Beschreibung: Wesentlicher Bestandteil ist die Lieferung und Installation der IT-Basisinfrastruktur,
auf der sämtliche Dienste und Applikationen der IRLSen betrieben werden sollen. Das
betrifft sowohl die hier ausgeschriebenen Dienste und Applikationen als auch vorhandene
und zukünftige bzw. neue Applikationen. Diese IT-Basisinfrastruktur besteht aus 2
wesentlichen Teilen: Teil 1: hoch performante und redundante Cluster-Serverarchitektur,
die vollständig auf Standard-IT-Hardware basiert und vollständig virtualisiert realisiert
werden muss. Teil 2: hoch performantes und redundantes IP-Netzwerk inkl. IT-Sicherheitskomponenten,
an das alle Server, Clients, Großbildwände, Gateways usw. angeschlossen und sämtliche
Kommunikation und Daten übertragen werden müssen. Auf der o.g. IT-Basisinfrastruktur
sollen im ersten Schritt sämtliche zentralen Netzwerk- und Managementdienste (Directory,
DNS, DCHP, SNMP, SMTP, Ticketsystem usw.) installiert werden. Diese sollen von den
nachfolgenden Applikationen einheitlich verwendet werden. In nächsten Schritt sollen
auf der o.g. IT-Basisinfrastruktur das neue Kommunikations-Management-System (KMS)
sowie das neue Dokumentationssystem (DOK) installiert werden. Das KMS ist das zentrale
Vermittlungssystem aller elektronischen Kommunikationsmittel in der IRLS. Es dient
dem Disponenten dazu, mit anderen Personen auf dem jeweils effektivsten Weg zu kommunizieren.
Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die Entgegennahme von Notrufen, Einsätzen
und die Kommunikation mit den Einsatzkräften. Aufgrund des hohen Stellenwertes des
Kommunikations-Management-Systems für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz muss
es hochverfügbar und somit ausfallsicher aufgebaut werden. Es muss so konzipiert sein,
dass im Störungsfall eine Betriebsunterbrechung der Kommunikationstechnik nahezu ausgeschlossen
ist. In Bearbeitung befindliche Notrufe oder sonstige Kommunikationsverbindungen dürfen
bei Ausfall von redundant ausgelegten Systemkomponenten des KMS in keinem Fall unterbrochen
werden. Das System muss aus diesem Grund über ein Überwachungssystem verfügen, das
den gesamten Funktionsablauf überwacht, dokumentiert und Fehler sowie Störungen an
einen Servicedesk meldet. Das KMS besteht im Wesentlichen aus der zentralen Vermittlungstechnik
(Server), Systemtechnik zur Anbindung an die unterschiedlichen Kommunikationswege
(Gateways), Sicherheitskomponenten (SBCs) sowie der Technik am Arbeitsplatz zur Bedienung
der Kommunikationswege (Clients). Die gesamte Sprach- und Datenkommunikation innerhalb
des vollredundanten KMS erfolgt vollständig auf IP-Technologie. Alle SBCs, sowie die
Gateways sind vollständig redundant über das redundante IP-Netzwerk an die zentrale
Servertechnik anzubinden und jeweils mit redundanten Stromversorgungen auszustatten.
Um ein Höchstmaß an Ausfallsicherheit zu erreichen, sind die TK-Anschlüsse auf mindestens
zwei unabhängige SBCs und Gateways zu verteilen. Die Anschaltung an den Digitalfunk
sowie die Rückfalleben über Funkgeräte sind ebenfalls auf mindestens zwei Digitalfunk-Gateways
aufzuteilen. Für Netzwerkübergänge in Fremdnetze und zum Internet sollen redundante
Kopfstellen aufgebaut werden. Das gesamte IT-System muss so aufgebaut werden, dass
eine Verfügbarkeit von mindestens 99,99 % erreicht wird. Bei Ausfall der Hälfte der
Server müssen die verbleibenden Server die Last der Applikationen entsprechend übernehmen.
Der Ausfall einer zentralen Systemkomponente darf keinen Einfluss auf die Funktionalität
des Systems haben. Die Funktionsübernahme bei Ausfall einer zentralen Systemkomponente
durch deren Redundanz muss automatisch im laufenden Betrieb erfolgen. Jede Störung
und jeder Ausfall einer Systemkomponente muss sofort automatisch an ein übergeordnetes
Störmeldesystem gemeldet und dort verarbeitet werden. Nach dem Erkennen von Störungen
sind unverzüglich Entstör-Maßnahmen einzuleiten und die zuständigen internen und externen
Stellen zu informieren inkl. der automatischen Aktivierung von Redundanzen. Im Idealfall
werden bestimmte Störungsmeldungen automatisch über Kommunikationssysteme an die mit
der Störungsbeseitigung beauftragten Mitarbeiter und Firmen weitergeleitet. Zusätzlich
müssen entsprechend klassifizierte Meldungen direkt am ELP oder einer anderen zentralen
und gut sichtbaren Anzeige visualisiert werden. Für den Fall einer Betriebsstörung
oder gar eines Ausfalls des Gesamtsystems sind Rückfallebenen vorzusehen, die eine
möglichst weitgehende Aufrechterhaltung des Betriebes sicherstellen. Benötigte Komponenten
und Systeme, pro IRLS / LFS unabhängig vom Hersteller sowie Anforderungen: • Standardserversysteme
zur Virtualisierung inkl. Storage als hyperkonvergente Infrastruktur (HCI), mindestens
6 Server, Aufteilung auf mind. 2 Technikräume (2x3 Server) • Hostbetriebssystem als
Basis für den Hypervisor (typ. Linux) • Hypervisor (typ. VMWare, HyperV, KVM, Nutanix,
Proxmox) • Gastbetriebssysteme als Basis für die einzelnen Serverapplikationen (typ.
Linux oder Windows Server 20xx) • Unterstützung moderner Software-Architekturen (Vollvirtualisierung,
Containerisierung, Mikrokernel-Architektur usw.) • SW-Rollout aller Applikationen
ohne aufwändige Wartungsfenster bzw. Betriebsausfall • redundante Netzwerktechnik
(Switches, Router) zur Vernetzung aller Server-, Gateways und Clients • redundante
IT-Sicherheitstechnik (Firewalls, ALGs, usw.) zur Absicherung der IRLSen • redundante
Anbindung an Digitalfunk-Gateway für den BOS-Digitalfunk (Sprach- und Datenkommunikation)
• einheitliche Standard-Client-Arbeitsplätze für den Leitstellenraum, Schulungsraum,
Sonderlage, Administration/Entwicklung und Notruf-Recherche (mind. 40 Stück) • IP-basiertes
Audio-Anschaltsystem zur Anschaltung von Audio-Zubehör (Headset, Lautsprecher, Handapparat,
Sprechtaste, zweites Headset, LED (Böhmische) Lampe zur Statusanzeige (platzbelegt,
frei, Hilfe usw.) oder alternativ: Anschluss des Audio-Zubehörs direkt am Standard-Client-Arbeitsplatz