Interdisziplinärer Realisierungswettbewerb zum Neubau Archäologisches Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern im Stadthafen Rostock Referenznummer der Bekanntmachung: 21D10066R
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Rostock
NUTS-Code: DE803 Rostock, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 18055
Land: Deutschland
E-Mail: [removed]
Telefon: [removed]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.sbl-mv.de
Adresse des Beschafferprofils: https://my.vergabe.rib.de
Abschnitt II: Gegenstand
Interdisziplinärer Realisierungswettbewerb zum Neubau Archäologisches Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern im Stadthafen Rostock
Im Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern soll durch das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt Rostock an herausragender Stelle im Christinenhafen der Hanse- und Universitätsstadt Rostock ein Neubau für das Archäologische Landesmuseum M-V im oder am Wasser errichtet werden. Dieser soll nicht nur die Sammlung des Archäologischen Landesmuseums und damit das archäologische Erbe Mecklenburg-Vorpommerns zeitgemäß präsentieren, sondern auch die wissenschaftliche Vernetzung in Zusammenarbeit mit der Universität Rostock unterstützen. Gleichzeitig ist der Neubau ein wesentlicher Baustein zur städtebaulichen Aufwertung und Weiterentwicklung des Rostocker Stadthafens zu einem Anziehungspunkt und Wahrzeichen für Bewohner und Gäste.
Dafür soll ein interdisziplinärer Realisierungswettbewerb im Umfang der Vorplanung durchgeführt werden. Es wird eine wegweisende und dem besonderen Ort an der Schnittstelle zwischen Land und Wasser gerecht werdende, einzigartige architektonische Lösung gesucht.
Seitens Auslober wird dabei eine intensive Auseinandersetzung mit dem maritimen Charakter des Ortes gewünscht.
Die architektonische Lösung für den Museumsneubau soll die mit den Projekten der Bundesgartenschau 2025 begonnene Entwicklung des Stadthafens Rostocks fortführen, herausragenden gestalterischen Ansprüchen genügen und eine hohe Aufenthaltsqualität bieten.
Das Museum soll den Prinzipien der Flexibilität, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, i. V. m. sozialer Inklusion sowie einem hohen ästhetischen Anspruch Rechnung tragen.
Die Konzeption der Ausstellungen selbst ist nicht Gegenstand des Wettbewerbs.
Die zu beauftragenden interdisziplinären Planungsleistungen umfassen Objektplanungen (Gebäude und Innenräume, Freianlagen, ggf. Ingenieurbauwerke) sowie Fachplanungen (Technische Ausrüstung, Tragwerkplanung).
Der Auslober beabsichtigt, im Anschluss an den Wettbewerb den Wettbewerbsgewinner stufenweise mit den Leistungsphasen 2-4, optional mit Leistungsphasen 5-9 HOAI 2021 zu beauftragen.
Die Bauzeit ist von 2026 bis 2030 vorgesehen.
Das vorgesehene Raumprogramm für den Neubau umfasst Dauer- und Wechselausstellungsflächen, Tagungsflächen, Flächen für gastronomische Nutzung sowie Büro- und Serviceflächen. Die Gesamtnutzfläche beläuft sich auf eine Fläche von rund 3 600 qm NUF 1-7, rund 6 500 qm BGF. Das zur Verfügung stehende Kostenbudget umfasst einschließlich etwaiger Spezialtiefbau- und Wasserbaumaßnahmen 45 Mio. EUR brutto (KG 200-700).
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Der Auslober strebt eine Anzahl von 18-22 Teilnehmern an, von denen 8 Büros vorab ausgewählt wurden und die weiteren durch einen vorgeschalteten Teilnahmewettbewerb ausgewählt werden. Es werden Generalplaner oder Bewerbergemeinschaften gesucht, die die Fachbereiche:
— Objektplanung Gebäude und Innenräume,
— Fachplanung Tragwerksplanung,
— Fachplanung Technische Ausrüstung und
— Objektplanung Freianlagen.
Abdecken und über vergleichbare Erfahrungen bei der Planung und Errichtung der beschriebenen Aufgabe verfügen. Im interdisziplinären Wettbewerb sind Leistungen der Objektplanung Gebäude und Innenräume, Freianlagen und Tragwerksplanung zu erbringen.
