Beschreibung: Der Standort des Thünen Instituts auf Gut Wulmenau betreibt Forschungen hinsichtlich
der ökologischen Tierhaltung von Schweinen, Rindern und weiteren Tierarten. Altersbedingt
die Liegenschaft in Teilprojekten dem Stand der Technik und der wissenschaftlichen
Forschung angepasst. In diesem Projekt geht es um den Neubau eines Schweineforschungszentrums
(SFZ) um hier das Forschen am Tier zu ermöglichen. Dabei entstehen mehrere feste Stallungen
zum Unterbringen der Jung- und Masttiere, sowie Ställe für die Sauen und Ferkel. Im
Zuge dieser Maßnahme sollen auf einer derzeit in Bewirtschaftung befindlichen angrenzenden
Fläche ein Zentralgebäude und vier Schweineställe sowie Nebengebäude, wie z. B. Lager
und Wartestall, errichtet werden. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Zentralgebäude ist auf dem Gelände das einzige konventionelle Gebäude mit voll
beheizten Aufenthaltsräumen. Es enthält Sozialräume und einen Schwarz-Weiß-Hygienebereich
und die Technik- und Hausanschlussräume. Das Lagergebäude ist eine unbeheizte, halb
offene Remise. Der sogenannte Sauen- und Eberstall (auch Wartestall genannt) ist eigentlich
kein Stall-Gebäude, sondern eine offene Auslauffläche (Betonplatte) an die längsseits
ein ca. 50m langer und 2,5 m schmaler überdachter Futterstand anschließt. Auf der
Gegenseite ist eine Reihe von ca. 1,5 m hohen Hütten angeordnet, in die sich die Tiere
einzeln oder in kleinen Gruppen zurückziehen können. Nur für Mess- und Fütterungstechnik
ist ein kleines temperiertes Gebäude mit ca. 10 m² Grundfläche vorgesehen. Die vier
Stallgebäude sind als eingeschossige, nicht unterkellerte, konstruktiv einfache landwirtschaftliche
Bauten mit flach geneigten Satteldächern konzipiert. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die raumklimatischen Anforderungen der Ställe sind folgendermaßen definiert: Der Wartestall
und zwei Abteile des Maststalls werden als „aufgelöste Bauweise“ bzw. Offenställe
mit nicht extra beheizten Mikroklimaliegebereichen ausgeführt. Alle anderen Ställe
sind geschlossene Ställe. Der Abferkelstall ist ein Warmstall, alle anderen Ställe
sind Kaltställe mit beheizbarem Liegebereich. Aus Forschungsgründen wird der Abferkelstall“
komplett mit einem System zur buchtengenauen 2-Sektorenfußbodenklimatisierung ausgestattet“.
Die Planung und Ausführung der Schmutzwasserleitungen erfolgt gemäß DIN EN 12056 und
DIN 1986 - 100 neueste Fassung sowie den behördlichen Vorschriften und Satzungen.
Darüber hinaus finden die entsprechenden Vorgaben AMEV Sanitär Anwendung. Schmutzwasser-
und Regenwasserleitungen des Objektes werden generell getrennt voneinander geführt.
Die Planung und Ausführung der Wasseranlagen erfolgt gemäß DIN 1988. Darüber hinaus
finden die entsprechenden Vorgaben AMEV Sanitär Anwendung. Das Gebäude wird an die
bestehende Wasserversorgung der Liegenschaft angeschlossen. Die Trinkwassereinspeisung
ins Liegenschaftsnetz befindet sich im Gebäude 50 auf der Liegenschaft und wird über
ein neu zu erstellendes Trinkwassernetz zu den Ställen und dem Verwaltungsgebäude
geführt. Jedes Gebäude erhält eigene Absperr-, Druckregel-, Filter- und Zählorgane.
Zusätzlich sind in den Ställen Hygienebereiche für die Mitarbeiter und die Wasserversorgung
der Tiere und Reinigungsanlage vorzusehen. Bezüglich der Wärmeversorgung war bisher
ein Anschluss an das zentrale Liegenschaftsnetz vorgesehen. Dieser Ansatz ist im Rahmen
dieser Ausschreibung neu zu betrachten und zu bewerten, so dass anteilige Leistungen
aus LP 2 HOAI erforderlich werden. Nach derzeitiger Einschätzung scheint eine dezentrale
Versorgung die wirtschaftlichere Variante darzustellen. Grundsätzlich ist für die
Büro- und Aufenthaltsbereiche eine freie Lüftung mittels Fensterlüftung nach ASR A3.6
vorgesehen, sofern interne Wärme- und Feuchtelasten oder Personenbelegungen der einzelnen
Raumbereiche eine mechanische Be- und Entlüftung nicht erforderlich machen. Innenliegende
Raumbereiche ohne Fenster, wie z. B. die Sanitärbereiche oder Aufenthaltsbereiche,
werden mittels eines RLT-Gerätes mechanisch be- und entlüftet. Eine Eigenstromversorgung
erfolgt erst zu einem späteren Zeitpunkt, im Zuge der BM 118ZO513. Für die Interimsnotstromversorgung
des SFZ wird eine Einspeisung an der Niederspannungshauptverteilung im Zentralgebäude
für die Versorgung mit einer Netzersatzanlage (Mietcontainer) vorgesehen. Auf den
Gebäuden des SFZ wird auf den nach Westen ausgerichteten Dachflächen jeweils eine
Photovoltaikanlage errichtet. Die vorhandene LWL Leitung, die zwischen den Liegenschaften
Trenthorst und Wulmenau verlegt ist, muss aus dem Baufeld entfernt werden. Sie wird
aus diesem Grund entsprechend verlegt. Das SFZ wird über diese Leitung in das IT –
und Fernmeldenetz der Liegenschaften eingebunden. Für die Versorgung der Tiere mit
Futter werden vor bzw. in den Ställen Silos aufgestellt. Teilweise erfolgt hier die
Verteilung innerhalb der Ställe mit einem automatischen Verteilsystem, in anderen
Ställen werden die Tiere händisch gefüttert. Für das Projekt wird eine Gebäudeautomationsanlage
gemäß GA Handbuch der BImA umgesetzt. Bei der Planung und Ausführung ist BNB für das
Zentralgebäude und die Außenanlagen zu berücksichtigen. Es erfolgt keine Zertifizierung,
jedoch ist der Silberstandard angestrebt und per Zielvereinbarung vorgegeben. EEFB
(Energieeffizienzfestlegungen für klimaneutrale Neu-/ Erweiterungsbauten und Gebäudesanierungen
des Bundes) ist zu berücksichtigen. Die fachspezifischen Verordnungen, etc., wie z.
B. TSchV oder TierSchNutzV, sind zu beachten. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------