Wärmeliefervertrag für die Zentrale Wärmeversorgungsanlage für die Landesliegenschaften im Stadtteil Frohe Zukunft in Halle (S.) Referenznummer der Bekanntmachung: D-L 460-23
Auftragsbekanntmachung
Lieferauftrag
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift: Otto-Hahn-Str. 1 + 1a
Ort: Magdeburg
NUTS-Code: DEE03 Magdeburg, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 39106
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): Zentrale Vergabestelle
E-Mail:
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.blsa.sachsen-anhalt.de
Abschnitt II: Gegenstand
Wärmeliefervertrag für die Zentrale Wärmeversorgungsanlage für die Landesliegenschaften im Stadtteil Frohe Zukunft in Halle (S.)
Das Land Sachsen- Anhalt betreibt im Stadtteil „Frohe Zukunft“ im Norden der Stadt Halle (Saale) eine Justizvollzugsanstalt sowie auf einem angrenzenden Areal mehrere Landesämter bzw. Landesliegenschaften. Das gesamte Areal wird von einem Heizkraftwerk über ein Nahwärmenetz zentral mit Wärmeenergie versorgt. In Verbindung mit dem umfangreichen Umbau und der Sanierung der Justizvollzugsanstalt Halle und des angrenzenden Polizeiversorgungslagers ist perspektivisch die Erneuerung der Energieversorgung des Areals verbunden.
Derzeit werden die Liegenschaften im Rahmen eines Wärmeliefermodells von einem Privatinvestor versorgt. Der im Jahr 1996 geschlossene und im Jahr 2016 verlängerte Vertrag endet am 15.11.2023.
Die Heizzentrale ist in einem eigenen Gebäude mit der Grundfläche von ca. 48 m x 10 m untergebracht, wobei zur Aufstellung der Technik lediglich ca. 320 m² der verfügbaren Fläche genutzt werden. Die Wärmeerzeugungsanlage besteht aus einer Kombination von drei Gasheizkesseln mit insgesamt rund 7.800 Kilowatt Heizleistung sowie einem Blockheizkraftwerk mit 90 Kilowatt thermischer Leistung. Versorgt werden damit drei Bereiche jeweils über einen eigenen Heizkreis:
- Heizkreis Justizvollzugsanstalt, Wilhelm- Busch- Straße 38
- Heizkreis Polizeiversorgungslager, Herbert- Post- Straße 8 / Dessauer Straße 104
- Heizkreis Landesverwaltungsamt, Dessauer Straße 70
Der Jahresbedarf an aus Erdgas gewonnener Energie beträgt bisher, gemessen an den in den Heizkreisen des zentralen Rohrnetzverteilers installierten Wärmemengenzählern, ca. 10.000 … 10.500 MWh/a. Es liegen Angaben zur Wärmeabrechnung der einzelnen Nahwärme-Heizkreise für einige Jahre sowie der Stundenlastgang des Gasverbrauches für 2 Jahre vor. Aufgrund von derzeit stattfindenden Abbruch-, Umbau- und Neubaumaßnahmen von beheizten Gebäuden auf dem Areal des Polizeiversorgungslagers wird sich der Bedarf im Vertragszeitraum voraussichtlich um ca. 1.000 MWh/a verringern.
Die Anlagentechnik ist im Wesentlichen im Jahr 1996 errichtet worden, lediglich das BHKW wurde in 2016 installiert. Die Kesselanlagen haben ihre Grenznutzungsdauer bereits überschritten. Die beiden Großkessel (je 3.700 kW) sind defekt und derzeit nicht am Netz. Die sommerliche Wärmeversorgung der Liegenschaften erfolgt mit dem dritten Niedertemperaturkessel (400 kW Nennwärmeleistung) und dem BHKW, wobei momentan nur der Heizkreis „Justizvollzugsanstalt“ Wärme benötigt. Die sommerliche Heizlast beträgt daher ca. zwischen 100…400 kW.