Eine Bewerbergemeinschaft muss erklären, dass sie im Auftragsfall eine verbindliche Arbeitsgemeinschaft gründen wird und bereit ist, ggf. weitere Fachdisziplinen hinzuzuziehen.
Die Bewerbungsunterlagen sind unter dem I.3) genannten Link bereitgestellt und ausschließlich über das e-Vergabe-Portal einzureichen. Die Bewerbungsunterlagen werden nicht zurückgesendet und es besteht kein Anspruch auf Kostenerstattung.
Zu den oben genannten Bewerbungsunterlagen zählen folgende Vordrucke:
— Anlage 1_21D10066R_Bewerbungsbogen/Teilnahmeantrag,
— Anlage 2_21D10066R_ Referenzbogen,
— Anlage 3_21D10066R_Referenzliste,
— Anlage 4_21D10066R_Formblätter 1_FbT-3_FbT (sofern zutreffend),
— Anlage 5_21D10066R_Matrix Teilnahmewettbewerb,
— Anlage 6_21D10066R_Datenschutzerklärung.
Die Bewerber sind aufgefordert, die wirtschaftliche und finanzielle sowie die technische und berufliche Leistungsfähigkeit nachzuweisen. Der Teilnahmeantrag (Anlage 1) und die Referenzen (Anlage 2 und 3) sind von jedem Teilnehmer einer Bewerbergemeinschaft einzureichen. Die Anzahl der Projekte in der Referenzliste wird nicht begrenzt. Es werden von jedem Fachbereich (s. o.) die ersten 5 Referenzen der Referenzliste zur Bewertung herangezogen. Die aufgeführten Referenzen sollten einen Bezug zur Aufgabenstellung aufweisen.
Es werden folgende detaillierten Referenzen gefordert und bewertet:
— Objektplanung Gebäude und Innenräume, 2 Referenzen,
— Fachplanung Tragwerksplanung, 1 Referenz,
— Fachplanung Technische Ausrüstung, 1 Referenz,
— Objektplanung Freianlagen, 1 Referenz.
Die Bewertung der Referenzen erfolgt anhand der Kriterien, die in der Bewertungsmatrix (Anlage 5) aufgelistet sind.
Zum Auswahlverfahren werden nur jene Bewerber zugelassen, die sämtliche formalen Vorgaben erfüllen und die Bewerbungsunterlagen nebst Anlagen und geforderten Erklärungen/Nachweisen vollständig und fristgerecht eingereicht haben. Teilnahmeanträge, die trotz Nachforderung unvollständig bleiben, werden vom Verfahren ausgeschlossen.
Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt nach Rangfolge anhand der Bewertungsmatrix (Anlage 5), die mit den Bewerbungsunterlagen zur Verfügung gestellt wird.
Folgende Kriterien und Punkzahlen sind möglich:
— formale Bedingungen (KO Kriterium),
— wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit (KO Kriterium),
— technische und berufliche Leistungsfähigkeit (Referenzen) max. 4 000 Punkte,
— technische und berufliche Leistungsfähigkeit (weitere Kriterien) max. 1 000 Punkte.
Bei Punktegleichheit mehrerer Bewerber entscheidet das Los.
Der Bewerber hat im Auftragsfall den Nachweis einer Haftpflichtversicherung (ggf. Projekthaftpflichtversicherung) mit folgenden Summen zu erbringen:
— 3.0 Mio. EUR Personenschäden,
— 5.0 Mio. EUR sonstige Schäden.
Die vorgenannten Deckungssummen müssen mind. zweifach je Versicherungsjahr zur Verfügung stehen. Im Teilnahmewettbewerb ist die Erklärung ausreichend, im Auftragsfall eine entsprechende Versicherung abzuschließen.
Bewerbergemeinschaften müssen bei Beauftragung eine gesamtschuldnerisch haftende ARGE gem. §705 BGB mit bevollmächtigten Vertreter gründen und bis zur Abwicklung des Auftrages aufrechterhalten. Dazu ist eine ARGE- Erklärung abzugeben, in der auch die Leistungsabgrenzung innerhalb der ARGE dargestellt wird.
