einphasiger, nichtoffener Planungswettbewerb „Umfeld-Neugestaltung für das UNESCO-Weltkulturerbe Naumburger Dom“ als Realisierungswettbewerb mit Ideenteil, mit anschließendem Verhandlungsverfahren
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Naumburg (Saale)
NUTS-Code: DEE05 Anhalt-Bitterfeld
Postleitzahl: 06366
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.naumburg.de
Abschnitt II: Gegenstand
einphasiger, nichtoffener Planungswettbewerb „Umfeld-Neugestaltung für das UNESCO-Weltkulturerbe Naumburger Dom“ als Realisierungswettbewerb mit Ideenteil, mit anschließendem Verhandlungsverfahren
Das Vergabeverfahren wird als Verhandlungsverfahren mit vorgelagertem Planungswettbewerb durchgeführt. Die Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbes erfolgt entsprechend RPW 2013 als einphasiger, nicht offener Realisierungswettbewerb (mit Ideenteil). Das vorgeschaltete Bewerbungsverfahren dient zur Auswahl von 10 Teilnehmern aus einem europaweiten Zulassungsbereich (EWR- Staaten sowie Mitgliedsstaaten des WTO-Dienstleistungsabkommens). Fünf weitere Teilnehmer werden vorab gesetzt und namentlich benannt.
Der Wettbewerb wird nach der geltenden Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013) durchgeführt. Das Verfahren ist anonym.
Gegenstand des Realisierungswettbewerbs mit Ideenteil ist die Umfeld-Neugestaltung für das UNESCO-Weltkulturerbe Naumburger Dom (Objektplanung Freianlagen). Die Stadt Naumburg (Saale) beabsichtigt mit der Auslobung des Planungswettbewerbs für den Realisierungsteil eine funktional und gestalterisch hochwertige denkmalgerechte Lösung für das direkte Umfeld des Domes mit seinen Seitengassen zu erhalten. Zusätzlich ist ein Ideenteil vorgesehen, in dem konzeptionell aufzuzeigen ist, wie die Wegeverbindung zwischen Bahnhof und Domumfeld über das Georgentor für Individualreisende besser herausgearbeitet, ausgeschildert und aufgewertet werden kann.
Mit der Aufnahme des Domes „St. Peter und Paul“ und dessen Umfeld in die Liste der Weltkulturerbestätten der UNESCO im Jahr 2018 und den damit rasant steigenden Besuchszahlen und wachsenden Ansprüchen entsteht die Notwendigkeit, diesen prominenten öffentlichen Raum als einen hochwertigen Stadtraum zu qualifizieren. Mit der Chance, die sich durch die Nominierung als „Nationales Projekt des Städtebaus“ ergibt, will die Stadt Naumburg eine umfassende konzeptionelle Lösung erarbeiten lassen, die von einer breiten Bürgerschaft und den unmittelbaren Anrainern mitgetragen wird.
Für das Vorhaben (Realisierungsteil) liegen ein Verkehrsgutachten, ein Denkmalpflegerisches Gutachten und Leitbild vor, welches den Wettbewerbsteilnehmern als Handlungskorridor für die Wettbewerbsbearbeitung dienen soll.
Der Wettbewerb richtet sich an Landschaftsarchitekten. Die Beteiligung eines Verkehrsplaners und Stadtplaners oder weiterer Fachplaner (z.B. Denkmalpfleger, Ingenieur Siedlungswasserwirtschaft) wird empfohlen.
Weitere Informationen zur Planungsaufgabe und zum Verfahren sind den veröffentlichten Auftragsunterlagen zu entnehmen.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Die angestrebte Teilnehmerzahl soll bei 15 liegen, davon sind 5 geeignete Teilnehmer/-innen vorab zugelassen. Die Teilnahmeanträge werden auf die Erfüllung der nachfolgenden Zulassungsvoraussetzungen und Eignungskriterien geprüft. Bei mehr als 10 geeigneten Bewerbungen entscheidet ein Losverfahren.
Zugelassen sind:
- Natürliche Personen, die nach den Rechtsvorschriften ihres Heimatlandes am Tag der Bekanntmachung zur Führung der Berufsbezeichnung Landschaftsarchitekt/-in berechtigt sind und Mitglied einer Architektenkammer in Deutschland oder einer vergleichbaren europäischen Institution sind. Als Nachweis sind der Studienabschluss sowie ein Auszug aus dem Berufsregister vorzulegen. Ist die Berufsbezeichnung im Heimatland nicht gesetzlich geregelt, bestimmen sich die fachlichen Anforderungen nach der einschlägigen EU-Richtlinie.
- Juristische Personen, die ihren Geschäftssitz im Zulassungsbereich haben und sofern zu ihrem satzungsgemäßem Geschäftszweck Planungsleistungen gehören, die der anstehenden Wettbewerbsaufgabe entsprechen. Als Nachweis ist ein Auszug aus dem Gesellschaftsregister vorzulegen. Der zu benennende bevollmächtigte Vertreter der juristischen Person und der Verfasser der Wettbewerbsarbeit müssen die fachlichen Anforderungen erfüllen, die an natürliche Personen gestellt werden.
