Nichtoffener städtebaulicher Realisierungswettbewerb Alte Messe West in Leipzig
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Leipzig
NUTS-Code: DED51 Leipzig, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 04109
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.leipzig.de
Abschnitt II: Gegenstand
Nichtoffener städtebaulicher Realisierungswettbewerb Alte Messe West in Leipzig
Die Stadt Leipzig beabsichtigt, das Areal um die ehemalige Großmarkthalle Leipzig – mit ihrer freitragenden Hallenarchitektur ein herausragendes Baudenkmal der 1920 er Jahre –sowie sich anschließende, weitgehend gewerblich geprägte Flächen mit einer Ausdehnung von insgesamt 36 ha in den kommenden Jahren zu einem Quartier verschiedener Nutzungen mit dem Schwerpunkt Gewerbe und einem belebten Gebietszentrum mit urbanem Charakter zu entwickeln.
Im Zentrum der Entwicklung steht die markante, jedoch seit langem nur in geringem Umfang genutzte Großmarkthalle. Die im vergangenen Jahr von der Stadt Leipzig erworbene Halle soll dauerhaft und vollständig in Nutzung gebracht und in Anknüpfung an bereits vorhandene Angebote zu einem bedeutenden Sport-, Kultur und Freizeitstandort mit regionaler Ausstrahlung qualifiziert werden.
Ausgehend von diesen Nutzungen sollen derzeit weitgehend unter- und ungenutzte Flächen im näheren und weiteren Umfeld der Großmarkthalle, die sich im Eigentum der Stadt Leipzig sowie privater Eigentümer befinden, neu geordnet werden, um hier in Fortführung der Entwicklung auf dem benachbarten Gelände der „Alten Messe Leipzig“ attraktive neue Gewerbeflächen zu erschließen. Dabei soll der erfolgreiche Wandel der Alten Messe zum Forschungs- und Wissenschaftsstandort auf das Bearbeitungsgebiet ausstrahlen und sich hier mit neuen gewerblichen Nutzungen unter Berücksichtigung bereits bestehender Ansiedlungen und vorhandener Flächenpotenziale im Sinne einer "Alten Messe West" fortsetzen.
Um für die anstehende Gebietstransformation eine geordnete städtebauliche Entwicklung zu gewährleisten, führt die Stadt Leipzig einen städtebaulichen Wettbewerb durch. Ziel des Wettbewerbs ist die Erarbeitung eines übergeordneten Gesamtkonzepts für die Alte Messe West, das auf einem soliden Erschließungs- und Freiraumsystem mit einem zentralen öffentlichen Raum beruht und flexible Bauflächen für eine abschnittsweise Realisierung ausweist. Das Wettbewerbsergebnis soll durch den Wettbewerbsgewinner in einen städtebaulichen Entwurf im Sinne einer „Masterplanung“ überführt werden, der Grundlage für ein sich anschließendes Bebauungsplanverfahren wird.
Der Wettbewerb wird als nichtoffener städtebaulicher Realisierungswettbewerb nach RPW 2013 mit 12 teilnehmenden Büros/Teams aus Architekten/Stadtplanern mit Landschaftsarchitekten durchgeführt. Maximal vier der Teilnehmer werden von der Ausloberin gemäß § 3 Abs. 3 vorausgewählt.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Für die Teilnahme am Wettbewerb müssen folgende Mindestanforderungen erfüllt werden:
– fristgerechter Eingang der Bewerbung
– Verwendung des zur Verfügung gestellten, vollständig ausgefüllten und an den geforderten Stellen unterschriebenen Bewerbungsbogens und Einreichung mit den im Bewerbungsbogen geforderten Nachweisen und Erklärungen, bestehend aus
a) Angaben zum Bewerber bzw. den Mitgliedern der Bewerbergemeinschaft
b) Angaben zur beabsichtigten Vergabe von Unteraufträgen gemäß § 36 VgV
c) Eigenerklärung zum Nichtvorliegen von Ausschlussgründen nach §§ 123, 124 GWB; bei Bewerbergemeinschaften ist diese Erklärung für jedes Mitglied der Bewerbergemeinschaft separat abzugeben
d) Nachweis der Befähigung und Erlaubnis zur Berufsausübung gemäß § 44 Abs. 1 und § 46 Abs. 3 Nr. 6 VgV