Generalplanende, die in dem EWR sowie den Staaten des WTO-Abkommens über öffentl. Beschaffung (GPA) zur Führung der Berufsbezeichnung „Architektin“ bzw. „Architekt“ berechtigt und freiberuflich tätig sind und weitere Ingenieure in den erforderlichen Fachdisziplinen verbindlich benennen. Einzelheiten hierzu sind unter VI.3) dieser Bekanntmachung beschrieben!
Abschnitt IV: Verfahren
Von den Teilnehmern werden Lösungsvorschläge zur architektonischen Gestaltung des Neubaus, der Gestaltung der Freianlagen und der Tragwerksplanung erwartet. Dabei ist das vorgegebene Raumprogramm einzuhalten. Generell werden Lösungsvorschläge erwartet, die ein möglichst optimales Verhältnis aus langlebigen Baukonstruktionen, hoher Energieeffizienz, niedrigen Betriebskosten und wirtschaftlicher Erstellung vorweisen.
Die Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten erfolgt u. a. anhand der folgenden Kriterien:
— Erfüllung der formalen Leistungen,
— städtebauliche Qualität,
— architektonische Qualität (z. B. funktionale und ästhetische Qualität, Umsetzung des Raumprogramms, Einhaltung der Vorgaben zu den Nutzflächen, …),
— Realisierbarkeit,
— Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.
Eine detaillierte Aufstellung der Unterkriterien wird im Verfahrensteil der Auslobung bekannt gegeben. Die dargestellte Reihenfolge der Kriterien ist nicht als Wertung oder Gewichtung zu betrachten.
Es werden ein oder mehrere Preise vergeben: ja
Anzahl und Höhe der zu vergebenden Preise:
Der Auslober schüttet eine Wettbewerbssumme von insgesamt etwa [Betrag gelöscht] EUR brutto aus. Die Hälfte der Wettbewerbssumme wird für Preise und Anerkennungen verwendet. Folgende Aufteilung der Preissumme ist geplant, wobei das Preisgericht durch einstimmigen Beschluss die Aufteilung der Preissumme verändern kann:
— 1. Preis: [Betrag gelöscht] EUR,
— 2. Preis: [Betrag gelöscht] EUR,
— 3. Preis: [Betrag gelöscht] EUR,
— 2 Anerkennungen je [Betrag gelöscht] EUR.
DIe Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer 19 %) ist in den genannten Beiträgen enthalten.
Im Falle einer Weiterbeauftragung werden die gezahlten Preisgelder und Bearbeitungshonorare abzgl. der Anteile für besondere Leistungen auf den Folgeauftrag angerechnet.
Die andere Hälfte der Wettbewerbssumme (brutto [Betrag gelöscht] EUR) wird als Aufwandsentschädigung unter allen Teilnehmenden, die eine den Anforderungen der Auslobung entsprechende Wettbewerbsarbeit einreichen, aufgeteilt. Die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer 19 %) ist in dem genannten Betrag enthalten.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Das Verfahren wird als interdisziplinärer Realisierungswettbewerb nach der RPW 2013 durchgeführt und vom Wettbewerbsausschuss der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Das Preisgericht wird sich voraussichtlich aus 8 Fach- und 7 Sachpreisrichtern zusammensetzen.
Folgender Zeitplan für das Verfahren ist vorgesehen und wird im Bedarfsfall angepasst:
— 29.7.2021 Bewerbungsfrist Teilnahmewettbewerb,
— 27.8.2021 Versand der Auslobungsunterlagen,
— 24.9.2021 Rückfragenfrist,
— 1.10.2021 Rückfragenkolloquium (ggf. digital),
— 10.12.2021 Abgabetermin der Planunterlagen,
— 22.2.2022 Preisgerichtssitzung.
Die Wettbewerbsleistungen umfassen u. a.:
— städtebaulich-räumliche Einordnung M 1:1 000,
— Lageplan 1:500,
— Grundrisse, Schnitte, Ansichten 1:200,
— Perspektivische Darstellungen,
— Fassadendetail 1:50,
— Volumenmodell,
— Flächenbilanz (BGF, BRI),
— Kostenschätzung gem. DIN 276,
— Erläuterungsbericht sowie grafische Erläuterungen (Piktogramme).