-Bewerbergemeinschaften (BG) natürlicher und juristischer Personen sind teilnahmeberechtigt.
BG müssen eine bevollmächtigte Vertretung benennen, die Federführung muss bei einem Landschaftsarchitekten liegen.
Die Mitglieder der Bewerbergemeinschaft erklären, dass sie im Falle der Auftragserteilung die Planungsleistungen gemeinsam erbringen und gesamtschuldnerisch haften. Hierzu ist die Bewerbergemeinschaftserklärung von allen Mitgliedern unterzeichnet beizufügen.
Eine Beteiligung auch einzelner Mitglieder von BG an mehr als einer BG ist unzulässig und führt zum Ausschluss aller betroffenen BG.
Die Eignungskriterien sind:
- Nachweis der Befähigung zur Berufsausübung als Landschaftsarchitekt (gem. § 44 (1) i. V. m. § 46 (3) Nr. 6 VgV 2016.
- Eigenerklärung zu rechtlichen und wirtschaftlichen Verknüpfungen zu anderen Unternehmen sowie zur Leistungserbringung unabhängig von Ausführungs- und Lieferinteressen (Bei BG für jedes Mitglied der BG).
- Eigenerklärungen zum Nichtvorliegen von Ausschlussgründen im Zusammenhang mit persönlicher Vorteilnahme, nach §§ 123, 124 GWB sowie im Zusammenhang mit Art. 5k der Verordnung (EU) 2022/576. (Bei BG für jedes Mitglied der BG).
- Nachweis einer Berufshaftpflichtversicherung bei einem in der EU zugelassenen Versicherungsunternehmen mit Deckungssummen für Objektplanung Freianlagen: 3.000.000 EUR für Personen- und 1.500.000 EUR für sonstige Schäden, zweifache Maximierung; weitere Anforderungen siehe Bewerbungsbogen Nachweis der technischen und beruflichen Leistungsfähigkeit durch Referenzen (Planungsleistungen der Objektplanung Freianlagen der Leistungsphasen 2 bis 5, Leistungen im Zeitraum zwischen 01.07.2012 bis 30.06.2022 erbracht:
1: Freiflächengestaltung eines Platzes vergleichbarer Größe, mind. 3.000 m² und 2: Freiflächengestaltung innerhalb eines historischen, ggf. denkmalgeschützten Umfeldes (Platz / Straßenzug). Der Nachweis der Anforderungen kann in einer oder über zwei Referenzen erfolgen. Für die Referenzen ist je eine Projektdokumentation (max. 3 Seiten A4) vorzulegen.
- Angaben zur Nutzung Kapazitäten anderer Unternehmen / Eignungsleihe:
Erklärung mit Bezeichnung der zu vergebenden Teilleistungen bzw. der in Anspruch genommenen Kapazität und Angaben zum Unterauftragnehmer bzw. anderen Unternehmen (Formblatt). In Fällen von Eignungsleihe ist vom anderen Unternehmen ein separater Bewerberbogen einschließlich Verpflichtungserklärung (Formblatt) vorzulegen. Der Auftraggeber verlangt eine gemeinsame Haftung des Bewerbers/Bieters, sofern die Kapazitäten eines anderen Unternehmens im Hinblick auf die erforderliche wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit in Anspruch genommen werden
Landschaftsarchitekten
Abschnitt IV: Verfahren
- Städtebauliche und landschaftsarchitektonische Leitidee
- Gestalt- und Aufenthaltsqualität des Freiraums und öffentlichen Raums
- Funktionale Qualität
- Qualität des Erschließungskonzeptes
- Einbindung in den historischen Kontext und denkmalpflegerischer Ansatz
- Qualität der Konzeption hinsichtlich Ökosystemdienstleistungen und Ressourcenökonomie (Klimaanpassung, Regenwassermanagement)
- Wirtschaftlichkeit im Sinne der Flächen- und Erschließungseffizienz, Maßstäblichkeit
Die Reihenfolge der Kriterien stellt keine Rangfolge dar. Beurteilt werden nur verlangte oder zugelassene Leistungen im angegebenen Umfang. Über die abschließende Zulassung der Arbeiten befindet das Preisgericht.
Die Wettbewerbssumme ist auf der Basis des § 39 HOAI ermittelt und beträgt 70.000 Euro (netto) für den Realisierungsteil und 16.000 Euro (netto) für den Ideenteil.
Für den Realisierungsteil erfolgt die Preisverteilung voraussichtlich wie folgt:
1. Preis 28.000 Euro
2. Preis 18.000 Euro
3. Preis 10.000 Euro
Anerkennungen insg. 14.000 Euro
Für den Ideenteil erfolgt die Preisverteilung voraussichtlich wie folgt:
1. Preis 6.500 Euro
2. Preis 4.000 Euro
3. Preis 2.500 Euro
Anerkennungen insg. 3.000 Euro
Das Preisgericht ist berechtigt, die Gesamtsumme jeweils für den Realisierungsteil sowie für den Ideenteil durch einstimmigen Beschluss nach eigenem Ermessen zu verteilen.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
1. Die Ausloberin beabsichtigt, unter Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichtes, den ersten Preisträger mit Planungsleistungen der Objektplanung Freianlagen und Verkehrsanlagen zu beauftragen. Es stehen Bundes-Fördermittel des Programmes „Nationale Projekte des Städtebaus“ für die Beauftragung bis Leistungsphase (Lph) 4 zur Verfügung.