Für die bevorstehende Heizperiode und darüber hinaus für die Dauer der Vertragslaufzeit sind entsprechende technische Maßnahmen zu ergreifen, um die Versorgungssicherheit der angeschlossenen Liegenschaften zu gewährleisten. Sollte ein Austausch der Heizkessel er-forderlich sein, so sind die Kosten des Rückbaus der defekten Anlagentechnik sowie eine Ersatzinvestition in das Angebot einzukalkulieren.
Entsprechend den bisherigen Planungen ist nach der Heizperiode 2026 / 2027 der Umbau der Wärmeerzeugungsanlage durch den Auftraggeber vorgesehen, mit dem Ziel der Substitution fossiler Brennstoffe durch die verstärkte Nutzung von erneuerbarer Energie. Dafür ist nach Ende der Heizperiode 2026 / 2027 die Übernahme der Wärmeerzeugungsanlage durch den Auftraggeber zum 30.04.2027 geplant.
- Heizkreis Justizvollzugsanstalt, Wilhelm- Busch- Straße 38
- Heizkreis Polizeiversorgungslager, Herbert- Post- Straße 8 / Dessauer Straße 104
- Heizkreis Landesverwaltungsamt, Dessauer Straße 70
in 06108 Halle(Saale)
Folgender Leistungsumfang und folgende Lieferbedingungen sollen der mit dem Land Sachsen- Anhalt zu schließende Wärmeliefer- und Betreuungsvertrag beinhalten:
- Wärmelieferung ab dem 16.11.2023 für den Zeitraum bis 30.04.2027 in Höhe von ca. 9.000 … 9.500 MWh/a mit der Möglichkeit einer 4-maligen halbjährlichen Verlängerung
- Die definierte Anschlussleistung liegt bei ca. 3.582 kW. Es ist mit einer Reserveleistung von 50 % auf die Anschlussleistung zu berechnen.
- Bindefrist für Arbeits- und Leistungspreis mind. 1 Jahr
- Abrechnung nach Auslaufen der Preisbindung erfolgt monatsgenau anhand gesetzlich geeichter Wärmemengenzähler sowie den von der EEX Leipzig veröffentlichten EGIX- Monatsdurchschnittswerte für den Gaspreis
- Ausweisen aller Preisbestandteile zur Ermittlung des Arbeitspreises (Netzentgelte, Steuern, Umlagen etc.) einschl. der CO2-Bepreisung sowie des detaillierten Berechnungsgangs der Preisgleitklausel nach Ablauf der Preisbindung
- Anlagenbetreuung und -überwachung ganzjährig, 24 Stunden pro Tag, 7 Tage pro Woche
- Zugriffszeit im Störfall von maximal 4 Stunden
- Gewährleistung der Versorgungssicherheit der angeschlossenen Abnehmer als primäre Aufgabe
- Gesetzeskonforme Erzeugung der Wärmeenergie im Hinblick auf den Primärenergiefaktor, den CO2-Ausstoß und den erneuerbaren Anteil
- Durchführen des Genehmigungsverfahrens nach 44. Bundesimmissionsschutzverordnung (44. BImschV)
Im einzureichenden Angebot sind Leistungs- und Arbeitspreise sowie ggf. Rückübertragungskosten auszuweisen.
Verlängerungsoption: Möglichkeit einer 4-maligen halbjährlichen Verlängerung des Wärmeliefer- und Betreuungsvertrages
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Der Auftraggeber wird für den Bieter, mit dem der Vertrag geschlossen werden
soll, einen Auszug aus dem Gewerbezentralregister (§ 105 Gewerbeordnung)
beim Bundeszentralregister anfordern, um seine Zuverlässigkeit zu überprüfen.
Wird eine entsprechende Bescheinigung vom Herkunftsland eines ausländischen
Bieters nicht oder nicht in vollem Umfang ausgestellt, kann sie durch eine
eidesstattliche oder förmliche Erklärung des ausländischen Bieters ersetzt
werden.
