Rahmenvereinbarung zum Anforderungsmanagement sowie zur Projektsteuerung und Qualitätssicherung für die IT-Anwendungen der wasserwirtschaftlichen Fachprozesse Referenznummer der Bekanntmachung: LfU_13_39/2020
Bekanntmachung vergebener Aufträge
Ergebnisse des Vergabeverfahrens
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift: Kaiser-Friedrich-Straße 7
Ort: Mainz
NUTS-Code: DEB35 Mainz, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 55116
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [removed]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.lfu.rlp.de
Abschnitt II: Gegenstand
Rahmenvereinbarung zum Anforderungsmanagement sowie zur Projektsteuerung und Qualitätssicherung für die IT-Anwendungen der wasserwirtschaftlichen Fachprozesse
Das Landesamt für Umwelt (LfU) hat im Wege eines offenen Verfahrens eine Rahmenvereinbarung zum Anforderungsmanagement sowie zur Projektsteuerung und Qualitätssicherung für die IT-Anwendungen der wasserwirtschaftlichen Fachverfahren abgeschlossen.
Die IT-Facharchitektur der Wasserwirtschaftsverwaltung in Rheinland-Pfalz umfasst rund 35 zum Teil sehr komplexe Fachanwendungen sowie diverse Datendienste, die von über 1.500 registrierten Anwendern aus den Verwaltungsebenen der Wasserbehörden sowie zahlreichen anderen Verwaltungen, Ingenieurbüros und Institutionen aus Industrie und Lehre genutzt werden. Hinzu kommt eine große Zahl Nutzer der öffentlichen Internetanwendungen.
Das LfU benötigt eine professionelle Unterstützung durch einen externen Dienstleister für die Bereiche des Anforderungsmanagements, der Projektsteuerung und der Qualitätssicherung mit den folgenden Tätigkeitsschwerpunkten:
— Anforderungsmanagement,
— Projektsteuerung,
— Qualitätssicherung
Gegenstand und Ziel dieses Offenen Verfahrens ist der Abschluss einer Rahmenvereinbarung auf Stundenbasis ohne Mindestabnahmemenge und mit einer jährlichen Obergrenze mit einem Unternehmen zur Erbringung der vorgenannten und in der Leistungsbeschreibung näher spezifizierten Leistungen.
Die Vertragslaufzeit beginnt mit Erteilung des Zuschlags und ist auf 48 Monate festgelegt.
Die Einarbeitung muss in Abstimmung mit dem Auftraggeber bis zum 6.11.2020 abgeschlossen sein. Der Eintritt in die Leistungsphase in Gestalt einer Rahmenvereinbarung erfolgt ab dem 9.11.2020.
Der geschätzte Stundenumfang je Vertragsjahr beträgt:
— 300 Stunden in 2020,
— 1.800 Stunden in 2021,
— 1.600 Stunden in 2022,
— 1.600 Stunden in 2023,
— 1.400 Stunden in 2024.
Landesamt für Umwelt Kaiser-Friedrich-Straße 7 55116 Mainz Leistungsorte/Erfüllungsorte:
— Sitz des Auftragnehmers,
— Sitz des Auftraggebers, 55116 Mainz.
