfahren beinhaltet 2 Teile, einen Realisierungsteil und einen Ideenteil. Im Realisierungsteil sollen alternative, innovative Ansätze für den Umgang mit solchen Rückbauflächen gezeigt werden. Die lokale Wohnungsgenossenschaft setzt neben Rückbau auch auf die innovative Nachnutzungskonzepte zur Konsolidierung des Wohnungsbestandes.
Der Ideenteil umfasst einen Teilbereich der angrenzenden Anliegerstraße "Straße der Einheit". Für diesen Teilbereich des Straßenzugs soll modellhaft aufgezeigt werden, wie innerörtliche Erschließungsstraßen klimaresilient und an heutige Mobilitätsbedürfnisse umgestaltet werden können. Der Ideenteil ist nicht Bestandteil des eintrittspflichtigen LAGA-Geländes.
Das gesamte Wettbewerbsgebiet umfasst eine Fläche von ca. 12.000 m²; aufgeteilt in die Bereiche Realisierungsteil von 9.500 m² und Ideenteil von ca. 2.500 m².
Gegenstand des Wettbewerbsverfahrens sind der Zustand des Quartiers nach der Landesgartenschau sowie beispielhafte Lösungsansätze, die in den gesamten Stadtteil übertragen werden können. Temporäre Maßnahmen wie Wechselflorpflanzungen, Kunstobjekte, LAGA-Möblierungen oder während der LAGA erforderliche Wegeverbreiterungen sind nicht zu planen.
Die Ausloberin beabsichtigt, soweit und sobald die dem Planungswettbewerb zugrundeliegende Aufgabe realisiert wird, unter Würdigung der Empfehlung des Preisgerichts nach § 8 Abs. 2 RPW 2013 mit allen Preisträgern in die Verhandlungen zu treten. Leistungsumfang des Planungsauftrags sind entsprechend des Entwurfs Planungsleistungen i. S. § 39 bzw. § 43 HOAI für den Realisierungsteil. Das Verhandlungsverfahren erfolgt elektronisch über den Brandenburger Vergabemarktplatz.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Teilnahmeberechtigt sind Landschaftsarchitekturbüros. Die Hinzuziehung von Sonderfachleuten ist gestattet. Die Bildung von Bewerbergemeinschaften ist grundsätzlich zulässig. Zu beachten ist, dass bei einer Bewerbergemeinschaft jedes Mitglied der Bewerbergemeinschaft die folgenden Mindestvoraussetzungen erfüllen muss. Durch die Teilnahme am Wettbewerb (Abgabe der Wettbewerbsarbeit) erklärt sich jeder Bewerber damit einverstanden, für eine weitere Beauftragung zur Verfügung zu stehen und sämtliche Eignungskriterien, auch die des Verhandlungsverfahrens zu erfüllen.
Folgende Nachweise sind zur Teilnahme am Wettbewerb zur erbringen:
1) Befähigung zur Berufsausübung einschließlich Auflagen der Eintragung in einem Berufsregister.
Der bevollmächtigte Vertreter hat nach dem Recht des jeweiligen Heimatstaates die Berechtigung zur Führung der Berufsbezeichnung "Landschaftsarchitekt". Der Nachweis zur Führung der Berufsbezeichnung hat durch den entsprechenden Eintragungsnachweis in einer deutschen Architektenkammer zu erfolgen und ist von mindestens einer Person nachzuweisen. Ist die Berechtigung zur Führung der Berufsbezeichnung im jeweiligen Heimatstaat nicht geregelt, bestimmen sich die fachlichen Anforderungen nach der einschlägigen EU-Richtlinie.
2) Technische und berufliche Leistungsfähigkeit
Die fachliche Qualifikation zur Ausübung des Auftrags ist durch mindestens zwei und maximal drei geeignete Referenzprojekte nachzuweisen. Die Darstellung der Referenzen hat jeweils auf dem Referenzformblatt zu erfolgen, siehe Anlage 00_Teilnahmeantrag. Zusätzlich zu den im Referenzformblatt geforderten Angaben ist die Einreichung einer erweiterten Referenzbeschreibung möglich; die Darstellung ist auf maximal eine DIN-A4 Seite je Referenz zu begrenzen.
In der Gesamtschau müssen alle Mindestkriterien erfüllt sein, wobei eine Referenz auch zur Erfüllung mehrerer Mindestkriterien eingereicht werden kann. Bewertet werden auch personenbezogene Referen-zen, welche nicht durch den Bewerber betreut wurden (z. B. im Rahmen eines früheren Beschäftigungsverhältnisses).
Die Referenzen müssen folgende Mindestanforderungen erfüllen:
2.1) Der Bearbeitungszeitraum liegt für alle eingereichten Referenzen maximal 10 Jahre zurück. Ausschlaggebend ist der Projektabschluss der LPH 8 nach § 39 dieser darf maximal bis 30.06.2013 zurückliegen.
2.2) Bei einer in der Gesamtschau genannten Referenzen entsprechen die Bruttobaukosten in der KG 500 i. S. DIN 276 (Freianlagen) mind. [Betrag gelöscht] Euro.
2.3) Der Bewerber hat bereits ein vergleichbares Projekt realisiert, das die Neugestaltung eines innerörtlichen Grünzug- bzw. -verbindung i. S. Anlage 11.2 HOAI beinhaltet und das den LPH 2 bis 8 nach § 39 entspricht.
2.4) Der Bewerber hat bereits ein vergleichbares Projekt realisiert, das innenörtliche Freiflächen sowie Maßnahmen eines nachhaltigen, dezentralen Regenwassermanagements beinhaltet (Nachweis von LPH 2 bis 8 nach § 39 HOAI).
3) Weitere Eigenerklärungen, der sich die Bewerber verpflichten (im Teilnahmeantrag enthalten):
3.1) Eigenerklärung gemäß § 73 Abs. 3 VgV
3.2) Eigenerklärung über das Nichtvorliegen von Ausschlussgründen nach den §§ 123, 124 GWB
3.3) Ergänzende Vertragsbedingungen zur Einhaltung der Tariftreue nach dem Brandenburgischen Vergabegesetz
Folgende Nachweise sind zur Teilnahme am Verhandlungsverfahren zu erbringen:
4) Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit
4.1)Der Bewerber bzw. jedes Mitglied der Bewerbergemeinschaft hat in den letzten drei Geschäftsjahren einen durchschnittlichen jährlichen Mindestumsatz (netto) an vergleichbaren Planungsleistun-gen erzielt:
- Freianlagen: [Betrag gelöscht] Euro
4.2) Der Bewerber bzw. jedes Mitglied der Bewerbergemeinschaft verfügt über eine Berufshaftpflichtversicherung mit einer Mindestdeckung für Einzelschadensfälle in der nachfolgend benannten Höhe:
- Personenschäden: [Betrag gelöscht] Euro
- Sach- und Vermögensschäden: [Betrag gelöscht] Euro
Ein aktueller Nachweis ist im Rahmen der Angebotsabgabe beizufügen. Sollte momentan eine Berufshaftpflichtversicherung mit einer geringeren Deckungssumme bestehen, ist neben dem Nachweis der bestehenden Berufshaftpflichtversicherung zu erklären, dass im Falle der Zuschlagserteilung die Versicherungssumme wie gefordert erhöht wird.
5) Technische und berufliche Leistungsfähigkeit
5.1) Der Bewerber bzw. jedes Mitglied der Bewerbergemeinschaft verfügt über eine geeignete technische Ausstattung zur Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe. Gefordert wird neben der Standardausstattung des Büros mit zeitgemäßer EDV-Technik mindestens ein CAD-Arbeitsplatz zum Erstellen digitaler Pläne und Zeichnungen, der einen Datenaustausch über das DXF-Format bzw. das DWG-Format gewährleistet.
5.2) Der Bewerber bzw. jedes Mitglied der Bewerbergemeinschaft verfügt über geeignetes Fachpersonal. Das vorgesehene Projektteam ist im Teilnahmeantrag zu benennen und muss folgende Anforderungen erfüllen:
- Das Projektteam weist eine Mindestgröße von 3 Mitarbeiter in den letzten 3 Jahren auf, die die Qualifikation als Landschaftsarchitekt bzw. in der Freiraumplanung innehaben.
Für die Mitglieder des Projektteams gilt:
- Berufserfahrung Projektleitung Landschaftsarchitektur/Freiraumplanung
= mindestens 5 Jahre
- Berufserfahrung stellv. Projektleitung Landschaftsarchitektur/Freiraumplanung
= mindestens 3 Jahre
Landschaftsarchitekt, Landschaftsarchitektin
Abschnitt IV: Verfahren
1) Beurteilungskriterien Wettbewerbsarbeit
Die Reihenfolge der Nennung der Bewertungskriterien stellt nicht deren Gewichtung dar. Das Preisgericht behält sich vor, die einzelnen Bewertungskriterien unterschiedlich zu gewichten und ggf. eine weitere Differenzierung der einzelnen Kriterien vorzunehmen.