Vorlage des Nachweises der Eintragung in das Unternehmer- und
Lieferantenverzeichnis (ULV) der ABSt Sachsen-Anhalt (www.sachsen-anhalt.
abst.de) bzw. DIHK PQ-VOL oder Vorlage folgender gültiger Einzelnachweise:
- Nachweis über die Eintragung im Berufs- oder Handelsregister oder
vergleichbare Nachweise nach den Rechtsvorschriften des jeweiligen Landes, in
dem der Bieter ansässig ist,
- Gewerbeanmeldung/-Ummeldung oder Steuernummer oder vergleichbare
Nachweise nach den Rechtsvorschriften des jeweiligen Landes, in dem der Bieter
ansässig ist,
- gültiger Nachweis über die Zahlung von Beiträgen zur Berufsgenossenschaft
oder vergleichbare Nachweisenach den Rechtsvorschriften des jeweiligen
Landes, in dem der Bieter ansässig ist,
- Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamtes,
- Erklärung des Unternehmens, dass es sich nicht in einem Insolvenzverfahren befindet und keine Umstände vorliegen, welche seine Zuverlässigkeit in Frage stellen könnten,
- Nachweis einer branchenüblichen Betriebshaftpflichtversicherung durch
Vorlage einer Kopie der Police, aus der die versicherten Risiken einschließlich
der Deckungssummen ersichtlich sind,
- aktueller Jahresabschluss mit Lage- oder Geschäftsbericht,
- ggf. Bietergemeinschaftserklärung.
Bei Bietergemeinschaften ist eine von allen Mitgliedern rechtsverbindlich
unterschriebene Erklärung zur gesamtschuldnerischen Haftung abzugeben.
Sollte eine Bietergemeinschaft ein Angebot abgeben, so sind die vorstehend
angeführten Eignungsnachweise von allen Mitgliedern der Bietergemeinschaft
vorzulegen.
Für Nachunternehmer ist lediglich die Eigenerklärung zur Eignung Formblatt 124 LD sowie Angaben zu Arbeitskräften und eine Referenzliste mit mindestens 3 Referenzen aus den letzten drei Jahren mit mindestens folgenden Angaben: Ansprechpartner; Auftragssumme; Ausführungszeitraum einzureichen.
- Referenzliste über vergleichbare Leistungen in den letzten 3 Jahren bei öffentlichen oder gewerblichen Auftraggebern, mindestens 3 Referenzen aus den letzten drei Jahren mit mindestens folgenden Angaben benennen: Ansprechpartner; Auftragssumme; Ausführungszeitraum.
- Weitere Besondere Vertragsbedingungen zu § 18 Abs. 1 und 2 TVergG LSA
- Eigenerklärung zu Tariftreue, Mindeststundenentgelt und Entgeltgleichheit (§ 11 TVergG LSA) Ergänzende Vertragsbedingungen
- Eigenerklärung zum Nachunternehmereinsatz (§ 14 Abs. 2 und Abs. 4 TVergG LSA)
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Die Angebote sind nur elektronisch in Textform zugelassen. Für die Angebotsabgabe ist eine Registrierung auf der Vergabeplattform des Bundes erforderlich, Hinweise dazu stehen unter nachfolgendem Link zur Verfügung:
https://www.evergabe-online.de/start.html;
Die Registrierung ist unkompliziert und kostenlos, eine elektronische Signatur ist nicht erforderlich. Durch die Registrierung werden Sie automatisch über Änderungen der Vergabeunterlagen, Nachsendungen, Bieterfragen,
Antwortschreiben u. ä. unterrichtet.
Postanschrift: Ernst-Kamieth-Straße 2
Ort: Halle (Saale)
Postleitzahl: 06112
Land: Deutschland
Fax: +49 345-5141115
Postanschrift: Otto-Hahn-Str. 1 + 1a
Ort: Magdeburg
Postleitzahl: 39106
Land: Deutschland