Gerichtsstand:
— Gerichtsstand ist Mainz
Das breite Spektrum der wasserwirtschaftlichen Fachanwendungen kann nach folgenden Schwerpunkten zusammengefasst werden:
— die Kernarchitektur bestehend aus dem Fachportal DataScout, der GeoDatenArchitektur Wasser und dem GeoPortal Wasser, sowie einer zentralen Anwendungs-, Anwender- und Rechteverwaltung, zahlreichen Datenschnittstellen, -diensten und Funktionsmodulen, in der Regel auf Grundlage der Java-Entwicklungsplattform WebGenesis und der GIS-Plattform GeoServer, sowie einer zentralen Oracle-Datenbank,
— die Fachverfahren Wasserversorgung und Abwasser (Digitales Wasserbuch, Anlagenkataster Wasserversorgung, Elektronisches Wasserentnahmeentgelt, Elektronische Abwasserabgabenerhebung, Eigenüberwachungsberichte Kläranlagen, Anlagenkataster der industriellen und kommunalen Abwasserbeseitigungsanlagen, Informationssystem Querbauwerke) in der Regel mit integrierten GIS-Instanzen,
— die Melde- und Informationsdienste (Gütemeldedienst, PLATIN MS, Messdatenauskunft Wasser, Gewässeruntersuchung Online, Quellenatlas, Seenatlas, Badegewässeratlas),
— die Verwaltungs- und Controllinganwendungen zur mittelfristigen Investitionsplanung der wasserwirtschaftlichen Förderung (MIP-Förderung) und der Landesmittel (MIP-LM), sowie zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRLplaner) und der Hochwassermanagementrichtlinie (HWRMplaner),
— mehrere Internetpräsenzen, u. a. wasser.rlp.de, wrrl.rlp.de, hochwassermanagement.rlp.de, aktion-blau-plus.rlp.de und weitere mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten,
— Erfassungs- bzw. Pflegeprogramme für Anlagendaten sowie für Messstellenstammdaten (AKSMS), des Weiteren verschiedene Auswertungs- und Analyseprogramme.
Zwischen diesen Fachanwendungen bestehen zum Teil umfangreiche fachliche und technische Abhängigkeiten, die sowohl datenbankseitig als auch durch spezielle Anwendungsschnittstellen realisiert sein können. Zugleich werden viele dieser Anwendungen aufgrund von veränderten Geschäftsprozessen bzw. neuen fachlichen oder technischen Anforderungen häufig angepasst, regelmäßig weiterentwickelt, in Teilen immer wieder optimiert und ggf. im Rahmen von Neuentwicklungen konsolidiert.
Bei allen Anwendungen handelt es sich um „Individualsoftware", die gemäß den spezifischen Anforderungen der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz zur Unterstützung der Geschäftsprozesse eines oder mehrerer Fachbereiche konzipiert und in der Regel über externe Softwarefirmen entwickelt wurden.
Die Koordinierung der Anforderungen und die Steuerung der Konzeption und Entwicklung erfolgt für alle wasserwirtschaftlichen IT-Projekte zentral durch das DV-Fachreferat der Wasserwirtschaft im Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU). Als Grundlage erstellt das LfU hierzu einen mittelfristigen Projektplan für die IT-Facharchitektur, der die wesentlichen Meilensteine der IT-Entwicklung in der Regel für einen 5-Jahres-Zeitraum umfasst. Erforderliche Anpassungs-, Weiter- oder Neuentwicklungen erfolgen regelmäßig durch beauftragte Entwicklungsfirmen im Rahmen von bestehenden Wartungsverträgen bzw. über öffentliche Ausschreibungen. Des Weiteren unterstützt das LfU die anderen Fachbereiche bei der Datenaufbereitung und Qualitätssicherung für die wiederkehrenden überregionalen Abstimmungen und Berichte, insbesondere bei der Erfüllung der EU-Berichtspflichten zu Wasserrahmenrichtlinie und Hochwassermanagementrichtlinie in enger Zusammenarbeit mit der Wasserblick-Plattform der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG).