Die Baukosten sind auf insgesamt ca. 4,7 Mio. Euro netto veranschlagt. Das Objekt wird der Honorarzone IV zugeordnet.
Die Beauftragung des Gewinners oder eines Preisträgers erfolgt in einem nachfolgenden Verhandlungsverfahren (ab Dezember 2022) für die Planungsleistungen der Objektplanung Freianlagen (Leistungsbild § 39 HOAI) sowie Verkehrsanlagen (Leistungsbild § 47 HOAI) in Stufen:
Stufe 1: Lph 1 bis 3
Stufe 2: Lph 4 vorbehaltlich der Notwendigkeit eines Bauantrags und der gesicherten Finanzierung für bauliche Umsetzung. Die Lph 4 muss bis 30.11.2023 abgeschlossen sein (Zeitplan entsprechend Vertragsentwurf, der spätestens im Verhandlungsverfahren ausgereicht wird.)
Die Beauftragung weiterer Stufen, ab Lph 5, ist beabsichtigt, vorbehaltlich der gesicherten Finanzierung und Weiterführung des Förderprogramms. Die Beauftragung von weiteren Leistungsphasen behält sich die Ausloberin deshalb vor. Ein Rechtsanspruch auf die Beauftragung besteht nicht.
Im anschließenden Verhandlungsverfahren sind die folgenden Eignungskriterien nachzuweisen:
- Mindestanforderung an den für die Erbringung der Leistung vorgesehenen Verantwortlichen (Projektleiter/-in): Berufserfahrung mind. 5 Jahre, Nachweis berufliche Befähigung mind. M.Sc. /Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektur/ Landespflege.
- Benennung und Verpflichtung einer verantwortlichen Person mit folgenden Mindestanforderungen: Berufserfahrung mind. 5 Jahre im Bereich Verkehrsplanung, Nachweis berufliche Befähigung mind. M.Sc./Dipl.-Ing.
- Sofern sich Kapazitäten anderer Unternehmen bedient wird (Unteraufträge/Eignungsleihe) ist mit der Angebotsabgabe für jedes Unternehmen eine Verpflichtungserklärung (Formblatt) unter Beschreibung der (Teil)Leistungen und der Verpflichtung der Bereitstellung der Kapazitäten im Auftragsfall abzugeben. Darüber hinaus ist eine Eigenerklärung zum Nichtvorliegen von Ausschlussgründen (Formblatt) abzugeben.
Der erste bzw. ein Preisträger kann nur beauftragt werden, wenn die Eignungskriterien erfüllt werden und Einigkeit über die Vertragsbedingungen besteht, sofern kein wichtiger Grund der Beauftragung entgegensteht und soweit und sobald die dem Wettbewerb zugrunde liegende Aufgabe realisiert werden soll und die Finanzierung gesichert ist.
Falls die Eignungskriterien nicht erfüllt werden oder keine Einigkeit über Vertragsbedingungen und Honorar erreicht wird, werden mit den übrigen Preisträgern Verhandlungsgespräche geführt. In diesem Fall werden das Wettbewerbsergebnis zu 50 %, die Darstellung der vorgesehenen Projektumsetzung zu 40 % und das Honorarangebot zu 10 % eingehen. Gleiche Vorgehensweise gilt, falls es keinen ersten Preisträger gibt.
Die Zuschlagskriterien sind in den veröffentlichen Unterlagen enthalten.
Im Falle einer weiteren Beauftragung gilt § 8 (2) Satz 3 RPW 2013.
2. Für die Bewerbung ist der veröffentlichte Bewerbungsbogen vollständig auszufüllen und die erforderlichen Nachweise beizufügen. Die Ausloberin behält sich vor, auf Nachforderungen von fehlenden Angaben und Unterlagen zu verzichten.
3. Die Bekanntmachungsunterlagen werden auf der unter Punkt I.3 genannten Internetseite zum Download bereitgestellt. Bewerber, die über Änderungen an den Bekanntmachungsunterlagen bzw. über die Beantwortung von Bewerberanfragen informiert werden möchten wird empfohlen, dies über die unter Punkt I.1) genannte E-Mail-Adresse zu bekunden (Registrierung).
4. Termine des Planungswettbewerbs:
Versand der Auslobung: 26.07.2022
Rückfragenkolloquium zur Aufgabenstellung: 25.08.2022
Abgabe der Wettbewerbsarbeit: bis 07.10.2022
Preisgerichtssitzung: 08.11.2022
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Halle
Postleitzahl: 06112
Land: Deutschland
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Es gelten die Regelungen des § 160 GWB (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen).