Wasserhaushaltsanalyse, Klimawirkungs- und Vulnerabilitätsstudie für den Sektor Wasser für Sachsen-Anhalt Referenznummer der Bekanntmachung: 33-44761-01-2021
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Halle (Saale)
NUTS-Code: DEE02 Halle (Saale), Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 06116
Land: Deutschland
E-Mail: [removed]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://lau.sachsen-anhalt.de/
Abschnitt II: Gegenstand
Wasserhaushaltsanalyse, Klimawirkungs- und Vulnerabilitätsstudie für den Sektor Wasser für Sachsen-Anhalt
Den Herausforderungen des Klimawandels begegnet Sachsen-Anhalt mit einer Doppelstrategie. Einerseits gilt es, die Emissionen von Treibhausgasen zu senken (Klimaschutz - Mitigation), andererseits, sich an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels anzupassen (Anpassung an den Klimawandel – Adaptation). Im Bereich der Anpassung an die unvermeidlichen Auswirkungen des Klimawandels hat die Landesregierung im März 2019 eine Fortschreibung der „Strategie des Landes zur Anpassung an den Klimawandel“ (Anpassungsstrategie) bestätigt. Voraussetzung für die Entwicklung und Fortschreibung von Anpassungsstrategien ist die Erfassung und Bewertung von Klimafolgen. Hierzu wurde u. a. im Jahr 2009 eine Vulnerabilitätsstudie erarbeitet und im Jahr 2012 fortgeschrieben. In Analogie zur Vorgehensweise des Bundes, müssen auch auf Landesebene neue Erkenntnisse und Entwicklungen berücksichtigt und regional interpretiert werden.
Die nun geplante Fortschreibung der Vulnerabilitätsstudie für den Sektor Wasser wird aktuelle Entwicklungen insbesondere im Feld der Klimamodellierung (CMIP5) und dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand zur Durchführung von Vulnerabilitätsanalysen berücksichtigen. Methodisch wird durch die Orientierung am „Leitfaden für Klimawirkungs- und Vulnerabilitätsanalysen“ unter Berücksichtigung der Fortschreibung dieser Methodik im Rahmen der Vulnerabilitätsanalyse 2021 des Bundes der Anschluss an nationale Standards hergestellt, um Vergleichbarkeit mit Arbeiten des Bundes und anderer Bundesländer und Regionen zu erzielen.
Halle (Saale)
Im Jahr 2020 fand für Sachsen-Anhalt eine umfangreiche Analyse zum Klimawandel auf Basis von regionalisierten CMIP5-Projektionsdaten bis 2100 statt. Damit liegen umfangreiche Daten und Ergebnisse der gängigen Klimakenngrößen zum zukünftigen Klimawandel vor.
Aufbauend auf den Ergebnissen und Daten dieser Studie („Klimamodellauswertung Sachsen-Anhalt 1961-2100“) sind in diesem Projekt die Auswirkungen der Klimaveränderung in Sachsen-Anhalt für verschiedene Zeiträume auf den Sektor Wasser zu analysieren. Darauf aufbauend soll eine Klimawirkungsbewertung stattfinden. Unter Berücksichtigung der Anpassungskapazität, welche ebenfalls im Rahmen des Projektes zu ermitteln ist, sollen präzise Aussagen zur Vulnerabilität Sachsen-Anhalts gegenüber den Folgen des Klimawandels getroffen werden um schlussendlich Handlungserfordernisse identifizieren zu können. Die Studie beschränkt sich auf den Sektor Wasser.
Die Auswertungen sind auf Basis eines Klimamodell-Ensembles („Mitteldeutsches Kernensemble – MDK“) durchzuführen. Dieses umfasst für das zu verwendende RCP8.5-Szenario 7, vom Auftraggeber (AG) festgelegte Klimamodellläufe. Im Rahmen der Studie sind die folgende Arbeiten durchzuführen, die in der Leistungsbeschreibung weiter spezifiziert sind.
1. Im Rahmen der Untersuchung der Auswirkungen der Klimaveränderung auf den Wasserhaushalt sind die möglichen Folgen der Klimaveränderung in naher Zukunft (2021-2050) und ferner Zukunft (2071-2100) gegenüber der Basisperiode (1971-2000) für den Landschaftswasserhaushalt und die Wasserwirtschaft flächenhaft in Sachsen-Anhalt sowie je nach Teilregion anhand der zu betrachtenden Wasserhaushaltsgrößen, rasterbasiert zu untersuchen und darzustellen. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf den Parametern Niederschlag, Verdunstung, Abflussgeschehen und Grundwasserneubildung.
2. Für die Flusseinzugsgebiete Biese, Rossel, Holtemme, Wipper, Aller und Weida sind die Folgen des Klimawandels für den Gebietswasserhaushalt und Abflussverhältnisse zu analysieren und zu interpretieren.
3. Optional sind Auswertungen hinsichtlich der zukünftigen möglichen Entwicklung der Hochwasser- und Niedrigwasserabflüsse in den unter 2. ausgewählten Einzugsgebieten durchzuführen. Hierfür bieten sich Wiederkehrintervalle für entsprechende Hochwasserspitzenabflüsse oder die Veränderung verschiedener Hochwasserjährlichkeiten (mit hoher, mittlerer und niedriger Wahrscheinlichkeit; z. B. HQ10, HQ100, HQ200) im Hochwasserbereich sowie Betrachtung der Kennwerte NM7Q und maxD im Niedrigwasserbereich an.