Bei den o. g. Aufgaben benötigt das LfU eine professionelle Unterstützung durch einen externen Dienstleister (AN) für die Bereiche des Anforderungsmanagements, der Projektsteuerung und der Qualitätssicherung mit den folgenden Tätigkeitsschwerpunkten:
— Anforderungsmanagement: Aufnahme, Konsolidierung und Priorisierung von fachlichen Anforderungen zu Anpassungen, Weiterentwicklungen und Erstellung strukturierter Anforderungsspezifikationen nach anerkannten Verfahren und Modellierungstechniken („Requirements Engineering" unter Verwendung der „Unified Modeling Language" UML Version 2.5) und fallweiser Berücksichtigung agiler Vorgehensmodelle. Kalkulation von zu erwartenden Aufwänden und Abschätzung von Auswirkungen auf bestehende Fachanwendungen und angrenzende Bereiche. Je nach Bedarf und Umfang der Anforderungen Überführung in abgestimmte Fachkonzepte, ggf. Durchführung von Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und Erstellung von Lastenheften als Grundlage zu öffentlichen Ausschreibungen,
— Projektsteuerung: zeitliche und inhaltliche Planung von Anpassungs- und Weiterentwicklungen für bestehende Fachanwendungen. Plausibilisierung und Verhandlung von Aufwänden für Entwicklungsleistungen. Kontinuierliche Fortschrittskontrolle, zeitliche und inhaltliche Abstimmung aller Entwicklungsarbeiten im laufenden Dialog mit der jeweils beauftragten Entwicklungsfirma, im Bedarfsfall auch unter Berücksichtigung ggf. eingesetzter agiler Verfahren. Durchführung von Test und Abnahme gelieferter Entwicklungsleistungen, Herbeiführung von Konfliktlösungen sowie ggf. Eskalation bei Minderleistungen. Vermittlung und Abstimmung im Sinne des AG bei zusätzlichem Änderungsbedarf,
— Qualitätssicherung: Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen zur Sicherstellung der Datenaktualität und -konsistenz für die wasserwirtschaftlichen Fachanwendungen, zur Nachvollziehbarkeit von Anforderungen, sowie zur Sicherstellung der Wiederverwendbarkeit von Anwendungskomponenten zur Reduzierung von Fehlerquellen und Entwicklungsaufwänden. Des Weiteren Koordinierung und Abwicklung aller IT-bezogenen Aufgaben im Zuge der regelmäßigen EU-Berichtspflichten zur Wasserrahmenrichtlinie, hierzu u. a. Vorbereitung der Datenvorlagen und Durchführung der Datenbefüllung der Schablonen, Sicherstellung der Konsistenz zwischen Daten und EU-Berichten der Fachbereiche, Wahrnehmung der gesamten Interaktion über die Wasserblick-Plattform.
Da es sich bei den genannten Stundenbedarfen nur um eine Schätzung des Auftraggebers handelt, kann es vorkommen, dass die Obergrenze in der Gesamtheit nicht auskömmlich ist. In einem solchen Fall erfolgt nach gegenseitigem Einvernehmen der Vertragsparteien eine entsprechende Aufstockung der Stundenobergrenze auf Basis des bestehenden Stundensatzes und Vertrages. Aufstockungen sind in der Gesamtbetrachtung bis maximal 50 Prozent, bezogen auf die Stundenzahl der gesamten Vertragslaufzeit, ohne neues Vergabeverfahren im Wettbewerb möglich.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt V: Auftragsvergabe
Rahmenvereinbarung zum Anforderungsmanagement sowie zur Projektsteuerung und Qualitätssicherung für die IT-Anwendungen der wasserwirtschaftlichen Fachprozesse
Postanschrift: Wörthstraße 6
Ort: Eltville am Rhein
NUTS-Code: DE71D Rheingau-Taunus-Kreis
Postleitzahl: 65343
Land: Deutschland
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Die Wertangaben dienen als Platzhalter
Bekanntmachungs-ID: CXPDYYHY5QB
Postanschrift: Stiftstraße 9
Ort: Mainz
Postleitzahl: 55116
Land: Deutschland
E-Mail: [removed]
Ein Nachprüfungsverfahren ist gemäß § 160 Abs. 3 S. 1 Nr. 4 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) unzulässig, soweit mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.
Darüber hinaus wird auf die Rügeobliegenheiten gemäß § 160 Abs. 3 Nr. 1-3 GWB verwiesen.