Projektvertrag Pilot Reduktion Nährstoffüberschüsse Schleiprojekt
Freiwillige Ex-ante-Transparenzbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Kiel
NUTS-Code: DEF Schleswig-Holstein
Postleitzahl: 24103
Land: Deutschland
E-Mail: [removed]
Telefon: +49 5991524
Fax: +49 5991465
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.gmsh.de
Abschnitt II: Gegenstand
Projektvertrag Pilot Reduktion Nährstoffüberschüsse Schleiprojekt
Vor dem Hintergrund weiterer bestehender Umweltprobleme in und an der Schlei (interne Nährstoffbelastung Faulschlammkörper, Mikroplastikverunreinigung, Schadstoffbelastung Alte Teerpappenfabrik Wiking-Eck) hat sich im Februar 2020 in vorhergehender enger Abstimmung mit den Kreisen Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde eine fraktionsübergreifende Allianz im Landtag darauf geeinigt, in einem „Modellprojekt Schlei“ eine nachhaltige Verbesserung der Gewässersituation in der Schleiregion herbeizuführen (LT-Drs. 19/1696 & 19/2009). Die Zielkulisse ist dabei das Gewässereinzugsgebiet der Schlei.
Schleiregion.
Das Schlei-Einzugsgebiet und die hier aktiven Wasser- und Bodenverbände sind nach EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der „Flussgebietseinheit Schlei/ Trave“ zugeordnet und werden im „Bearbeitungsgebiet 24 – Schlei“ zusammengefasst. Die Schlei selbst ist aufgrund unterschiedlich vorherrschender Salzbedingungen in 3 Wasserkörper namens innere Schlei, mittlere Schlei sowie Schleimünde untergliedert. Alle 3 Wasserkörper befanden sich nach der letzten Bewertung nach WRRL für Ostsee-Küstengewässer im Jahr 2015 in einem schlechten ökologischen Zustand, der sich insbesondere in der Überschreitung der im Bewirtschaftungsplan 2016-2021 definierten Zielwerte für Phosphor und Stickstoff niederschlägt.
Vor dem Hintergrund weiterer bestehender Umweltprobleme in und an der Schlei (interne Nährstoffbelastung Faulschlammkörper, Mikroplastikverunreinigung, Schadstoffbelastung Alte Teerpappenfabrik Wiking-Eck) hat sich im Februar 2020 in vorhergehender enger Abstimmung mit den Kreisen Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde eine fraktionsübergreifende Allianz im Landtag darauf geeinigt, in einem „Modellprojekt Schlei“ eine nachhaltige Verbesserung der Gewässersituation in der Schleiregion herbeizuführen (LT-Drs. 19/1696 & 19/2009). Die Zielkulisse ist dabei das Gewässereinzugsgebiet der Schlei.
Einen Arbeitsschwerpunkt im „Modellprojekt Schlei“ stellt die Etablierung und Integration von angewandter Forschung zur Entwicklung nachhaltiger und zukunftsgerichteter Landnutzungskonzepte dar. Konkret soll mit dem hier vergebenen Vertrag der Grundstein für die Entwicklung neuer agrarpolitischer Förderinstrumente zur Reduktion der Nährstoffüberschüsse in der Landwirtschaft am Beispiel der Modellregion Schlei in Schleswig-Holstein gelegt werden.
Dabei geht es zum einen um die Ableitung und Bewertung des derzeitigen Ist-Zustands der unterschiedlichen landwirtschaftlichen Betriebstypen in der Modellregion hinsichtlich ihrer Ökosystemdienstleistungen und zum anderen um die Überprüfung alternativer Ansätze, insbesondere des Modells der Hybridlandwirtschaft, durch die kooperative Vernetzung spezialisierter landwirtschaftlicher Betriebe zur Optimierung von Nährstoffkreisläufen, Klimaschutz- sowie Biodiversitätsleistungen. Das Modell der Hybridlandwirtschaft wird für das Forschungsprojekt definiert als die räumliche Interaktion eines Marktfrucht- und Tierhaltungsbetriebes verknüpft mit Elementen der extensiven Landbewirtschaftung, insbesondere der „schlaginternen Segregation“ (siehe unten). Durch die Kombination von Fruchtfolgegliedern des Futterbaus (z. B. Kleegras) mit klassischen Kulturen des Marktfruchtbaus kann die positive Vorfruchtwirkung genutzt werden, um hohe Erträge im Marktfruchtbau bei gleichzeitig reduziertem Ressourceneinsatz (d. h. Mineraldünger, Pflanzenschutz) zu erreichen. So reduziert sich der mittlere mineralische N-Einsatz einer klassischen Raps-Weizen-Gerste Fruchtfolge von 160 auf 60 kg N ha/Jahr. Zusätzlich können anfallende Wirtschaftsdünger aus der Tierhaltung im Marktfruchtbau eingesetzt werden, um hier zusätzlich Mineraldünger einzusparen.