4. Optional sind für Elbe, Mulde und Saale Informationen zu generieren, in welchen Bandbreiten sich die Hochwasser- bzw. Niedrigwassersituation zukünftig darstellen.
5. Bewertung der Klimawirkungen insbesondere in den Themenfeldern Abflussverhältnisse von Oberflächengewässern, Grundwasser, Gewässerzustand von Oberflächengewässern, Wassernutzung/ Bewässerung, Abwasserbewirtschaftung und Entwässerung, Infrastruktur an Binnengewässern.
6. Die Ermittlung der Anpassungskapazität für die nahe und ferne Zukunft erfolgt unter Berücksichtigung der in der Anpassungsstrategie definierten Anpassungsmaßnahmen sowie ggf. weiterführend im Rahmen von Experteninterviews. Bestehende Anpassungsmaßnahmen sind zu bewerten, Fehlstellen ggf. aufzuzeigen.
Die Bestimmung der Vulnerabilität erfolgt qualitativ auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse.
Option 1: Durchführung der in dieser Leistungsbeschreibung geforderten Auswertungen auf Basis des RCP2.6 für die im MDK genannten 7 Modellkombinationen
Option 2: AP3 Mögliche Entwicklung der Hochwasser- und Niedrigwasserabflüsse in ausgewählten Einzugsgebieten innerhalb Sachsen-Anhalts
Option 3: AP4 Abschätzung der Hoch- und Niedrigwassersituation ausgewählter Fließgewässer in Sachsen-Anhalt
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Nachweis des Nichtvorliegens von Ausschlussgründen durch:
1. Abgabe einer europäischen Eigenerklärung (EEE, Online Formular z. B. unter https://eee.evergabe-online.de, Anlage 5 exemplarisch) oder
2. Eintrag in das amtliche Verzeichnis präqualifizierter Unternehmen für den Liefer- und Dienstleistungsbereich (AVPQ) oder
3. Zertifikat einer anerkannten Präqualifizierungsstelle.
Die EEE steht neben der Anlage 5 auch als Online-Formular zur Verfügung (z. B. unter https://eee.evergabe-online.de). Die Angaben in Teil IV (Eignungskriterien) sind auf den Globalvermerk zu beschränken. Die in der EEE gemachten Angaben sind vom Anbieter, der den Zuschlag erhalten soll durch Einreichung folgender Unterlagen zu belegen:
1. Eigenerklärung über die ordnungsgemäße Zahlung von Sozialabgaben und Steuern (Finanzamt),
2. Bescheinigung der Berufsgenossenschaft über ordnungsgemäße Beitragszahlung,
3. Auszug aus dem Handelsregister bezüglich Insolvenz.
Der öffentliche Auftrag wird nur an geeignete, also fachkundige und leistungsfähige Unternehmen oder Konsortien vergeben. Eine Eignung ist gegeben, wenn die nachfolgenden, zur ordnungsgemäßen Ausführung des öffentlichen Auftrags festgelegten Kriterien (Eignungskriterien) erfüllt werden:
1. Angebote sind nur für die gesamte ausgeschriebene Leistung zulässig, Angebote für einzelne Leistungsbestandteile sind nicht zulässig.
2. Ausreichend Erfahrung in der Wasserhaushaltsmodellierung bzw. der Bewertung von Klimawirkung, Anpassungskapazität und Vulnerabilitäten bzgl. der Folgen des Klimawandels innerhalb der letzten 5 Jahre mit einem Nettoauftragswert von je mindestens [Betrag gelöscht] EUR Netto oder einer Projektlaufzeit von mindestens 6 Monaten. Dies ist über mindestens 3 Referenzangaben in einer Referenzliste nachzuweisen. Zu jeder Referenz sind die folgenden Angaben zu liefern:
Laufende Nummer (Lfd. Nr.), Titel oder Bezeichnung (von Projekt oder wissenschaftlicher Arbeit), Zeitraum oder Projektlaufzeit, Ggf. Auftrags- bzw. Fördersumme (brutto), Auftraggeber, Beschreibung der Leistung, Hinweis auf Veröffentlichung (z. B. Internetlink zum Abschlussbericht), Relevanz für geforderte Leistung.
Für die Referenzliste kann das beigefügte Formblatt (Anlage 7) verwendet werden.
Die eingestellten Dokumente (Anlage 1 – Leistungsbeschreibung, Anlage 2 – Bewerbungs- und Vergabebedingungen für die Vergabe von Leistungen bei europaweiten Aus-schreibungen, Anlage 3 – Angebotsschreiben, Anlage 4 – Zusätzliche Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Leistungen (EU), Anlage 5 – Europäische Eigenerklärung (Beispiel), Anlage 6 – Zeit- und Preisblatt, Anlage 7 Referenzliste sowie die Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes) werden Bestandteil des Auftrags.
Hinweis: Bitte beachten Sie Kapitel 6 Sonstige Anforderungen in der Leistungsbeschreibung (Anlage 1). Diese werden Bestandteil des Vertrages.
Abschnitt IV: Verfahren
Halle (Saale)
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Halle (Saale)
Postleitzahl: 06112
Land: Deutschland