Das Preisgericht formuliert eine schriftliche Empfehlung für die weitere Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe. Nach Abschluss des Wettbewerbs soll ein Auftrag gem. § 8 (2) RPW 2013 an den 1. Preisträger vergeben werden, sofern kein wichtiger Grund einer Beauftragung entgegensteht. Der Auftraggeber wird Vertragsverhandlungen mit dem 1. Preisträger aufnehmen und nur im Bedarfsfall mit den weiteren Preisträgern verhandeln. Gemäß Vertragsentwurf ist eine stufenweise Vergabe der Planungsleistungen vorgesehen. Die Auftragsvergabe steht unter Gremienvorbehalt.
Teilnahmeberechtigung:
Als Generalplanende teilnahmeberechtigt sind im EWR sowie den Staaten des WTO-Abkommens über öffentliche Beschaffung (GPA) ansässige natürliche Personen, die am Tage der Bekanntmachung entspr. den an diesem Tag geltenden Rechtsvorschriften zur Führung der Berufsbezeichnung „Architekt/in“ berechtigt und freiberuflich tätig sind. Zur Bewerbung hat der Generalplanende (Architekt/in) ein Team mit einer/einem Landschaftsarchitektin/en, sowie Fachingenieuren/innen für Technische Ausrüstung und für die im Wettbewerb geforderten Leistungen der Tragwerksplanung zu benennen, die am Tage der Bekanntmachung entsprechend den am Tage der Bekanntmachung geltenden Rechtsvorschriften zur Führung der Berufsbezeichnung „Landschaftsarchitekt/in“ bzw. „Ingenieur/in“ berechtigt und freiberuflich tätig sind. Sofern in dem jeweiligen Heimatstaat die Berufsbezeichnung gesetzlich nicht geregelt ist, so erfüllt die Anforderungen, wer über ein Diplomprüfungszeugnis oder sonstigen Befähigungsnachweis verfügt, dessen Anerkennung Richtlinie 2013/55/EU (EU-Berufsqualifikationsrichtlinie) gewährleistet ist. Fachplaner müssen mind. über ein abgeschlossenes Hochschulstudium in einem fachspezifischen Ingenieurstudiengang entsprechend der genannten Fachdisziplinen verfügen und berechtigt sein, entsprechend Leistungen der Technischen Ausrüstung gemäß HOAI §53 der einzelnen Anlagengruppen, bzw. Leistungen der Tragwerksplanung gemäß HOAI §49 zu erbringen.
Teilnahmeberechtigt sind ferner Arbeitsgemeinschaften natürlicher Personen, welche die Anforderungen erfüllen, die an einzelne natürliche Personen als Teilnehmende gestellt werden. Die beabsichtigte Form des Zusammenschlusses ist im Teilnahmeantrag zu benennen.
Juristische Personen sowie Arbeitsgemeinschaften solcher juristischen Personen sind teilnahmeberechtigt, sofern deren satzungsgemäßer Geschäftszweck auf Planungsleistungen ausgerichtet ist, die der Wettbewerbsaufgabe entsprechen, und für die Wettbewerbsteilnahme eine/n bevollmächtigte/n Vertreter/in zu benennen, die bzw. der für die Wettbewerbsleistung verantwortlich ist. Die zur Vertretung bevollmächtigte Person sowie die/der verantwortliche(n) Urheberin/Urheber der Wettbewerbsarbeit müssen die Anforderungen erfüllen, die an natürliche Personen als Teilnehmende gestellt werden. Die Teilnahmeberechtigung der Urheberinnen wird nach der Preisgerichtssitzung im Rahmen des Verhandlungsverfahrens nochmals überprüft.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Schwerin
Postleitzahl: 19053
Land: Deutschland
Telefon: [removed]
Fax: [removed]7
Von Bewerbern erkannte Verstöße der vergebenden Stelle gegen das geltende Vergaberecht hat der Bieter bei der vergebenden Stelle gemäß den Fristen des § 160 Abs. 3 GWB elektronisch in Textform über die Vergabeplattform zu rügen. Erklärt die vergebende Stelle, dass sie einer Rüge nicht abhelfen will, hat der Bieter binnen einer Frist von 15 Tagen bei der unter VI. 4.1) genannten Stelle einen Nachprüfungsantrag zu stellen.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Rostock
Postleitzahl: 18055
Land: Deutschland
Telefon: [removed]