Gleichzeitig reduziert sich der hohe Anfall von Wirtschaftsdüngern auf den intensiven Tierhaltungsbetrieben und hilft somit die zu hohen betrieblichen Stickstoff (N) und Phosphor (P) zu reduzieren. Entscheidend ist hierbei die Reduktion des Flächenbesatzes nach Großvieheinheiten (GV) von teilweise >2 (intensive Tierproduktion) auf ≤1 GV pro ha durch die Ausdehnung der Futterbauflächen. So ergibt sich in diesem Ansatz eines „virtuellen Gemischtbetrieb“ durch eine Reduktion der externen Betriebsmittel und des GV-Besatzes eine landwirtschaftliche Produktion mit Elementen des Ökolandbaus (Hybrid) bei gleichzeitig hohen Erträgen. Die Hypothese ist, dass sich so effektiv Nährstoffüberschüsse in der Region reduzieren lassen, ohne dass die ökonomischen Leistungen der kooperierenden Betriebe negativ beeinflusst werden.
Abschnitt IV: Verfahren
- Die Bauleistungen/Lieferungen/Dienstleistungen können aus folgenden Gründen nur von einem bestimmten Wirtschaftsteilnehmer ausgeführt werden:
- nicht vorhandener Wettbewerb aus technischen Gründen
Gem. § 14 Abs. 4 Nr. 2 b VgV kann der öffentliche Auftraggeber Aufträge im Verhandlungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb vergeben, wenn der Auftrag nur von einem bestimmten Unternehmen erbracht oder bereitgestellt werden kann, weil aus technischen Gründen kein Wettbewerb vorhanden ist.
Dieser Ausnahmetatbestand liegt bei dieser Vergabe vor:
Es handelt sich hier um eine spezifische Frage der Schlei-Region des Landes Schleswig-Holstein.
Im Hinblick auf das in der WRRL formulierte Ziel, alle Gewässer bis zum Jahr 2027 in einen „guten Zustand“ zu versetzen, die im Bewirtschaftungsplan formulierten Zielwerte für Nährstoffeinträge zu erreichen sowie im Hinblick auf die sich insb. aus den Schutzansprüchen der EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der EU-Vogelschutzrichtlinie Verpflichtungen des Landes zur Gewährleistung eines guten Erhaltungszustands als auch in Bezug auf die gefassten Landtagsbeschlüsse ist es Aufgabe des Melund, die Entwicklung neuer agrarpolitischer Förderinstrumente zur Entwicklung nachhaltiger zukunftsgerichteter Landnutzungskonzepte, mit denen die zentralen Problemfelder „Reduktion der Nährstoffüberschüsse“ und „Sicherung und Entwicklung der Biodiversität“ in der Landwirtschaft unter maximaler Nutzung von Synergieeffekten voranzutreiben.
Die geplante Untersuchung ist hier so konzipiert, dass die im Rahmen der Felduntersuchungen auf den Pilotbetrieben gewonnenen Erkenntnisse in pflanzenbauliche Modelle auf dem CAU Versuchsgut Hohenschulen zur Erhöhung der Prognosegenauigkeit dieser Modellansätze übertragen werden. Die CAU als Auftragnehmer ist das einzige Institut, dass über entsprechende Möglichkeiten im Naturraum „Östliches Hügelland“, demselben Naturraum wie die Schleiregion, verfügt. Dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein ist keine andere Fläche in Deutschland und Europa bekannt, die über den gleichen Naturraum wie die Schleiregion verfügt. Dies hat eine Marktrecherche ergeben. Nur auf dem Versuchsgut Hohenschulen können Erkenntnisse gewonnen werden, die sich auf die Schleiregion übertragen lassen.
Abschnitt V: Auftragsvergabe/Konzessionsvergabe
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Kiel
NUTS-Code: DEF02 Kiel, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 24118
Land: Deutschland
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Kiel
Postleitzahl: 24105
Land: Deutschland
Telefon: [removed]
Fax: [removed]
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Kiel
Postleitzahl: 24103
Land: Deutschland
E-Mail: [removed]
Telefon: [removed]
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Kiel
Postleitzahl: 24103
Land: Deutschland
E-Mail: [removed]
Telefon: [removed]