Das Preisgericht wird sein Urteil über die Qualität der Wettbewerbsarbeiten nach den folgenden Bewertungskriterien bilden:
Konzeptidee
- Innovationscharakter des Entwurfs
- Nutzungskonzept in Bezug auf die einzelnen Nutzungsanforderungen
- Konzept zur Berücksichtigung künftiger klimatischer Anforderungen
- ausgewogene Berücksichtigung der einzelnen Verkehrsarten (motorisierter Verkehr, Radfah-rer, Fußgänger, ruhender Verkehr)
Funktion und Gestaltung
- Gestaltqualität des öffentlichen Straßen- und Freiraums
- Funktionalität der Straßenaufteilung und Verkehrssicherheit sowie der Freiraumaufteilung
- Umgang mit Niederschlagswasser (Regenwassermanagement)
- Bepflanzungskonzept in Bezug auf die stadtklimatische Wirksamkeit, Klimaresilienz und Bio-diversität
- Beachtung Barrierefreiheit, "Design für alle"
- Qualität und Nachhaltigkeit von Materialien und Stadtmobiliar
Wirtschaftlichkeit
- Wirtschaftlichkeit im Sinne der Baukosten (Einhaltung des vorläufigen Kostenrahmens) und der anschließenden Unterhaltungskosten
- Plausibilität der Kostenschätzung und Flächenberechnung sowie Einhaltung des Kostenrahmens
2) Beurteilung Angebot - Zuschlagskriterien
Folgende Zuschlagskriterien werden den eingereichten Angeboten zugrunde gelegt:
2.1) Ergebnis des Planungswettbewerbs (Gewichtung 50 %)
2.2) Projektumsetzung und -organisation (Gewichtung 40 %)
- Konzeptioneller auf das Projekt bezogene Aufbau und vorgesehene Projektdurchführung
- Verbindliche Zeitplanung
- Inhaltliche Auseinandersetzung mit den notwendigen Arbeitsschritten der HOAI
3) Honorar (Gewichtung 10 %)
Die Berechnung der Punktzahl erfolgt gemäß folgender Formel, wobei die volle Punktzahl wird für das niedrigste Angebot vergeben wird:
P=10-(((N/X)-1)×10
(P = zu ermittelnde Punktzahl; N = niedrigstes Angebot; X = zu wertendes Angebot)
Der Angebotspreis (Gesamthonorar) bezieht sich auf das Honorar für alle geforderten Leistungsphasen inklusive aller Zuschläge, besonderer Leistungen und der Nebenkosten. Die Honorarzone wird von der Ausloberin vorgegeben, der von-bis-Satz ist vom Bieter zu wählen.
Für die Honorarberechnung werden folgende Parameter von der Ausloberin bzw. späteren Bauherrin vorgegeben:
- Planung Freianlagen, Honorarzone III
- ggf. Planung Ingenieurbauwerke, Honorarzone entsprechend Entwurfsinhalt
Die Ausloberin stellt als Wettbewerbssumme insgesamt [Betrag gelöscht] Euro (brutto) bereit. Es ist vorgesehen, drei Preise zu vergeben und die Wettbewerbssumme wie folgt zu verteilen:
1. Preis: [Betrag gelöscht] Euro
2. Preis: [Betrag gelöscht] Euro
3. Preis: [Betrag gelöscht] Euro
für Anerkennungen: [Betrag gelöscht] Euro
Das Preisgericht ist berechtigt, durch einstimmigen Beschluss eine andere Anzahl von Preisträgern und eine veränderte Verteilung der Preisgelder vorzunehmen.
Es werden keine Aufwandsentschädigungen gezahlt.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Ausschluss von Bewerbern
Ausgeschlossen werden Bewerber, die die Teilnahmekriterien und Bedingungen nicht erfüllen.
Weiterhin von der Teilnahme am Wettbewerb sind Personen ausgeschlossen, die infolge ihrer Beteiligung an der Auslobung oder Durchführung des Wettbewerbes bevorzugt sind oder Einfluss auf die Entscheidung des Preisgerichts nehmen können. Das Gleiche gilt für Personen, die sich durch Angehörige oder ihnen wirtschaftlich verbundene Personen einen entsprechenden Vorteil oder Einfluss verschaffen können. Mitglieder von Bewerbergemeinschaften sowie Mitarbeiter, die am Tage der Auslobung bei einem Teilnehmer angestellt sind, dürfen nicht zusätzlich am Wettbewerb teilnehmen. Verstöße hiergegen haben den Ausschluss sämtlicher Teilnehmeranträge der Beteilig-ten zur Folge. Ebenso ausgeschlossen sind Bewerberbüros, die einen im Teilnahmeantrag genannten Ausschlussgrund i. S. d. Vergabeverordnung oder anderer genannter Gesetze erfüllen.
Jeder Teilnehmer hat seine Teilnahmeberechtigung sorgfältig zu prüfen. Die Teilnahme erfolgt in eigener Verantwortung. Bei Zweifeln über die Teilnahmeberechtigung wird eine Rücksprache mit der Architektenkammer Brandenburg empfohlen.
Bekanntmachungs-ID: CXP9YBE6AYP
Postanschrift: Heinrich-Mann-Allee 107
Ort: Potsdam
Postleitzahl: 14473
Land: Deutschland
Telefon: +49 3318661-719
Fax: +49 3318661-652
Internet-Adresse: https://mwae.brandenburg.de/de/vergabekammer-nachpr%C3%BCfungsverfahren/bb1.c.478846.de