e) Nachweis der wirtschaftlichen und finanziellen Leistungsfähigkeit gemäß § 45 Abs. 1 Nr. 3 VgV durch Nachweis einer gültigen Berufshaftpflichtversicherung mit Deckungssummen von mindestens 1,5 Mio. EUR für Personenschäden und 250.000 EUR für Sach- und Vermögensschäden zweifach maximiert; der Nachweis darf nicht älter sei, als 12 Monate zum Tag der Bewerbungsfrist; werden die Deckungssummen oder die zweifache Maximierung nicht erreicht, ist eine formlose Eigenerklärung des Bewerbers abzugeben, dass die geforderten Deckungssummen/die Maximierung im Auftragsfall angepasst oder eine objektbezogene Versicherung abgeschlossen wird; bei Bewerbergemeinschaften ist der Nachweis von jedem Mitglied der Bewerbergemeinschaft zu erbringen
f) Angaben zu Referenzen
Als Nachweis der technischen und beruflichen Leistungsfähigkeit sind als Mindestanforderungen zur Teilnahme am Wettbewerb gemäß § 46 Abs. 3 Nr. 1 VgV zwei mit der Wettbewerbsaufgabe vergleichbare Referenzen für die Erarbeitung städtebaulicher Entwürfe in Anlehnung an das Merkblatt 51 der Architektenkammer Baden-Württemberg anzugeben und zur Prüfung durch den Auftraggeber auf maximal 2 Blättern DIN A4 darzustellen:
Referenz 1: Städtebaulicher Entwurf, Bearbeitungsgebiet ≥ 10 ha
Mindestanforderungen: Die Referenz darf nicht älter als 10 Jahre sein, Abschluss der Bearbeitung spätestens im Jahr 2012. Das Bearbeitungsgebiet muss mindestens 10 ha groß sein. Gegenstand der Bearbeitung soll ein eigenständiger städtebaulicher Entwurf sein (im Gegensatz z.B. zu einem reinen Rechtsplan für eine Bebauungsplanung).
Referenz 2: Städtebaulicher Entwurf mit Schwerpunkt Gewerbe/Forschung und Wissenschaft
Mindestanforderungen: Die Referenz darf nicht älter als 10 Jahre sein, Abschluss der Bearbeitung spätestens im Jahr 2012. Gegenstand der Bearbeitung soll ein eigenständiger städtebaulicher Entwurf sein (im Gegensatz z.B. zu einem reinen Rechtsplan für eine Bebauungsplanung). Die Nutzungen sollen vergleichbar mit der Wettbewerbsaufgabe als Schwerpunkt die Nutzungsarten Gewerbe/Forschung und Wissenschaft umfassen.
Bei Bewerbergemeinschaften ist es ausreichend, wenn die jeweilige Referenz nur von einem Mitglied der Bewerbergemeinschaft erbracht wird.
g) Wenn zutreffend: Erklärung zur Bildung einer Bewerbergemeinschaft; Die Erklärung ist von allen Mitgliedern der Bewerbergemeinschaft auszufüllen.
Bei der Bildung von Bewerbergemeinschaften ist der Bewerbungsbogen von allen Mitgliedern der Bewerbergemeinschaft auszufüllen.
Erfüllen mehr Bewerber die Mindestanforderungen, als Teilnehmer zum Wettbewerb ausgewählt werden sollen, entscheidet das Los über die Teilnahme am Wettbewerb.
Teilnahmeberechtigt sind Architekten und Stadtplaner in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekten. Bewerber müssen die Teilnahmeberechtigung für beide Fachdisziplinen Architekt/Stadtplaner und Landschaftsarchitekt innerhalb einer Büroorganisation oder im Rahmen einer Bewerbergemeinschaft erfüllen. Bei Bewerbergemeinschaften soll die Federführung für den Auftrag beim Architekten/Stadtplaner liegen.
Abschnitt IV: Verfahren
Beurteilungskriterien
– Qualität des städtebaulichen Entwurfes
– Qualität des Freiraums und Grünverbund
– Räumliche und gestalterische Qualität, Einfügen in die Umgebung
– Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Aspekte
– Flexibilität und Funktionalität des Bebauungs- und Nutzungskonzepts
– Qualität des Erschließungssystems, Verkehr und Mobilität
– Klimaschutz und stadtklimatische Anforderungen
– Belange von Natur- und Umwelt
– Wirtschaftlichkeit
Die Reihenfolge der Kriterien stellt keine Gewichtung dar.
Die zur Verfügung stehende Wettbewerbssumme beträgt insgesamt 160.000 EUR brutto.
Davon werden 100.000 EUR als Preisgeld wie folgt auf vier Preise verteilt:
1. Preis: 40.000 EUR
2. Preis: 30.000 EUR
3. Preis: 20.000 EUR
4. Preis: 10.000 EUR
Die Aufteilung der Wettbewerbssumme kann gemäß § 7 Abs. 2 RPW 2013 durch einstimmigen Beschluss des Preisgerichts neu festgelegt werden.
Die verbleibenden 60.000,00 EUR werden als Aufwandsentschädigung an alle Teilnehmer aufgeteilt, die fristgerecht eine den Anforderungen der Auslobung entsprechende Wettbewerbsarbeit einreichen.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
1. Verfahrenstermine:
Bearbeitungszeit: Mitte September bis Mitte November 2022
Preisgerichtssitzung: Januar 2023
2. Bewerbungen
a) Die Bewerbungsunterlagen (Bewerbungsbogen und Standortinformation) werden kostenfrei über folgenden Link zum Download bereit gestellt: https://www.urbaneprojekte.de/...
Der darin enthaltene Bewerbungsbogen ist zwingend zu verwenden. Die Vergabestelle behält sich vor, Bewerbungen andernfalls nicht zu berücksichtigen.
b) Der Bewerbungsbogen ist vollständig auszufüllen, die geforderten Erklärungen und Nachweise sind vollständig abzugeben bzw. beizufügen. Die Vergabestelle wird unvollständige Teilnahmeanträge nicht berücksichtigen, wenn fehlende Erklärungen und/oder Nachweise bis zum Ablauf einer gesetzten Nachfrist nicht nachgereicht werden. Auf die Einreichung nicht geforderter Unterlagen ist zu verzichten!
c) Rückfragen zum Verfahren und zur Bewerbung können bis zum 18.08.2022 per E-Mail an die Adresse [gelöscht] gestellt werden. Die Beantwortung der Fragen wird kontinuierlich bis zum 19.08.2022 unter der URL https://www.urbaneprojekte.de/kompetenzen/verfahrensbetreuung/staedtebaulicher-wettbewerb-alte-messe-west zur Verfügung gestellt. Die Bewerber haben eigenverantwortlich auf die Bereitstellung von Antworten zu achten.
d) Die Einreichung der Bewerbungsunterlagen erfolgt per E-Mail an die Adresse [gelöscht].
3. Beauftragung:
Die Ausloberin beabsichtigt, unter Berücksichtigung der Empfehlung des Preisgerichts den Wettbewerbsgewinner mit der weiteren Bearbeitung des städtebaulichen Entwurfs gemäß Merkblatt 51 der Architektenkammer Baden-Württemberg zu beauftragen. Im Falle einer Beauftragung werden gemäß § 8 Abs. 2 RPW 2013 durch den Wettbewerb bereits erbrachte Leistungen des Preisträgers bis zur Höhe des zuerkannten Preises nicht erneut vergütet, wenn und soweit der Wettbewerbsentwurf in seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren Bearbeitung zugrundegelegt wird.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Leipzig
Postleitzahl: 04107
Land: Deutschland
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: http://www.ldl.sachsen.de
Erkannte Verstöße gegen Vergabevorschriften sind gegenüber der Vergabestelle binnen 10 Kalendertagen zu rügen, § 160 Abs. 3 Nr. 1 GWB. Bei Verstößen, die aus der Bekanntmachung oder den Vergabeunterlagenerkennbar sind, hat die Rüge gegenüber der Vergabestelle bis spätestens zum Ablauf der Angebots- oder Bewerbungsfrist zu erfolgen (§ 160 Abs. 3 Nr. 2 und 3 GWB). Teilt die Vergabestelle mit, dass der Rüge nicht abgeholfen wird, kann innerhalb von 15 Kalendertagen ein Nachprüfungsantrag bei der oben genannten Vergabekammer schriftlich gestellt werden (§§ 160 Abs. 3 Nr. 4,161 Abs. 1 GWB). Ein Nachprüfungsantrag ist zudem unzulässig, soweit der Nachprüfungsantrag der Vergabestelle erst nach Zuschlagserteilung zugestellt wird (§ 168 Abs. 2 GWB). Die Zuschlagserteilung ist möglich 10 Tage nach Absendung (per Fax oder elektronisch) der Bekanntgabe der Vergabeentscheidung (§ 134 Abs. 2 GWB).
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Leipzig
Postleitzahl: 04107
Land: Deutschland
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: http://www.ldl.sachsen.de